ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

raumer Zeit zurückkehrte und Rechnung mit ihnen hielt, kam der Inhaber der fünf Talente herbet und brachte fünf andere mit dew Worten: Fünf Talente hast du mir übergeben, hier sind noch fünf andere, die ich durch sie gewonnen habe! Der Herr sprach zu ihm: Ei du wackerer und treuer Knecht, du bist im Kleinen treu gewesen, ich will dich über Vieles sehen, nimm Theil an den Freudenfeste deines Herrn! Es trat nim auch der Inhaber der zwei Talente hinzu und sprach: Zwei Talente übergabst du mir; hier sind noch zwet andere, die ich dadurch erworben habe. Worauf ihm der Herr erwiederte: Ei du wackerer und treuer Knecht, im Kleinen hast du dich bewährt, ich will dich über Vieles setzen; tritt ein zum Freudenmahle deines Herrn! Es kant aber auch der Empfänger des einen Talentes hinzu und sagte: Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann bist, daß du ärntest, wo du nicht gefät, und da zusammenscharrst, wo du nicht gestreut hast. Ich bekam daher eine heilige Scheu und verbarg déin Talent in der Erde; hier hast du wieder, was dir gehört! Da antwortete ihm seitt Herr: Du falscher und träger Knecht, dit wußtest, daß ich schneide, wo ich nicht gefät und da kehre, wo ich nicht gestreut habe? Nun dann mußtest du erst recht dein Geld zu den Wechslern tragen und ich hätte nach meiner Wiederkunft mein Eigenthum mit Zinsen zurückbekommen. Nehmt daher diesem das Talent ab und gebt es dem, der zehne hat. Denit jedem Sorgfamen wird gegeben werden, daß er die Fülle habe; dem Fahrlässigen aber wird auch, was er hat, genommen werden. Und nun werfet den unnüßen Knecht in die äußerste Finsterniß hinaus, wo bitteres Leid und Verzweiflung sein Loos ist! (Vergl. Erläuterung 54.)

61.

(Pseudomatth. 25, 31-46.)

Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit gekommen ist und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen erhabenen Thron sezeit und vor ihm werden alle Völker versammelt werden, die er von einander treint, wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, indem er jene zu seiner Rechten, diese aber zur Linken aufstellt. Dannt wird der König zu denen auf seiner

Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters und ererbet das Reich, das euch von Anbeginn der Welt bereitet ist! Denn als ich hungrig war, gabt ihr mir zu essen; als ich dürstete, habt ihr mich getränkt; als ich ein Fremdling war, nahmet ihr mich auf; ja als ich nackt und bloß einherging, habt ihr mich bekleidet; in der Krankheit für mich gesorgt; im Gefängniß seid ihr zu mir gekommen. Hierauf werden ihm zwar die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich denn hungrig ́gesehen und dich gespeist, oder durstig und haben dich getränkt? Wann erblickten wir dich als Gast und nahmen dich auf, oder entblößt und haben dich bekleidet? Wann wußten wir dich krank oder gefangen und sind zu dir gekommen? Dann wird der König ihnen den Bescheid geben: Wahrlich, was ihr an einem meiner geringsten Brüder thatet, das habt ihr mir erwiesen. Darnach wird er zu denen auf der Linken sprechen: Gehet weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Bösen und seinen Anhängern bereitet ist! Denn als ich hungrig war, gabt ihr mir nichts zu essen, als ich dürstete, nichts zu trinken; als ich fremd war, habt ihr mich nicht beherbergt, meine Blöße nicht bedeckt, auf den Kranken und Gefangenen keine Rücksicht genommen. Dann werden sie zwar ebenfalls erwiedern: Herr, wann haben wir dich denn hungrig oder durstig, auf der Reise oder entblößt, krank oder gefangen gesehen und dir nicht gedient? Allein er wird ihnen erklären: Wahrlich, was ihr an einem meiner geringsten Brüder unterließet, das habt ihr mir auch nicht erwiesen. Somit werden diese in die ewige Pein gehen, die Gerechten aber in die ewige Seligkeit. (Vergl. Erläuterung 55.)

62.

[ocr errors]

(Pseudomatth. 28, 9–10. 16 [Anfang] —20; vergl. Luc. 24, 36—39.)

Als die Frauen sich aufmachten, seinen Jüngern die Nachricht zu bringen, daß er von den Todten auferstanden sei, begegnete ihnen ein Mann wie Jesus, der sie grüßte. Sie traten hinzu, erfaßten seine Füße und knieten vor ihm nieder. Worauf jener zu ihnen spricht: Fürchtet euch nicht! Gehet aber eilends hin zu euren Landsleuten, um ihnen zu sagen, daß sie nach Ga

[merged small][ocr errors][merged small]

Die elf Jünger hatten sich nach Galiläa zurückgezogen und als sie dort Jesum unter einer andern Gestalt - erblickten, fielen sie vor ihm nieder, wiewohl sie ihrer Sache nicht gewiß waren. Da trat dieser hinzu und glaubten sie die Worte zu hören: Alles ist mir*) von meinem*) Vater anvertraut; darum gehet aus und bekehret alle Völker, indem ihr sie auf meinen*) Namen tauft und sie lehret alles zu halten, was ich *) euch ge= geboten habe.*) Ja verlaßt euch darauf, ich bin*) alle Tage bei euch bis ans Ende der Welt! (Vergl. Erläuterung 57.)

III.

Die Geschichte Jesu nach Marcus.
(Vergl. Erläuterung 58.)

1.

Anfang der h. Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Gottes.

In Uebereinstimmung mit den prophetischen Aussprüchen: „Fürwahr, ich sende meinen Boten, der den Weg vor mir in Stand sehen soll;" und: „Eine Stimme ruft: Bahnet in der Wüste den Weg des Höchsten, ebnet in der Steppe eine Straße für unsern Gott!" - trat Johannes auf, indem er in der Wüste taufte und als Zweck der Taufe die Buße nebst Vergebung der Sünden verkündigte. In Folge dessen strömten alle Bewohner des jüdischen Landes, mit Einschluß der in Jerusalem, zu ihm hinaus und ließen sich im Jordanfluß von ihm taufen, während sie ihre Sünden bekannten. Er selbst trug ein Kleid von Kameelhaaren und einen Ledergürtel um seine Hüfte; auch aß er Heuschrecken und wilden Honig. Der Inhalt seiner Predigt war: Es wird nach mir jemand kommen, der bedeutender ist als ich, vor dem ich nicht werth bin, mich zu neigen, um den Riemen seiner Schuhe zu lösen. Ich taufe euch mit Wasser; aber er wird einen Geist der Heiligkeit über euch ausgießen!

*) Daß die Worte in der Wirklichkeit nur gelautet haben können: „ihm, seinem, seinen, er hat, er ist," geht aus den Erläuterungen hervor, Freytag, Symphonie d. Evang.

4

Es begab sich zu jener Zeit, daß auch Jesus aus Nazareth in Galiläa herbeikam und sich von Johannes im Jordan taufen ließ. In dem Augenblicke nun, wo er aus dem Wasser stieg, sahe er gleichsam die Wolken sich theilen und eine Taube als Sinnbild des Geistes auf ihn herunterschweben. Ja es war ihm, als wenn eine Stimme von oben her ertönte: „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!"

Alsbald trieb ihn die Begeisterung in die Einsamkeit, in welcher er vierzig Tage verweilte; hier wurde er von seinen Gegnern in Versuchung geführt, hier lebte er einfach mitten unter den Thieren, hier gab es aber auch gute Seelen, die ihn bedienten.

[ocr errors]

Nachdem Johannes verhaftet war, kehrte Jesus nach Galiläa zurück und brachte die freudige Nachricht vom Reiche Gottes mit den Worten: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Thut nun Buße und schenket dieser frohen Botschaft euer Vertrauen! Hierauf wandelte er am galiläischen Meere und wurde Simon nebst seinem Bruder Andreas gewahr, wie sie als Fischer von Profession ihre Neze zogen. An sie wandte sich Jesus mit der Aufforderung: Folget mir nach, damit ich euch zu Menschenfischern mache! Und sogleich verließen sie ihre Neße und folgten ihm.*) Als er nun von da ein wenig vorwärts ging, sahe er Jacobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Jacobus, wie sie eben im Kahne ihre Neze ausbesserten, und sofort rief er sie zu sich. Sie ließen auch ihren Vater Zebedäus bei den Arbeitern im Fahrzeug zurück und schlossen sich ihm an.

Demnächst ziehen sie nach Capernaum, wo er sogleich jeden Sabbath ins Bethaus ging, um zu lehren, und wo er durch seinen Unterricht allgemeine Begeisterung erweckte, weil er ihn mit Kraft und Würde und nicht nach Art der Schriftgelehrten er-s theilte. Eines Tages fand sich in der dortigen Versammlung ein Mensch ein, der mit einem religiösen Wahnsinn behaftet war und deshalb die Worte ausstieß: O wehe, was störst du uns, Jesus von Nazareth! Du kamst, uns zu vernichten; denn ich weiß,

*) Den nähern Verlauf dieser Berufung ersehe man aus IV, 2.

wer du bist, der Heilige Gottes! Ihn bedrohte nun Jesus mit den Worten: Schweig still und fahre hinaus! Darauf schien es, als wenn der zerrüttete Zustand seines Geistes noch einmal wiederkehrte und dann unter lautem Geschrei von ihm wiché; worüber alle so erschraken, daß sie unter einander die Frage aufwarfen: Was soll das bedeuten? Was ist das für eine neue Lehre, kraft der er selbst dem Wahnsinn wie einem bösen Geiste gebietet, sodaß er ihm Folge leisten muß? - Schnell verbreitete sich daher auch das Gerücht von ihm in die ganze Umgegend von Galiläa.

Als sie einst eben aus dem Bethause kamen, begaben sie sich in das Haus des Simon und Andreas und zwar in Begleitung von Jacobus und Johannes. Die Schwiegermutter Simon's lag nämlich fieberkrank darnieder und dies hatten sie ihm sofort mitgetheilt. Er trat nun hinzu und richtete sie auf, indem er sie bei der Hand ergriff; sogleich verließ sie das Fieber, sodaß fie im Stande war, ihnen aufzuwarten. Obgleich es auf diese Weise schon spät geworden war und die Sonne bereits unterging, brachte man doch alle Leidende und Gemüthskranke zu ihm und zwar in dem Maße, daß die ganze Stadt vor der Thüre versammelt war. Er heilte nun viele, die mit mancherlei Krankheiten behaftet waren, auch befreite er viele Tiefsinnige von ihrem Wahn, erlaubte ihnen jedoch nicht, sich ihrer Bekanntschaft mit ihm zu rühmen. Darauf machte er sich aber frühzeitig, in der Dunkelheit der Nacht, auf und ging an einen einsamen Ort, um sich im Gebete wieder zu sammeln. Allein Simon und seine Genossen eilten ihm nach und als sie ihn gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Alle Welt sucht dich! Er giebt ihnen jedoch zur Antwort: Laßt uns in die nächsten Flecken gehen, damit ich auch dort predigen und meiner eigentlichen Bestimmung genügen kann. Demnach verkündigte er die frohe Botschaft in den Bethäusern von ganz Galiläa und machte zugleich die Schwermüthigen gesund.

Da tritt ein Ausfäßiger an ihn heran, der fußfällig zu ihm fleht: Wenn du willst, so kannst du mich reinigen. Voll herzlicher Theilnahme streckte Jesus seine Hand aus und reichte ihm etwas mit den Worten hin: Ich wünsche, daß du dadurch rein

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »