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werdest! Nachdem er dies gesprochen hatte, fing auch der Aussatz an zu weichen und die Genesung begann. Jedoch wies er den Dank mit ernster Miene zurück und hieß ihm, sich sogleich zu entfernen, indem er noch zu ihm sagte: Hüte dich, jemand etwas davon zu erzählen, aber gehe heim, dich dem Priester vorzustellen, und opfere für deine Reinigung das, was Moses verordnet hat, zu einem Beweis für Andere. Kaum war er aber hinaus, so machte er viel Rühmens davon und brachte die Geschichte dermaßen zur allgemeinen Kenntniß, daß Jesus nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte, sondern außerhalb an einsamen Dertern verweilte, ohne freilich dadurch dem Zudrang von allen Seiten zu entgehen. (Vergl. Erläuterung 59.)

2.

Nach einigen Tagen ging er wieder nach Capernaum und bald erfuhr man es, daß er zu Hause wäre. Deshalb kam sogleich eine große Versammlung zu Stande, sodaß auch der Plaz vor der Thüre sie nicht mehr fassen konnte, während er ihr das Wort Gottes verkündigte. Mit einmal bringt man einen Gelähmten zu ihm, der von vier Personen getragen wird. Da diese aber wegen der Menge nicht in seine Nähe kommen konnten, deckten sie das Dach ab, unter dem er sich befand, und machten dann eine Oeffnung, um das Bett herunterzulassen, worin der Kranke Lag. Jesus wird ihre Zuversicht gewahr und spricht daher zum Nervenschwachen: Mein Kind, deine Sünden sind dir pergeben! Es saßen nun einige von den Schriftgelehrten dabei, die in ihrem Herzen dachten: Warum spricht dieser solche Gotteslästerungen? Wer kann denn außer Gott Sünden vergeben? Sobald Jesus die Ueberzeugung gewann, daß sie dermaßen bei sich dachten, sprach er zu ihnen: Warum urtheilt ihr so in eurem Herzen? Was ist leichter, zum Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sprechen: Stehe auf, nimm dein Bett und gehe? Damit ihr aber einsehet, daß der Menschensohn im Stande ist, die irdischen Folgen der Sünden aufzuheben, so sage ich dir zum Kranken gewendet: Stehe auf, nimm dein Bett und gehe heim! Und er that dies sogleich und ging vor

aller Augen hinaus, sodaß sie erstaunten, Gott priesen und das Bekenntniß ablegten: Solche That haben wir noch nie gesehen!¡

Hierauf ging er wieder das Meer entlang und alle Welt kam zu ihm, seine Belehrungen zu vernehmen. Da sahe er beim Vorübergehen einen gewissen Levi, Sohn des Alphäus, am Zollhause sizen und spricht zu ihm: Folge mir nach! Worauf jener auch seine Stellung verließ und ein Jünger Jesu wurde. E8 traf sich aber, daß bei dem Gastmahl, das er in seinem Hause veranstaltete, mit Jesu und dessen Jüngern auch viele Zöllner und schlechte Menschen zu Tische saßen, von denen es eine Masse gab und die ihn oft begleiteten. Als nun die Schriftgelehrten und Pharifäer sahen, wie er mit diesen Zöllnern und Sündern speiste, fragten sie seine Jünger: Wie geht das zu, daß er mit dieser Classe von Menschen gemeinschaftliche Sache macht? Sobald es Jesus hörte, gab er ihnen die Erklärung: Die Gefunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich kam nicht, die Gerechten zu berufen, sondern die Sünder!

Es pflegten die Johannisjünger so gut wie die Pharifäer zu fasten; deshalb kam man eines Tages mit der Frage zu ihm: Warum fasten denn die Jünger des Johannes sammt denen der Pharisäer und die Deinigen thun es nicht? Jesus antwortete darauf: Können denn die Brautführer fasten, während der Bräutigam unter ihnen weilt? Solange dies der Fall ist, dürfen sie nicht fasten; es werden aber Tage kommen, wo sich der Bräutigam von ihnen trennen muß und an dem Tage werden sie fasten. Niemand bessert auch ein altes Kleid mit einem Stücke neuen Zeuges aus; sonst nimmt der Einsatz noch einen Theil des alten mit fort und der Riß wird ärger. Ebenso gießt man nicht jungen Wein in alte Schläuche; sonst zersprengt sie der Most, sodaß nicht bloß der Wein verschüttet wird, sondern auch die Schläuche verderben. Vielmehr muß man jungen Wein in neue Schläuche füllen.

Es begab sich aber, als er am ersten Tage des Osterfestes durch die Saaten ging, daß seine Jünger unterweges Aehren pflückten. Daher sprachen die Pharifäer zu ihm: Warum thun denn diese hier am Festtage, was verboten ist? Er antwortete

ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David that, als er Mangel litt und mit seinen Begleitern hungerte? Wie er ins Gotteshaus ging, zur Zeit des Hohenpriesters Abiathar, und die Schaubrodte verzehrte, welche nur die Priester essen durften, auch seiner Umgebung davon mittheilte? Darauf seßte er hinzu: Der Feiertag ist um des Menschen willen gemacht, aber nicht der Mensch um des Feiertags willen. Deshalb ist der Menschensohn auch Herr über ihn! (Vergl. Erläuterung 60.)

3.

Als er an demselben Tage ins Bethaus ging, traf er dort einen Menschen an, der eine abgestorbene Hand hatte. Jene gaben nun auf ihn Acht, ob er ihn am Festtage heilen würde, um ihn dann zu verklagen. Er rief jedoch dem Leidenden zu: Tritt in die Mitte! Darauf spricht er zu jenen: Soll man an Festtagen Gutes oder Böses thun, ein Leben retten oder zu Grunde gehen lassen? Da sie schwiegen, blickt er sie der Reihe nach mit Unwillen und zugleich mit Traurigkeit über die Verstocktheit ihres Herzens an und spricht zum Kranken: Strecke deine Hand aus! Er streckte sie aus und sie ward gefund. Da gingen die Pharifäer hinaus und pflogen alsbald Rath mit den Herodianern, um ihn zu stürzen.

Jesus zog sich daher mit seinen Jüngern nach dem Meere zurück, wohin ihm viel Volks aus Galiläa, Judäa und Jerusalem selbst, aus Idumäa und dem Landstriche jenseits des Jordans nachfolgte; ja selbst aus der Umgegend von Tyrus und Sidon kam eine große Menge zu ihm, die von seinen Thaten gehört hatte. In Folge dessen trug er seinen Jüngern auf, stets ein Fahrzeug für ihn in Bereitschaft zu halten, damit er von der Menge nicht gedrängt würde. Denn viele heilte er so glücklich, daß, wer irgend nur ein Leiden hatte, auf ihn einstürmte, um ihn zu berühren; auch die Geistesverwirrten fielen, sobald sie ihn gewahr wurden, vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Indeß verbot er sehr nachdrücklich, ihn in dieser Eigenschaft vor die Oeffentlichkeit zu bringen.

Hierauf besteigt er einen Berg und läßt eine beliebige Anzahl zu sich kommen; aus ihnen machte er zwölfe zu seinen steten

Begleitern und zu seinen Gesandten, damit sie predigen, aber auch die Macht besigen sollten, Krankheiten zu heilen und den religiösen Wahnsinn zu vertreiben. Zu diesen gehörte Simon, dem er den Namen Fels oder Petrus beilegte; sodann Jacobus, Sohn des Zebedäus und fein Bruder Johannes, welche beide er auch Boanerges d. h. Männer mit erschütternder Rede nannte; ferner Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jacobus, des Alphäus Sohn, Thaddäus, Simon von Cana und Judas Ischarioth, der ihn später verrieth.

Darnach begeben sie sich nach Hause und es versammelt sich dort wieder eine so große Menge, daß sie nicht einmal zu Tische gehen konnten. Als seine Angehörigen hiervon Kunde erhielten, machten sie sich auf den Weg, um sich seiner Person zu bemächtigen, weil sie meinten, er hätte den Verstand verloren! Ebenso kamen auch die Schriftgelehrten von Jerusalem und sagten: „Er hat den Teufel" und: „Nur durch ihren Anführer treibt er die bösen Geister aus!" Er rief sie daher in seine Nähe und machte ihnen die Sache durch folgende Vergleiche anschaulich: Wie kann wol ein Satan den andern vertreiben? Sowenig wie ein Königreich bestehen kann, wenn es mit sich selbst zerfallen ist, oder ein Hauswesen, wenn es mit sich selbst im Streite liegt: ebenso kann des Satans Reich unmöglich bestehen und sich vor dem Untergange retten, sobald es mit sich selbst verfeindet und entzweiet ist. Anderseits kann niemand sich der Habseligkeiten eines starken Mannes, beim Eindringen in sein Haus, bemächtigen, ohne ihn vorher gebunden zu haben; nur auf diese feindliche Weise kann er ihn berauben*) Ich gebe euch die Versicherung, daß alle Sünden und Lästerungen den Menschenkindern vergeben werden; wer aber wider besseres Wissen die heilige Wirksamkeit Gottes schmäht, erlangt keine Verzeihung in Ewigkeit, sondern fällt dem zukünftigen Gerichte anheim. Dies sagte er in Beziehung auf ihre Beschuldigung, als sei ein böser Geist in ihm. Mit einmal erscheinen seine Angehörigen draußen vor der Thüre und lassen ihn rufen, während das Volk um ihn herumsaß.

*) Vergl. II, 35.

Man meldete es ihm mit den Worten: Deine Mutter und deine Brüder stehen hier draußen und fragen nach dir. Aber er antwortete darauf: Wer sind denn meine besten Angehörigen? Sodann blickt er nach allen Seiten auf seine Umgebung hin und spricht: Hier ist meine Mutter und da sind meine Brüder! Denn wer den Willen Gottes thut, der ist mein Verwandter! (Vergl. Erläuterung 61.)

4.

Demnächst fing er wieder in der Nähe des Meeres an zu lehren und es versammelte sich eine so große Menge um ihn, daß er ein Fahrzeug besteigen und auf dem Wasser zubringen mußte, während das ganze Volk am Ufer des Meeres zurückblieb. Hier belehrte er sie über vieles in Gleichnissen und sagte unter andern zu ihnen: Lieben Zuhörer, einst ging ein Säemann an sein Geschäft und indem er säte, fiel etwas auf den Weg, worauf die Vögel kamen und es verzehrten. Anderes fiel auf das Steinichte, wo es nicht genug Erdreich hatte, sodaß es zwar schnell aufging, aber unter den Strahlen der Sonne litt und zulezt verwelkte, eben weil es nicht tiefe Wurzeln schlagen konnte. Noch anderes fiel unter die Dornen und als diese aufgingen, erstickten sie es, sodaß es nicht zur Reife kommen konnte. Jedoch ein Theil des Samens fiel auf gutes Land und erzeugte eine Frucht, die nach ihrem Aufgehen trefflich wuchs und Körner trug, bald dreißigfältig, bald fechzigfältig, bald hundertfältig. Er schloß seine Rede mit den Worten: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Als er sich wieder allein befand, fragten ihn sein Begleiter nebst den Zwölfen nach dem Sinne des Gleichnisses. Er sprach zu ihnen: Euch ist es vergönnt, das Geheimniß des Reiches Gottes zu erkennen, aber jenen da draußen wird das alles in Gleichnissen mitgetheilt, weil sie vieles mit Augen sehen und doch nicht begreifen, vieles mit den Ohren hören und doch nicht verstehen, sie also sonst sich nicht bekehren und des Seelenfriedens verlustig gehen würden. Hierauf fährt er fort: Ihr verstehet wirklich dieses Gleichniß nicht? Wie wollt ihr denn alle übrigen verstehen?— Der Säemann streut das Wort Gottes aus. Das auf den Weg Gefallene ist das Wort, welches zwar gelehrt und vernommen,

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