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jemand eine That in meinem Namen verrichten und gleich darauf mich schmähen sollte. Wer also nicht wider uns ist, der ist für uns! Ja sogar, wer euch einen Becher mit Wasser gereicht hat, in Rücksicht darauf, daß ihr Christo angehört, es wird ihm sicherlich nicht unvergolten bleiben. Wer dagegen eins der jugendlichen Herzen verführt, die an mich glauben, dem wäre es eigent= lich besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er sodann in's Meer geworfen würde! Wenn dich daher deine Hand zum Bösen verlockt, so haue sie gleichsam ab; denn es würde, streng genommen, für dich ersprießlicher sein, als Krüppel der Seligkeit theilhaftig zu werden, als im Besize zweier Hände der ewigen Qual anheimzufallen, wo der Treulosen Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht. Wenn ferner dich dein Fuß verleiten will, so haue ihn lieber ab; denn es wäre dir am Ende portheilhafter, lahm in's höhere Leben einzugehen, als mit zwei Füßen versehen der ewigen Pein zu unterliegen, wo der Wurm der Abtrünnigen nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht. Reizt dich endlich dein Auge, so stoße es lieber aus; denn es wäre dir wol besser, einäugig in's Reich Gottes einzugehen, als in dem Besitze zweier Augen der ewigen Strafe zu verfallen, wo der Sünder Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht.

Bei einer andern Gelegenheit sagte er: Ein jeder muß ebenso durch's Feuer der Trübsal geläutert werden, wie ein Speiseopfer durch Salz annehmbar gemacht wird. — Das Salz ist eine nützliche Sache; aber wenn es unkräftig geworden ist, wodurch soll man es wieder würzen? Führt also das Salz brüderlicher Gemeinschaft bei euch und seid friedfertig unter einander! (Vergl. Erläuterung 67.)

10.

Von dort begiebt er sich in das Gebiet von Judäa, indem er seinen Weg jenseits des Jordans nahm; und hierbei versam= meln sich wieder Volksmassen um ihn, die er nach seiner Gewohnheit belehrte. Auch kamen Pharifäer herbei und fragten ihn, ob es einem Manne frei stände, seine Ehegattin zu ent= lassen, um ihn dadurch auf die Probe zu stellen. Er gab

ihnen jedoch zur Antwort: Was hat euch denn Moses geboten? Sie sprachen: Moses hat die Entlassung auf Grund eines Scheidebriefs gestattet." Worauf Jesus erwiederte: Nur in Rücksicht auf eure Hartherzigkeit gab er euch diese Vorschrift; aber ursprünglich hat Gott die beiden Geschlechter in der Absicht erschaffen, daß der Mann die Aeltern verlassen und seinem Weibe anhangen soll, um mit ihr auf's Innigste vereint zu sein. Was so Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden! Ja als ihn seine Jünger zu Hause noch einmal darüber befragten, fügte er hinzu: Wer seine Gattin verstößt und eine andere ehelicht, der begeht im Grunde eine Untreue gegen die erstere; ebenso wenn diese ihren Mann aufgiebt und einen andern hei= rathet, bricht sie die Ehe!

Hierauf brachte man Kinder zu ihm, daß er sie segnete; aber die Jünger fuhren die an, welche sie trugen. Als das Jesus bemerkte, ward er sehr unzufrieden und sprach zu ihnen: Laßt die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn für solche Herzen ist das Reich Gottes. Ich versichere euch, wer dasselbe nicht so bereitwillig aufnimmt wie ein Kind, der wird nicht dahin gelangen! Sodann umarmte er sie, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.

Als er nun seine Reise wieder fortsette, lief jemand herbei und umfaßte seine Knie mit den Worten: „Guter Meister, was muß ich thun, um eine dauernde Glückseligkeit zu erlangen?" Jesus antwortete ihm: Was nennst du mich gut? Es ist niemand gut, als Gott allein! Uebrigens sind dir die Gebote bekannt: „Du sollst nicht ehebrechen, nicht tödten, nicht stehlen, kein falsches Zeugniß ablegen oder sonst einen Betrug verüben; du sollst deine Aeltern in Ehren halten!" Da dieser nun erwiederte: „Meister, dies habe ich alles von Jugend auf gehalten", blickte ihn Jesus wohlgefällig an und sprach zu ihm: Eins fehlt dir noch! Verkaufe, was du hast, und gieb es den Armen, damit du einen himmlischen Schatz habest, und dann folge mir nach! Ueber dies Wort betrübte sich aber jener und ging mit Bedauern hinweg, weil er viel Vermögen hatte. Mit einem Blick auf seine Umgebung sagte er daher zu seinen Jüngern: Wie schwer wer

den die Wohlhabenden in's Reich Gottes kommen! Ja als die Seinigen darüber ihr Befremden äußerten, fügte er zur Erläuterung hinzu: Lieben Kinder, wie schwer ist es, daß diejenigen in's Reich Gottes gelangen, die auf irdische Güter ihr Vertrauen setzen! Es ist leichter, daß ein Kameel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher selig werde! Hierüber wurden sie jedoch noch mehr betroffen und sprachen unter einander: „Wer kann denn nun wol noch gerettet werden ?" Allein Jesus sahe sie bedeutungsvoll an und sagte: Unerleuchteten Menschen ist es freilich unmöglich, aber die göttliche Hülfe vermag Alles!

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Darauf begann Petrus: Wir haben doch aber alles verlassen und sind dir gefolgt! Worauf Jesus erwiederte: Ja wohl; ich kann euch aber auch die Versicherung geben, daß ein jeder, der um meinet- und des Evangeliums willen Haus und Hof, Bruder und Schwester, Vater und Mutter, Weib und Kind verlassen hat, in dieser Zeitlichkeit, wenn auch unter Verfolgungen, hundertfältigen Ersatz dafür, sowie in der zukünftigen Welt ewige Seligkeit erhalten wird! Jedoch viele von den Ersten werden dann die Lezten und viele von den Lezten dann die Ersten fein!

Als sie nun auf dem Wege sich befanden, der sie nach Jerusalem führte, schritt ihnen Jesus voran, während sie voll Bangigkeit waren und ihm zögernd nachfolgten. Daher nahm er die Zwölfe noch einmal bei Seite und machte sie auf sein bevorstehendes Schicksal mit den Worten aufmerksam: Wir gehen jetzt allerdings nach Jerusalem, wo der Menschensohn den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet wird; diese werden ihn zum Tode verdammen und den Heiden überliefern, damit er verspottet und getödtet werde; aber in kurzer Zeit wird er wieder auferstehen!

Dessenungeachtet traten Jacobus und Johannes, des Zebedäus Söhne, zu ihm und sprechen: Meister, wir wünschten wol, daß du uns eine Bitte erfülltest! Auf seine Frage nun, worin sie bestehe, antworteten sie ihm: Gestatte uns, daß einer zu deiner Rechten, der andere zu deiner Linken seinen Plaß einnehme, wenn deine Herrlichkeit beginnt!" Allein Jesus erwiederte ihnen:

Ihr wißt nicht, was ihr bittet. Könnt ihr auch den Kelch trinken, den ich trinken muß, und der Taufe euch unterziehen, die an mir vollzogen werden wird? Als sie diese Frage bejahten, fuhr er fort: Ihr möget wol denselben Kelch mit mir trinken und dieselbe Taufe mit mir erleiden; aber den Platz zu meiner Rechten und Linken kann ich euch nicht gewähren, da er durch eine höhere Hand vergeben wird! Als die Zehen davon hörten, wurden sie ungehalten über Jacobus und Johannes, sodaß Jesus sie alle zu sich rief und ihnen Folgendes eröffnete: Ihr wisset, daß im Allgemeinen diejenigen, die als Fürsten der Völker gepriesen werden, dieselben unterjochen und daß ihre Großen sie unterdrücken. Aber so soll es nicht bei euch sein; sondern wer sich unter euch hervorthun will, sei euer Diener, und wer der Erste unter euch werden will, muß allen untergeben sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, sich bedienen zu lassen, sondern selbst zu dienen und sein Leben gleichsam wie ein Lösegeld für viele dahinzugeben!

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Sie kamen nun nach Jericho; als er aber von hier fortging in Begleitung seiner Jünger und einer zahlreichen Volksmenge, saß ein Sohn des Timäus, genannt Bartimäus der Blinde, am Wege und bettelte. *) Sowie er hörte, daß Jesus von Nazareth da sei, fing er an zu schreien: „Iesu, du Sohn David's, erbarme dich meiner!" Man gebot ihm nun zwar von vielen Seiten, daß er schweigen sollte; aber er schrie noch viel mehr: Sohn David's, erbarme dich meiner!" Jesus stand daher still und ließ ihn rufen; was denn auch mit den Worten geschah: "Stehe getrost auf, er will dich sprechen.“ Sobald jener nun nach Ablegung seines Mantels zu Jesu gekommen war, fragte ihn dieser: Was willst du von mir? Der Blinde antwortete:,,Lieber Herr, ich möchte wieder sehend werden!" Worauf Jesus die Worte sprach: Gehe hin in Frieden, dein Vertrauen hat dir geholfen! Und bald darauf ward er sehend und begleitete ihn auf seiner Reise. (Vergl. Erläuterung 68.)

*) S. Abschnitt V, 13.

11.

Sowie sie aber in die Nähe von Jerusalem, nach Bethphage und Bethanien am Delberg kommen, schickt er zwei seiner Jünger mit dem Auftrage fort: Gehet in den Flecken, der vor euch liegt, und sobald ihr in denselben eintretet, werdet ihr ein Eselsfüllen angebunden finden, auf dem noch kein Mensch gesessen hat; bindet es los und führet es hierher. Sollte jedoch euch jemand darum zur Rede stellen, so sagt ihm nur: „Der Herr will es gebrauchen“, und sofort wird er es verabfolgen lassen. Als sie nun hinkamen, fanden sie draußen auf der Straße ein Füllen an die Thür gebunden; sie machen es los und geben denen, die dabei standen und nach der Ursache fragten, den Bescheid, den Jesus ihnen vorgeschrieben hatte, worauf jene die Erlaubniß ertheilten. Sodann brachten sie das Füllen zu Jesu und nachdem sie ihre Mäntel darauf gelegt hatten, bestieg er es. Viele von den Anwesenden breiteten sogar ihre Kleider auf den Weg, andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie vor ihm hin. Ja die Vorangehenden so gut wie die Nachfolgenden schrieen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, gesegnet das neubeginnende Reich unsers Vaters David! Hosianna in der Höhe!*) -So zog Jesus in Jeru salem ein und nachdem er den Tempel besucht und Alles in Augenschein genommen hatte, ging er, da es schon spät an der Zeit war, mit den Zwölfen nach Bethanien hinaus.

Als sie jedoch am andern Morgen von dort aufbrachen, hungerte ihn und deshalb ging er, da er von weitem einen Feigenbaum mit Blättern gewahr wurde, an ihn heran, um sich etwas abzupflücken. Sowie er aber näher kam, fand er nichts als Blätter, obgleich die Zeit der Winterfeigen noch nicht vorüber war. Dies veranlaßte ihn zu der Bemerkung: Von dir wird in Zukunft wol niemand wieder eine Frucht bekommen! Worte, die feine Jünger mitanhörten.

Nach Jerusalem zurückgekehrt, begab sich nun Jesus in den Tempel und wies die Verkäufer sammt den Käufern aus dem

*) Man vergleiche hier IV, 34.

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