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ohne Vorurtheil die in unsrer Uebersetzung befindlichen, einfach schönen Worte des Johannes, die mit seiner evangelischen Redesammlung (S. Abschnitt V) vollkommen übereinstimmen, und man wird ihre Zusammengehörigkeit und Vollständigkeit nicht verkennen, das dazwischen Ausgefallene nicht vermissen, vielmehr herzlich froh sein, daß man endlich die wahre Bedeutung eines Buches hat kennen lernen, das von jeher zu den größten Bedenken Anlaß gegeben, die schwärmerische Erwartung eines tausendjährigen Reiches auf Erden immer von neuem genährt und den gesunden Sinn manches aufrichtigen Christen verkehrt hat!

Ein Beweis, daß die ächte Offenbarung des Johannes hebräisch verfaßt und erst von einer dritten Person ins Griechische übertragen worden ist, daß mithin das Buch in seiner gegenwärtigen Gestalt unmöglich vom Apostel herrühren kann, liegt in der falschen Uebersetzung einiger Stellen. So ist nicht zu verkennen, daß an der Stelle in c. 1, 9: „Mitgenosse an der Trübsal, am Reich und der Geduld Jesu Christi“ das Wort „Geduld“ (vлoμory) als überflüffig erscheint, zumal wenn man den bekannten Ausspruch des Paulus in Röm. 8, 17 damit vergleicht. Erwägt man nun, daß das hebräische Wort nikweh (partic. niphal von kawah) zu erwarten" heißt und dies Wort vom Uebersetzer sehr leicht mit dem Substantiv mikweh (,,die Erwartung") verwechselt werden konnte, so sieht man ein, wie jener dazu kam, hier von einer noμový (Erwartung oder Geduld") zu sprechen! Ebenso ist es auffallend, daß in c. 22, 5 von einem „Herrschen“ (Baoiλever) der Seligen die Rede ist, wozu gar keine Veranlassung vorliegt. Bedenkt man aber, daß das hebr. neezar (niphal von azar) nicht bloß „herrschen,“ sondern auch „versammelt sein" bedeutet, wie in 1 Sam. 21, 8. (7.), wo es die Alexandriner durch ovréxeodaı übertragen haben: so kann man sich leicht erklären, daß der Uebersetzer des hebr. Originals hier in der Irre ging! Auch muß ich noch erwähnen, daß gleich zu Anfange, in c. 1, 2., die Zusäße des Redactors deutlich zu erkennen sind. Indem er nämlich aus v. 9 die Worte: „das Wort Gottes und das Zeugniß für Jesum

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Christum" entlehnte und nach v. 2 verpflanzte, hat er den Sinn des apostolischen Vorworts offenbar verkehrt, das nur beweisen wollte, wie Johannes ein Augenzeuge bei der Offenbarung gewesen sei! Deshalb hat die Stelle im Original gewiß nur gelautet: ὃς ἐμαρτύρησεν ὅσα εἶδε, wogegen der Steactor ooɑ te schreiben mußte, um die jeßige Thätigkeit des Johannes von seiner früheren Wirksamkeit zu unterscheiden, was aber viele Handschriften, die bloß öσa sezen, übersehen haben. Ferner ist es klar, daß in c. 21, 5-6 die schon in c. 1, 11 vorgekommene, also hier ganz überflüffige Aufforderung zum Schreiben, ferner die Versicherung der Zuverlässigkeit, die viel passender am Schlusse in c. 22, 6 eintritt, endlich die mystische Vergleichung Gottes mit den beiden Buchstaben im griechischen Alphabet, der wir auch in c. 1, 8 und 22, 13 begegnen, die aber im hebräischen Originale nicht stattgefunden haben kann, als spätere Einschiebsel des Ueberarbeiters zu betrachten sind! Ebenso ist c. 21, 9 eine Wiederholung der in c. 15, 1 ff. geschilderten Plagen unter den beiden Antoninen und das „Weib“ darin ist aus c. 19, 7 entlehnt. Auch ist die nähere Bezeichnung des Edelsteins in c. 21, 11 sowie die detaillirte Beschreibung der 12 Thore Jerusalems im Fol= genden als ein Zufah zu betrachten. Nicht minder ist der ganze, eine specielle Beschreibung der H. Stadt liefernde Abschnitt von v. 15-27 unächt und eines Apostels unwürdig, der wol die allgemeinen Umrisse, aber keinesweges eine architektonischeSkizze geben wollte und lediglich das religiös-sittliche Interesse bei seiner Schrift im Auge hatte! Daß wir uns bei dieser Behauptung nicht irren, geht aus der frappanten Wiederholung hervor, die sich der Redactor bei der Schilderung des Lichtes in v. 23., der fehlenden Nacht in v. 25 und des Mangels an Frevlern in v. 27 erlaubt hat, wenn wir nämlich die, sogleich darauf folgende, ächte Schilderung in c. 22, 3-5 dagegen halten! Das xúgios & Dɛós in c. 22, 5-6- entspricht dem hebr. jehovah elohim, wie in 5 Mos. 6, 13., und findet sich bereits in Matth. 4, 7. 10; aber der Redactor hat in c. 21, 22 noch das navtoxoátwo, hebr. schadaj, hinzugefügt, obgleich dies

Wort, das den „Allmächtigen" bezeichnet, nur mit dem hebr. el verbunden zu werden pflegt; vergl. 1 Mos. 17, 1; 28, 3; 2 Mos. 6, 3.

Es liegt gewiß in dem Interesse aller wahren Protestanten und ächten Bibelfreunde, auf diese Weise die eigentliche Beschaffenheit des bisher so räthselhaften Buches kennen zu lernen; es kann aber auch der sichere Schluß daraus gezogen werden, wie man mit der andern Schrift des h. Johannes, welche die Aussprüche des Herrn zusammenstellt, verfahren ist. Die merkwürdige Zusammensetzung der Offenbarung wirft auf die Composition_des 4ten Evangeliums ein helles Licht! Jedoch ist zwischen diesen beiden Büchern der Unterschied, daß die Ueberarbeitung des leßteren nur geringen Werth hat, während der Redactor der Offenbarung unsre ganze Aufmerksamkeit und Theilnahme in Anspruch nimmt. Er wünschte sehnlichst, wegen der Verfolgung der Christen, den Untergang des römischen Reichs herbei und glaubte ihn schon in dem kriegerischen Andrange der markomannischen Völker zu erblicken! Daß er den Namen eines Theologen mit Recht verdient, den viele Handschriften in der Ueberschrift haben, zeigen die vortrefflichen Ermahnungen an die Gemeinden in Kleinasien, die in c. 2-3 enthalten sind und durch ihren gediegenen Inhalt das Urtheil über den eigentlichen Ursprung des Buchs gefangen nehmen können. Es ist wohl der Mühe werth, diese sieben Briefe in einer guten Uebersetzung zu lesen; die wissenschaftlichen Leser mache ich noch einmal darauf aufmerksam, daß ich in einer früheren Schrift (Septem epistolae apocalypticae ad hodiernam ecclesiae evangelicae conditionem applicatae. Commentatio ephoralis, ecclesiae nostrae et judicandae et emendandae inserviens. Berlin, 1850) diese Lehrbriefe von universaler Bedeutung auf die kirchlichen Zustände der Gegenwart angewendet habe.

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3, Zeile 4 von unten, lies vier statt praktischen. 130, unter Nr. 7, lies (r. 6—12. 21).

162, Zeile 7 von oben, lies hier statt hierauf.

Ebendaselbst, 18

Seite 169,

177, 12

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ἐπιστρέψωσι.

ἐγερθῆναι.

τραπέζαις.

unten, schalte man ein: die alexandrinische
Uebersehung in vor Jes. 24, 13.
oben, lies glaubte statt glaubten.

Marcus.

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224, 17

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unten,

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