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Ein Anhang enthält den Anfang des zweiten Kapitels der
Apostelgeschichte und die Offenbarung des Johannes in ihrer
ursprünglichen Gestalt.

"I Nach diesem Canon ließe sich eine
Symphonie der Evangelien geben, in der
jede Dissonanz sich selbst erklärte."

Herder.

(Das Recht der Ueberseßung in fremde Sprachen wird vorbehalten.)

Neu-Ruppin 1863.
Verlag von Alfred Oehmigke.

Bequeat of

Prof. J. H. Thayor

Maroh 20. 1902.

(977)

Vorrede.

Es wird dem protestantischen Leser nicht auffallend sein, daß ich im vorliegenden Buche es unternommen habe, das Aechte vom Unächten in den evangelischen Urkunden thatsächlich zu trennen und jenes in einer fortlaufenden Darstellung jedermann vor Augen zu führen. Dazu nöthigten mich schon die kritischen Bestrebungen, denen ich mich seit Jahren hingegeben habe, und die daraus entstehende Verpflichtung, nun das klar und positiv aufzuweisen, was nach dem mehr negativen Verfahren der Kritik noch von der Geschichte und den Aussprüchen Jesu übrig bleibt. Ich hatte ja in meiner Kritik des Neuen Testaments, die bereits zu Anfange des Jahres 1861 hier in Berlin erschienen ist,*) ausdrücklich gesagt (S. 285 f.): „Sind die ächten Bestandtheile des johanneischen Evangeliums erst alle gefunden, so werden sie nach ihrer Zusammenstellung, gleichsam als die restaurirten

*) Der vollständige Titel dieses, die gegenwärtige Schrift vorbereitenden und zum vollen Verständniß derselben nothwendigen, Werkes ist: „Die heiligen Schriften des Neuen Testaments, mit Bezugnahme auf Lehre und Cultus kritisch beleuchtet für gebildete Protestanten, insonderheit für die kirchlichen Vertreter der Gemeinden.“ (XII. 336 S.) Dasselbe ist, auf meine Veranlassung, in den, ausschließlich theologischen, Verlag des Herrn Alfred Dehmigke zu Neu-Ruppin übergegangen, wo auch meine übrigen Schriften zu haben sind.

Memoiren des Apostels Johannes, die nothwendige Ergänzung und einen köstlichen Anhang zu der evangelischen Geschichte bilden, die freilich zunächst nach dem Urevangelisten Marcus, aber mit Hinzunahme der vom 1sten und 3ten Evangelisten benußten Spruchsammlung des Apostels Matthäus und mit Berücksichtigung der eigenthümlichen Referate des Lucas zu construiren ist! So schwierig und bedenklich dies Unternehmen aussieht, so wird doch der gebildete Protestant, der den bisherigen Untersuchungen mit Aufmerksamkeit gefolgt ist, es nicht in Abrede stellen können, daß uns von der göttlichen Providenz durchaus kein anderer Weg übrig gelassen ist, um die reine Perle des Evangeliums und ein Christenthum zu erlangen, das sich mit der Wissenschaft versöhnt und wirklich im Stande ist, ein sicherer Leitstern im Leben und im Sterben zu sein!“

Diese schwierige, aber unerläßliche Aufgabe habe ich nun nach Kräften zu verwirklichen gesucht und keine Mühe gescheut, um das Gold apostolischer Berichterstattung von seinen Schlacken, das Ursprüngliche von dem Nachgemachten, das Wahre und Bleibende von dem Vergänglichen zu scheiden. Der religiös und wissenschaftlich gebildete Leser - an dem es, Gott sei Dank, jezt nicht mehr fehlt, der gründliche Kenner der alten Sprachen der in England das Signal zur kritischen Forschung in der Bibel gegeben hat; - ferner der unbefangen prüfende TheoLoge - deren es allerdings nur wenige giebt und der verständige Schulmann der nach der Selbstständigkeit der Schule ringt werden mir hoffentlich ihre Zustimmung nicht versagen. Haben doch zwei erleuchtete Fürsten Deutschlands, die vornehmlich auf der Höhe ihrer Zeit stehen, nämlich der Großherzog von Baden und der Herzog von Coburg-Gotha, es nicht unterlassen, mir in Hinsicht auf die oben erwähnte Krikik des neuen Testaments ihre besondere Huld und Anerkennung auszu= sprechen!

Anders steht es, wie schon angedeutet, mit der Theologie

und den zeitigen Organen des Kirchenregiments. Jene theilt entweder immer noch die ganz unmotivirten und veralteten Ansichten der Herren Hengstenberg und Genoffen (vergl. Matth. 5, 13; 9, 16-17.), obgleich sie schon Herr Dr. Kahnis in Leipzig öffentlich desavouirt und in ihrer Blöße dargestellt hat; oder sie ist wol liberal gesinnt, aber nicht dem wirklichen Fortschritt, der heilsamen von Gott geordneten Entwickelung der Theologie, dem mächtigen Wachsthum des Reiches Gottes aufrichtig zugethan (vergl. Marc. 4, 26-28.) und kann sich daher mit manchen wichtigen Ergebnissen der wohlerwogenen Forschungen nicht befreunden, denen einzelne Professoren und Geistliche mit Freimuth ihre Kraft und Muße gewidmet haben. Unter den Anhängern dieser Theologie giebt es nun einige, die entweder aus Menschenfurcht ihre Schritte ängstlich bemessen (vergl. Marc. 8, 33 ff.) und daher nie den kostbaren Juwel des wahren Christenthums zum Vorschein kommen lassen, oder die ein ziemlich treues Abbild mancher engherzigen Parteiführer auf dem politischen und industriellen Gebiete dem Schiboleth ihrer Partei oder gar den Vorrechten einer gelehrten Zunft nicht entsagen können und deshalb die Geistesproducte aller derer geringschäßen, die nicht zu ihrer Fraction oder Corporation gehören! Vergl. Marc. 6, 2 ff.; 9, 38 ff. Ja mancher von ihnen kann darum nicht zur vollen Wahrheit durchdringen, weil er zwar die Gelehrsamkeit im älteren Sinne, d. h. die ziemlich genaue Kenntniß fremder Meinungen besitzt und uns dieselbe in einer Masse von Citaten vor Augen führt, aber der eingehenden Lectüre der h. Schrift sowie der nöthigen Umsicht und Erfahrung noch zu sehr entbehrt, um aus dem Labyrinthe fremder Ansichten den einzig richtigen Ausweg zu finden! Vergl. Matth. 11, 25-27; Marc. 1, 22.

Die Organe des Kirchenregiments sind dagegen als solche nicht Vertreter der Wissenschaft, wie die theologischen Lehrer der Hochschulen, und verdienen daher weit mehr unsre Hochachtung,

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