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Feuertempel, Pyrden, waren keine Paläste dieser Art, sondern Feuerstätten g).

Hiemit wird nicht gesagt, daß dieß Gebäude nicht heilig, d. i. ein Reichstempel gewesen. Der König der Perser war eine heilige Person, wie hier auch seine Abbildungen zeigen; er war ein Gott der Erde, und sein Palast die hohe Pforte des ganzen Reiches.

Noch ist ein Knoten übrig, an dem man sich oft versucht hat. Ist dieß nämlich jenes ßacıkızov, der Königs - Palast zu Persepolis, den Alerander in Brand steckte, da man doch an ihm keine Spuren des Brandes wahrnimmt?-

Zuerst ist's merkwürdig, daß die Griechen bet der Zerstörung Persepolis durchaus keines Tempels, wohl aber einer festen Königsburg erwähnen, die Diodor auch kurz beschreibet b). Wäre es nun wohl glaublich, daß, wenn diese Wunder der Welt, der= gleichen es in Griechenland nicht gab, vom Königs- : palast unterschieden und ein Tempel oder eine Tem= pelsammlung gewesen wären, sie ihrer mit keinem Wort gedacht hätten, da sie doch der Königsburg so : auszeichnend gedenken? Den Alexander selbst krånkt es, da er aus Indien zurückkommt, daß er dieß Denkmal der Perserherrlichkeit zerstöret; eines Wundertempels dieser Art aber, der in der Nähe von Persepolis gestanden und stehen geblieben, wird nicht erwähnet.

g) S. Hyde de rel. vett. Pers. tab. 8.

h) Diod. Sic. I. 17. 600. p. 215. edit. Wesseling T. II.

Betrachtet man die Beschreibung Diodors näher, so ist kein Zweifel, daß seine Königsburg mit unferm Tschilmenar viel gemein habe i). Sie liegt nicht weit von dem Königsberge, in welchem Gråber der Könige sind, worunter wahrscheinlich nicht die sogenannten Nakschi - Rustem, die' entfernter liegen, sondern der Berg Rachmed verstanden wird, in welchem wir z. B. das prächtige Grabmal fanden, das alte Reisende mit Bewunderung befchreiben k). Die Burg wird beschrieben, als mit einer dreifachen Mauer umgeben, die höher und höher steiget. Noch jeßt in Trümmern, von denen weggetragen ist, was weggetragen werden konnte, thut Niebuhr der Mauern Erwähnung, deren Reste noch stehen 1); und es káme darauf an, daß ein Reisender mit Diodors Beschreibung diese Trümmer genau zusammenhielte m). Die verschiedene Höhe der Gebäude hat Niebuhr gleichfalls forgfältig bemerket n), und es trifft gerade ein, daß das älteste und verfallenste Quadrat, das Diodor als das Innere der Burg_an= führt, auch am höchsten liegt. Die ehernen Pforten. Diodors sind eben so wahrscheinlich); denn in einemWerk dieser Art waren gewiß keine hölzernen Thúren; und Niebuhr bemerkt, daß das ganze Gebäude wahrscheinlich durch drei Pforten habe bes

i) Diodor vergl. mit Niebuhr. tab. 18.

k) Niebuhr tab. 18. lit. P. S. 150 152.

1) S. 123. u. f.

m) Der genaueste Beschreiber der Trümmer Persepolis, N i cz buhr, hat dieß selbst gethan. Seine Abhandlung wird diesem Versuch sogleich folgen.

n) S. 124. u. f.

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schlossen werden können. Freilich ward es dadurch noch keine feste Königsburg; als eine Festung aber konnte sich Persepolis gegen Alexander nicht halten; er hat sie nicht belagert. Sie war eine Schahkam= mer des Königreichs, ein geschlossenes Königshaus, durch seine Lage am Felsen gegen den ersten Anlauf-befestigt.

Es ist also auch wohl kein Zweifel, daß jene persepolis, die Alerander der Plünderung, und die Königsburg, die er dem Brande Preis gab, hier gele= gen gewesen. Die Fackel, die er trug, war die Lofung eines Trunkenen, zu verbrennen, was brennbar war; denn daß einige Fackeln diese ewigen Marmorfelsen zertrümmern oder in die Asche_legen_soll= ten, davon war nicht die Rede. Er gab sein königliches Zeichen und man beschädigte, so weit man kommen konnte. Natürlich traf die Flamme nur das Holzwerk, etwa den Obertheil einiger Gebäude; so wie auch Cyrus Grab, nach Strabo's Beschreibung 0), unten von massiven Steinen, oben von Holz gebauet war. Von alle diesem ist längst nichts übrig; Felfen und Säulen aber troßten nicht nur der unmächti= gen Flamme einiger griechischen Trunkenbolde, son= dern haben gewiß noch viel größere Verwüstungen überdauert. Wenn man die Ueberfälle, die Persien Jahrtausende hin von den wilden Völkern des Ge= birges erlitten, und den Haß der Muhamedaner gegen eingegrabene Figuren überdenket: so muß man, aller Verstümmelungen ungeachtet, die ewige Stärke bewundern, mit der dieß alte Kunstwerk der Erde der

o) Strabo V. 15.

Wuth der Menschen sowohl als den Zerstörungen der Zeit selbst obgesieget. Ein Erdbeben that wahr= scheinlich mehr, als mit seinen Bränden der griechische Knabe in einer bacchischen Nacht thun konnte und mochte. Stände Persepolis noch, wie Alexander sie ließ, wir hätten gewiß mehr als diese bedaurenswer= the Trummer.

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Genug für jeßt und ein andermal etwas über die Graber der Könige, nebst andern asia= tischen Denkmalen. Großer und guter Dshemschid, ich habe das Andenken deiner Einrichtungeu eine Fabel der Vorwelt, aus diesen ewigen Tafeln menschlicher Kunst zu erwecken gesucht; glücklich, wenn ich's getroffen håtte und ein Andrer auf dem versuchten Wege weiter gelangte. Noch glücklicher, wenn die schöne Schrift dieser Denkmale entziffert würde: denn diese lösete ganz das Räthsel.

Nachschrift.

Håtte diese Muthmaßung, im Jahr 1787 geschrieben, deren Fortseßung sogleich mit angekün= digt ward p), auch keinen Erfolg gehabt, als folgenden Auffah Niebuhrs veranlaßt zu haben: so war sie nicht vergebens geschrieben. Nicht Jedem ist vergönnt, nach Persepolis zu reisen; und von einem sol

p) Eie sollte unter der Aufschrift: „über die Gråber der Königé, nebst andern asiatischen Denkmalen" folgen; veränderte Zeitumstände haben sie verzögert.

chen Reisenden, über Dinge, die er fal, falle kein erläuterndes Wort auf die Erde. Mit Dank und zum Dank aller, die an Sachen der Art Theil nehs men, stehe also sein Aufsaß 9) hier.

Persepolis.

Von Niebuhr.

Von einem Reisenden, welcher prächtige Trúm--mer des Alterthums auf ihrer Stelle zu sehen Gelegen= heit hat, kann kaum etwas mehr verlangt werden, als deren treue Abbildung und Beschreibung im gegen= wärtigen Zustande; ihre nähere Erklärung scheint für den Gelehrten zu gehören. So habe auch ich die Trúmmer des prächtigen Palastes zu Persepolis ge= sehen, und einen großen Theil davon abgezeichnet, aber die Bedeutung der vornehmsten an denselben befindlichen Figuren habe ich erst aus einer kleinen Schrift gelernt, die unter dem bescheidenen Titel:` „Persepolis, eine Muthmaßung“, neulich erschienen, und auch der dritten Sammlung der zerstreuten Blåt> ter eingerückt ist. Da es einem Reisebeschreiber nicht anders als höchst angenehm seyn kann, wenn seine Beobachtungen und Abbildungen von Alter= thümern einer aufmerksamen Untersuchung gewürdigt, und dadurch erst recht brauchbar gemacht werden, so folge ich mit Vergnügen dem mir gegebenen Winke,

9) Deutsches Museum, Mår¡ 1788.

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