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IX. Fünf Lieder von Heinrich Albert.

geb. 1604. geft. 1688.

Aus Heinrich Alberts Arien. 2 Th. Lpg. 1657.

1. Morgenlied.

(S. 1. Seite 148. Aria 39).

Gott des Himmels und der Erden,
Vater, Sohn und heilger Geist,

Der es Tag und Nacht läßt werden,
Sonn' und Mond uns scheinen heißt,
Dessen starke Hand die Welt,

Und was drinnen ist erhålt:

Gott, ich danke dir von Herzen, Daß du mich in dieser Nacht

Vor Gefahr, Angst, Noth und Schmerzen

Haßt behütet und bewacht,

Daß des bösen Feindes List

Mein nicht mächtig worden ist.

Laß die Nacht auch meiner Sünden

Jeht mit dieser Nacht vergehn!

Herr Jesu, laß mich finden

Deine Wunden offen stehn,
Da alleine Hülf' und Rath
Ist für meine Missethat!

Hilf, daß ich mit diesem Morgen

Geistlich auferstehen mag,

Und für meine Seele sorgen,
Daß wenn nun dein großer Tag
Uns erscheint und dein Gericht,
Ich davor erschrecke nicht!

Führe mich, o Herr, und leite Meinen Gang nach deinem Wort, Sen und bleibe du auch heute Mein Beschüßer und mein Hort!

Nirgends, als von dir allein,
Kann ich recht bewahret seyn.

Meinen Leib und meine Seele,
Sammt den Sinnen und Verstand,

Großer Gott, ich dir befehle

Unter deine starke Hand,

Herr, mein Schild, mein Ehr' und Ruhm,
Nimm mich auf, dein Eigenthum!

Deinen Engel zu mir sende,
Der des bösen Feindes Macht.
List und Anschlag von mir wende,
Und mich halt' in guter Acht,
Der auch endlich mich zur Ruh
Trage nach dem Himmel zu!

2. Lied der Liebe.

(S. II. Seite 16. Aria 6.)

In der Original-Ausgabe der Albertschen Arien I. Nr. 11 ist dieses Lied mit C. V. M. unterzeichnet. Matthisson führt solches unter S. Dachs Namen auf; W. Müller aber hat es für H. Albert vindicirt.

Keine Nacht, kein Tag im Jahre,

Keine Stunde flieht dahin,

Daß ich nicht in meinem Sinn

Philosettens Bild gewahre:
Philosette, dein Gesicht

Weicht mir aus der Seele nicht.

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Wenn aus ihrem goldnen Bette
Lithons Gattin sich erhebt,
Und die Schöpfung neu belebt,
Gleicht sie meiner Philosette:
Philosette, dein Gesicht

Weicht mir aus der Seele nicht.

Reizend ist sie, wenn sie gehet; Wenn sie schlummert, wenn sie wacht; Wenn sie trauert, wenn sie lacht; Wenn sie sich im Tanze drehet: Philosette, dein Gesicht

Weicht mir aus der Seele nicht.

Für die Rosen ihres Mundes,
Ihrer Wangen Morgenglut,
Gåb' ich alles Geld und Gut
Dieses weiten Erdenrundes:
Philosette, dein Gesicht

Weicht mir aus der Seele nicht.

Was in ihrer Anmuth Sonne, Mein berauschtes Herz empfand, Hab' ich nie zuvor gekannt,

Traun, es gleicht der Götter Wonne: Philosette, dein Gesicht

Weicht mir aus der Seele nicht.

3. Frömmigkeit.

(S. II. Seite 59. Aria 20.)

Eure Pracht und stolzes Prangen, Ihr Jungfrauen, so ihr führt In den Rosen eurer Wangen, In dem Haar, mit Gold geziert, Würdigt Ruhm und Lobes nicht, Wo euch Frömmigkeit gebricht..

Hat euch gleich das Glück erhaben, Und viel Geld und Gut gewährt, Daß ein Jeder gleich im Traben Nach euch rennt, und euch begehrt:

Wo die Frömmigkeit gebricht,
Acht' ich aller Schäße nicht.

Eure höflichen Geberden, Eurer feinen Rede Kunst, Die zwar hoch gepriesen werden, Sind ein eitler Schein und Dunst, und bestehn die Probe nicht, Wo euch Frömmigkeit gebricht.

Wärt ihr auch Geschlechteswegen Noch so hochberühmt allhier, Wird euch doch seyn überlegen Eines frommen Mägdleins Zier: Stand und Wappen lockt mich nicht Wo die Frömmigkeit gebricht.

Fromm seyn ist die edle Gabe,
Tugend, Zucht und Ehrbarkeit,
Die ich mir erkoren habe:

Wenn der Himmel mir verleiht,
Daß mir solche werden soll,

Bin ich Glücks und Reichthums voll.

4. Schönheit und Tugend.
(S. II. Seite 104. Aria 30.)

O du Göttin dieser Erden,
O du Venus unsrer Zeit,
Deiner großen Trefflichkeit
Mag ja nichts verglichen werden.
Deine himmelswerthe Pracht
Dich mit Recht zur Göttin macht!

Deiner hellen Augen Stralen Glänzen gleich der Sterne Licht,

Phobus, halt' ich, könne nicht,
Seinen Himmel schöner malen,
Als uns dein Gesichte weist,
Das der Schönheit Reichthum preist.

Was die Mutter aller Sachen
Jemals hat an's Licht gebracht,
Dran sie ihrer Weisheit Macht
Uns hat wollen wissend machen,
Ist, was diese Nymphe führt,
Die so herrlich ist geziert.

Milch und Blut sind ihre Wangen,
Purpur ist der rothe Mund,
Ihre Zähne machen kund

Edler Perlen Pracht und Prangen,
Und kein Schnee, kein Elfenbein
Kann den Hånden gleicher seyn.

Doch vor allen andern Gaben-
Muß voraus der Tugend Licht,
Das so göttlich aus ihr bricht,
Seinen Ruhm und Vorzug haben;
Die hier aus bedachtem Rath
Ihren Sitz genommen hat.

Ihre Stillheit, Zucht und Sitten
Und der Demuth hohe Zier
Glänzen allem Zierrath für;
Was die Keuschheit hat erstritten,
Ist der Preis, so ihr gebührt,
Und die Krone, die sie führt.

Wer ein solches Lob erlangen
Und für schön geacht' seyn will,
Muß zuvorderst fromm und still,
Weit von Hofart, Stolz und Prangen,
Nur auf Tugend seyn bedacht,

Und sie üben Tag und Nacht.

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