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,,aus dem Königreich Yvetot" aber eines aus der allges meinen Weltkarte, der etwa in Ragusa oder Cornwall sein Urtheil abgehört hatte, erscheinen wollte hinc signa, notae, lacrymae rerum!

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Sezen Sie noch dazu, daß die Leibniz- ästhetische Hülle ja die einzige Maske war, unter der ich erscheis nen konnte. Kurz, Hamann hat jezt gar nicht ge= schrieben als einer, der rathen wollte. Und zum Unglück kann ich also Ihre Orakel nicht anders lesen, als aus der Wüste.

Daß ich dieß alles frey von allen politischen Bes ziehungen schreibe, ist der alte Vater aller Dinge mein Zeuge. Nicolai hat mir Ihren Rosenkreuz geschiats gesagt, daß er und Moses ihn nicht verstanden, Moses in Ihrer Meynung die Sprache für menschlich, er für göttlich halte. Sie sehen den edlen, verstandbaren Cas nal, durch den Ihre Schrift zu mir geflossen.

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Auch versichere ich Ihnen, daß die Denkart dieser Preisschrift auf mich so wenig Einfluß hat, haben kann und soll, als das Bild, das ich jezt an die Wand nagle. Eine Schrift über die erste Urkunde der Menschheit, deren erstes Exemplar zu Freund Hamann fliegen oder kriechen wird, wie Causae secundae es wollen, wird gerade das Gegentheil zeigen. Und das soll meine erste Schrift seyn, die ich „namenlos“ schreibe.

Wichtiger ist mir also alles das bloß als Liebess brief gewesen, um die ferneren res gestas Dei per H,

zu ersehen. Und da versichere ich Sie von ganzem ungetheiltem Herzen, daß ich Ihre cantilenam de ancilla und de bove et asino und matris in gremio eben am schönsten Frühlingsmorgen in einem meiner Gårten (W. gegoldschaumten Spiegel in der Hand, der wahrlich nicht alles zeigt) so vernommen, daß ich die Untiphonie mit vollem Munde bald dazu singen werde (ceteris paribus, fagen alle Lehrer, qui bypothetice concludunt,)

Sie find, mein lieber H., eine starke Muskel des Herzens im großen Körper, die sehr stark und innig, aber, wenn sie empfunden wird, nichts als Erbrechen wirkt, und der Freund unzer in seiner unphysiologie der menschlichen Seele also geradezu allen Zusammenhang mit dem Gehirn und dem Rückenmark repraesentative vers sagt. Ich bin nichts als ein elendes Büschel des Gefühls, des Augenwinkels; lassen Sie mich also tasten! schielen! und Sie arbeiten Ihren starken, wurmförmigen Gang fort!

Und nun lassen Sie mich Ihnen, alter lieber So: krates, einen Alcibiades empfehlen, der ich leider nicht bin. Heißt Freund Claudius, hat jezt leider auch, ohne Brod und mit Noth ein Mädchen geheirathet, die ich nicht gesehen; war Hamburger Udreß - ComptoirSchreiber, gleich wie Sie; der edelste Jüngling, castus, probus, ingenuus facie et animo, der für feinen Hamann schon einmal nach Eurland hatte Schrittschuh

Kurz

laufen wollen. O Gott, es war mit mein Zweck, daß ich ihn hier haben wollte, wäre er nur Geistlicher! er ist der einzige, mit dem ich von Ihnen geredet. Wenn Ihnen die Wandsbecker Zeitungen in die hand gefallen sind, müssen Sie ihn kennen, wie jener Mathemati= ker die Menschen aus dem Sande.

Noch ein Paar andere Menschen und mein Mädchen find meine einzige Ausbeute yon meinen Reisen. Über, wo Ort, wo Zeit, sie zu empfangen? Sehen Sie nicht selbst, lieber H., daß ich noch nichts, als in einer elens den Syrte schwimme und ankere,

Ut canis e Nilo ist freylich dieser Brief. Über, liebster, treuster, ewiger Freund, dessen Wort und Sinn Ja und Amen zu seyn pflegen, fürchten Sie nichts. Ich kann auch noch anders schreiben. Und wenn Ihre Briefe mir manchmal Qrákel seyn könnten, da sonst ja die Parce mit Horn und Klaue uns so weit schon trennt, vermuthlich trennen wird. Mir kommt aus Preussen nichts als etwa Lindner's Aesthetik und etwa des hochw. Consist. R. Arnold Kirchengeschichte zu Hånden; und im übrigen schmachte und darbe ich. Morgen mehr! Es ist Nacht 2 Uhr.

Da es kaum lohnt, an den vorigen Brief anzuknůpfen; so erlauben Sie, daß ich bloß beylege.

Was Sie auch sagen mögen, so ist Ihr Brief mit einer Art von Unausdrücklichkeit geschrieben, an der ich

vielleicht, vielleicht auch nicht Schuld habe. So sehr Sie mir zutrauen, daß ich von Ihnen entfernt geworden seyn könne, so wenig würde es seyn, wenn Sie mich etwa nach Jahr und Tag nåher kennen werden, und das hoffe und wünsche ich noch.

Von meinem hiesigen Leben weder publice noch privatim kann ich Ihnen etwas schreiben; jenes ist zum Glück für nichts zu rechnen, dabey aber auch dieses zum Unglück noch so leer, daß ichs kaum für mich zu brin= gen wage. Hilft mir der Herr nicht, wer soll mir helfen? von der Tenne oder Kelter?

Selbst zu meinem so großen Bilde von der Urkunde, mit dem ich mich jest fast drey Jahre trage, fehlt mir meistens Kraft, so sehr mir der Genius oft einflüstert, daß die Sache, nach dem Maßstabe der Eitelkeit gezeichnet, Entdeckung, mit Demuth und Wahrheit gesagt aber, göttliche Botschaft seyn könne. Ich arbeite, lese und sammle mit einer Treue dazu, deren ich in Ihren Gegenden vielleicht nie fähig geworden wåre; aber, wie gesagt, mir fehlt noch Guri und "Ruf Gottes.

Da Sie Ihre Stelle, Ihre Urmuth und Ihre Les bensart vielleicht von den Ueppigkeiten der Muse entwöhnt haben, darf ich fragen, ob Ihnen manche Dinge unter

en gekommen, die mir als Merkwürdigkeiten vors kommen? Die drey Quartanten von Zoroasters Werken, auf die Perron d'Anquetil so viel Jahre ein Narrens

Pilgrim und Martyrer geworden, ob sie gleich nichts als spåte Gauren - Liturgieen mich dünken. Der Schuking der Chineser, den Deguignes ausgegeben, und an dem ich gegenwärtig mich wahrhaftig in den ältesten despor tischen Staat versege. Jones on Oriental Poetry hinter seiner Historie von Nadir Schach; Dow; Holwell. Wir sind auch so weit von einander, daß ich Sie noch nach Macphersons Offian, Percy Reliques of ancient poetry etc. fragen möchte. Ich nenne Ihnen alle diese Sachen, von denen ich selbst aber nichts als die Reliques besige; das andere muß ich mir kümmerlich, verstohlen und spåt aus der Nachbarschaft erbetteln, weil ich selbst in penu durch die Unordnungen meiner Reise viel leidender bin als Sie.

Daß ich Liefland verlassen, grâmt mich ́PrivatFreundschaft halber, aber sonst in nichts, ob ich gleich noch nicht weiß, wo? und wozu ich da seyn werde. Aber wenigstens der Uebermuth, von dem Sie so oft geredet, und der an mir wie eine Blüthe schien, die doch schôn ließ, verliert sich in Einsamkeit, Leidenschaft, ernsthaf teren Geschäften so, daß die schöne Blüthe abfällt, und wenn kein Wurm kommt, noch einmal vielleicht Frucht werden kann.

Den 25ten August an meinem Geburtstage, zum zweitenmale Ihnen Heil und Segen!

Ich kann diesen Brief nicht abgehen lassen, ohne

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