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Sie noch einmal und am heutigen Tage wenigstens im Schatten zu umarmen. Heil Ihnen!

Dieweil alle Trübsal Geduld bringt, Geduld aber bringt Erfahrung 2c., so habe ich mir vorgenommen, meinen Geburtstag heute auch in der Wüste mit faller Freudigkeit des Herzens zu feyern. Habe also schon heute frühe Milton's Paradise regained gelesen, mit vieler Andacht, so daß ich jest auch, wie der Dichter, diese kleine, unansehnliche Erscheinung von Heldengedicht seinem Riesenwerke, wie die Hütte dem Palast der Feen vorziehe. Habe viel Muth gefaßt, mein 29tes Interca: lar-Jahr zu beginnen, und da man gang natürlich sodann in frühere und spätere Scenen feines Lebens wandert, so habe ich nicht umhin gekonnt, noch an diesem Briefe zu schreiben, und Ihnen zu sagen, daß, da übermorgen der Ihrige einfällt, ich mir die Freyheit nehmen werde, ihn noch einmal zu feyern.

Der alte Ritter Rosenkreuz soll hoffentlich noch einmal wieder aufwachen, Palinodie singen, und, mit neuer Haut umgeben, segnen statt zu fluchen.

Sie haben Recht, mein lieber H., alle Gelehrsamkeit ist vom T. wie Fleischeslust, Augenluft und hoffårs tiges Wesen. Aber wie tief kann man in all das Zeug hineingerathen, ohne daß man weiß wie?

Zerreißen Sie diesen Brief oder strafen Sie ihn, feines Unzusammenhanges wegen, mit Feuer, und ge= haben Sie sich, alter Faunus, Pan und Satyr, an Ihrem Heerde, Bett und Wiege wohl.

189. Un Herder.

Königsberg den 6. Oct. 1772. Mein bester Herder, Ich habe Ihren Brief erhalten vom iten August bis zum leßten, aber gestern nicht Zeit gehabt ihn recht zu lesen, bis heute Morgens zu meinem Frühstück; unterdessen war mir die Ankunft Ihres Besuches desto rüh. render, da ich eben meine erste und vielleicht lezte Arbeit ausfertigte, die ich keinem andern. als Ihnen zuzueignen wußte. Sobald sie aus der Presse kommt, wohin sie gegangen, wird das erste Exemplar in Ihre Arme fliegen. Um Sie lüstern und Ihnen den Mund recht wässe. rig zu machen, und daß Sie des Nachts we. nigstens fleißig von mir träumen, lesen Sie hier die Aufschrift.

Philologische

Einfälle und Zweifel
über

eine akademische Preisschrift.

pf. CXX. 4.

Ein
Fragment

von

Herrn Joh. Georg Hamant

genannt

Magus in Norden

hausfäßig am alten Graben Nro. 758.
žu

Königsberg in Preussen.

1772

im Weinmonat.

Wer mich also suchen will, der kann mich jezt finden. Ich vergebe es Ihnen sehr gern, daß Sie sich auch eine gelehrte Hand zulegen; aber mir nicht zu melden, wohin ich meine Antwort richten soll, und wo Sie leben, als wenn Sie in ganz Europa oder im Norden schon so bekannt wären, als Sie vermuth lich in Deutschland bereits seyn müssen! Se. hen Sie, liebster Freund, warum ich den Hrn. Prediger Eberhard, den Sie aus der neuesten Apologie des Sokrates kennen werden, ersuchen muß, diese Einlage citissime zu befördern.

Ich kann es Ihnen nicht genug sagen, wie herzlich ich mich darüber-gefreut, daß Sie just derjenige Freund sind, der meine Idee erfüllt und an dem mein Herz einen angemessenen Gegenstand findet. Wenn wir einander an Schicksalen ähnlich sind, desto mehr Ueberein. stimmung für unsere Gesinnungen. Alles was mir Ihr Brief sagte über unser Mißverständ niß oder vielmehr des Publicums seines, das fich, leider oder Gott Lob, wie mans nehmen will, nicht mehr selbst versteht, und die glück. lichste Zeit zur Menschenfischerey ist, hatte meine Seele anticipirt, und

Au Fehd' hat nun ein Ende. Halleluja! Ich lache jezt selbst über meinen sokrati, schen Gram, daß ein Jüngling wie Herder schwach

schwach genug seyn sollte, den schönen Geistern des Jahrhunderts und ihrem bon ton nachzu huren. Meine Freude ist aber jeßt eben so innig, wie St. Paulus seine, da er sich über die Corinther umsonst betrübt hatte. Wir wol len uns beide im Apoll aufmuntern, unsern Lauf mit Freuden zu vollenden und darin nicht müde 'zu werden.

Ich lese keine Zeitungen mehr, so wenig gelehrte als politische, und habe mich jest, so gut als verschworen, zu irgend einer mehr meine Feder zu entweihen. Es hieß, daß Sie Bey. träge zur Allg. deutschen Bibliothek schickten. Ist das wahr? In dem Falle möchte ich sie vielleicht ansehen. Beantworten Sie mir diese Frage so gewissenhaft, als ich Nachricht von Ihrem Aufenthalte erwarte, und Ihrem rech ten Charakter, in dem Sie stehen.

Ich habe dieses Jahr, auf meine res gestas, wie Sie scherzen, zu kommen, die Wol. lust gehabt, auf meine alten Tage, des Cer. vantes Meisterstuck in fonte und den Maître Rabelais cum commentario perpetuo des le Duchat zu lesen, den ich eben so viel Mühe gehabt, hier zu Lande aufzutreiben, als Sie Ihre Reliquien zur Legende des menschlichen Geschlechts, bis mir endlich solche der Kriegs. rath Scheffner, unser Dichter à la Grécourt, aus der Bibliothek eines hiesigen Landedelmanns Hamann's Schriften V. Th.

2

verschaffte. Meine Kreuzzüge gegen den pythischen Sieger sind das lezte, womit ich dieses Jahr zu krönen und unsere Freundschaft zu ver. ewigen hoffe. Mein Herder, gieb ihnen Brod und Wein mir aber kein Denkmal ven

Stein. Exegi

Da haben Sie, bester Freund, Anfang und Ende. Die Mittelplåge lassen sich nicht finden noch fuchen, ungeachtet fie freylich gefucht werden müssen und alsdann sich von selbst finden werden. Sie sehen, daß Ihr Schüler ein Mei. ster in Antithesen ist, die er gern in Realis tåten verwandeln möchte, aber ohne die Ab gebra des Rabbi Marcus Levi, eines Schú. lers von Kant, dem ich gestern Ihren Gruß habe bestellen lassen, bey Gelegenheit eines ge. bratenen Hafen, ben it gejiern Ubend mit dem Sohne des Polizeydirectors von Berlin, Philippi, und einem seiner Mitschüler im Eng lischen verzehrte, davon leßterer mir den Ha fen zum Geschenk gemacht hatte. Anstatt des Kelchs ging der Name des pythischen Siegers sub rosa herum.

Ich bin seit 1767 Sécrétaire - traducteur bey der hiesigen Accise- und Zolldirection; fing mit 16 Rthr. monatlich an, brachte es mit vieler Mühe zu 30 Rthlr. Gehalt Jezt bin ich auf 25 reducirt. Ich will aber wie Simson sterben, und mich an den Philistern der Arithmétique politique råchen.

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