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Ich habe 1770 ein altes Haus um 1400 Rthlr. gekauft, das mir mein Freund und Ver. leger Kanter zum Sanssouci ausgeflickt hat. Ich habe einen Sohn und eine Tochter, die, wie der Apostel Paulus seine Philipper nennt, meine Freude und meine Krone sind, und die ich Ihnen vermachen will dignissimo!

damit Sie selbige erziehen, ernähren und kleiden können, werden Sie mit Gottes Hülfe Ihr Vaterland und Ihren Pan wiedersehen von Angesicht zu Angesicht verjüngt, mit einer neuen Haut umgeben, wie Sie es

wünschen, und ich glaube,

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190. An 3. 2. Eberhard.

Königsberg den 7ten October 1772

Würdigster Freund, Ich habe vorgestern endlich einen Brief von Herder erhalten, da ich eben mitten in der Arbeit war. Der ehr. liche Mann hat an seinem Folianten von Brief vom Iten bis zum 25ten August, seinem Ge burtstage, geschrieben. Da er aber, wie alle schöne Geister, ein wenig Etourderie oder Bera fireuung, ich mag nicht sagen, Unbesonnenheit besigt, so hat er den Ort seines Aufenthalts vergessen, weil er, wie ich ihm selbst geschrie. ben, vermuthlich zum Voraus sieht, daß er im Norden oder in ganz Europa so bekannt ist als

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in Deutschland, wo jedermann, wie er klagt, mit Fingern auf ihn zeigt, als wenn man sa gen wollte: Hic est der schöne Junge des Socrates, der den Preis davon gestohlen, und seinen Vater, den alten Faunus, nicht einmal mit einem Exemplar bedacht. Er hat mir alle feine Sünden ins Ohr gebeichtet, und der Hie, rophant wird ihn öffentlich absolviren vor den Augen und Ohren des ganzen Volks, das Amen fagen und erfahren möge, daß es noch Pries ster giebt, und damit die Hofprediger des Salomons im Norden lernen mögen, nicht mehr Wasser, wie der Engel der Gemeinde zu Laodicea, sondern Blut und Feuer zu schreiben, wie der Prophet Elias. Ich muß hier schließen, um auf meinem Bureau wie ein Gespenst zu erscheinen.

Weil mein treuer Arbeiter und Gehülfe Hera der ich habe mich von dem múßigen Markte meines Bureau fortgestohlen, wie Sie sehen mir meldet, daß er mit Hrn. Nicolai in eini ger Verbindung steht, so werden Sie leicht durch einen andern Umschlag das Nöthige zur Beförderung gegenwärtiger Einlage erseßen. Ich hätte Sie gern dieser Commission überhoben, wenn ich nicht das große Zutrauen zu Ihnen hätte. Ich habe ihm geschrieben, durch wessen Vorsorge er diese Einlage erhält, und Sie wer den mich nicht auf die Antwort warten lassen,

ob mein Brief citissime bestellt worden, und wo sich der einzige Freund meiner sokratischen Seele aufhält, und auf welchem Rosenfelde oder Dornenhügel er jeßt weidet, damit ich ihn ohne Zeugen umarmen kann.

191. Un Herder.

Königsberg den 13ten Jan. 1773.

Ich habe heute Ihren lezten Brief vom 2ten b. M. erhalten, da ich eben vor Verdruß und langer Weile den Anfang gemacht, meinen al ten Platon von neuem zu lesen, aber nicht weis ter als bis auf den Anfang gekommen bin.

Ihr freundschaftliches Andenken, liebster Herder, ist meiner Lampe Del. Es würde mir lieb gewesen seyn, wenn Sie mir den Empfang meiner Antwort bis auf das Datum bestimmt hätten. Mein ganzer Einfall durch Einschluß als Ihr Lieb, haber zu schreiben, war eine bloße Chicane, um mich an den Philistern rächen zu können.

Eine Beylage zu den Denkwürdig. keiten des sel. Sokrates, von einem Geistlichen in Schwaben ist bereits zu Ende des Novembers abgegangen, um in Schwå, bisch Halle gedruckt zu werden. Es sollte noch im alten Jahre fertig seyn; man weiß hier aber noch nicht eine lebendige Sylbe von dem Schick. fale dieser kleinen Handschrift, der es vermuth lich wie dem ersten Theile gehen wird. So.

bald ich etwas davon erfahren werde, und das Kind zur Welt gebracht seyn wird, werde ich gleich für Ihre Neugierde sorgen.

Ich habe seit drey Monaten selbst in einer Wüste gelebt und in einer Entfernung der Welt, wie ein unreines jüdisches Weib. Verdenken Sie mir also nicht, wenn mein Brief diese Empfindungen des Widerwillens und der Unzu. friedenheit athmet. Vielleicht ist unsere Freund. schaft hierin sympathetischer, als von irgend einer andern Seite. Mein einziger Freund und Ver. trauter ist unser jeßiger dritter Hofprediger, Lindner, der jeßt im Vorschlage zu Buchholz Stelle ist. Dieser ist plößlich den 4ten d. M. gestorben.

Hoffentlich werden Sie das tolleste Pro gramm: Selbstgespräch eines Autors eher erhalten. Ich bin aber so unglücklich, mit Leuten zu thun zu haben, die kein Gefühl, aber desto mehr Wahn besißen; und wenn ich auf Knieen flehte um ein Paar Zeilen, so er halte ich doch nichts als Sturm und Ungewit, ter im ästhetischen Verstande. Die Göttin ouxn wird also auch den Ausgang dieser Arbeit übernehmen.

Ich hoffe, daß Sie für meinen Prospectum weder erschrecken noch errdthen, noch, wie jener Philosoph über den Geschmack seines Esels, vor Lachen bersien werden. Ich besorge

aber, daß der Scherz so naiv gerathen wird, daß die Kunstrichter sich wie die Vögel an den gemalten Weintrauben vergaffen werden, falls er ihnen nicht zu hoch ist, d. h. bitter in der Sprache der Füchse. Auch Ihre Erklärung eines Bidermannes und Freundes ers warte ich hierüber, folglich mehr als ein Re cepisse. Ich exponire Sie nicht so viel als mich selbst, und Sie sind so gut gedeckt, als ich für meine eigene Haut sorge. Weil Sie ein Pythagoråer geworden sind, so spielen Sie Ihre Rolle eines olympischen Zuschauers, bis Sie es Ihrer Mühe werth finden.

Außer dem fool of quality by Mr. Brooke, von dem ich nur erst zwey Theile im Originalė gelesen, den Sie aber in der Landbibliothek zerfeßt und verstümmelt finden können, hat mich kein Buch so erquickt, als Ihr Thuns mann, den ich vorigen Sonntag verschlang und mir sogleich angeschafft habe. Ich verstehe nichts von dem Fache; aber der Geist des Mannes entzückt mich, so wie mir Schlözer's Styl und Ton immer widerstanden hat, non possum dicere, quare? Büsching hat durch die Herausgabe dieses kleinen Phänomens, wie es Kant nennt, in meinen Augen seine Sün. de einer Dedicationsschrift zu den historiis selectis de main de maître ausgeföhnt.

Nach Hemsterhuis Schriften bin ich im.

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