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me und tüchtige Erziehung werden meinen Kindern genug seyn, und besser thun, als Capi. talien. Bey aller Verlegenheit und Furcht hat Gott mir Gnade gegeben, ich weiß nicht wie, auszukommen, und das goldene Unterpfand liegt noch in seinem Nege.

Kreuzfeld hat schon Verdruß mit der Re gierung gehabt wegen seines ersten Gedichts, worin er von Friedrich Wilhelm sagt:

Der nie zur Rettung langsam, nie zur
Rache tråge

Sarmatien und Suecien betro g.

Das leßte Wort soll ju hart gewesen seyn. Er hat in der leßten Woche des Februars seine beiden Disputationen de fictionum principiis generalioribus, aber nichts zur Sache meines Erachtens, und eben so wenig nach meinem Sinne gesagt.

Nun, liebster Gevatter und Freund Her der! Halten Sie es mit Ihrem General, Su. perintendenten, wie ich mit meinem Packhof. Verwalter. Gehen Sie fein piano zu Werk, und schonen Sie Ihre Kräfte und den Wider. stand Ihrer Sphåre mit dkonomischer Selbst. genügsamkeit. Das beste Wirken ist Leiden und ein Geduldiger ist besser denn ein Starker.

Der November des teutschen Merkurs liegt feit einigen Tagen vor mir. Ich habe Ihre Beyträge mehr als einmal gelesen; nichts will

aber so anschlagen als des Ungenannten Aufide fung, die ich ehester Tage wieder vorzunehmen gedenke. Ich wünschte mir, daß Sie sich, so viel Sie können, über die Genesis und den Gesichtspunct derselben ausließen, weil ich nichts unter allen Ihren Arbeiten mit so gewaltigen Eindrücken gelesen und unermüdet zehen mai gelesen habe.

Sobald ich gesunder und ruhiger seyn wer de, liebster Seelenfreund und Landsmann, sola len Sie mehr von mir hören. Ich weiß nicht, welcher Schlaf und Traum und Nebel mich umgiebt. Sey's Philosophie oder Schwärme rey, Hypochondrie oder Ahndung, so will ich die Honneurs eines Wirths bey den Schwestern machen, und ihren Besuch, so viel ich kann, zu Nuß.

223. An I. Fr. Reichardt.

Königsberg Misericord. Dom. 1777. Höchstzuehrender Landsmann und Freund, Ich weiß den königl. Käpellmeister nicht besser zu trösten, als wie es der Cardinal von Res that mit dem Beyspiel des Julius Cåsar. Ohne Ihre großmüthige Vorsprache würde ich einem sehr ähnlichen Schicksal ausgeseht gewesen seyn; doch ich weiß Ihnen die Fortseßung meiner Ebentheuer nicht besser als in chronologischer Ordnung mitzutheilen.

Meine Bestallung langte hier am Aschermitte woche an. Man wollte mir noch zuniuthen; mei» né alten Arbeiten mit den neuen zu verbin➡ den, unter dem leidigen Vorwände, daß ich mich selbst dazu anheischig gemacht. Dieß gab zu einigen unangenehmen Erklärungen Anlaß. – Ich trat also den 13. Februar meinen neuen Posten an; aber die lehte Delung für meine zehnjährige Dienste zog mir nach ein paar Tagen einen neuen Anfall von Fieber zu, das mir bereits in den Gliedern lag.

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Ich quälte mich gleichwohl die ganze fol gende Woche auszugehen, weil es von Tage zu Tage hieß, daß die Uebergabe in Gegen. wart des Hofrath Hoyers geschehen sollte. Den 22. Februar war ich nicht mehr im Stande mich zu halten, und wurde nolens volens bett lågerig.

Den 24ten wollte ich mit aller Gewalt mich aufmachen, es war mir aber unmöglich," und Hr. von Marvillier nebst dem Buchhalter Pin nen, der des sel. Licentraths Blom, Vicarius gewesen war, und mit dessen Expeditionen die meinigen unmittelbar verbunden sind, ließen mich durch einen Licent. Tråger ausdrücklich warnen, meiner Gesundheit wahrzunehmen, weil bey damaliger Jahreszeit gar nichts zu thun, und meine Gegenwart selbst bey der Ueber. gabe nicht nöthig wäre.

So habe ich drey ganze Wochen wieder an einem zusammengefeßten Quartanfieber · labo, rirt, und mehr an Gemüth und Leibe ausge halten, als die vier legten Monate des vorigen Jahres, bis ich den 17. März den ersten kümmer lichen Versuch machte auszugehen.

Man munterte mich unterdessen von allen Seiten auf, der Wittwe einen Besuch zu ma• chen Meine schwächliche Gesundheit und reiz bare Gemüthsstimmung hielten mich davon ab, und ich war so glücklich, in dieser Woche mein klei nes Haus loszuschlagen, aber so unglücklich, nicht mehr als 3400 fl. dafür zu erhalten. Sie wissen vielleicht, höchstzuehrenderFreund, daß es mir baar 4200 fl. foffet, und daß ich weit über 2000 fl. an Reparaturen daran verwendet habe. Nach diesem reinen Verluste von 3000 fl. blieb mir also von meinem ganzen Vermögen nichts übrig

und die Veränderung meines Schicksales hätte nicht länger ausbleiben dürfen, ohne mich gänzlich zu Grunde zu richten, oder zur åußer. ften Verzweiflung zu bringen.

Mein Entschluß war nunmehr gefaßt, den Montag der Marterwoche bey der Licentrå thin Blom einen Besuch abzulegen, und meine neue Wohnung in Augenschein zu nehmen. Die Pocken, welche ich meiner jüngsten Tochter hats te inoculiren lassen, und die eben in vollem Ausbruch waren, hielten mich davon ab, daß

Ich es bis nach dem Fest ausseßte. Der lie. ben Frau war mit dieser Achtsamkeit wenig gedient, sondern sie schickte den Doctor Laubmeier in mein Haus. Weil sein und mein Vater herzliche Freunde gewesen waren, so freute ich mich über diesen Besuch, und machte mir diese Gelegenheit zu Nuß, diesem Mann mein gan. zes Herz auszuschütten. Anstatt mich einer Gegenerklärung zu würdigen, eilte er aus mei nem Hause, um nicht von den Blattern meines Kindes einige Witterung mitzunehmen.

Den Ostermontag sprach ich im Vorbey. gehen in des Doctors Hause an, ihm mein Ge. gencompliment zu machen; zu meinem Glück war er auf seinem Landgute.

Die Triebfeder aller der Bewegung, welche die Wittwe und die ganze Familie gemacht hatte, mich an sich zu ziehen, betraf die For derung einer Vergütung wegen Meubeln und vorzüglich wegen des Gartens. Lehterer hat vorzüglich den Neid auf mich gezogen von den meisten Officianten; ich suchte daher diesen Gegenstand mit aller möglichen Kålte zu be handeln.

Der Ofterdienstag ist also mein erster und einziger Besuch gewesen, den ich der Licent. Råthin machte. Ich fing mit meiner Besorg. niß an, daß mein Besuch eine unangenehme Erinnerung ihres gehabten Verlustes seyn wür.

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