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Kirchenbücher zur statitischen Analyse einstweilen noch nicht benutzt werden. können. Doch scheint das Verhältniss der männlichen zu den weiblichen Todesfällen nach ziemlich übereinstimmenden Mittheilungen, welche mir Seitens mir bekannter Geistlichen aus den Provinzen über diesen Gegenstand gemacht worden sind, sich ungefähr wie 8 zu 7 zu gestalten. Ich lasse es dahin gestellt sein, ob dieses auf subjectiver Schätzung beruhende Uebergewicht sich durch künftige statistische Erhebungen als richtig herausstellen wird, sowie ob die Ursachen desselben durch spätere Forschungen aufgehellt werden dürften. Das Mortalitätsverhältniss wurde, wie gewöhnlich, nicht für die einzelnen Lebensjahre, sondern für fünfjährige Lebensperioden berechnet, da es wünschenswerth ist, die aus kleinen Zahlen hervorgehenden unwesentlichen Schwankungen zu vermeiden, welche nicht selten zwischen jenen und den zunächst folgenden, relativ beträchtlichen Sterblichkeitsziffern bestehen. - Die Durchschnittszahlen der Gestorbenen nach den Jahreszeiten oder wie sich dieselben auf die einzelnen Monate vertheilen, habe ich nicht angeführt, weil die Resultate nur locale Bedeutung haben. Obschon aus der oben erwähnten Tabelle kein grosser Unterschied hinsichtlich der Sterblichkeit ersichtlich ist, will ich doch bemerken, dass dieselbe vom Juli ab bis zum Januar incl. eine relativ höhere ist, als in den fünf übrigen Monaten des Jahres. Die geringste Zahl der Todesfälle zeigt der Monat Mai, die grösste der Juli. Es bleibt eine Aufgabe der medicinischen Statistik der Zukunft, diesen Zusammenstellungen auch die Angabe der Todesursachen anzureihen, denn eine Mortalitätsstatistik ohne Morbilitätsstatistik ist, nach dem Ausspruche eines fachmännischen Kollegen, dessen Name mir augenblicklich nicht gegenwärtig ist, ziemlich werthlos. So lange jedoch die Kirchenbücher nicht überall zuverlässiger werden, als sie es jetzt sind, halte ich das für ein pium desiderium. An den Orten, wo Aerzte ansässig sind, könnte man freilich von Amts wegen mit aller Strenge darauf bestehen, dass der Todtenschein nur von dem Arzte ausgestellt werden darf, in dessen Behandlung der Verstorbene sich befand. Wenn dagegen, wie das in manchen Dörfern vorkommt, überhaupt kein solcher vorhanden ist, so sind die Angehörigen genöthigt, sich auf eine bedeutungslose schriftliche oder gar nur mündliche Anmeldung zu beschränken. Eine unter solchen Verhältnissen von der Behörde angeordnete ärztliche Todtenschau für jeden Todesfall möchte wohl, je nach den Localverhältnissen, auf grosse Schwierigkeiten stossen. Aber selbst die Einführung einer solchen, wenn sie stattfände, würde ja dessenungeachtet die Bezeichnung der Todesursache in den Kirchenbüchern bei manchen vorhergegangenen inneren Krankheiten, ohne stattgehabte Autopsie, zur statistischen Verwerthung unbrauchbar erscheinen lassen. Gewiss ist, dass die Erforschung der Sterblichkeitsursachen einerseits als ein wesentliches, aber andererseits auch als ein sehr heikles Kapitel der medicinischen Statistik zu betrachten ist. Meines Erachtens verdienen Krankheitsdiagnosen ohne ärztliche Controle als Material hierzu keine Beachtung.

Man müsste also vor der Hand von einer allgemeinen Morbilitätsstatistik Abstand nehmen und sich mit einer solchen von Städten und Ortschaften begnügen, in welchen es an wissenschaftlich gebildeten Aerzten nicht fehlt. Aus einer zwar derartig beschränkten und generell gehaltenen, aber dabei genauen nosologischen Zusammenstellung lassen sich allenfalls annähernd richtige Schlüsse auf die Krankheitsgruppen ziehen, welche einer gewissen Sterblichkeitsziffer zu Grunde liegen, dagegen ist eine auf breiter und detaillirter, aber illusorischer Grundlage basirte statistische Erhebung ohne irgend einen erspriesslichen Einfluss auf den öffentlichen Gesundheitszustand oder eine eventuelle Verbesserung desselben. Auch wäre es zur allgemeineren und leichteren Verwerthung solcher Arbeiten sachgemäss, wenn dieselben nach. einem und demselben Schema angefertigt würden.

Bei dem Uebergange zur Analyse der eigentlichen Zahlenverhältnisse der obigen Tabelle fällt zunächst die Sterblichkeitsziffer der Neugebornen bis zum Ende des ersten Lebensjahres auf, so wie weiter die von dieser Altersstufe bis zum fünften Lebensjahre. Die Zahl der Todesfälle in den ersten zwölf Monaten nach der Geburt beläuft sich auf 5 457, verhält sich also zur Totalsumme derselben wie 1:53. Vergleicht man diese Ziffer mit der dritten Altersklasse von 1-5 Jahren, so dürfte dieselbe unter Berücksichtigung der klimatischen Verhältnisse Griechenlands sich als keine sehr ungünstige herausstellen. Man bedenke z. B., wie leicht unter einem, die niedern Volksklassen grade nicht zu besonderer hygienischer Vorsicht einladenden, südlichen Himmel wie dem Griechenlands, der hier so schnelle und oftmals bedeutendste Temperaturwechsel den Grund zu Intestinalkatarrhen und Wechselfiebern legt, und welch' schlimme Folgen aus diesen Krankheiten, und namentlich aus dem, jungen Lebenskeimen überall so verderblichen, ersteren Uebel für Kinder im zarten Säuglingsalter entstehen müssen. Die drei ersten Altersklassen zusammengefasst beziffern sich mit naheza 11 000 Gestorbenen, welche sich zur Gesammtmortalität wie 1:2 stellen. Die dritte Altersklasse, welche sich ausser den Kindern von zwei Jahren aus denen von 3, 4 und 5 Jahren incl. zusammensetzt und demnach schon ungleich mehr Lebenschancen bietet, betheiligt sich dessen ungeachtet mit dem immer noch ansehnlichen Antheil von 5 508 Todesfällen an der Gesammtsterblichkeit. Die Summe der Gestorbenen bis zum fünften Lebensjahre beträgt demnach noch etwas mehr als ein Drittheil der Gesammtmortalität, während vergleichsweise in Belgien nach Quetelet's Berechnungen nur ein Viertel der Kinder bis zum vollendeten vierten Lebensjahre sterben.. Wenn somit die Kindersterblichkeit im überwiegenden Grade auf die ersten fünf Lebensjahre fällt, so wird die Altersklasse von 5-10 Jahren, welche 2 235 Todesfälle in Rechnung bringt, zwar nur etwas über die Hälfte weniger vom Tode heimgesucht, zeigt jedoch eine gegen die ganze Reihe der nachfolgenden Altersklassen noch immer sehr in die Augen fallende Mortalität. Was die Sterblichkeit des späteren Kindesalters und von da ab bis

zum 20. Jahre incl. anlangt, so ist dieselbe wärend dieses zehnjährigen Zeitraums keine sehr verschiedene. Eine relative Steigerung derselben nimmt man nur in den Altersklassen von 25-30, von 55-60, von 60—65 und von 65-70 Jahren wahr; da jedoch der Geschlechtsunterschied unberücksichtigt geblieben ist, so lässt sich aus dieser etwas höhern Sterblichkeitsziffer kein hygieinischer Schluss von einigem Belang ziehen. Ich wenigstens leiste hierauf Verzicht, denn ich muss gestehen, dass ich im Allgemeinen aus den Zusammenstellungen der mittleren Lebensdauer wenig, aus denen hingegen der Lebenswahrscheinlichkeit für jede Altersklasse gar keinen reellen Werth für eine Wissenschaft von so eminent praktischer Tragweite wie die Hygieine erwarte, so lange die Statistiker keine allgemein gültige und constante Methode angeben, mittelst welcher sie zu einem gegebenen Resultate gelangten. Es genügt, auf diejenigen von E. Halley, Price, Wappaus und Casper hinzuweisen, von denen die der beiden ersteren ohne Zweifel auf unrichtigen Voraussetzungen fusste und die letzteren in ihrem statistischem Credo oft genug von einander abweichen. Eine Behauptung, in welcher diese beiden Autoren jedoch übereinstimmen, ist die, dass eine hohe Geburtsziffer die mittlere Lebensdauer einer Bevölkerung herabdrücke, während ein geringer Zuwachs von Geburten diese Zahl erhöhe. Ich halte diesen Ausspruch, so plausibel er auch auf den ersten Blick zu sein scheint, doch für keinen unbedingt richtigen. Es ist allerdings Thatsache, dass man in statistischen Tabellen neben einer kurzen Lebensdauer einen relativen Reichthum lebendiger Geburten aufgeführt findet. (Todtgeburten können ja selbstverständlich dabei nicht in Betracht kommen.) Dessenungeachtet giebt es nach meiner Beobachtung auch manchmal Provinzialstädte, welche eine grosse Geburtsfrequenz zeigen, ohne dass die Lebensdauer ihrer Bewohner eine niedrige wäre. Jener scheinbar begründete statistische Contrast erklärt sich, meine ich, dadurch, dass da, wo er constatirt wird, das Proletariat den besitzenden Klassen gegenüber ein zahlreiches ist, was begreiflicherweise neben einer erhöhten Geburtsfrequenz zu einer verminderten Lebensdauer Anlass zu geben vermag. Wappä us behauptet ferner apodictisch, dass die Einwanderung die mittlere Lebensdauer einer Bevölkerung künstlich erhöhe und die Auswanderung sie herabdrücke. Auch dieser Satz ist mindestens zu allgemein hingestellt. Wenn z. B. in irgend eine Localität unverheirathete Leute in mittleren Jahren einwandern, welche zu keinem Ehebündniss schreiten, so wird dadurch freilich die Lebensdauer der Bewohner demnächst höher ausfallen. Dasselbe Resultat wird die Einwanderung von Familien zur Folge haben, wenn die Kinder in denselben über die am meisten bedrohte Lebensstufe von 0-5 Jahren hinaus sind und Neugeburten nicht mehr stattfinden. Wenn es sich dagegen um jüngere Personen handelt, welche sich an solchen Orten verheirathen und Kinder erzeugen, so wird durch diese die mittlere Lebensdauer nicht erhöht. Man sieht hieraus, dass jede Einwanderung rücksichtlich ihres Einflusses auf die

Lebensdauer speciell zu prüfen ist. Nach alledem scheint mir ein gewisses Misstrauen gegen Angaben, welche aus künstlichen Berechnungen und approximativen Schätzungen hervorgehen, ziemlich begründet und, wenn es auch wünschenswerth wäre, eine bequeme Formel zur Berechnung der mittleren Lebensdauer ausfindig zu machen, so dürfte es doch bis dahin gerathen sein, den allerdings umständlicheren und unbequemeren Weg der Einzelzählungen einzuschlagen. Bedauerlich ist es zudem, dass bei der Erforschung der Gesetze, welche für die Sterblichkeitsverhältnisse einer ganzen Bevölkerung von Einfluss sind, so wesentlichen Momenten, wie der Verschiedenheit der Stände und den Wohlhabenheits- und Kulturgraden, von Seiten nur weniger Populationsstatistiker die nöthige Rücksicht zugewandt wird. - Was schliesslich die von Halley zuerst berechnete wahrscheinliche Lebensdauer anbetrifft, so giebt dieselbe nur Aufschluss über die Zahl der Gestorbenen und zeigt im günstigsten Falle für jede Altersklasse an, in welchem Jahre die Hälfte der Lebenden gestorben ist. Welches Lebensalter aber die in dieser Zeit Gestorbenen erreichten, was aus der überlebenden Hälfte wird. und welches Alter die Individuen dieser Kategorie zu erwarten haben, darüber schweigt die wahrscheinliche Lebensdauer und entspricht somit durchaus nicht dem Namen, welchen sie führt. Mit Recht heisst es daher in einem „Leipzig wie es lebt und webt“ überschriebenen und von Dr. Karl v. Scherzer gezeichneten Artikel der Allgemeinen Zeitung vom 3. März d. J. „Es geht eben der Statistik in vielfacher Beziehung wie der Meteorologie: man sammelt sehr viele und vielfach auch sehr werthvolle Beobachtungen; aber auf 100 Beobachter entfällt kaum einer, welcher im Stande wäre, aus dem gewonnenen Material auch lehrreiche und nutzbringende, den Fortschritt und die Wissenschaft fördernde Schlüsse zu ziehen."

Nach dieser Abschweifung ist es an der Zeit, zu meinem Thema zurückzukehren und zwar zur Analyse der Altersklassen von 75-110 Jahren und darüber hinaus überzugehen. Die ungewöhnlich zahlreichen Repräsentanten derselben, sowohl todte als lebendige, welche mir im Laufe der Jahre in Athen, Syra und in andern Orten Griechenlands zu Gesichte kamen oder auf welche ich durch Zeitungsnachrichten aufmerksam gemacht wurde, riefen ebenso meine bisherigen, lediglich in subjectiver Auffassung wurzelnden, makrobiotischen Skizzen in's Leben, wie sie auch den Grund zu der gegenwärtigen, grossentheils auf officiellen statistischen Erhebungen beruhenden, Studien legten. Die mittlere Durchschnittszahl der zwischen dem 75-80. Lebensjahre Gestorbenen beziffert sich in obiger Tabelle mit 905, so dass von je 1 602 Personen nur eine dieses Lebensalter erreicht hätte. Dieses Verhältniss ist, wiewohl im Allgemeinen kein ungünstiges, dennoch als ein solches zu betrachten, wenn man es mit dem Resultate der französischen Volkszählung im Jahre 1851 zusammenhält, da nach diesem auf je 562 Seelen schon eine Person dieser Altersklasse kam. Es darf indess nicht unerwähnt bleiben, dass selbst Boudin in seinem Werke über medicinische Geographie und

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Statistik, Band 2, Seite 44, wenig Vertrauen in die Ziffernangaben dieser Zählung setzt, welche er als ausnahmsweise hochgegriffene und von zweifelhafter Genauigkeit bezeichnet. Er giebt seinem Misstrauen ferner in den Worten Ausdruck: Wenn man der Volkszählung von 1851 Glauben beimessen dürfte, so würde man in Frankreich die grösste Anzahl von Greisen über 60 Jahre und darüber finden, so dass man deren 10 149 auf 100 000 Seelen zählen würde, während auf Preussen, welches in Bezug auf Langlebigkeit von den europäischen Staaten die letzte Stufe einnimmt, nur 5979 entfielen". Ein solches Misstrauensvotum gegen ein französisches. Opus verdient im Munde eines Franzosen doppelte Anerkennung. In der nächstfolgenden Altersklasse von 80-85 Jahren kommt auf je 2101 Einwohner ein Vertreter dieser Kategorie, während Frankreich nach dem Ergebnisse jener Zählung von je 1 384 Personen schon eine von dem angeführten Alter besass. Anders, und zwar zu Gunsten Griechenlands, gestaltet sich dieses Verhältniss in der Altersklasse von 85-90 Jahren, denn, während nach Boudin's Zusammenstellungen von 4 354 Lebenden nur einer in Frankreich ein Alter von 90 Jahren erreicht hatte, zählte Griechenland schon auf 3 020 einen solchen. Dieses Zahlenverhältniss zeigt in den von da ab folgenden Altersklassen so bedeutende Unterschiede zum Vortheile des relativ höheren Greisenalters in Griechenland gegen das sowohl in Frankreich als fast in ganz Europa constatirte, dass meine frühere, auf hypothetischer, oder besser, subjectiver Schätzung basirte Meinung dadurch ihre Bestätigung erhält. So ergiebt die griechische Ziffer in der Altersklasse von 90-95 Jahren ein Individuum auf je 5 918 Bewohner, während die französische ein solches auf 20 000 Seelen nachweist. Auch bei der im Königreich Sachsen im Jahre 1831 stattgehabten Volkszählung fand sich auf je 11 000 Personen nur eine, welche über 90 Jahre alt war. Die Altersklasse von 95-100 Jahren hat reichlich siebenmal mehr Vertreter in Griechenland als in Frankreich, denn dieses zählte nur auf 83 145 Einwohner einen, jenes schon auf 11 788. Was schliesslich die mehr als Hundertjährigen anlangt, so fällt in ersterem schon auf 16 678 Personen ein solcher Methusalem, dagegen in letzteren erst auf 352 947, so dass es deren vergleichsweise 21 mal mehr in Griechenland giebt als in Frankreich. Hiernach wäre Russland der einzige europäische Staat, welcher bezüglich der Ueberschreitung des gewöhnlichen Maasses der Lebensdauer mit Griechenland einen Vergleich auszuhalten vermöchte, wenn wir nicht durch d'Ivernois gewarnt worden wären, den Resultaten seiner Todtenlisten in dieser Richtung Glauben zu schenken. Die Fälschung derselben Seitens der russischen Geistlichkeit soll nach diesem eine Thatsache sein, welche dem Volksvorurtheile, ein privilegirtes Klima mit einer fabelhaften Zahl von Hundertjährigen zu besitzen, Rechnung trägt. So sollen daselbst nach den statistischen Erhebungen des Jahres 1819 über 1 700 mehr als hundertjährige Personen gestorben sein und unter ihnen zwei von 160 Jahren. Obgleich mir über die der Lang

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