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mit der Annahme einer Mischung zweier Volks- bezw. Schädel-Elemente vereinigen lassen, deren Mischungsgrenze in brachycephaler Richtung weit über die Ferner des Hochjochs vom Schnals erthal aus ins Oetzthal hineinragt.

Stellt man sich Curven der relativen Häufigkeit der verschiedenen Längenbreiten-Indices der Oetzthaler einer- und der Schnalserthaler andererseits nach der von Kollmann 3) angewandten Weise dar, so fällt folgendes in die Augen: Für die Oetzthaler Schädel finden sich die beiden Maxima der Curve zwischen 78-79 und zwischen 86-87, also in der Gruppe der Mesocephalen bezw. der Hyperbrachycephalen. Anders bei den Schnalserern: Hier gravitirt die mit der hyperbrachycephalen gleich stark vertretene brachycephale Gruppe nach den Indices zwischen 81-82,9 hin.

Stellen wir ferner die Prozentzahlen der verschiedenen Schädelformgruppen für das Oetz- und Schnalserthal neben einander, so finden wir, unter gleichzeitiger Hinzufügung der Zahlen für die heutigen Bayern:

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3) Beiträge zu einer Kraniologie der europäischen Völker. (Arch. f. Anthrop. B. XIII.

S. 117.)

Auch durch diese Zusammenstellung wird der Unterschied augenfällig, der zwischen beiden Thälern in Betreff der Vertheilung der verschiedenen Schädelformen herrscht. Gleichzeitig zeigt sich die erhebliche Verschiedenheit zwischen den Oetzthalern und den heutigen Bayern, die vorwiegend in der relativ bedeutenden Zahl der Mesocephalen unter jenen liegt, während die Schnalserer wiederum die Bayern durch die Zahl der Hyperbrachycephalen überragen.

Was das Verhältniss der Chamäcephalie unter den beiden Tiroler Gruppen anbelangt, so findet sich: unterer frontaler nach Virchow.

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Unter den heutigen Bayern kommen nach J. Ranke1) 11 pCt. Chamäcephalen vor. Jedenfalls stehen aber auch unter den Schädeln von Schnals eine grosse Anzahl der Chamäcephalie sehr nahe, indem sich unter 27 Schädeln 8, also c. 30 pCt., mit einem Längenhöhenindex von 70-72 befinden. Unter den 41 Oetzthalern findet sich nur 4 mal der Längenhöhenindex zwischen 70--72. Diese Verhältnisse sind nicht ohne Interesse, zumal auch meine Messungen der Schädel von St. Peter bei Meran eine Neigung zur Chamäcephalie erkennen liessen. (Mittelzahl des L.-H.-Index 72,81 bez. 70,22).

Soviel über die zunächst liegenden Schlüsse, die sich aus den Messungen der Schädel der Tabelle I. und II. ziehen lassen.

Herr Dr. Tappeiner hat sich ausserdem der dankenswerthen Mühe unterzogen, auch Messungen und Beobachtungen der Haar- und Augenfarbe an Lebenden anzustellen. Dieselben betreffen 45 Bewohner des Oetz-, 51 des Schnalserthales. Leider ist dabei das Dorf Oetz, also gerade die Hauptfundstätte der mesocephalen Schädel, nicht betheiligt, wohl aber Sölden, Längenfeld, Heiligkreuz, Vent, Gurgl im Oetzthal, Kurzras, Unsere liebe Frau, Karthaus im Schnalsenthal. Was die Methode der Messung anbelangt, so wäre nur zu erwähnen, dass der Längsdurchmesser des Kopfes von der Nasenwurzel zur stärksten Wölbung des Hinterhaupts genommen wurde. Ferner heisst Gesichtslänge: die Entfernung von der Grenze des Stirnhaarwuchses bis zum Kinn; Gesichtsbreite: grösste Entfernung der Jochbögen von einander; Stirndurchmesser: unterer frontaler nach Virchow.

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Als Blond bezeichnete Herr Dr. Tappeiner eine Farbe, die der meines eignen Haares entsprechen sollte; diese hält die Mitte zwischen Asch- und Goldblond. Ebenso erklärte er mir auf Befragen, dass er nur Augen von ausgesprochenstem Blau auch blau genannt habe, meine eignen von mir und anderen für rein blau gehaltenen Augen nannte er blaugrau. Mir scheint es wichtig, diesen Punkt nicht unerwähnt zu lassen, weil bekanntlich na

1) Constanzer Versamml. S. 146

2) Rabl-Rückhard. Zeitschr. f. Ethnologie. Jahrg. 1878.

mentlich der Ausdruck: „blond" von verschiedenen Beobachtern sehr verschieden angewandt zu werden pflegt. Jedenfalls können wir Alle, die Herr Tappeiner in seinen Tabellen als blond und blauäugig bezeichnet, sicher als solche annehmen, und vielleicht noch manche von ihm als blau-grau bezeichneten Augen ebenfalls den blauen zurechnen. Es fragt sich ferner, ob man berechtigt ist, die an Lebenden gewonnenen Messungsergebnisse ohne Weiteres mit den Massen getrockneter Schädel zu vergleichen. Dies ist bekanntlich durchaus nicht der Fall. Nach den von Langerhans!) an dem Durchschnitt des gefrorenen Kopfes eines erwachsenen Mannes angestellten Messungen beträgt die Dicke der Weichtheile (ohne Haare) über der Hinterhauptsschuppe 6 mm, über der Protub. occip. ext. 7 mm (bezw. 9), über der Glabella bezw. Nasenwurzel 4 mm, über dem Tuber paritati 6 mm; bei einem weiblichen Schädel waren die Masse ganz erheblich geringer. Selbst wenn wir also davon absehen, dass die Schädelknochen durch die Austrocknung, wenn auch ein Weniges, sich verdünnen mögen, bleiben doch noch erhebliche Unterschiede, die allein auf Rechnung der Weichtheile kommen. So z. B. würde man von dem an Lebenden gewonnenen Längsdurchmesser des Kopfes 6+4= 10 mm auf Kosten der Weichtheile abziehen müssen, während die grösseste Breite sogar wahrscheinlich einen Abzug von 6612 mm erleiden würde. Sind die von Langerhans gegebenen Masse ungefähr richtig und allgemein gültig, so ergäbe sich daraus der gerade für das vorliegende Gebiet nicht unwichtige Schluss, dass die Köpfe der Lebenden scheinbar brachycephaler sind, als die zu ihnen gehörigen Schädel, weil die Weichtheile am Breitenmass um 2 mm mehr auftragen, als am Längenmass.

Ein Beispiel wird am besten erkennen lassen, wie weit dadurch die an Lebenden gewonnenen Längenbreiten-Indices eine Aenderung erfahren. In der nachfolgenden Tabelle sind die ersten 14 Nummern der Tabelle III. mit den ursprünglich gewonnenen und den nach den Langerhans'schen Messungen corrigirten Massen angeführt und die zu beiden gehörigen Indices berechnet worden. Hinter letzteren beiden sind die Differenzen zwischen ihnen angeführt.

(Siehe nebenstehende Seite.)

Es geht daraus hervor, dass man, immer unter Voraussetzung der Richtigkeit der Langerhans'schen Angaben, zwischen 1,6-2,12) von dem Index abziehen muss, der aus dem Längen- und Breitenmass am Lebenden gewonnen ist, um den Index des Schädels ohne Weichtheile zu erhalten. Wo somit bei den lebend Gemessenen sich ein Index von unter 81,9 findet, gehört der Schädel bereits als mit einem Index unter 80,0, in die Gruppe der Mesocephalen. Dieses Ergebniss,

1) Ueber die heutigen Bewohner des heiligen Landes. (Arch. f. Anthropol. B. VI. S. 54.) 2) Also im Mittel 1,96.

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wenn auch vorerst auf schwankenden Füssen stehend, mahnt jedenfalls zur Vorsicht bei der Anstellung von Vergleichen zwischen den an Lebenden und an trocknen Schädeln gewonnenen Massen und Indices. Die neuerdings von Herrn Tappeiner1) veröffentlichten Messungen an lebenden Tirolern müssen dem entsprechend betrachtet werden. Es wäre überhaupt sehr wünschenswerth, wenn durch eine grosse Reihe von vergleichenden Messungen zuverlässige Mittelwerthe für die Abzüge gewonnen würden, welche die an Lebenden bezw. an mit den Weichtheilen versehenen Köpfen gewonnenen Masse erleiden müssen, um auf die Masse des knöchernen Schädels allein bezogen werden zu können 2).

Ordnen wir nun die direct durch Messung erhaltenen Zahlen nach den Indices, so finden wir Folgendes:

1) Beiträge zur Anthropologie Tirols. (Zeitschr. f. Ethnol. 1880. Heft V.)

2) Obiges war geschrieben, ehe der Aufsatz Stieda's: Ueber die Berechnung des Schädelindex aus Messungen an lebenden Menschen (Arch. f. Anthropol. B. XII. S. 421 ff.) zu meiner Kenntniss gelangt war. Stied a hat sich der dankenswerthen Mühe unterzogen, nicht nur die auf die Frage bezügliche sehr sparsame Literatur zusammenzustellen (wobei ihm nur der oben von mir genannte Aufsatz von Langerhans entgangen zu sein scheint) sondern hat auch Vergleiche des „Kopfindex" und des „Schädelindex" angestellt. Er kommt zu Ergebnissen, die, was die Dicke der Weichtheile an den verschiedenen Messpunkten des Kopfes anbelangt, mit den Langerhans'schen nicht stimmen. So beträgt nach ihm die Differenz des Längendurchmessers des Kopfes und des Schädels im Mittel nur 7,4 mm, die des Breitendurchmessers 9,7 mm. Die Differenz der Indices, welche sich daraus ergiebt, steht indess der von mir theoretisch gewonnenen sehr nahe, sie beträgt im Mittel 2,06 mm.

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Diese Uebersicht ist überraschend genug. Wir haben es danach mit zwei Thalbevölkerungen zu thun, die beide ausnehmend brachycephal sind. Allein auch unter sich sind dieselben sehr verschieden: während die ProcentZahl der Brachycephalen gegenüber der Hyperbrachycephalen bei den Oetzthalern 28,9: 68,9 ist, steigt das Verhältniss bei den Schnalserern auf 7,84: 92,16 pCt! Wir haben eine fast ausschliesslich enorm hyperbrachycephale Bevölkerung vor uns.

Verhehlen will ich nicht, dass zwischen den an den Schädeln und an den Lebenden gewonnenen Massen und Procentzahlen keine Uebereinstimmung herrscht, wenn auch aus beiden das Ueberwiegen der Hyperbrachycephalie unter den Schnalserern gegenüber den Oetzthalern deutlich hervorgeht. Selbst wenn wir, entsprechend der obigen Erörterung, das Mass der Brachycephalie bei Lebenden auf 84,9 +286,9 hinausschieben, bleiben für:

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Es bleiben aber jedenfalls, so sehr sich auch die einzelnen Zahlen an

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