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Aber die grösste Zahl der in der Normandie vorkommenden Mardellen zeigen die sie vor andern unterscheidende Eigenschaft, dass sie nie trocken werden.

In der Gegend von Hai d'Exmes sieht man tiefe Pfützen, welche nie vertrocknen, ebenso zur Seite der Römerstrasse, welche die Normandie durchzieht.

Sie sind grösstentheils in schwarzer Erde errichtet, die Wände mit starken Lehmschichten ausgekleidet, ihre Oberfläche enthält eine Decke von verfaulten Baumstämmen und Holztrümmern. Gegen unten folgen Schichten von vermodertem und theilweise in Humus verwandeltem Eichenlaub, was um so auffallender ist, als sich in der ganzen Umgegend keine Eichen mehr finden.

Auf dem Grunde wurden römische Ziegel, oxydirtes Eisen, Austernschalen, Ochsenbeine Baumstämme, eine grosse Anzahl Geschirrtrümmer gefunden.

Es scheint, dass diese Gruben erst nach ihrer früheren Bestimmung mit Wasser gefüllt wurden und verdienten näher untersucht zu werden.

Lavillegille im XIV. Bande der Mémoires des antiquaires de France, Seite 144-163.

England.

In diesem Königreiche heissen die Trichtergruben „penpits" und kommen sehr zahlreich unweit Gillingham in Wilthshire, in Anglison in der Grafschaft Berks vor, wo 273 zusammenliegen und 7-22 m Tiefe und 12-30 m Umfang haben.

In der Nähe des bekannten Stonehange sollen sie sich zu Tausend finden, öfters von trockenen Mauern umsäumt.

Bei Brockenfeld in Derbyshire liegen 53 solche Gruben in zwei Reihen, heissen hier Pitsteades und haben 4-7 m Durchmesser, 1,8 m Tiefe; in Schottland und Irland sollen sie ebenfalls verbreitet sein und werden als Unterbauten von Wohnungen angesprochen. Keferstein, kelt. Alterth. Bd. I, S. 294.

Die Funde hieraus bestehen in Gefässscherben, Austernschalen, Koblen und Thierknochen.

Nähere Bezeichnung der Art und Beschaffenheit der Trichtergruben. Zunächst spreche ich nur von den bei uns in Südbayern vorkommenden Trichtergruben, welche ich aus eigener Beobachtung kenne.

Dieselben sind in der Regel einander ganz gleich, doch zeigen sie sich mehr in kreisrunden als elliptischen Formen, haben meistens einen Durchmesser von 11-15 m bei einer Tiefe von 2-4 m, ebenso verlaufen sie in der Tiefe seltener in Trichterform, sondern zeigen gewöhnlich kesselartige Aushöhlungen.

Sie kommen bald mit, bald ohne wallartige Einfassungen vor, deren Ränder oft mit Sträuchern oder Bäumen besetzt sind.

Die Wände fallen ziemlich steil ab, sind fest mit Lehm ausgeschlagen, meistens mit Rasen bekleidet und Gesträuchern bewachsen und so angelegt, dass sie ganz trocken sind.

Meistens liegen sie auf erhöhten Punkten der Ebene, oder auf Bergabhängen, in der Regel an Quellen und Bächen, oder ehemaligen Flussrinnsalen, oft mitten in Hochäckern und Grabhügeln, oder wenigstens von solchen nicht weit entfernt. Häufig kommen diese Trichtergruben in grossen Gruppen, oft einzeln oder zu zweien oder dreien vereint; aber dann so abgesondert vor, dass immer zwei aneinander grenzen, oft aber auch in der Form eines arabischen Achters ineinanderlaufen.

In ihrer Nachbarschaft finden sich nirgends Spuren von Schutt, welcher aus diesen Gruben entnommen wurde, wiewohl derselbe nach deren Umfange in ungeheuren Massen herausbefördert worden sein musste.

Einige zeigen sich mit Wasser gefüllt, scheinen aber doch schon bei ihrer ursprünglichen Anlage zu anderen Zwecken bestimmt gewesen zu sein.

In Frankreich bieten sie dieselben Erscheinungen; nur zeigen sie grössere Ausmaasse, namentlich in ihrer Tiefe.

Ausserdem haben sie noch das Merkwürdige, dass sich das Regenwasser in ihnen ungeachtet der Dichtigkeit des fetten Bodens nicht hält. Dadurch glaubt man sich dort zu der Annahme berechtigt, dass die Lehmschichte künstlich durchbrochen sei, und dass die Gruben absichtlich so angelegt worden seien.

In ihrer Nähe ziehen Strassen vorüber, von den Römern, oder gar schon von den Eingebornen erbaut; man findet diese interessanten Bauwerke in oder bei anerkannt keltischen Kriegsplätzen, auch unfern von Grabhügeln an errichteten Steinpfeilern und druidischen Denkmalen. In England gleichen sie in der Mehrzahl den Mardellen der anderen Länder, doch kommen hier auch brunnenähnliche vor.

Funde, welche in den Trichtergruben gemacht wurden.

Was die in den Trichtergruben gemachten Funde anbelangt, beschränken sich dieselben in unserem engeren und weiteren Vaterlande auf Urnenscherben, Thierknochen, Asche, verbranntem Feuerstein, zwei Reibsteinen, Eichenkohlen, Geschirrtrümmern und Feuersteinsplittern.

Uebergehend auf meine Untersuchungen, so habe ich in meinem Bezirke 21 Trichter aufgemacht und untersucht. In solchen Erdaushöhlungen des Mühlhard und des Kalksteindickicht zeigten sich bei den Nachgrabungen reichliche Spuren von mächtigen Feuern, welche einst in diesen Gruben gebrannt haben mussten.

Allenthalben finden sich von Feuer geschwärzte, theilweise verschlackte und verglaste, oft aneinandergeschmolzene oder zu Kalk verbrannte Steine.

Auf dem Grunde waren Steinpflaster angebracht, über denselben und an den Wänden zeigten sich Schichten von Eichenkohlen oft in ganz grossen Stücken mit schwarzer Erde und mit rothgebrannten Lehmtheilchen und Kalk vermischt.

Die Nachgrabungen in den Trichtergruben im Pfarrwalde zu Unteralting haben ergeben, dass diese Erdwerke nachträglich und in einer späteren Zeit mit Schutt, Geröll und Urbau bis zu ihrer jetzigen Tiefe ausgefüllt worden sein mussten. Ausser vielen Gehäusen der grossen Weinbergschnecke, Thierknochen und Gefässscherben habe ich keine bemerkenswerthen Funde gemacht.

In den Mardellen der Schweiz gelangten dieselben Fundgegenstände zu

Tagschein, doch ist unter denselben ein schönes Bronzeschwert besonders hervorzuheben.

In den Penpits Englands fanden sich Gefässscherben, Austernschalen, Kohlen und Thierknochen.

Reichlichere Ausbeute gewährten die Mardellen in Frankreich; dieselbe bestand in Fragmenten von römischen Geschirren und Ziegeln, Eichenkohlen, Austernschalen, Thierknochen, hierunter vorherrschend Ochsenbeine, vermoderte Baumstämme und eine grosse Zahl von Töpferarbeiten verschiedener Art.

Endlich fanden sich Fragmente von Gebrauchsgegenständen in Bronze, in oxydirtem Eisen, eine Pferdetrense, Messerklingen und ein hakenartiges Instrument.

Schmuckgegenstände von Bronze oder edlem Metalle, Münzen und Menschenknochen wurden bis jetzt in Trichtergruben noch nicht gefunden.

Allenfallsige Zwecke, zu welchen diese Trichtergruben dienten.

Ueber den Zweck dieser Bauwerke haben sich sehr verschiedene Ansichten geltend gemacht.

Als Wolfsgruben bezeichnet sie vorzugsweise der Volksmund; hierzu wären aber die Trichtergruben nicht geeignet gewesen, da deren schräg abfallende Wände den Wölfen das Entkommen leicht gemacht hätten.

Nach allen Handbüchern über Jägerpraktika wurden Wolfsgruben 16 Fuss tief und 9-10, höchstens 12 Fuss breit gemacht; diese Gruben waren daher mehr brunnenartig und wurden noch zudem deren senkrechte Wände mit glattgehobelten eichenen Bohlen ausgeschalt, damit die Wölfe sich nicht mit ihren Pranken anklammern und so entkommen konnten.

Die Zeit, in welcher bei uns noch Wolfsgruben benutzt wurden, liegt nicht so fern, dass sich nicht in unsern Bauwerken, wenn sie wirklich zum vorbezeichneten Zwecke gedient hätten, noch Spuren oder Reste von solchen Verschalungen finden sollten, was aber nicht der Fall ist.

Eine weitere ziemlich verbreitete Meinung erklärt diese Trichtergruben für Gebilde der ewig schaffenden Natur und bezeichnet sie als Blitzgruben, Wetterlöcher, Erdfälle und Raineln u. s. w.; dergleichen Einsenkungen kommen wohl in Jura- und Kalkformationen vor, liegen dann in gleicher Linie der Richtung unterirdischer Gewässer folgend, zeigen aber nicht die regelmässigen geometrischen Formen, wie unsere Trichtergruben.

Die Mardellen kommen aber bei uns in Südbayern auf trockenem Geröllboden vor, auf welchem ein derartiges Einsinken der Oberfläche nicht leicht denkbar ist. Der Kies ist durchlässig und ist daher nicht möglich, dass das Wasser das Gerölle hinausschiebt, da es ohnehin schon seinen Durchgang findet.

Wieder Andere schen in diesen Trichtern nichts anderes als gewöhnliche Kies-, Stein- oder Erzgruben. Gegen diese Annahme spricht aber die

stets regelmässige kreis- oder länglichrunde Form dieser Gruben und der Umstand, dass sie auch in Gegenden vorkommen, in welchen keine bebauten Strassen ziehen, oder je gezogen haben.

Durch obige Annahme würde wohl das Fehlen des Schuttes erklärt, nicht aber die regelmässig wiederkehrende Form dieser Aushöhlungen; was aber diese Ansicht hauptsächlich wiederlegt, ist der Umstand, dass bei Untersuchung der umliegenden Bodenverhältnisse die Erde keine solchen Materialien, welche hier gegraben worden sein sollen, in sich schliesst.

Schliesslich sollen solche Trichtergruben auch benützt worden sein, um bei Ueberschwemmungen die Gewässer in die Tiefe abzuleiten. Arago berichtet nämlich, dass die Ebene der Paluns bei Marseille einst ein weites. Sumpfbassin war. König René liess endlich eine grosse Zahl Löcher oder Senkgruben, im provencalischen embugs (Trichter) genannt, anlegen. Diese Löcher führten und führen noch jetzt die Wassermassen, welche die ganze Gegend der Cultur entziehen würden, in die in einer gewissen Tiefe gelegenen durchdringlichen Schichten. Man versichert dass diese durch die embugs verschluckten Wasser nach einem unterirdischen Laufe die Springquellen des Hafens Miou, nahe bei Cassis bilden.

Eine wissenschaftliche Behandlung fand diese Frage in Deutschland zuerst durch Pastor Dünhaupt in seinen Beiträgen zur niedersächsischen Geschichte und deren Alterthümern vom Jahre 1778, aber erst 60 Jahre später wurde diesen Beschreibungen eine grössere Aufmerksamkeit zugewendet.

Unter anderen waren es namentlich Professor Wächter im Hannover. Magazin 1841, Preusker, dann der Diakon Boerne in Ranis im sechsten Jahresbericht des voigtländischen alterthumsforschenden Vereines (1841, S. 86), welche von diesen Erdwerken schreiben; namentlich aber hat Dr. Schreiber in seinem Taschenbuche für Geschichte und Alterthum Bd. IV (1844) eine eingehende Abhandlung über diese Erdmonumente niedergelegt. Referent hat über das Vorkommen solcher Trichtergruben in Süddeutschland bei der VI. allgemeinen Versammlung der deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte zu München Bericht erstattet und Modelle verschiedener solcher Erdwerke zur Ausstellung gebracht.

In neuester Zeit hat Dr. M. Much in den Mittheilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien Bd. VI, Nr. 10, S. 281 u. ff. über das Vorkommen solcher Trichtergruben bei Untersiebenbrunn im Marchfelde und bei Stillfried höchst interessante Mittheilungen veröffentlicht.

In Frankreich fanden die Trichtergruben von Lavillegille im XIV. Bande der mémoires des antiquaires de France S. 144163 eine eingehende Behandlung; in England hat sie uns Sir Barrington (arch. brit. 1785) beschrieben, auch Sir John Lubbock: die vorgeschichtliche Zeit", übersetzt von A. Passow 1874, hat über dieselben sehr interessante Mittheilungen gebracht.

Aber auch unter den Alterthumsforschern gehen die Ansichten über den Zweck dieser Bauwerke auseinander.

Einige bezeichnen diese Trichtergruben als militärische Vorkehrungen; aber als solche haben sie schwerlich dienen können, jedenfalls nicht zur Aufnahme von Hinterhalten, da deren Mannschaften, in solch zahlreiche, leicht wahrnehmbare und oft sehr steile Mardellen verlegt, sich dem Feinde geradezu in die Hände geliefert hätten.

Andere erklären dieselben für unterirdische Behälter von Wintervorräthen, namentlich Getreide, für sogen. Silos.

Strabo bestätigt, dass die Britten ihr Getreide in unterirdischen Korngruben lagerten und Tacitus erzählt gleichfalls, dass die Germanen Löcher in die Erde gruben und mit Mist bedeckten, um ihre Vorräthe verbergen zu können.

Aber auch bei anderen Völkern wurden schon in den ältesten Zeiten, wo die Bodenverhältnisse dies erlaubten, in dichten, undurchlässigen Thonboden birnförmige Löcher gegraben, die man ausbrannte, mit Stroh auskleidete, mit trockenem Getreide vollfüllte und dann mit derselben Thonerde hermetisch verschloss.

Es war dies die sicherste Art, sein Getreide aufzubewahren, weil es vor Nässe, Feuer, Thieren und Menschen gleich gesichert war; dieses Verfahren ist heutzutage noch im Toskanischen, in den Ebenen von Ungarn, Polen und Russland, sowie Spanien und Italien in Uebung.

Es ist daher wohl möglich, dass Trichtergruben einst solchen Zwecken dienten; aber immer erheben sich gegen die allgemeine Verwendung zu besagtem Zwecke viele und gerechte Bedenken.

Gegen obige Annahme spricht vor Allem die Menge und oft ungewöhnliche Grösse dieser Gruben, zu denen als Silos die ehemalige Bevölkerung dieser Gegenden, so beträchtlich man dieselbe in jenen entfernten Zeiten auch vermuthen möchte, ohne Verhältniss gewesen wäre, sowie der Umstand, dass sich meistens in ihrer Nähe keine sonstigen Spuren alter Wohnungen nachweisen lassen, dagegen Funde von Handmühlen und Mühlsteinen eben so gut auf solche als auf Silos schliessen lassen. Dann wäre auch nicht. erklärlich, warum man den Schutt, welcher aus den Gruben genommen wurde, hätte verschwinden lassen sollen.

Endlich müssten sich in ihrer Nähe mehr Spuren von alten verlassenen Feldkulturen zeigen, während sich die Trichtergruben viel häufiger mitten unter Grabhügeln, alten Monumenten und auf Kultusstätten finden.

Die Urtheile der meisten Sachverständigen begegnen sich in der Ansicht, dass diese Gruben auf Unterbauten vorhistorischer Wohnungen hindeuten, was in den meisten Fällen richtig sein wird.

Das Haus erhielt erst im Mittelalter seine Bedeutung für das Familienleben, in vorhistorischer Zeit diente es blos als Ruhestätte, während Handel und Wandel ausser demselben stattfand.

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