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Heimgekehrt fernher aus den fremden Landen
In seiner Seele tief bewegt der Wanderer,'
Er legt von sich den Stab und knieet nieder
Und feuchtet deinen Schoss mit stillen Thränen
O deutsche Heimath! Wollt' ihm nicht versagen
Für viele Liebe nur die eine Bitte,

Wenn müd am Abend seine Augen sinken,

Auf deinem Grunde lass' den Stein ihn finden
Darunter er zum Schlaf sein Haupt verberge.

Seinen Stein hat Chamisso gefunden, aber dauernder und erhabener, als aus Stein, hat er sich ein Denkmal aufgerichtet, in dem, was er seinem Volk gewesen, was er ihm bleibt für immer.

Und am Wenigsten wird die Ethnologie seiner vergessen!

Hr. Professor Märker dankt im Namen der anwesenden Familienmitglieder und Freunde Chamisso's der Gesellschaft für die schöne Erinnerung und überreicht Exemplare des von ihm zu der am 27. Januar begangenen (genau genommen auf den 30. Januar zu setzenden) Säcularfeier des Dichters und Naturforschers gedichteten Prologs zur Vertheilung.

(13) Hr. Virchow theilt folgendes Verzeichniss der Sammlung des Sanitätsrathes Dr. Hartmann zu Lintorf in Hannover mit, welches ihm durch den Besitzer zugegangen ist:

Alterthümer aus Hannover und Westfalen.

Die Sammlung besteht aus 73 Nummern ziemlich gut erhaltener Gegenstände und zwar 51 Nummern von Stein, 8 Nummern von Bronze, 3 Nummern von Eisen und 11 Nummern von Thon, ausserdem 6 Nummern Thierknochen.

Unter den 51 Nummern A. von Eisen befinden sich ausser den gewöhnlichen Steinäxten, Steinkeilen und Steinmeisseln von Granit, Feuerstein und Kieselschiefer folgende bemerkenswerthe Gegenstände:

Nr. 10. Hohlmeissel von milchweissem Feuerstein. F.-O. Jasdorf, Amt Medingen (Hannover).

Nr. 19. Meissel von Nephrit, schmal, vorn breit, hinten in eine Spitze auslaufend, sehr schön geschliffen, feine Arbeit. F.-O. Rabber, Amt Wittlage (Hannover). Nr. 20. Schabmesser von Jaspis, Rücken in eine Spitze auslaufend, geschliffen, feine Arbeit. F.-O. Lintorf, Amt Wittlage (Hannover).

Nr. 21. Säge von röthlichem Feuerstein, oben geschliffen, hinten abgebrochen, Ränder gezackt. F.-O. Hördinghausen, Amt Wittlage.

Nr. 22. Spaugenstein mit von beiden Seiten eingebohrtem Loch von grünlichem Schiefer, viereckig geschliffen; das andere Ende abgebrochen. F.-O. Schwarzebrink, Amt Wittlage.

Nr. 23. Lanzenspitze von milchweissem Feuerstein, geschlagen. F.-O. Ankum, Amt Bersenbrück (Hannover).

Nr. 24. Pfeilspitze von weissem Feuerstein, geschlagen. F.-O. Wedem, Kr. Lübbecke

(Westfalen).

Nr. 42. Glättstein von Bohnerz. F.-O. Wimmer, Amt Wittlage.

Nr. 49. Keil von Kieselschiefer, beilförmig, geschliffen, mit vier künstlichen Einkerbungen am Rande versehen. F.-O. Wimmer, Amt Wittlage. (Das einzige Steingeräth in der Sammlung, welches ein Merkzeichen trägt.)

Unter den 8 Nummern B. von Bronze befinden sich:

Nr. 1. Halsring, gewunden, mit Schloss (Torques),

Nr. 2. Armring mit Längs- und Querstreifen, Innenseite gekehlt,

Nr. 3. Haarnadel mit Knopf, sämmtlich im Amt Medingen (Hannover) gefunden. Nr. 4. Hohlcelt mit Oehr,

Nr. 5. Schaftcelt, am Schaftende ein von beiden Seiten eingebohrtes Loch, beide gefunden Ippenburg, Amt Wittlage.

Nr. 6. Drahtring, Hälfte. F.-O. Honersteine bei Osnabrück, in einer Urne.
Nr. 7. Drahtringe, vier in einander gekettet. F.-O. Stolzenau a. d. Weser (Urne).
Nr. 8. Gewandnadel mit Spirale, Nadel und Einlegeplatte. F.-O. Uslar (Hannover).
Unter 11 Nummern D. von Thon.

Nr. 4. Urne von dunkelgelbem, geflammtem Thon, schlank, mit der Hand geformt, der obere Rand durch Fingereindrücke verziert. Ein untersatzähnlicher Deckel ist abhanden gekommen. Inhalt: mehrere zusammenhängende Glieder einer Drahtkette (siehe oben) und gebrannte Knochen eines während des Zahnwechsels gestorbenen Kindes (an den Zähnchen nachzuweisen). F.-O. Stolzenau an der Weser.

Nr. 5. Gefäss von feiner schwarzer Masse (Graphit), napfförmig mit Fussrand und eingezogenem, mit Strichen verziertem, oberem Rand, an welchem ursprünglich drei Henkel sassen, von denen der eine mit dem hinteren Stück des Gefässes fehlt. Im Fuss desselben ist ein durchsichtiges Stück Glimmer angebracht (Fensterurne?). F.-O. Mogilno, Provinz Posen.

Unter den 6 Nummern F. Thierknochen:

Nr. 2. Geweih vom Elenthier (Cerv. Alces),

Nr. 3. Stange vom Renthier (Cerv. tarandus), beide gefunden im Dümmersee (Hannover).

Hr. Virchow hat von dem Anerbieten des Besitzers, etwa zur Vorlage an die Gesellschaft erwünschte Gegenstände zusenden zu wollen, gern Gebrauch gemacht und zeigt die von ihm, nach dem mitgetheilten Verzeichniss ausgewählten und von Hrn. Hartmann mit folgender Erläuterung versehenen Stücke:

I. Nr. 19. Leider ist die Schneide abgebrochen. Dass das Material Nephrit ist, glaube ich, nachdem dasselbe an einem kleinen abgebrochenen Stücke auf Schmelzbarkeit, Gefüge u. s. w. geprüft ist, behaupten zu können. Auch spricht die Farbe und Durchsichtigkeit an den Rändern dafür. Nr. 20. Ob Jaspis? lässt sich wohl nicht genau ohne Verletzung des Steins bestimmen. Ob Schabmesser? Zu einem Riemenschneider, wofür die Form sprechen würde, fehlt die Schärfe.

Nr. 21. habe ich mitgeschickt, um Ihre geehrte Meinung zu erfahren. Dass das Geräth oben geschliffen ist, auch die Zacken künstlich hergestellt sind, ist nicht zu verkennen. Es lässt sich ganz brillant damit sägen. Nr. 22. Zu einem Gehänge passt nicht die Form. Denn dieses ist gewöhnlich länglich rund, nach unten kuglig geschliffen. Ich glaube, dass der Stein gebraucht ist, um vermittelst zweier durch die Löcher (das andere Ende mit Loch ist abgebrochen) zu ziehender Riemen einen Ueberwurf auf der Brust zu befestigen. In meiner väterlichen Sammlung, die dem Museum in Osnabrück einverleibt worden ist, befand sich ein breiter, schön geschliffener Spangenstein, in dessen vier Enden je ein Schnürloch durchgebohrt war.

B. Nr. 1. Der Zwillingsbruder befindet sich (siehe Katalog der Ausstellung Seite 157) in Emden. A. a. O. ist auch zu lesen, wie der Ring verunglückte. Ich habe den Bruch wieder zusammenlöthen lassen.

Hr. Virchow behält sich eine Besprechung der Steingeräthe, namentlich des als Nephrit angesprochenen Meissels" vor, bis über die Natur des Gesteins ein sachverständiges Urtheil eingeholt ist. Er bemerkt nur zu Nr. 22, dass die Bezeichnung als „Spangenstein" um so mehr zweifelhaft erscheine, als das eine Ende abgebrochen sei und nicht wohl bewiesen werden könne, dass es gleichfalls durchbohrt gewesen sei. Wie das Stück sich darstelle, würde es wohl überall als ein Schleif- oder Polirstein angesehen werden.

Von ganz besonderem Interesse sei das Thongefäss Nr. 5, über welches er in Verbindung mit einigen verwandten Gegenständen der letzten Ausstellung sprechen wolle. Dieses Gefäss gehöre in der That zu der sonderbaren Gruppe der sogenannten

Fensterurnen.
(Hierzu Tafel II.)

Die von der anthropologischen Gesellschaft im vorigen August in Berlin veranstaltete prähistorische Ausstellung brachte eine ganze Reihe, grossentheils noch ganz unbekannter „Fensterurnen“ zur Anschauung:

1. Unter Nr. 149 und 149a (Katalog S. 311) waren Gypsabgüsse zweier Thongefässe des Grossherzoglichen Museums zu Oldenburg von Lüerte, Amt Wildeshausen, ausgestellt, deren Beschreibung durch Hrn. v. Alten in der Sitzung unzerer Gesellschaft vom 12. Juli 1879 (Verh. S. 228) mitgetheilt ist. Das kleinere Gefäss, gefüllt mit Knochen und Kohle, stand in dem grösseren, welches am Umfange des Bauches in regelmässigen Abständen von einander 3 durch Tropfen" von grünem Glas gefüllte Oeffnungen und eine vierte ähnliche im Boden besitzt. Dieses Gefäss wurde inmitten eines Hügelgrabes gefunden.

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2. Aus dem Urnenfriedhof in Hohenwedel bei Stade hatte das ProvinzialMuseum zu Hannover unter Nr. 307 (Katalog S. 174) eine Fensterurne ausgestellt, von der sich nach der Angabe des Hrn. v. Alten in der Zeitschrift für Niedersachsen eine Abbildung befindet. Nach den uns gemachten Mittheilungen stand dieselbe in einem abgeflachten Hügel neben 10-12 anderen Urnen, welche Knochen und Kohle enthielten. Das sehr merkwürdige Gefäss, von dem ich auf Taf. II, Fig. 1, eine Ansicht mittheile, stellt eine sehr zierliche und reich ornamentirte Vase von schwarzer, glänzender Farbe dar, welche über einem niedrigen ausgehöhlten Fuss einen weit ausgelegten Bauch besitzt, der nach unten und nach oben sich ziemlich gleichmässig verjüngt und etwa im Aequator, wo er am weitesten vorsteht, noch mit 10 kleinen, vorspringenden Buckeln besetzt ist. Nach oben endigt das Gefäss in eine ziemlich enge Mündung, um welche ein leicht verdickter Rand läuft. Am oberen Theil des Gefässes, von dem Aequator an bis dicht unter den nur kurzen Hals, liegt zunächst ein breiterer Gürtel, in welchem schräge, unter stumpfen Winkeln gegen einander gestellte Striche dreieckige Felder abgrenzen, in denen jedesmal eine Figur, bestehend aus einem flachen, rundlichen Eindruck, umgeben von einem verschieden grossen Ring kleinerer runder Eindrücke, eingezeichnet ist. Darüber folgen 4 erhabene Gürtel, mit schräg gestellten Eindrücken eines punktirten Stempels. Der untere Theil des Gefässes unter der Knopfreihe ist ohne Ornament, dagegen finden sich an ihm in regelmässigen Abständen 3 etwas unregelmässig trapezoideale Löcher, welche durch eingesetzte Glasstücke geschlossen sind. Eine vierte ähnliche Stelle befindet sich am Boden des Gefässes.

Diese Glasstücke sind von höchst charakteristischer Beschaffenheit. Sie bestehen aus grünem Glas, an welchem schon äusserlich erhabene Rippen bemerkbar werden. Betrachtet man die Stücke bei durchfallendem Licht von innen her, so erkennt

man, dass diese Rippen theils aus braunrothem, theils aus dunkelgrünem Glasfluss bestehen und ein äusserlich aufgesetztes Netz oder Gitter darstellen. Genauere, von meiner Tochter Adele gezeichnete Abbildungen dieser Gitter sind auf Taf. I, Fig. 1a und b wiedergegeben.

Darnach kann kein Zweifel darüber sein, dass die „Fenster" durch Stücke aus einem zerbrochenen Glasgefäss geschlossen worden sind und dass dieses Glasgefäss aus dem Süden, wahrscheinlich aus Italien, eingeführt ist. Aller Wahrscheinlichkeit nach gehört die Urne also in die römische Zeit. Von besonderem Interesse dabei sind die Ornamente. Die Stempeleindrücke auf den erhabenen Gurten nähern sich bekannten slavischen Formen; die sonnenartigen Figuren in den Dreiecken dagegen stimmen ganz überein mit gemalten und eingedrückten Figuren auf Urnen und Schalen von Zaborowo und anderen östlichen Urnenfeldern.

3. Der literarische Verein zu Stendal in der Altmark hatte eine Fensterurne von Borstel bei Stendal ausgestellt, welche nebst mehreren anderen in einem Urnenfelde ausgegraben war (Nr. 5-8. Katalog S. 527). Dieselbe ist in dem photographischen Album des Hrn. Günther in Section VI, Taf. 9 und 10, das eine Mal stehend, das andere Mal umgestülpt abgebildet worden. Ich gebe auf Taf. II, Fig. 2, eine von Hrn. v. Schulenburg für mich gefertigte Zeichnung in verkleinerter Gestalt, gleichfalls in umgestülpter Stellung der Urne.

Hier findet sich nur in dem übrigens ganz flachen Boden eine Oeffnung, welche durch Glas (oder Marienglas?) geschlossen ist. Im Umfange derselben sind einige Sprünge, der Rand der Oeffnung ist unregelmässig eckig und man sieht deutlich, dass das Loch erst nachträglich in die Urne gemacht worden ist.

Das aus grauem Thon bestehende Gefäss ist sehr weit und bauchig und sehr reich ornamentirt. Leider ist der obere Theil vielfach beschädigt, indess darf wohl angenommen werden, dass nicht viel verloren gegangen ist. Darnach ist vorauszusetzen, dass die weiteste Ausbauchung nahe unter einem niedrigen Rande lag. Auch hier finden sich Schrägstriche, die unter stumpfen Winkeln gegen einander stehen und dreieckige Felder zwischen sich lassen, aber in letzteren ist keine weitere Zeichnung vorhanden. Der untere, gegen den Boden abfallende Theil des Gefässes dagegen ist durch senkrecht herablaufende Linien gleichfalls in Felder abgetheilt, und zwar in der Art, dass je ein schmales und ein breites Feld mit einander abwechseln. In den schmalen Feldern liegt jedesmal eine Reihe flachrundlicher Eindrücke; die breiten Felder dagegen sind mit einer Art von Stachelornament, d. h. mit kurzen und dicken, zugespitzten Vorsprüngen dicht besetzt.

Auch in diesem Falle ist glücklicherweise eine Zeitbestimmung möglich. Denn aus demselben Gräberfeld ist eine sehr schöne römische Schale aus Terra sigillita mit dem Stempel CINTVGNATV zu Tage gekommen 1).

Dazu kommt, dass dasselbe Stachelornament auf Thongefässen von Vippachedelhausen und Greussen in Thüringen, welche das germanische Museum in Jena ausgestellt hatte (Katalog Suppl. S. 28), und welche mit römischen Funden der verschiedensten Art zusammen gefunden sind, vorkommt. Nicht ohne Interesse ist es, dass von Greussen bei Sondershausen auch eine Hausurne ausgestellt war.

4. Beiläufig will ich erwähnen, dass mir auch von einer im Amt Ritzebüttel gefundenen Fensterurne erzählt wurde, in deren Boden eine Glaskugel eingesetzt sei. 5. Dazu kommt nun die neue Fensterurne des Hrn. Hartmann, welche son

1) Nachträgliche Anmerkung: Wie ich mich kürzlich bei einem Besuche in Stendal überzeugte, sind auch zahlreiche römische Bronzefibeln, namentlich von der Form der sogenannten Provinzialfibeln, gefunden worden.

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derbarerweise von einem ganz entfernten Fundort, nehmlich von Mogilno in der Provinz Posen herstammen soll. Form und sonstige Beschaffenheit würden eigentlich viel mehr auf einen westlichen Fundort hinweisen. Ich habe ein Paar Abbildungen davon (Taf. II, Fig. 3-4) durch Hrn. Eyrich anfertigen lassen.

Das schön schwarze Gefäss ist leider sehr defekt; auf einer Seite ist ein grosses Stück ausgebrochen, welches fehlt, indess lässt sich aus dem vorhandenen, etwa 3/ betragenden Rest doch alles Wesentliche erkennen. Es ist eine Art hoher Schale, 10 cm hoch, und hat am Boden 8, an der Mündung 15,5 cm Durchmesser. Von einer Töpferscheibe keine Spur; es ist offenbar ganz aus freier Hand gemacht: die Form und Ornamente sind ganz unregelmässig. Trotzdem ist die Form recht gefällig auf einem 18 mm hohen ausgehöhlten Fuss erhebt sich die schnell ausgeweitete Schale, deren weitester Theil nahe dem oberen Umfange liegt und leicht kantig vortritt; darüber folgt ein kurzer, sich etwas verengender Absatz und darauf ein niedriger, nur 10 mm hoher, etwas nach aussen ausgeweiteter, einfacher Rand. Auf dem oberen Absatz, unter dem Rande sitzen 2 (früher 3) kleine, dreieckig angesetzte Henkel mit enger, horizontaler Durchbohrung. Die äquatoriale Kante ist durch 2 horizontale Linien abgegrenzt und dazwischen mit schrägen Strichen verziert, welche in gewissen, gegen einander oder von einander ab gerichteten Gruppen stehen, übrigens sehr roh eingeritzt sind.

Sonst ist das Gefäss ohne Verzierung, dagegen von rein schwarzem und blankem Aussehen. Der ziemlich dichte Thon enthält viele grössere Glimmerblättchen. Papier färbt sich beim Reiben auf der Oberfläche etwas schwärzlich, indess ist von Graphit nichts wahrzunehmen.

Es ist nur ein Fenster und zwar im Boden vorhanden. Ob die dasselbe schliessende, sehr dicke Platte, wie Hr. Hartmann annimmt, Glimmer ist, scheint mir zweifelhaft; es ist ein durchschimmerndes, recht hartes, aber vielfach von eckigen Sprüngen durchzogenes Mineral, welches mehr wie Marienglas aussieht. Diese Platte ist etwas schräg mitten in das sehr unregelmässige Loch eingesetzt, so dass sowohl darüber, als darunter Vertiefungen bleiben. Das Fenster liegt ein wenig excentrisch und erscheint beim Durchsehen fast genau viereckig; aber die äusseren Ränder des Loches sind so weit und so unregelmässig ausgebogen, dass die Oeffnung bei der Aufsicht viel grösser erscheint, als sie in Wahrheit ist.

Als vor nunmehr 7 Jahren Fräul. Mestorf (Correspondenzblatt der deutschen Gesellschaft für Anthropologie. 1874. Nr. 3. S. 24) die Aufmerksamkeit der deutschen Forscher auf diese Art von Gefässen lenkte und den sehr bezeichnenden Namen der Fensterurnen dafür aufstellte, waren es fast nur fremde Funde, welche das Material für die Besprechung lieferten. Die umsichtige Archäologin konnte 3 Gefässe der Art aus Norwegen, eines aus Schweden (Bohuslän), eines aus England und eines aus Hannover aufführen, letzteres jedoch nur auf Grund einer Bemerkung des Hrn. Lorange in Bergen, dass ihm eine ähnliche Urne mit zwei hellgrünen Glasstücken in der Lüneburger Alterthümersammlung bekannt sei. Von dieser Urne habe ich sonst nichts gehört; es würde von grossem Interesse sein, zu erfahren, ob sie existirt und wie sie beschaffen ist.

Indess auch ohne dieselbe haben wir jetzt mindestens 4, wenn nicht 5, auf deutschem Boden gefundene Fensterurnen, so dass wir hinter den fremden Völkern nicht mehr zurückzustehen haben. Auch in Bezug auf die chronologische Bestimmung bringen unsere Funde nicht unwichtige Ergänzungen zu dem schon Bekannten. Die nordischen Archäologen schlossen aus den Umständen ihrer Funde, dass es sich um Gefässe der älteren Eisenzeit handle. Namentlich ist ein, schon im Jahre 1781 zu Steenstad, Propstei Holden, in Norwegen gemachter Fund von grosser

Verhandl. der Berl. Anthropol. Gesellschaft 1881.

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