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BEMERKTE DRUCKFEHLER.

Seite 55 Zeile 1 von unten lese man »Einer Derjenigen, welche die Türkei an Statt «Derjenigen, welche die Einer Türkei».

Seite 117 Zeile 9 von unten lese man «Utopie en» an Statt «Utopiern». Seite 238 Zeile 14 von unten lese man «1807» an Statt «1797».

Seite 251 Zeile 5 von unten lese man «numerat» an Statt «mumerat». Seite 274 Zeile 2 von unten lese man «Mann an Statt «Manu».

Seite 383 Zeile 4 von unten lese man «or» an Statt «oder».

Seite 471 Zeile 10 von oben lese man «wir kehren zurück zu jeners an Statt <wir kehren zu jener».

Seite 500 Zeile 8 von unten lese man «Die, an Statt «Der».

EINLEITUNG.

Das Wesen der menschlichen Einsetzungen kann nur von Dem richtig begriffen werden, der die Natur des Menschen begreift; ohne Kenntniss der Erscheinungen des Menschenlebens und ihrer Ursachen, ohne Erkenntniss des Verhältnisses der Aussenwelt zum Einzelnwesen und des Individuums zu seines Gleichen: wird der Kern unserer Institutionen stets eine unbekannte Grösse bleiben, der Mystik und Schwärmerei zu allen Zeiten den besten Tummelplatz gewähren. Die gesellschaftlichen Einsetzungen haben einen so einfachen Grund und sind so sehr der Spiegel aller Seiten der menschlichen Natur, dass es wahrhaftig nur der Träumerei oder der rechnenden Thätigkeit der Lenker möglich war, sie mit dem Strahlenglanze des Ueberirdischen zu umgeben. Studiren wir den Menschen im Zustande der Wildheit und der Gesittung; steigen wir herunter auf der Stufenleiter seiner Geschichte; blicken wir in das Leben und Treiben anderer lebenden Wesen; erforschen wir den Organismus in allen seinen Verrichtungen; immer erwecken wir die Ueberzeugung, dass der Urgrund eines jeden Institutes ein einfaches Naturgesetz ist.

In der ganzen lebenden Natur geschieht die Erhaltung der Art auf dem Wege der Fortpflanzung. Bei den höheren Thieren verlangt die Fortpflanzung den Akt der sogenannten inneren Begattung, den Beischlaf im eigentlichen Sinne. Die Gezeugten bedürfen der Pflege von Seite der Erzeuger, und dies setzt ein Zusammenleben der Eltern voraus. Das Ganze der Fortpflanzung ist der einfache Grund des Institutes der Ehe, oder, wenn man will, es ist die Ehe

E. Reich, Eheliches Leben.

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selbst. Wir finden die Ehe im allgemeinen Sinne in allen Klassen des Thierreichs; wir finden sie in den verschiedensten Formen: trotzdem aber ist sie ihrer Wesenheit nach immer dasselbe.

In der civilisirten Gesellschaft bedarf das Institut der Ehe nicht nur einer besonderen Betonung, sondern auch des Schutzes durch die Gemeinschaft aller Bürger: denn die Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Ordnung und Wohlfahrt erfordert vor Allem Sorge für den Normalbestand der Familien, und drückt zunächst in der Beschirmung der Ehe sich aus. Für die geistig Unmündigen war zu allen Zeiten der Heiligenschein um die eheliche Einsetzung durchaus unerlässlich, und er wird es zu allen Zeiten sein: den Emancipirten aber sagen Vernunft und Kenntniss der socialen GesundheitsBedingungen, dass Normalerhaltung der Ehe das erste und wichtigste Gesetz des Gedeihens und Aufblühens von Völkern und Staaten ist. Wenn der geistig Unmündige die kirchliche Ehe als die Bürgschaft seines Glückes ansieht; so erkennt der Emancipirte dasselbe in der Civilehe. Beide Formen des Abschlusses ehelicher Bündnisse sind gerechtfertigt; unter jetzigen Verhältnissen die eine oder die andere als thöricht hinstellen, heisst die Natur des Menschen und die Sonderbeziehungen seines Gesittungslebens nicht begreifen.

Durch die fortschreitende Aufklärung der Menschen wird der Civilehe immer mehr Boden erobert, die kirchliche Ehe in demselben Masse zurückgedrängt und die Befreiung der Ehe von den Fesseln starrer Mittelalterlichkeit führt nur dazu, den sittlichen, gesundheitlichen und wirthschaftlichen Werth dieses Institutes zu erhöhen. Je frischer und freier der Geist ist, der die menschlichen Einsetzungen durchweht; je weniger diese selbst beschränkende oder störende Verhältnisse einschliessen; in je grösserem Masse sie Allen zugänglich gemacht sind: desto besseren Einfluss tiben sie auf die Wohlfahrt und das Gedeihen des Einzelnen und der Gesammtheit. Geschichte und Statistik haben diese Wahrheit auf jedem Blatte nachgewiesen.

Ebenso wie die Ausübung des Berufes und der Wechsel des Wohnorts von Beamten-Willkür und Polizeimanns-Launen unabhängig sein müssen, wenn wahrer Fortschritt in der Zeit und gesundheitliche Entwicklung in Gesellschaft und Staat bewirkt werden sollen; in derselben Weise ist auch die gesetzliche Freiheit der Ehe für Gegenwart und Zukunft unerlässlich. Die Ehe ist Lebensbedürfniss gleichwie die Aufnahme von Speise und Trank: und die Erschweiung der Ehe ist für die bürgerliche Gemeinschaft ebenso nachtheilig, wie

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