ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

finden. Johann, mit dem Beinamen des Guten oder des Propheten Christi, welcher um das Jahr 1079 den Stuhl der russischen Metropoliten bestieg, eifert in seinem Werke Canonische Antworten >> gegen die Ehe der russischen Fürsten mit Katholiken; er erlaubt, einem Manne, der in das Kloster geht und dessen Frau einen Andern heirathet, die Priester-Weihe zu ertheilen; er belegt Diejenigen, welche mit Verwandten selbst des vierten Grades ehelich sich verbinden, mit dem Kirchen-Banne, desgleichen alle Jene, welche ohne den Segen der Kirche das Ehe-Bündniss schliessen; er excommunicirt alle Priester, welche die Ehe eines Mannes mit der dritten Frau einsegnen; und verbietet den Kloster-Bewohnern, Schmausereien mit Zuziehung von Weibern zu halten. Johann sagt unter Anderem: Wer seine Gattin verlässt und eine andere nimmt, oder, wenn eine Frau von ihrem Manne läuft und einen andern heirathet, soll des kirchlichen Abendmahles so lange unwürdig sein, bis er von seiner Sünde lässt.»

Strahl theilt auch mit, dass der russische Metropolit Photias in seinem Schreiben an den Erzbischof Johann von Nowgorod im Jahre 1440 die priesterliche Einsegnung bei der Ehe gebot, und befahl, dass Jeder, der ohne diese Formalität eine Ehe eingeht, zu Geldstrafe zu verdammen sei.

Wissenschaftliche Belege und Anmerkungen.

1) Fischer, J. Ch. J., Ueber die Probenächte der teutschen Bauermädchen. Berlin & Leipzig. 1780. in 8°. pag. 1. u. fg. 2) Grupen, Ch. U., De uxore Theotisca, Von der Teutschen Frau. Göttingen. 1748. in 4°. pag. 39 der eigentlichen Schrift. 3) Capitularia Regum Francorum. Stephanus Baluzius edidit. Parisiis. 1677. in fol. Bd. I. pag. 1108.

In:

4) Aeneae Sylvii, Historia Friderici III. Imperatoris. Analecta monumentorum omnis aevi Vindobonensia. Opera et studio A. F. Kollarii. Vindobonae. 1759-62. in fol. Bd. II. pag. 302. u. fg. Exinde festinabat Imperator abire. Leonoram autem sponsam suam nondum cognoverat, quod id operis in Alemaniam referre volebat, sive ne sanguis italicus sibi nasceretur, sive aliud religionis in mente gerens. Virgo moesta videbatur, quae se circumduci, velut parum placentem, existimabat. Quod cum Alfonsus animadvertisset, adiens Caesarem, in ea urbe atque in his aedibus, ubi tunc fuere, contractum fuisse matrimonium indicit, ibique merito consumman

dum: a Deo datum esse, in eundem locum ut ambo venissent. Orat ergo, ut virgini misceatur. Quod cum Fridericus negaret, Ergo, inquit Alfons us, neptem meam in Alemaniam duces virginem, atque illinc cognitam, si minus placuerit, ad nos remittes, aut ea fortasse neglecta, cum alia contrahes? Quin potius eam hic cognosces, ut, si placeat, adducas rem gratam tecum; si minus, apud nos onus dimittas. Quibus verbis, etsi erat Caesar paulo debilior, commotus est, atque operam matrimonio dare statuit. Jussit igitur theutonico more stratum apparari, jacentique sibi Leonoram in ulnas complexusque dari, ac praesente Rege cunctisque Proceribus astantibus superduci Lodicem. Neque aliud actum est, nisi datum osculum. Erant autem ambo vestiti, moxque inde surrexerunt. Sicque consuetudo theutonicorum se habet, cum Principes primo junguntur. Mulieres Hispanae, quae aderant, arbitratae rem serio geri, cum superduci Lodicem viderunt, exclamantes, indignum fieri facinus, Regem, qui talia permitteret, increpabant. Ille autem non sine risu et jucunditate peregrinos spectabat mores. Nocte, quae instabat, futurus erat concubitus nudis.» Hierauf Bezügliches auch bei:

Kurz, Oesterreich unter Kaiser Friedrich dem Vierten. Wien. 1812. in 8°. Bd. I. pag. 93., der aber das punctum saliens gerade nicht citirt, sondern mit einem etc. zu übergehen beliebt.

5) Juristisches Wochenblatt. Von A. F. Schott. Leipzig. 1773. Jahrgang II. pag. 683. u. fg. Fischer. A. a. O. pag. 17. u. fg.

6) Zimmermann, J. G., Ueber die Einsamkeit. Bd. I. Leipzig. 1784. in 8o.

pag. 128.

7) Capitularia Regum Francorum.

pag. 8.

Edidit Baluzius.

Bd. I.

8) Ebendaselbst. Bd. I. pag. 42. u. fg.; 112.; 114.

9) Ebendaselbst. Bd. I. pag. 148.

10) Ebendaselbst. Bd. I. pag. 159.

11) Ebendaselbst. Bd. I. pag. 161. u. fg.

12) Ebendaselbst. Bd. I. pag. 292.; 297. u. fg.

[blocks in formation]

13) Müller, W., & F. Zarncke, Mittelhochdeutsches Wörterbuch, mit Benutzung des Nachlasses von G. F. Benecke. Bd. III. Leipzig. 1861. in 8o. pag. 121. u. fg.

14) Theiner, J. A., & A., Die Einführung der erzwungenen Ehe

losigkeit bei den christlichen Geistlichen und ihre Folgen Altenburg. 1828. in 8°. Bd. I. pag. 317. [Ueber das Concil. quinisext. besonders bei Mansi.

15) Conciliorum nov. et ampl. collectio.

Edidit J. D. Mansi. Bd. pag. 942. u. fg.

XI. Florentiae. 1765. in fol. 16) Ebendaselbst. Bd. XI. pag. 982. u. fg.

17) Hankii, M., De Byzantinarum rerum scriptoribus graecis liber. Lipsiae. 1677. in 4o. pag. 269. u. fg.

18) Photii, sanctissimi Patriarchae Constantinopolitani, Epistolae. Per Richardum Montacutium . . . latine redditae, etc. Londini. 1651. in fol. pag. 56. u. fg.

19) Strahl, Ph., Geschichte der Russischen Kirche. Bd. I. Halle. 1830. in 8o. pag. 115. u. fg.; 701. u. fg.

*

Was die bedeutenderen Jesuiten von der Ehe, dem Ehebruche u. s. w. lehrten, soll in gedrängter Kürze Gegenstand der folgenden Zeilen sein. Die ehrwürdigen Mitglieder der Gesellschaft Jesu verstanden es gar meisterlich, den Ehebruch, alle geschlechtlichen Ausschweifungen und Lüste zu vertheidigen. Sanken sie dabei auch in den tiefsten Sumpf sittlicher Verkommenheit; so kann man, bei unpartheiischer Beurtheilung, doch nicht umhin, daran fest zu halten, dass in der jesuitischen Lehre hier und da Sätze vorkommen, die an Vernunft und Naturgemässheit weit über den Beschlüssen der der Concilien, Kirchenväter u. s. w. stehen. Ich bin weit davon entfernt, das abscheuliche Jesuiten-Gezüchte zu vertheidigen; darf aber auch gegen Das, was sie an Gutem brachten, nicht ungerecht sein. Sie gestehen dem Geschlechtstriebe seine natürliche Berechtigung zu: und dadurch unterscheiden sie sich vortheilhaft von ihren geistlichen Zeitgenossen; da sie aber auf der anderen Seite allen Lastern, Ausschweifungen und Verbrechen das Wort reden, alles Schlechte, Grausame und Gemeinschädliche moralisch rechtfertigen: werden sie zum Gegenstande der gerechten Verachtung bei den denkenden und wahrheits-liebenden Menschen aller Zeiten. Der Jesuit Thomas Sanchez 1) lehrt, dass Derjenige, welcher das Verlangen hat, bei einem Weibe seiner Geilheit freie Zügel zu lassen, nicht sündiget; desgleichen auch Derjenige ohne Sünde ist, welcher jenem Verlangen nachgibt, dabei aber im Geiste eine Bedingung stellt, z. B. dass man bei einer Frauensperson alle seine Lüste befriedigte,

[ocr errors]

wenn sie das Eheweib wäre, und nun in diesen Fall im Geiste sich versetzte. Unter gleicher Bedingung gestattet jener jesuitische Moralist auch den Ehebruch, er möge von Weltlichen oder von Pfaffen verübt werden. In ähnlicher Weise lehrt auch Vinzenz Filliucius 2). Der Jesuit Laymann3) nennt den Beischlaf mit einer Frauensperson, an die man mit einer solchen Bedingung im Geiste, z. B. wenn man sich denkt mit ihr verheirathet zu sein, ging, eine gute That. Und Escobar) gestattet den Beichtvätern, die Brüste ihrer Beichttöchter zu berühren, u. s. w., wenn dies aus blosser Lust und ohne böse Absicht geschieht; die Beschlafung der Braut eines Anderen stellt er in die Reihe der einfachen, leichten Sünden. Lorenz Ricci), General des Jesuiten-Ordens, erlaubt den Beichtvätern, mit reichen Wittwen ganz nach Belieben Unzucht zu treiben; Wolf theilt einen diesen Punkt betreffenden Brief, den er von einem seiner Freunde in den Niederlanden erhielt, ausführlich mit; es ist daraus Folgendes zu entnehmen. Zur Zeit, als in den Niederlanden der Jesuiten-Orden unterdrückt wurde, fand man in dem JesuitenCollegium zu Ruremonde mehrere höchst interessante Briefe des Ordens-Generals Ricci. Der eine dieser Briefe belehrt über die Art und Weise, wie die Patres jungen und reichen Wittwen gegenüber sich benehmen sollen. Die Jesuiten mögen alle nur erdenkliche Mühe anwenden, um solche Wittwen von der zweiten Heirath abzuhalten. «Mais», heisst es ferner in dem Briefe, «si contre toutes ces représentations ces veuves ont un gout decidé pour le second mariage, si elles se trouvent dans le cas: melius est nubere quam uri, alors un Père prudent et discret doit leur offrir ses services pour les convoitises de la chair, vû que ceci est moins dangereux que le second mariage, et qu'au moyen de ces services on ne se trouvera pas dans le cas de l'uri, et qu'on évitera le mariage en satisfaisant par un autre moyen au besoin naturel. » Der oben erwähnte Filliucius hat unter Anderem auch einen Traktat über die Ehe geschrieben, in dem allerdings viel Unnützes, Böses und Gemeinschädliches steht: aber, der Wahrheit gemäss, darf nicht geläugnet werden, dass darin auch manche sehr richtige Ansichten in Bezug auf das Wesen, die Hindernisse der Ehe u. s. w. entwickelt sind. Paul Laymann erklärt die Beschlafung einer Blutsverwandten oder einer gott-geweiheten Weibsperson für eine Todsünde; dagegen aber lässt er sie als leichte und kleine Sünde gelten, wenn sie mit irgend einem jener bekannten Vorsätze ausgeführt wurde.

[ocr errors]

Der ehemalige Jesuit Peter Jarrige ) macht sehr interessante Mittheilungen über das Verhalten der Jesuiten dem weiblichen Geschlechte gegenüber, zumal über ihre Beziehungen zu den verheiratheten Frauen, den verübten Ehebruch u. s. w., und weiset deutlich nach, welche abscheulichen Begriffe man im Orden von der Ehe hatte. Seine Berichte über die Knabenschändung, welcher die Jesuiten in hohem Grade ergeben waren, sind besonders bemerkenswerth und werfen ein so grelles Licht auf die Sippschaft, dass es zu verwundern ist, woher unser Zeitgenosse F. J. Buss) die unbeschreibliche Frechheit nimmt, wenn er sagt: «Wir Katholiken, die wir stets für Teutschlands Grösse, Ehre und Wiederherstellung gerungen [??!!], wir begehren die Gesellschaft Jesu auch für die teutsche Nation» etc.; wahrscheinlich hält der dunkle Ehrenmann alle seine Leser für solche Leute, die ein Brett vor der Stirne haben. «Nicht ohne Widerwillen», sagt S. Sugenheim ) in seiner trefflichen Geschichte der Jesuiten, «berühren wir endlich noch die grösste Schattenseite der jesuitischen Lehr- und Erziehungs-Anstalten, die in denselben in so hohem Grade verbreitete Päderastie. Die dort angestellten Professoren, Lehrer und Beichtväter waren nur zu oft von der zügellosesten Knabenliebe entbrannt. Um die ausersehenen Opfer bereitwilliger zu machen, sich ihren wilden Gelüsten hinzugeben, suchten sie diese erst zu verführen, sich selbst an einander zu ver gehen, wozu ihnen die Lehre ihres Ordens von dem sogenannten Quietismus, kraft welcher man sich, ohne zu sündigen, jeder sinnlichen Regung und Lust hingeben dürfe, so lange der Wille nicht einstimme, sondern sich blos permissiv verhalte, treffliche Dienste leistete. Und er citirt folgende wichtige Stelle aus einer im Jahre 1610 von Fortunius Galindus Cantaber herausgegebenen Schrift (De causis publici erga Jesuitas odii): ... simul etiam quod mihi alii quidem nobilissimi juvenes, qui in contubernio et convictu Jesuitarum vivebant, affirmassent, Paederastiam quotidianum inter Scholasticos convictores peccatum esse, quod quidem, si quis nesciret, vel ex ipsius Rectoris verbis, quibus ab eodem auditores dehortari minus prudenter soleret, id addiscere posset: quemadmodum etiam alicubi in Germania Jesuitis in Confessione imprudentius sciscitantibus, adolescentes ad ejus peccati notitiam inductos, eaque occasione integra pene collegia contaminata fuisse, ex hominum spectatae fidei testificatione mihi constat: propter has igitur aliasque causas nolui adolescentes illos deinceps in scholas Jesuitarum mittere,

In welcher Weise die Jesuiten ihre Hände zur Tödtung unehelicher

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »