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lere Jahres-Temperatur versteht) ist bei der Betrachtung wichtiger, als die geographische Breite; so dass das Gesetz hinsichtlich der geographischen Breite nur wahr ist, insofern das Klima mit der Breite im Verhältniss bleibt. 4) In den Fällen, wo alle wahrnehmbaren Umstände gleich sind, und wo das Klima variirt, sind die Verschiedenheiten, welche man in den mittleren Altern der Mannbarkeit bemerkt, in einer geometrischen Beziehung fast gleich denjenigen der mittleren Temperaturen. 5) Frauen, welche in Städten geboren sind, oder daselbst ihre Kindheit zubringen, scheinen eine frühzeitigere Mannbarkeit zu haben, als diejenigen, welche auf dem Lande, in Dörfern geboren sind und ihre Kindheit verlebt haben. Der Unterschied in den mittlern Mannbarkeits-Jahren möchte jedoch nicht mehr als ein Jahr betragen. Die grossen Städte haben, im Verhältniss zu den gewöhnlichen Städten, die Eigenschaft, die Mannbarkeit noch früher zu zeitigen. 6) Die Bedingungen, welche von Seiten des Temperaments am meisten auf frühzeitige Entwickelung der Pubertät in unseren Klimaten zu beeinflussen scheinen, sind: schwarze Haare, graue Augen, eine feine weisse Haut und ein starker Körperbau. Die Bedingungen, welche dagegen mit am meisten verzögerter Mannbarkeit zusammen treffen, waren: kastanien-braune Haare, grünliche Augen, eine rauhe gefärbte Haut, und ein schwacher zarter Körperbau.

Es kann hier nicht meine Sache sein, die Physiologie, Pathologie und Hygieine der monatlichen Reinigung abzuhandeln; das bisher Angeführte mag genügen, die für die Lehre von der Ehe wichtigsten statistischen Anhalte-Punkte in Hinsicht des Menstruations-Geschäftes zu liefern. Wenn Francis Devay) sagt: «L'époque de la première apparition des règles est aussi, souvent, pour les jeunes filles un temps d'orage et de trouble pour le moral; et ce n'est pas un des moindres motifs pour appeler toute la vigilance des mères de famille sur l'éducation physique et morale de leurs enfants; so thut er damit die grosse Bedeutung der Pubertäts-Zeit beim weiblichen Geschlechte in den richtigen Ausdrücken dar, und weiset mit vollstem Rechte auf die Nothwendigkeit der Ueberwachung der Töchter hin; denn gerade diese kritische Periode ist es, wo Vernachlässigung am meisten schadet und den Grund zu Ausartungen des GeschlechtsTriebes und zu einer Reihe, oft der folgen-schwersten, geistig-gemüthlichen Erkrankungen legt. Die gerichtliche Medicin ist ungemein reich an Fällen dieser Art, und jedes Jahr bringt uns neue traurige

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Belege für den Schaden, den schlechte Erziehung und Vernachlässigung in der Pubertäts-Zeit anrichten.

Beim männlichen Geschlechte hat es mit der Pubertät mindere Gefährlichkeit, wenn schon die Sache nicht gerade leicht genommen werden darf; die Zeit der Geschlechts-Entwickelung ist, bei mangelhafter Erziehung und schlechter Ueberwachung der Jünglinge, leider nur zu häufig der fruchtbarste Boden der Selbstbefleckung und Sitten-Verderbniss. --

Erst mit der vollendeten Geschlechts-Reife ist die Tanglichkeit zur Schliessung der Ehe gegeben. Ich betrachte aber nicht etwa ein Mädchen, welches so eben seine erste Menstruation, einen Jüngling, der eben seine erste Pollution hatte, für heirathsfähig; sondern glaube, dass die für den Ehestand nöthige Qualifikation in unseren Breiten beim Manne erst im dreiundzwanzigsten, beim Weibe im neunzehnten oder zwanzigsten Jahre eintritt.

Wissenschaftliche Belege und Anmerkungen.

1) Leuckart, R., Zeugung. -- Handwörterbuch der Physiologie mit Rücksicht auf physiologische Pathologie. Herausgegeben von Rudolph Wagner. Bd. IV. --- Braunschweig. 1853. in 8o. pag. 857. u. fg.

2) Boudin, J. Ch. M., Traité de Géographie et de Statistique médicales et des maladies endémiques... Paris. 1857. in 8°. Bd. I. pag. 393.

3) Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin. Bd. XLVIII. pag. 67. u. fg.

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4) Archives genérales de Médecine. Paris. 1835. September- & November-Nummer. Schmidt's Jahrbücher. Bd. X. pag. 145. Auch von Riecke mitgetheilt in: A. Quetelet, Ueber den Menschen und die Entwicklung seiner Fähigkeiten. Von V. A. Riecke. Stuttgart. 1838. in 8°. pag. 404. u. fg. 5) Devay, F., Traité spécial d'Hygiène des familles particulièrement dans ses rapports avec le mariage au physique et an moral et les maladies héréditaires ... 2. Aufl. Paris. 1858. in 8o. pag. 112.

Statistische Verhältnisse.

Die Erforschung des Einflusses, welchen das eheliche Leben auf die Bewegung der Bevölkerung übt, hat in neuerer und neuester Zeit viele Kräfte in Bewegung gesetzt, und als Haupt-Ergebniss die Wahrheit an das Licht gebracht, dass durch die Ehe nicht nur Gesundheit und Sittlichkeit vermehrt, das Leben verlängert, sondern auch die gesammte Wohlfahrt des Einzelnen und Aller gesichert und befestiget werde. Wir haben schon im geschichtlichen Theile dieses Buches reichlich Gelegenheit gehabt, die ungemein grossen Nachtheile kennen zu lernen, welche durch die erzwungene Ehelosigkeit erzeugt werden und zu einem das Mark der Menschheit fressenden Geschwüre sich umgestalten; und schon daraus lässt sich, auch ohne alle Zuziehung statistischer Nachweise, die absolute Nothwendigkeit der Ehe für das Gedeihen der Menschheit begreifen. «Keine Verbindung ist inniger», sagt J. H. Schürmayer 1), «keine ihrem Wesen nach dauerhafter, keine tiefer in der gesammten geistigen und physischen Natur des Menschen gegründet, keine beabsichtigt mehr die edelsten Zwecke, als diejenige, welche die menschliche Liebe geschlossen hat. Daher ist die Ehe auch das Fundament aller geselligen Verbindungen» ... Und weil die Päbste und andere mächtige Hierarchen den Zusammenhang der Ehe mit dem Leben. studirt hatten; weil sie wussten, dass der Mensch ohne häuslichen Herd leicht für die Zwecke einer grossen Kaste gewonnen und da er nicht als Familien-Oberhaupt sich fühlen gelernt leichter zu schweigendem Gehorsam gebracht werden kann; deshalb ketteten sie den Priester durch das Cölibat an die Interessen ihrer blut-triefenden Selbstsucht. Das, was die Forscher nach mühevollem Streben in Zahlen ausdrückten, Das, was die normal beschaffenen Menschen seit den ältesten Zeiten fühlten, was die Dichter von jeher besangen; damit trieben kluge Pfaffen schon seit Alters her kalte Rechen-Exempel, deren Gelingen ihnen die Welt-Herrschaft einbringen

musste.

Bevor ich von den Beziehungen des ehelichen Lebens zu Gesundheit, Krankheit, Lebens-Dauer u. dgl. handle, seien mir einige. Worte über die Fruchtbarkeit gestattet. Es bemerkt Peter Foissac): Wenn die Menschen nur den Natur-Gesetzen folgten, so würden die Regeln über die Fruchtbarkeit der Ehen ungleich bestimmter sein; allein die physische Natur im Menschen liegt mit

dessen socialen Verhältnissen in stetem Streite; was jene verlangt, versagen diese, und eben dieser ununterbrochene Kampf der Triebe und Rücksichten begründet jene Unordnung, die in den LebensPhänomenen zu walten scheint. Zugegeben muss werden, dass bei rein natürlichen Verhältnissen die Regeln über die Fruchtbarkeit ehelicher Vermischungen ungleich bestimmter sich gestalten würden, wie es ja z. B. bei den in der Wildniss lebenden Thieren der Fall ist; allein die Fruchtbarkeit selbst erfährt durch unsere gesellschaftlichen Einwirkungen im Allgemeinen keine so bedeutenden Veränderungen, als dies von vorn herein angenommen werden könnte: unter gewissen, geordneten und dem körperlich-geistigen Wohle gut entsprechenden Verhältnissen scheint mir gerade die Fruchtbarkeit der Ehen nur vermehrt zu werden, zumal unter solchen Voraussetzungen der ungestörten Entwickelung aller menschlichen Fähigkeiten und Körperkräfte die beste Sicherheit gewährt ist.

Die Fruchtbarkeit ist in ihrem Grade je nach den IndividualitätsVerhältnissen und den Anlagen der Menschen sehr verschieden; sie kommt bei schwächlichen Leuten und Elends-Kandidaten oft in sehr ausgezeichnetem, bei wohlgenährten, gesunden und zum Beischlafe sehr fähigen Menschen oft in dem geringsten Masse vor; man findet sie im jugendlichsten und im späten Alter, und in der Blüthe des Lebens fehlte sie. Mit Johann Peter Frank 3) will ich eine vollkommene und eine unvollkommene Fruchtbarkeit unterscheiden; jene ist solchen Menschen eigen, welche unter allen, noch in die Breite der Gesundheit fallenden Bedingungen ihr Geschlecht fortzupflanzen vermögen; unvollkommen fruchtbar sind Personen, die unter den eben bezeichneten Voraussetzungen nur mit gewissen Individuen des entgegengesetzten Geschlechtes Kinder zeugen können. - Wenn wir sonst durchaus gesunde Menschen betrachten, die so weit dies unseren gewöhnlichen und verschärften Sinnen wahrzunehmen möglich

nicht die geringste Störung im Gange ihrer natürlichen Verrichtungen bekunden, und wir doch sie unfruchtbar sehen: da fragen wir uns, was wohl der Grund in solchen Fällen sei? Ist es die anatomische (morphotische) oder die chemische Beschaffenheit des männlichen Samens, der weiblichen Eier? Ist es der Zufall, welcher dem geeigneten Zusammentreffen des Samens mit dem Eie hindernd in den Weg tritt? Von der weiteren physiologischen Forschung müssen wir genaue Aufschlüsse erwarten.

Da ich den Blick des Lesers über die verschiedenen Theile der Erde streifen liess und ihm die dunkelsten Gebiete des häuslichen

Lebens der verschiedenen Völker eröffnete, verfehlte ich nicht, die die mir vorliegenden Thatsachen über die eheliche Fruchtbarkeit zu vermelden; nur mussten leider dort, wo von genauen statistischen Angaben es sich handelte, meistens fromme Wünsche gedacht werden: die Angaben der Reisenden sind oft durch eine so grosse Oberflächlichkeit und Nachlässigkeit ausgezeichnet, dass man auch mit dem besten Willen nicht im Stande ist, ein auch nur einiger Massen getreues Bild von der Sachlage sich zu entwerfen. Aber so viel konnten wir aus den Werken der Reise-Beschreiber ersehen, wie ungemein bedeutend der Einfluss der künstlichen Frühgeburten, des jahre-langen Kindersäugens u. dgl. auf die Verminderung der ehelichen Fruchtbarkeit hinwirkt.

J. E. Wappaus) definirt: «Unter der Fruchtbarkeit der Ehen versteht man diejenige Zahl der Geborenen, welche durchschnittlich aus jeder Ehe während ihrer ganzen Dauer hervor geht.> Die Fruchtbarkeit ist eigentlich eine Eigenschaft, ihre Grösse aber erst ist eine Zahl; doch sehen wir davon ab und adoptiren wir die Definition, um kürzerer Ausdrücke uns zu versichern. Er fand nun nach sehr genauer Durchrechnung des ihm vorligenden statistischen Materiales die Fruchtbarkeit der Ehen in den Niederlanden 4,88, in Norwegen 4,70, Preussen 4,60, Bayern 4,55, Schweden 4,52, Sachsen 4,35, England 4,33, Holstein 4,32, Belgien 4,23, Dänemark 4,18, Hannover 3,72, Frankreich 3,46. Wappaus macht hierzu folgende sehr gewichtige Bemerkung: «Obgleich nun diese Zahlen nicht von gleicher Zuverlässigkeit sind, so sind sie ohne Zweifel doch hinreichend genau, um zu beweisen, dass in der ehelichen Fruchtbarkeit zwischen den genannten Ländern ein nicht unerheblicher Unterschied Statt findet. Erinnern wir uns nun, dass ... die Faktoren, welche die Fruchtbarkeit befördern, überwiegend positive Zeichen des Wohlbefindens einer Bevölkerung sind, so muss man geneigt sein, in der obigen Rangordnung der Länder eine richtige Skala ihrer allgemeinen Prosperität zu erblicken. Ohne Zweifel ist auch bei Beurtheilung der Prosperität dieser Länder dies Verhältniss sehr zu beachten. Indess, abgesehen davon, dass die obigen Zahlen nicht aus direkten Beobachtungen abgeleitet und deshalb nicht gleich zuverlässig sind, darf das Verhältniss der ehelichen Fruchtbarkeit schon deshalb nicht als vollgültiger Massstab für die relative Prosperität ganzer Bevölkerungen angesehen werden, weil es sich nur auf einen Theil derselben, die Verheiratheten, bezieht, und zwar auf einen Theil, dessen Betrag zum Ganzen eben in einem solchen Zusammenhange mit der allge

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