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und er schliesst aus seinen Untersuchungen, dass das GeschlechtsVerhältniss der Kinder nach der Alters-Verschiedenheit der Eltern sich richte, in der Art wie oben schon angegeben wurde.

J. V. Goehlert 17), der umfassendere Studien über den fraglichen Gegenstand anstellte, findet, dass in den von ihm gezählten neunhundert und dreiundfunfzig Ehen viertausend vierhundert und vierundachtzig lebende Kinder geboren wurden, und dass auf Ehen, wo der Mann jünger war als die Frau, einundsiebenzig Knaben und sechsundachtzig Mädchen, dort wo die beiden Ehegatten in dem nämlichen Alter standen, zweihundert und dreiundsechszig Knaben und zweihundert zweiundachtzig Mädchen, dort endlich wo der Mann älter war als die Frau, zweitausend siebenzehn Knaben und eintausend achthundert fünfundsechszig Mädchen geboren wurden.

Ich will noch folgende Bemerkung Goehlert's hier anfügen: Die Propagations- oder Conceptions-Fähigkeit der Frau dauert nur eine bestimmte Periode hindurch und erlischt in der Regel in dem Alter von vierzig Jahren. Es wird demnach in einer Ehe, wo der Mann in dem Alter von zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren sich mit einer Frau unter zwanzig Jahren verbunden hat, unter übrigens gleich günstigen Umständen eine grössere Nachkommenschaft zu erwarten sein, als in jener, wo der Mann bei der Verheirathung dreissig bis fünfunddreissig, die Frau dreissig Jahre alt ist. Die eheliche Fruchtbarkeit steht jedoch mit der Sexual-Proportion in umgekehrtem Verhältnisse (d. i. je grösser die eheliche Fruchtbarkeit, desto kleiner die Sexual-Proportion, und umgekehrt), und es wird sonach das Geschlechts-Verhältniss der in der letzten Ehe Geborenen grösser als in der ersteren sein.>>

Eine merkwürdige Erklärung über die Entstehung des Geschlechtes der Kinder gab in neuester Zeit H. Ploss 18); er schliesst aus seinen zahlreichen Untersuchungen, dass auch beim Menschen die besonders gute Ernährung, welche die Mutter ihrer Frucht gewährt, mehr Aussicht auf ein Mädchen, minder gute Ernährung aber mehr Aussicht auf einen Knaben gebe. Bei der vollsten Hochachtung, die ich den Forschungen von Ploss zolle, kann ich doch nicht umhin, in die Ergebnisse der Statistik mein Vertrauen zu setzen und, von ihnen geleitet, anzunehmen, dass schon im Augenblicke der Zeugung der bestimmende Einfluss auf das Geschlecht der Frucht geübt werde. Mit der Ernährung des Foetus ist es eine eigenthümliche Sache: es gibt Familien, die Jahrzehnte lang am Hungertuche nagen, und doch besteht die Mehrzahl ihrer Sprösslinge aus Mädchen; und umgekehrt,

E. Reich, Eheliches Leben.

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Indessen hat Wappäns 19) einen Theil der Ploss'schen Annahmen durchaus widerlegt, und Breslau 20) ist gleichfalls ihnen auf das Entschiedenste entgegen getreten. Aus seinen gesammten, zumal den Kanton Zürich betreffenden Forschungen zieht Breslau folgende beachtenswerthe Schlüsse: 1) Es ist kein hinreichender Grund vorhanden, den Einfluss des Vaters auf die Geschlechts-Bestimmung des Foetus zn läugnen, und auf die Mütter ihn zu übertragen. 2) Die Geschlechts-Bestimmung des Foetus geschieht wahrscheinlich durch den Vater schon im Momente der Zeugung, nicht erst später während des Lebens im Mutterleibe. 3) Der Ploss'sche Satz, dass eine gut genährte Mutter verhältnissmässig häufiger Mädchen producire wie Knaben, weil die Mädchen kräftiger und besser genährt zur Welt kommen sollen als Knaben, wird durch die allgemeine Erfahrung widerlegt, nach welcher die Knaben als die kräftigeren und besser genährten Kinder geboren werden', und man müsste, vorausgesetzt, dass die Ernährung der Mütter direkten Einfluss auf die Produktion des kräftigeren Geschlechts habe, a priori annehmen, dass gut genährte Mütter in überwiegender Anzahl Knaben produciren. 4) Im Kanton Zürich zeigt es sich, dass (mit wenigen Ausnahmen) den Jahren mit niederen Korn-Preisen Jahre mit vermehrter KnabenProduktion folgten, und umgekehrt... 5) In den durch grosse Sterblichkeit sich auszeichnenden Monaten werden im Kanton Zürich mehr Knaben erzeugt, als in den durch geringe Sterblichkeit sich auszeichnenden Monden. 6) Die meisten Knaben werden im Kanton Zürich im Frühjahre, die zweitmeisten im Winter, die drittmeisten im Herbste, die wenigsten im Sommer erzeugt; und es ist diese Aufeinander-folge eine ähnliche, aber keine ganz gleiche mit der Aufeinander-folge der Jahreszeiten für die Sterblichkeit.

Die eheliche oder aussereheliche Zeugung der Kinder pflegt theilweise auch deren physisches Schicksal zu bestimmen. Man sagt immer, eine grosse Anzahl unehelicher Kinder in einem Lande sei ein Beweis für die grosse Sittenlosigkeit seiner Bewohner. Ich muss aber meiner Ueberzeugung gemäss bekennen, dass der eigentliche und Urgrund nicht in der Sittenlosigkeit, sondern in der elenden wirthschaftlichen Bestellung und schlechten Gesetzgebung des Landes gesucht werden muss; die Sittenlosigkeit ist erst eine Folge der beiden Missverhältnisse. Es wird also, wenn es darauf ankommt, die Zahl der unehelichen Kinder von vorn herein zu verringern, nicht mit einem Kabinets-Befehle, mit einer wohl klingenden Rede, mit einem schönen Zeitungs-Artikel, geholfen sein: der eigentliche

Nerv des nationalen und gesellschaftlichen Lebens, d. i. die Volks-Wirthschaft und jene die Ausführung ihrer Normen begünstigenden und aus den Bedürfnissen der Menschen-Natur entspringenden Gesetze, wird gesund sein und in gesundem Boden wurzeln müssen. Wenn Jedermann in den Stand gesetzt ist, mit einer seinen Kräften und seinem Streben entsprechenden Leichtigkeit die Mittel seines LebensUnterhaltes zu erwerben, so wird er bald zur Ehe schreiten und dem ausser-ehelichen Verkehre entsagen.

Die statistischen Forschungen von Bickes und Babbage 21) werden für das Studium des Geburts-Verhältnisses ehelicher und unehelicher Kinder zunächst in Betrachtung kommen. Aus den Untersuchungen von Bickes ergibt sich folgende Zusammenstellung:

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Pr. Schlesien & Sachsen 106.30 103.27

Westph. & Rheinpreussen 106,07 101,55

Und Quetelet stellt die Ergebnisse der Forschungen Babbage's also zusammen:

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Preussen

Westphalen

Montpellier

Durchschnitt

10,000 10,609
10,000 10,471
10 000 10,707
10,000 10,575

Das ehemal. Neapel 10,000 10,452 10,590,055 10,000 10,367 3,672,251 10,000 | 10,278 151,169 10,000 | 10,039 25,064 10,000 10,081

51.309

212,804

19,950

2.735

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Auf tausend eheliche Kinder rechnet Babbage uneheliche: in Frankreich 69,, im ehemaligen Neapel 48,4, in Preussen 76,4, in

Westphalen 38,1, in den Städten von Westphalen 217,4, in Montpellier 91,6; und auf ein uneheliches Kind rechnet er eheliche Kinder : in Frankreich 14,3, im weiland Neapel 20,6, in Preussen 13,1, in Westphalen 11,4, in den Städten von Westphalen 4,6, in Montpellier 10,9.

v. Reden 22) berechnet für vier der europäischen Gross-Staaten das Verhältniss der unehelichen Kinder also: im österreichischen Kaiserreiche kam im Durchschnitte ein uneheliches Kind auf 9,82 eheliche, in Preussen ein uneheliches auf 12,66 bis 13,79 eheliche, in Frankreich ein uneheliches auf 12,56 bis 13,13 eheliche, in England ein uneheliches auf 14 eheliche. Reden's Berechnungen liegen ältere statistische Forschungen zu Grunde. Für die italienischen und ungarischen Länder der Monarchie stellt das Verhältniss der ehelichen Geburten am günstigsten, für die rein deutschen Länder am ungünstigsten sich heraus.

Auf Grund zahlreicher in den vierziger und funfziger Jahren dieses Säculum's angestellter Forschungen, berechnet Wappaus 23) das Verhältniss der ehelichen und der unehelichen Geburten für sechs Staaten von Europa also: es verhielt sich die Zahl der ehelichen Geburten zur Bevölkerungs-Zahl durchschnittlich: in Preussen wie 1 zu 27,49, in Oesterreich wie 1 zu 29,12, in Sachsen wie 1 zu 29,08) in Frankreich wie 1 zu 38,69, in Belgien wie 1 zu 37,48, in England wie 1 zu 31,65; die Zahl der unehelichen Geburten verhielt sich zur Bevölkerungs-Zahl im Mittel: in Preussen wie 1 zu 347,5, in Oesterreich wie 1 zu 227,4, in Sachsen wie 1 zu 169,, in Frankreich wie 1 zu 482,6, in Belgien wie 1 zu 422,5, in England wie 1 zu 443,2. Wir sehen also, dass gerade die Länder, welche bei den Deutschthümlern im Geruche der Sittenlosigkeit stehen, ein weit günstigeres Verhältniss in Bezug auf die Zahl der unehelich erzeugten Kinder bekunden, als man immer anzunehmen beliebt.

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Das Faktum zu erläutern, dass unter den todt-Geborenen die unehelichen Kinder beziehungsweise zahlreicher vertreten sind, als unter den ehelich gezeugten, ist nicht Gegenstand dieses Buches; es fällt durchaus in das Gebiet der allgemeinen Bevölkerungs-Statistik.

Wissenschaftliche Belege und Anmerkungen.

1) Casper, J. L., Beiträge zur medicinischen Statistik und Staatsarzneikunde. Berlin. 1825-35. in 8°. Bd. II. pag. 164. u. fg. 2) Wappäus, J. E., Allgemeine Bevölkerungsstatistik. Leipzig. 1859-61. in 8°. Bd. II. pag. 217.

3) Oesterlen, F., Handbuch der Hygieine, der privaten und öffentlichen. 2. Aufl. Tübingen. 1857. in 8°. pag. 615. u. fg. 4) Hufeland, Ch. W., Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena. 1797. in 8o. pag. 535. u. fg.

5) Wolf, E. J., Von den Krankheiten der Juden. Mannheim. 1777. in 8°.

6) Neufville, W. C., Die Lebensdauer und Todesursachen zweiundzwanzig verschiedener Stände und Gewerbe, nebst vergleichender Statistik der christlichen und israelitischen Bevölkerung Frankfurts. Frankfurt a. M. 1855. in 8°.

7) Glattner, E., Lebenschancen der Israëliten gegenüber den christlichen Confessionen. Biostadische Studie. Wetzlar. 1856. in 8o.

8) Georget, De la folie: considerations sur cette maladie, ... Paris. 1820. in 8°.

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9) Journal de la société de Statistique de Paris. Jahrgang IV. Paris & Strasbourg. 1863. in Lex. 8°. pag. 54. u. fg.; 87. u. fg. 10) Bertrand, L., Traité du Suicide, considérée dans ses rapports avec la Philosophie, la Théologie, la Médecine et la Jurisprudence. Paris. 1857. in 8°. pag. 76. u. fg.

11) Falret, J. P., De l'Hypochondrie et du Suicide. Considérations sur les causes, sur le siège et le traitement de ces maladies. Paris. 1822. in 8°.

12) Annales d'Hygiène publique et de Médecine légale. 2. Reihe. Bd. XV. Paris. 1861. in 8°. pag. 221.

13) Quetelet, A., Der Mensch... pag. 305.

14) Bisset Hawkins, F., Elements of medical Statistics. London. 1829. in 8o. pag. 163.

15) Hofacker, J. D., De qualitatibus parentum in sobolem trans

euntibus, praesertim ratione rei equariae. Dissertatio inauguralis medica... defendet Fr. Nolter. Tubingae. 1828. in 4o. 16) Sadler, M. Th., The law of population, ... London. 1830. in 8°. Bd. II. pag. 333. u. fg.; 347. u. fg.

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17) Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Classe. Bd. XII. Wien. 1854. in 8°. pag. 510. u. fg.

18) Ploss, H., Ueber die das Geschlechtsverhältniss der Kinder

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