ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Skandinavien; aber demungeachtet war es ihr möglich, die PriesterEhe formell zu beseitigen, freilich aber auch das Gift massloser Unzucht und Sittenverderbniss in die vorhin reinen Herzen der Menschen zu impfen. Die Natur», sagt Münter 42), «behauptete ihre Rechte und wo die Priester der Uebermacht des Pabstes und der Bischöfe weichen mussten; da rächten sie sich durch Ausschweifungen, die sehr bald öffentlich ruchbar wurden, und ohne Zweifel das Ihrige zu der Empörung beitrugen, die im Jahre 1186 unter den Bauern in Schonen ausbrach,>> Nur ein Land war der römischen Kurie ein Fels geworden.

Auf der Insel Island konnte Rom mit der Niederträchtigkeit des Cölibates nicht durchdringen. Wie der isländische Bischof Finnur Joensen (Finnus Joannaeus 43) berichtet, verbot im Jahre 1178 Bischof Thorlak Thorhalleson von Skalholt auf Anrathen des Erzbischofs Eystein den Geistlichen die Ehe; aber ganz vergebens: denn wo ein Priester keine legitime Ehe schloss, da begab er sich in das Concubinat; und gegen dieses konnte man als höchste Strafe nur die Ausschliessung der Söhne der Geistlichen von Kirchen-Aemtern setzen. Indessen musste, wie gleichfalls Finnur Joensen nachweiset, um das Jahr 1320 der Bischof Andönus von Holum beim Pabste die Erlaubniss einholen, auch hiervon dispensiren zu dürfen. Auch in Norwegen und Schweden machte, wie Münter 44) aus nordischen Quellen darthut, die römische Kurie Fiasko; freilich nicht so gründlich, wie auf der Insel Island.

Die ehelichen Verhältnisse der Deutschen erlitten im Laufe der Zeiten durch die offenbaren und geheimen Einflüsse des römischen Bisthums auf die Kaiser eine derartige Umformung, dass sie endlich nichts mehr mit den ur-deutschen Institutionen gemein hatten. Den Kaisern schwebte bei ihrer gesetzgebenden Thätigkeit nicht unseres Volkes Natur, sondern lediglich die römische Päbsterei und Pfäfferei vor, und sie waren es, welche der Kurie in die Hände arbeiteten und mit ihr Deutschlands gesunde Wurzeln unterbanden. Die römische Kirche hat dem deutschen Reiche das Grab gegraben, und die römischen Kaiser deutscher Nation haben ihr Handlanger-Dienste geleistet. Sehr treffend sagt Heinrich von Sybel 45): «Und beiläufig bemerkt, die Rivalin des Kaiserreichs um die Weltmacht, die römische Kurie, hat sich in den auswärtigen Angelegenheiten der Christenheit nicht befähigter gezeigt, als ihr kaiserlicher Gegner. Von 1099 bis 1250 hat sie die Kräfte Europa's für die Kreuzzüge in Bewegung gesetzt; niemals aber sind grössere Heeresmassen für

eine schlechter gestellte Aufgabe elender geleitet und nutzloser hingeopfert worden. Für Ruhm und Sicherheit nach Aussen haben diese Weltherrscher nicht mehr geleistet, als für Freiheit und Bildung im Innern. So erscheint überall dasselbe Ergebniss. Wie furchtbar die Vergeltung war, welche über das deutsche Reich als den Hauptträger der kaiserlichen Weltmacht hereinbrach, wie lange die politische Anarchie in Folge des päbstlichen Sieges auf ihm lastete: immer war es ein Glück für die Welt und die erste Grundlage eines europäischen Fortschrittes, dass die beiden Schwerter im Kampfe gegen einander abgestumpft, und durch den Ruin der theokratischen Gewalten neue nationale Bildungen möglich geworden waren. Doch zur Sache. Die von Kaiser Karl, dem Grossen, und seinen nächsten Nachfolgern angeordneten Ehegesetze hat vor mehr als dreissig Jahren G. W. Böhmer 46) zum Gegenstande genauerer Studien gemacht; und wir müssen auf die wichtige Abhandlung mit Nachdruck aufmerksam machen. Nach den Capitularien Karl's d. Gr. 4), erklärte dieser Kaiser die Einsegnung durch den Priester als unerlässliche Bedingung einer gültigen Ehe, und stellte das eheliche Institut überhaupt unter die Polizei der Bischöfe; dem geschiedenen Gatten verbot er die zweite Ehe, so lange die andere Ehehälfte noch lebte. Sehr weise aber handelte er, da er die Ehen unter nahen Verwandten verbot. Wir werden im folgenden Abschnitte noch Gelegenheit nehmen, die Verfügungen der fränkischen Könige in Ehesachen zu betrachten.

Wissenschaftliche Belege und Anmerkungen.

1) Eusebii, Kirchengeschichte. Von F. A. Stroth. Bd. II. -Quedlinburg. 1777. in 8°. pag. 143. u. fg.

Historiae ecclesiasticae scriptores graeci. Graecolatine nunc primum editi ex interpretatione Joannis Chrystophorsoni ... Coloniae Allobrogum. 1612. in fol. Abtheilung I. pag. 303. u. fg. [Eusebius, De vita Constantini.] 2) Wächter, K., Ueber Ehescheidungen bei den Römern. Ein rechtsgeschichtlicher Versuch. Stuttgart. 1822. in 8°. pag. 207. u. fg; pag. 259. u. fg.

3) Codicis Theodosiani libri XVI. Itemque Imppp. Theodosii, Valentiniani, Martiniani, Majoriani, Leonis, Severi et Anthemii novellae constitutiones. Lugduni. 1593. in 4. [Abtheilung I.] pag. 55. u. fg. [De repudiis.]

4) Codex Theodosianus. [Abtheilung II. pag. 48.

5) Codex Theodosianus. [Abtheilung I. pag. 54. [De dotibus.] 6) Wächter. A. a. O. pag. 262. u. fg.

7) Conciliorum collectio. Edidit J. D. Mansi. Bd. II. pag. 670. 679. 686. u. s. w.

8) Historiae ecclesiasticae scriptores graeci. Abtheilung I. pag. 521. u. fg. [Socratis, historiae ecclesiasticae liber I. cap. 8.]; Abtheilung II. pag. 222. u. fg. [Sozomeri, hist. eccl. liber I. caput 22.]

9) Schmidt, J. A., Paphnutius episcopus caelebs conjugii clericorum patronus et vindex. Helmstadii. 1703. in 4o.

10) Mansi. Bd. II. pag. 472.

11) Ebendaselbst. pag. 518 u. fg.

12) Ebendaselbst. pag. 543. u. fg. 13) Ebendaselbst. pag. 588.

14) Schröckh, J. M., Christliche Kirchengeschichte. Bd. XVII.

[ocr errors][merged small][merged small]

Gieseler, J. C. L., Lehrbuch der Kirchengeschichte.

4. Aufl. Bd. II. Abtheilung 2. Bonn. 1848. in 8".
4. u. fg.

[ocr errors]

pag.

Theiner, J. A. & A., Die Einführung der erzwungenen Ebelosigkeit bei den christlichen Geistlichen und ihre Folgen. Altenburg. 1828. in 8°. Bd. II. Abtheil. 1. pag. 159. u. fg.

Carové, F. W., Ueber das Cölibatgesetz des römischkatholischen Klerus. Frankfurt a. M. 1832-33. in 8o. Abtheilung I. pag. 257.

Llorenté, J. A., Portrait politique des Papes, considérés comme princes temporels et comme chefs de l'église. Paris. 1822. in 8. Bd. I. pag. 344. u. fg.

Sölt, Gregor der Siebente. Leipzig. 1847. in 8. pag. 71. u. fg.

Conciliorum collectio. Edidit Mansi. Bd. XX. Venetiis. 1775. in fol. pag. 55. u. fg.

15) Söltl. A. a. O. pag. 117. u. fg.

16) Voigt, J., Hildebrand, als Pabst Gregor der Siebente, und sein Zeitalter, aus den Quellen dargestellt. 2. Aufl. Weimar. 1846. in 8. pag. 277. u. fg.

17) Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Von J. S. Ersch & J. G. Gruber. Section 1. Bd. XXXI. Leipzig. 1838. in 4o. pag. 303. u. fg.

-

[ocr errors]

18) Hortig, J. N., Handbuch der christlichen Kirchengeschichte. Bd. II. Abtheil. 1. Landshut. 1827. in 8o. pag. 10. 19) Maimbourg, Histoire du pontificat de S. Gregoire le Grand. Paris. 1686. in 12o. pag. 421. u. fg.

20) Conciliorum tomus trigesimus quintus. Ab anno MDXXXIV ad annum MDLV. Parisiis. 1644. in fol. pag. 375. u. fg. [Steht in der Gothaischen Bibliothek: fol. Theol. 187.]

Schilling, B., Die allgemeine Kirchenversammlung zu Trient, nebst sämmtlichen, dahin einschlagenden päbstlichen Bullen... Berlin. 1845. in 8°. pag. 187. u. fg.

21) Mansi. Bd. XXIX. Venetiis. 1788., in fol.

u. fg.

pag. 101.

22) Wessenberg, J. H. v., Die grossen Kirchenversammlungen des 15. und 16. Jahrhunderts in Beziehung auf Kirchenverbesserung geschichtlich und kritisch dargestellt. Bd. II. Constanz. 1840. in 8°.

pag. 480. u. fg.

23) Tudeschi, N., Lectura... Lugduni. 1562. in fol. Nachweisungen über Tudeschi bei:

Pirri, D. R., Sicilia Sacra. Panormi. 1734. in fol. pag. 171. u. fg.

Theiner. A. a. O. Bd. II. Abtheilung 2. pag. 694. u. fg. 24) Sylvii Piccolominei, Aeneae, Opera quae extant omnia, ... Basileae. 1571. in fol. pag. 1-61.

25) Chartier, A., Oeuvres. Par A. du Chesne Tourangeau. Paris. 1617. in 4o. pag. 388. u. fg.

26) Theiner A. a. O. Bd. II. Abtheilung 2. pag. 698. u. fg. 27) Biographie universelle, ancienne et moderne. Bd. VIII. Paris. 1813. in 8o. pag. 251. u. fg.

28) Wessenberg. A. a. O. Bd. II. pag. 228. u. fg.

29) Ebendaselbst. pag. 228.

30) Alberti Magni, Commentarii in IV. lib: Sententiarum. Recogniti per R. A. P. F. Petrum Jammy. Bd. XVI. — Lugduni. 1651. in fol. pag. 578. u. 736.

[ocr errors]

31) Trithemii, J., Annales Hirsaugienses. S. Galli. 1690. in fol. Bd. I. pag. 592. u. fg.; Bd. II. pag. 39. u. fg. <Fuit autem illis diebus regens et legens ibidem Dominus Albertus Ratisponensis postea Episcopus de Ordine Praedicatorum. Magnus in magia naturali, major in Philosophia, maximus vero in Theologia, qui primum invitatus a Rege cum eo discubuit.» 32) Sprengel, K., Versuch einer pragmatischen Geschichte der

Arzneykunde. 3. Aufl. Halle. 1821-28. in 8. Bd. II. pag. 541. u. fg.

33) Gmelin, J. F., Geschichte der Chemie seit dem Wiederaufleben der Wissenschaften bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Göttingen. 1797-99. in 8. Bd. I. pag. 102. u. fg.

34) Phillippe, A., Geschichte der Apotheker bei den wichtigsten Völkern der Erde... Von H. Ludwig. 2. Aufl. Jena. 1859. in 8o. pag. 396. u. fg.

-

35) Magistri Sententiarum libri IIII. Petro Lombardo episcopo Parisiensi autore: Quibus recens accessit tabula in primum sentent. libr. F. Roberti Wiarti... Lugduni. 1593. in 8o. fol. 352.b. u. fg. Unter Anderem definirt er die Ehe (pag. 354): «Sunt ergo Nuptiae vel Matrimonium viri mulierisque conjunctio maritalis inter legitimas personas, individuam vitae consuetudinem retinens. Ad individuam consuetudinem vitae pertinet, quod absque consensu alterius neuter continentiam profiteri potest, vel orationi vacare: et quod inter eos dum vivunt, vinculum conjugale permanet, ut alii se copulare non li ceat: et ut invicem alter alteri exhibeat, quod quisque sibi. Hac autem descriptione legitimorum et fidelium tantum matrimonium includitur.»

36) S. Bonaventurae, ex Ordine Minorum

[ocr errors]

Operum tomus quintus, quo expositiones, in librum III. et IV. Sententiarum... Moguntiae. 1609. in fol. (Abtheilung II.) pag. 342. u. fg. 37) Gratiani, Decretum, emendatum, et cum notationibus illustratum. Editio ultima. Lugduni. 1613. in fol. pag. 1637. u. fg. 38) Thomae Aquinatis, Tomus nonus Summam catholicae fidei contra gentiles complectens. Cum commentariis Fr. Francisci Ferrariensis ... Venetiis. 1593. in fol. Blatt 381. b. u. fg.; 512.b. u. fg.

39) Durandi, G., Speculi tertia pars. Venetiis. 1566. in 4o. pag. 627. u. fg.

40) Münter, F., Vermischte Beyträge zur Kirchengeschichte. Kopenhagen. 1798. in 8°. pag. 332. u. fg.

41) Pontoppidan, E., Annales Ecclesiae Danicae diplomatici, Oder nach Ordnung der Jahre abgefasete und mit Urkunden belegte Kirchen-Historie des Reichs Dänemarck. Bd. I. Copenhagen. 1741. in 4°.

pag. 351.

(Auf Seite 349. u. fg. heisst es vom Jahre 1120 der däni

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »