ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

pächter wollten daran Antheil haben, obwohl sie schon bedeutende Erleichterungen erhalten hatten. Für sie trat besonders der Marienwerderer Regierungspräsident von Hippel ein und machte damit Schön viel zu schaffen. Schön hielt mit seiner Ansicht nicht zurück und äußerte sich häufig in den derbsten Ausdrücken über den Plan, denjenigen, denen die Unterstüßung am Nothwendigsten war, einen bedeutenden Theil davon zu entziehen. Schließlich sezte er die Vertheilung der Gelder nach seinen Ansichten durch.

Eines Hauptverdienstes Schöns, zu dem er die ersten entscheidenden Schritte in seiner westpreußischen Zeit that, eines Verdienstes, das weit über den Kreis seines Amtsgebietes und seiner Amtspflichten hinausging, muß hier noch gedacht werden: es ist das die Wiederherstellung eines der höchsten Kleinode deutscher Kunst, des Marienburger Schlosses. Schon 1804 hatte Schön dieses in seinem verwahrlosten Zustande gesehen, aber er hatte es „mehr als Kuriosität wie als Sprache des Himmels betrachtet." Nichtsdestoweniger hatte er bereits damals mit bewirkt, daß eine königliche Rabinetsordre nicht nur fernere Verunstaltungen verbot, sondern auch Sorgfalt für die Erhaltung der Baulichkeiten einschärfte. Doch war den ersten durch diese Ordre hervorgerufenen Anfängen der Restauration durch die lange Kriegsperiode ein jähes Ende bereitet worden. Bei einem neuen Besuche 1815 wurde Schön für die Wiederherstellung des Schlosses begeistert. Er schrieb deswegen an Hardenberg, und bereits am 15. Dezember 1815 wurden seine Vorschläge genehmigt. Nach den nöthigen Vorarbeiten wurde die Wiederherstellung am 3. August 1817 begonnen. Sie war fortan ein Lieblingskind Schöns, das ihm stets am Herzen lag. Unablaig verfolgte er die Fortschritte und erfreute sich an dem Wiedererstehen der lange versunkenen Schönheit. Er wußte in geschickter Weise auch Privatpersonen und Korporationen zur Mitarbeit heranzuziehen, indem diesen gestattet wurde, einzelne Theile des Ganzen auf eigene Kosten wiederherzustellen, wofür sie irgend ein Erinnerungszeichen an diesem Theile anbringen durften. Wie sehr ich Schön stets mit der Marienburg beschäftigte, das geht aus seinen Briefen und sonstigen Aufzeichnungen hervor. Ohne im Einzelnen zu erörtern, was in dieser ersten Periode der Wiederherstellung der Marienburg geschaffen worden ist, möge hier nur Schöns Stellung zu dieser seiner eigenen Schöpfung, möglichst mit feinen eigenen Worten, gezeichnet werden.

Marienburg spricht die Sprache des Himmels", sagt er in

[graphic][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][ocr errors][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][ocr errors][merged small][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors]
[ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small]
[merged small][ocr errors][merged small][merged small]
[ocr errors]
[ocr errors]

: Binung der

[ocr errors]

ietes und seiner

[ocr errors]

rden: es ist das deutscher Kunst, Schön dieses in te es mehr als t." Nichtsdestoß eine königliche verbot, sondern einschärfte. Doch ten Anfängen der thes Ende bereitet e Schön für die hrieb deswegen an 315 wurden seine rbeiten wurde die 1. Sie war fortan Herzen lag. Unabsich an dem Wiederwußte in geschickter zur Mitarbeit heranTheile des Ganzen ir sie irgend ein durften. Wie sehr igte, das geht aus hervor. Ohne im Periode der Wiederist, möge hier nur pfung, möglichst mit

mmels", sagt er in

[ocr errors][ocr errors]

seiner Selbstbiographie. „und die Gegenrede muß gleicher Art sein“; er meint damit, daß König und Volk sich zu der Wiederherstellung vereinigen müssen. Mit lebhaftestem Antheil beobachtete er den Eindruck, den das herrliche Bauwerk auf die Besucher machte. ‚Menschen aus den gebildeten Ständen bezeigen ihre Empfänglichkeit für das Schöne und Erhabene bis zum Enthusiasmus, Leute aus dem ungebildeten Stande werden von dem Kunstwerke so überwältigt, daß ich häufig sah, wie sie die Hände wie zum Gebet falteten und in eine andächtige Stimmung versezt wurden. Bei beiden war der Zweck erreicht. Nur von einem einzigen Menschen erzählt man, daß er kalt die Prachtsäle durchlief und sich am Ende unwürdig über dasselbe geäußert habe, und dieser Mensch war angeschuldigt gewesen, seine Frau vergiftet zu haben.“ Bereits am 7. Oktober 1817 schreibt er an Stägemann: „Marienburg bringt mir hohe Freude. Es entwickelt sich größer und schöner, als ich es erwartete." Er freut sich über die Begeisterung, die das Kunstwerk in weiteren Kreisen erweckt. „Die Marienburger und die schwerfälligen Werderschen Bauern werden schon begeistert." Die Bauern leisteten alle Fuhren gratis. In den ersten zwei Jahren förderten sie 48 000 Fuder Schutt und Unrath hinaus. „Sie müssen hieher reisen“, schreibt er am 16. Oktober 1817 an Stäge= mann, „um in den Kapitelsaal treten zu können, das Heldengedicht folgt daraus unbedingt." Er denkt an ein großes Fest, das beide Provinzen dem König oder dem Kronprinzen in Marienburg geben sollen, eine Idee, die 1822 zur Ausführung kam. Ganz besonders charakteristisch ist aber, was er am 20. November 1818 an den Staatsrath Nicolovius schreibt: „Für mich ist Marienburg ein Gotteshaus, die Größe zermalmet allen Dünkel, und die Schönheit hebt über das gemeine Getriebe hinweg, ich stärke mich dort. Schinkel sitt in Berlin und baut ein Komödienhaus, welches seinem Wesen nach nur ein gemeines Gebäude werden kann, und wallfahrtet nicht nach Marienburg! Er hat sogar den Auftrag dazu, aber er kommt nicht. Da würde Michel Angelo den Kopf schütteln. Man kann es sich noch nicht denken, daß in Preußen ein so gewaltiges Kunstwerk seyn soll. In England ist Nichts, im nördlichen Frankreich ist Nichts, in Deutschland hat noch Niemand etwas nennen können, in Venedig soll der Palast des Dogen Aehnlichkeit haben, aber bei weitem nachstehen." Achn= lich am 27. Oftober 1818 an Stägemann: Wie Schinkel mit dem winzigen Komödien-Hause in Berlin sich beschäftigen und nicht zu

Fuß nach Marienburg kommen kann, begreife ich nicht." „Wäre Marienburg nicht, ich lebte nicht mehr. Die Zeit ist so widrig gemein, daß der Ekel überhand nehmen würde, wäre nicht etwas nahe, das wieder erhebt. Sie müssen dichten." Am 2. Juli 1819 an Nicolovius: „Auch der prosaische Mensch wird aufs Höchste ergriffen, ich habe noch keinen Gleichgültigen gefunden, aber manche Thräne da schon gesehen. Für mich ist es ein Ort der Erbauung, Gott spricht dadurch zu uns in hoher Majestät." Noch als Greis äußerte er sich in einem an den Historiker Dronsen gerichteten Briefe vom 19. Dezember 1850 folgendermaßen: „Marienburg ist eine große Tragödie in architektonischer Form. Für den Historiker ist es eine geweihte Stätte und für Jeden, der den Himmel offen jehen will, ein Wallfahrtort."

Sehr zahlreich sind die Stellen in Schöns Korrespondenz, an denen er über neue Funde, neue historische Ansichten und die Fortschritte der Wiederherstellungsarbeiten in liebevollster Weise berichtet. Er hatte auch die freudige Genugthuung, sein Werk von allen Seiten anerkannt zu sehen. 1824 feierte ihn sein Freund Stägemann in einer schwungvollen Ode im alcäischen Maße „Die Herstellung des Schlosses Marienburg". Und als er 1842 aus dem Staatsdienste schied, ernannte ihn Friedrich Wilhelm IV. „eingedenk des ausgezeichneten Verdienstes, welches er sich im Verlaufe seiner Dienstzeit auch um die Erhaltung des Schlosses zu Marienburg insbesondere erworben hatte, und des Feuers einer schönen Begeisterung, das er damals für die Wiederherstellung dieses edlen Denkmals einer großen Vergangenheit zuerst entzündet und fortdauernd genährt hat", zum Burggrafen von Marienburg und übertrug ihm die fernere Verwaltung des Schlosses und seiner Wiederherstellung. Schöns Interesse für die Marienburg blieb bis zu seinem Tode im Jahre 1856 rege, und die Beschäftigung damit wurde ihm, wie der König es erhofft hatte, zum erfrischenden Genuß und half ihm seinen Lebensabend erheitern.

In der That war es reinster Idealismus, der Schön zu seinem Wirken für die Marienburg begeistert hat, und obwohl eine spätere Zeit, die mehr historisches Verständniß besißt, gegen die bei der damaligen Wiederherstellung gemachten Fehler nicht blind war und sie beseitigt hat, ist doch Schön als der erste Wiederhersteller des herrlichen Bauwerks noch heute zu preisen, und ist der von idealer Lebensauffassung zeugende Wunsch, den er in seiner Selbstbiographie ausspricht, in Erfüllung gegangen, daß Marien

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »