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schnell genug festhalten konnte, nach allen Richtungen. Einige stürzten sich in die See und verwandelten sich in Tampaha" genannte Fische; andere flüchteten in die Wälder und wurden da zu Hirschen und Schweinen; die Waffen wurden zu Schlangen, die Gongs (kupferne Trommeln) zu Schildkröten u. s. w. Darum, so meinen die Dajaken, kann es heute noch geschehen, dass ein glücklicher Jäger ein Wild erlegt, das aus einem solchen. Topf entstanden ist; während der Todeszuckungen verändert sich dann das Thier in den ursprünglichen Topf". So weit Schwaner. Perelaer weiss eine noch genauere Legende anzuführen und, wenn dieselbe auch in den Hauptsachen ein sehr javanisches Gepräge hat und kein Dajake die darin vorkommenden Namen der Berge kennen dürfte, so lasse ich sie doch hier, der Vollständigkeit halber, folgen: „Als das Reich von Madjapahit noch bestand und beinahe alle Inseln des jetzigen ostindischen Archipels seiner Macht unterworfen waren, hatte Radja Pahit (?) der Sohn eines der Beherrscher dieses ausgedehnten Reiches und der rechtmässige Thronerbe derselben, beim Spiel nicht allein unsäglich viel Geld, Schätze und Kleinodien, sondern auch alle seine Erbstaaten verloren. Verzweifelt über so viel Unglück, wagte er es nicht, sich seinem Vater zu zeigen, sondern floh mit seiner Familie in die wilden Gegenden, die den Krater des Berges Merbabu umgeben, welcher beinahe mitten in Java liegt. Dort blieb er viele Jahre, bis Mahatara, von dem die Herrscher von Madjapahit abstammen, mit dem verlorenen Sohne Mitleiden bekam und Kadjanka, dem Herrscher des Mondes den Auftrag gab, ihm zu helfen. Kadjanka, der wenig von dem ihm gewordenen Auftrag eingenommen war, sich aber dem Befehl Mahataras nicht widersetzen konnte, sann auf ein Mittel, sich der lästigen Aufgabe zu entziehen. Als er aber eines Abends, von einem silbernen Strahl des Mondes getragen, den Gipfel des Merbabu besuchte und neugierig durch eine Spalte in die Bambushütte von Radja Pahit blickte, sah er dessen Tochter Rawuma, eine Jungfrau von aussergewöhnlicher Schönheit und verliebte sich in dieselbe. Bald war sein Plan gemacht. Für seine Hülfe, die darin bestehen sollte, dass er Radja Pahit auf eine oder die andere Weise reich und mächtig machte, musste dieser ihm Rawuma zur Frau geben; gegen ein solches Anerbieten konnte Radja Pahit nichts einwenden, da eine Heirath des Mondherrschers mit dem Hause von Madjapahit für dasselbe eine Ehre war.

Nach der Sage der Dajaken nun, hatte Kadjanka, als Mahatara von der bei Erschaffung der Sonne übrig gebliebenen Erde den Mond schuf, bevor letzterer ganz fest geworden war, eine kleine Masse des noch breiartigen Lehms heimlich weggenommen. Um nun sein Gelübde gegenüber Mahatara zu erfüllen, d. h. Radja Pahit reich zu machen, lehrte er diesen Töpfe machen und als er darin ziemlich erfahren war, begannen beide von der gestohlenen Erde die „djawet's" zu verfertigen, so dass also diese Töpfe von derselben Substanz wie die Sonne sind. In 7 Tagen verfertigten sie

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so viele, dass nicht allein der Gipfel des Merbabu, sondern auch die diesen in einem Halbkreis umringenden Berge Andong, Kopeng, Gadjah, Telemojo, Werogomo und Djokopakeh mit den Töpfen bedeckt waren. Etwas Lehm blieb Ihnen nun noch übrig, aber es war kein Platz mehr da, um auch nur einen Topf niederzusetzen. Sie brannten darum den Lehm, stampften ihn dann wieder fein und streuten das Pulver rings um den Merbabu und seine sechs Vorberge, wodurch dieser Landstrich seine ausserordentliche Fruchtbarkeit erlangte. Um nun die Töpfe gegen Diebstahl zu schützen, beschloss Radja Pahit einen Zaun um die Berge zu machen und ging mit seinen Leuten gleich an's Werk; Kadjanka kehrte für kurze Zeit nach dem Monde zurück. Anfangs schritt die Arbeit der Umzäunung gut vorwärts; als aber die Sonne höher stieg und ihre Strahlen senkrecht herniederfielen, wollte ein Theil der Arbeiter, um ihren grossen Durst zu löschen, einen in der Nähe gelegenen Fruchtgarten plündern, wogegen sich der andere Theil der Arbeiter auf lehnte. Hierdurch entstand ein so grosser Lärm, dass die Töpfe auf den Berggipfeln Furcht bekamen und zu fliehen versuchten. Als die Arbeiter dies bemerkten, vollendeten sie schnell die Umzäunung. Als nun Kadjanka am Abende, bei seiner Rückkehr zur Erde mit Radja Pahit nach den Töpfen sah, bemerkten sie, dass bei dem Streit der Arbeiter den Töpfen von vier Berggipfeln die Flucht gelungen war. Der Verkauf der auf den drei Berggipfeln zurückgebliebenen Töpfe war jedoch hinreichend, um Radja Pahit unermessliche Schätze einzubringen, wodurch er im Stande war, seine Erbländer wieder einzulösen und die Gunst seines Vaters wieder zu erlangen. Kadjanka erhielt als Lohn die schöne Rawuma zur Frau, die ihm während ihrer glücklichen Ehe 7 Söhne und 7 Töchter schenkte. Die geflohenen Töpfe begaben sich in ihrer Todesangst nach Borneo und verbargen sich dort in den dichten Wäldern; und diese sind es, die später aus ihren Verstecken herausgeholt, von den Dajaken so hoch geschätzt werden." So weit Perelaer über die Sage, von der ich zu behaupten wage, dass Perelaer sie nie aus dem Munde eines Dajaken gehört haben kann; die von Java stammende Sage hat Perelaer eben bei seiner ethnographischen Beschreibung der Dajaken diesen in den Mund gelegt.

Schwaner führt in seinem Werk (pag. 190) 8 Arten von „djawets" auf, die Namen sind aber zum Theil malaiisch, zum Theil so verstümmelt, dass eine Correctur derselben hier am Platze ist.

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Man sieht, Schwaner führt eigentlich nur 4 Arten auf, unterscheidet aber alle 4 in männliche (Hatuä) und weibliche (bawih) mit Variationen im Werthe von 300-4000 holl. Gulden. Trotz wiederholten Fragens in allen on mir besuchten Dörfern des ganzen Kapuas-Stromgebietes ist es mir nicht gelungen, einen Blanga, Halimaung, überhaupt einen „djawet" weiblichen Geschlechts zu Gesicht zu bekommen, obschon Schwaner, Hardeland und Perelaer in Uebereinstimmung solches angeben; diesen oder jenen Dajaken, hast du denn schon eine Blanga etc. weiblichen Geschlechtes gesehen, so erhielt ich stets zur Antwort "nein", aber man sagt doch es gäbe solche“.

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fragte ich

Perelaer zählt 12 Arten von heiligen Töpfen auf, entschieden aus Hardeland's dajakisch-deutschem Wörterbuch entlehnt, aber mit 5 Verstümmelungen.

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Es würde eine complicierte Abhandlung werden, die doch wenig verständlich bliebe, wollte ich nun die einzelnen Arten genau beschreiben und ihre Unterschiede kennzeichnen. Wohl hoffe ich aber, dass an der Hand der Zeichnungen, die ich von den 18 von mir gesehenen Arten von djawets gemacht, kurze Notizen genügen werden, um sich ein Bild von den so oft erwähnten heiligen Töpfen der Dajaken zu machen. — Hier sei noch bebemerkt, dass die Relieffiguren nach der Ansicht der Dajaken, nicht wie Schwaner angiebt „Drachen und Delphinköpfe" noch wie Perelaer sagt „Schlangen mit Füssen“ sind, sondern jeder Dajake nennt ohne Zögern den Namen „Kawok" für die meist vorkommende Relieffigur und „Kawok“ bezeichnet so viel als „Leguan", grosse Eidechse, womit die Figur in der That auch die meiste Aehnlichkeit hat. Im Allgemeinen heissen die Reliefs Bangkähen“.

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liu

Fig. 1. Hatuan Blanga habo hot. Werth 2000 holl. Gulden; im Besitz eines alten Häuptlings in Kwala Kapuas SO. Borneo. Der Werth dieses Blanga liegt besonders in einem am Halse des Topfes befinlichen Zu Fig. 1. Taf. VII. spitz zulaufenden Wulst (bohot), oben und unten durch schwarze Streifen (liu und uring sukang) begrenzt (Fig. 1 a). Als Relief 2 Kawok hintereinander. Durch die 6 Oehre (pinding) ist ein Rottan gezogen, an dem Tinggang-Federn, Perlen, Glöckchen, Ringe und Achatperlen (lameangs) hängen. Die Wellenlinien (Fig. 1b) werden „letok sulih" genannt, die 3 erhabenen schwarzen

bohot

uring sukang

Fig. 2. Hatuän Blanga rempah.

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Punkte (Fig. c) jedeníalls zufällig beim Brennen oder Glasiren des Topfes entstanden, heissen „pasak sanaman“ d. h. eiserne Zapfen. Der Topf ist 73 cm hoch, hat eine Onffnung, von 18 cm Durchmesser und an der weitesten Stelle 1,66 m, am Boden 0,61 m Umfang. Werth 1800 fl. - Kwala Kapuas Borneo. Relief wie Fig. 1; dagegen der Hals des Topfes verschieden von Fig. 1. Mündung aus Holz geschnitzt, schief angekittet; mit Rottanbändern und Griffen versehen. Ein zerbrochener aber wieder gekitteter Topf vermindert nur wenig den Werth desselben; das Kitten wird durch besondere Leute besorgt, die gut bezahlt werden; die Scherben eines ganz zerbrochenen Topfes haben halben Werth, handgrosse Stücke bisweilen mit 15 fl. bezahlt. Höhe 70 cm. Umfang 160: 70 cm.

Fig. 3. Hatuän halimaung.

Werth 1200 fl. am Oberlauf des Kapuas d. 16. 8. 81. ansehende Kawok.

Fig. 4. Hatuän halimaung. Werth 1000 fl.

Kampong Rahong Bungai
Relief: 2 dreizehige, sich

Kampong Mangkirik den

19. 8. 81. Relief: 2 vierzehige sich ansehende Kawok je 60 cm lang und sehr erhaben. An diesem Topf begann die Glasur an einigen Stellen abzufallen; man nannte ihn deshalb „bakihis", wie eine unter den Dajaken verbreitete Hautkrankheit, hervorgerufen durch eine kleine Milbe (Trombidium borneënse nach J. C. Bernelot Moens), genannt wird, wobei die Haut auch in Schuppen abfällt. Fig. 5. Halimaung haso. Werth 600 fl. Kampong Rahong Bungai den 16. 8. 81. Relief: 2 dreizehige Kawok hintereinander. Aus Fig. 3, 4, 5 ist die schlankere Form der Halimaungs vor der der Blangas (Fig. 1, 2) ersichtlich; dagegen in der Stellung der Kawoks (ob hinter- oder gegeneinander) oder in der Zahl der Zehen keine Gleichmässigkeit vorhanden. Perelaer giebt als Erkennungsmerkmal eines Halimaung drei Schlangen, alle nach einer Richtung gekehrt, die Füsse mit 5 Zehen.

Halimaungs sind übrigens die am häufigsten vorkommende Art der werthvolleren Töpfe; ich fand 1-2 beinahe in jedem Kampong (Dorf) des Stromgebiets des Kapuas in SO.-Borneo.

Fig. 6. Hatuä Rantian. Werth 500 fl. Relief: 2 einander ansehende

Kawok. Perelaer giebt als Erkennungsmerkmal der Rantians an einen Gürtel von 4 Schlangen", je 2 mit geöffnetem Maul gegen einander gekehrt.

Fig. 7. Bazir Rantian.

Werth 180 fl. Kampong Lawong Baung den

12. 8. 81. Relief: 2 Kawok hintereinander.

Fig. 8. Kasisik bintiling. Werth 300 fl. Kampong Lawong Baung den 12. 8. 81. Ohne Relieffigur, nur in der angedeuteten Weise durch

Wellenlinien, „letok sulih", verziert.

Dunkelbraun glasirt. Diese Art führen Hardeland, Schwaner und Perelaer nicht an. Fig. 9. Brahan kowong. Werth 60 fl. Kampong Lawong Baung den 12. 8. 81. Relief: 2 Kowong gennannte Thiere (mit Kowong bezeichnen die Dajaken sonst den Galeopithecus volans), doch sehr undeutlich sichtbar. Perelaer giebt als Unterscheidungsmerkmal der Brahan-Art „3 Schlangen, wovon 2 einander das geöffnete Maul zukehren", und fügt zum Ueberfluss hinzu, dass also 2 von den 3 einander den Schwanz zudrehen“.

Fig. 10. Ika mantali. Werth 60 fl.

Werth 60 fl. Kampong Lawong Pandong den 19. 8. 81. Der einzige mir zu Gesicht gekommene weiss glasirte. Topf; alle anderen braun oder fleckig braun. - Als Relief 2 sich ansehende undeutliche Kawok, durch Fig. 12 a getrennt.

Fig. 11. Lalang Pantoh. Werth 30 fl. Kotta Baru den 9. 8. 81. Relief: 3 Kawok hintereinander; braun glasirt.

Fig. 12. Lalang Rangkang. Werth 30 fl. Tumbang Hiang den 7. 8. 81. Einer der zierlichsten mir zu Gesicht gekommenen „djawet's". Relief: Zu Fig. 12. Taf. VII.

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4 Kawok in der aus der Figur ersichtlichen Stellung, je 2 einander zugewandt und durch Zwischenbilder getrennt. Die Vögel heissen ,,dahori“. Fig. a = „Birah pau" d. h. Pau-Frucht. Fig. b,kalabambang" (?) Der Topf nur 60 cm hoch, wie alle Töpfe innen unglasirt, aussen braun glasiert. Oeffnung 11 cm Durch

messer.

Fig. 13. Sambas. Werth 30 fl. Kampong Tumbang Hiang den 22. 8. 81. Relief: 2 sehr langgestreckte Kawok (mit 4 Zehen) hintereinander. Fleckig braun glasirt.

Fig. 14. Gusi (Guschi). Werth 30 fl. Kampong Lawong Pandong den 19. 8. 81. Ohne jedes Relief und hellgrau glasirt. Die Stellung der Oehre verschieden von Fig. 1–13.

Fig. 15. Kalatta balanga. Werth 25 fl. Kampong Lawong Baung den 12. 8. 81. Nur 4 Oehre; ihre Stellung wie in Fig. 14. Ohne Relief, nur mit einigen Wellenlinien, letok sulih", verziert.

Fig. 16. Siam, Werth 12 fl. Kampong Lawong Baung den 12. 8. 81. Schwarz glasirt, 4 Oehre mit Stellung wie Fig. 14 und 15.

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