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eine ältere Bagoba mit einer Cocosschale voll Wasser und einem Besen, sie sprengt und fegt aus; trotz der 2000 deutschen Meilen Entfernung wurde ich dabei ungemein an unsere ländlichen Tanzböden erinnert.

Nach diesem Reinigungsprozesse treten sämmtliche weibliche Wesen zum Tanz an: in den Händen hält jede ein grosses Cocos-Palmenblatt direkt vor den Leib, oben mit der rechten, unten mit der linken Hand, sie stampfen dabei mit den Fusshacken vier Tritte vorwärts, machen dann eine Wendung nach links, stampfen auf der Stelle vier Tritte, machen dann die volle Wendung, um nach vier Tritten auf der Stelle wieder in der Front weiter zu stampfen. Nach und nach wird der Tanz immer wilder, bis einzelne Tänzerinnen endlich erschöpft hinsinken und auf diese Weise nach und nach der Tanz aufgelöst wird.

Nach diesem treten die Männer zu einem ähnlichen, nur durch Gestikulationen und Waffenbewegung noch lebhafteren Tanze an, durch den dann das Fest beendigt ist, was bei dieser Hochzeit um ein Uhr Nachts der Fall war. Die Ehegatten bewohnen eine Hütte allein. Sind Eheleute mit einander zufrieden, so zahlt nach sechs Monaten der Vater der Frau an den Mann die Hälfte der an ihn gezahlten Kaufsumme zurück; ist das Verhältniss jedoch kein gutes (Zank oder zu vermuthende Unfruchtbarkeit), so kann die Ehe ohne Weiteres gelöst werden, jedoch verfällt alsdann die Kaufsumme und die Frau kehrt in ihr Elternhaus zurück. Erlauben es dem Bagobo seine Verhältnisse, so hat er mehrere Frauen, jedoch bleibt die erste die Hauptfrau, welcher die anderen unterstellt sind.

Die Frauen sind in keiner Weise auf einander eifersüchtig, im Gegentheil freuen sie sich, wenn sie eine neue Gefährtin bekommen, da sich dann die ihnen obliegenden häuslichen Arbeiten mehr vertheilen.

Jede Frau bewohnt mit ihren Kindern ein Haus allein, der Mann wohnt gewöhnlich mit der Hauptfrau zusammen und gastirt nur bei den anderen. Bei Krankheiten wird der betreffende Kranke von den Gesunden getrennt, indem ein besonderer Raum für ihn in der Hütte durch Laub abgetheilt wird, ein Medizinmann behandelt ihn mit Zauberformeln und Thees, und bestreicht die leidenden Theile mit aus Muscheln gebranntem Kalk. Stirbt der Kranke, so hat in erster Linie der Medicinman die Rache der Angehörigen zu fürchten, indem sich die Hinterbliebenen durch Annektiren irgend eines Gegenstandes aus dem Eigenthum desselben, z. B. seines Pferdes, für den Verlust des Todten entschädigen wollen.

Nach Eintritt des Todes wird das Haus von den Einwohnern sofort verlassen. Am folgenden Tage wird unter Beisein der Freunde und der Familie des Todten der Leichnam, mit der besten Kleidung angethan, in eine Matte aus Pandanusblättern gehüllt und in ein, etwa 1 m tiefes Grab unter der Todtenhütte gesenkt. Bei wohlhabenden Bagobos wird ein Sklave getödtet und neben den Gestorbenen gelegt, dann wird das Grab mit Erde gefüllt und eine Bambusumzäunung darum gemacht. Auf die Grabstätte

werden die Kochgeschirre, die der Todte bei Lebzeiten gebraucht, mit Reis gefüllt, gesetzt, ebenso seine Betelbüchsen; seine anderen Sachen lässt man unberührt in dem Hause. Niemand darf bei Todesstrafe von nun an weder das Haus noch die Grabstätte betreten, ebensowenig etwas von den um das Haus stehenden Bäumen abschneiden. Das Haus lässt man verfallen, üppige Tropenvegetation bedeckt bald die Trauerstätte und macht sie als solche unkenntlich.

Mit dem Begräbniss endet die Trauer um den Verstorbenen; der überlebende Theil, Mann sowohl als Weib, falls noch rustig, heirathen bald wieder.

Die Bagobos stehen im Tauschhandel mit den meist am Meere wohnenden Moros; gegen Reis, Hühner, Wachs, Cocosnüsse u. s. w. tauschen sie Eisen für ihre Waffen, Messingdraht, Perlen u. A. ein, welche Sachen die Moros ihrerseits wiederum erst durch die Chinesen beziehen.

In neuerer Zeit wagen sich bestimmte Bagobos wohl auch bisweilen selbst bis nach Davao, um da direkt einzuhandeln. Das eingetauschte Eisen wird von den Bagobos, wie bereits erwähnt, in der Schmiede des Dato unter Aufsicht desselben oder von ihm selbst verarbeitet. Sie bedienen sich dazu eines Hammers, eines Ambos und Blasebalgs mit Holzkohlenfeuer.

Den Hammer stellt ein viereckiges Stück Eisen dar, welches mit Bejuco an einen Stiel befestigt ist; der Ambos ist ein Stein. Der Blasebalg besteht aus zwei, etwa 1 m langen und bis 15 cm im Durchmesser haltenden, inwendig geglätteten Bambustücken, welche unten durch ein Internodium geschlossen sind. Von jedem dieser Bambus geht etwas über dem Boden ein dünnes Bamburohr ab, welches mit einem gemeinsamen, in das Holzkohlenfeuer mündenden, gleichfalls dünnen Rohre verbunden ist. In die dicken Bambusrohre werden zwei Stempel, welche unten mit einem, an den Seiten dicht mit Hühnerfedern besetzten, hölzernen Teller verschen sind, eingeführt, so dass sie beim Heraufziehen Luft einlassen und beim Herunterbewegen doch genügend Luft nach unten stossen. Wird nun diese Vorrichtung so in Bewegung gesetzt, dass, wenn der eine Stempel nach oben gezogen, der andere zugleich nach unten bewegt wird, so entsteht ein continuirlicher Luftstrom, der ein tüchtiges Schmiedefeuer zu Stande bringt, vermittelst dessen die Bagobos das zu ihren Waffen und Geräthschaften nöthige Eisen schmieden.

Die Bagobos benutzen folgende Waffen und Vertheidigungsmittel (Taf. III):

Lanze, Messer, Pfeil, Bogen, Blaserohr mit Pfeilen und Schilde; demnächst fertigen sie noch kleine Taschenmesserchen für Männer und Weiber von verschiedener Form.

Die Lanze, Panido, besteht aus Schaft, Spitze und Fuss. Der Schaft ist meist aus Corypha minor gefertigt, einem Palmenholz, welches sich durch Elasticität und Widerstandsfähigkeit auszeichnet; er ist 4-7 Fuss lang.

Die Spitze ist bisweilen aus Holz, meist aus Eisen und 20-25 cm lang, die Breitseite des Blattes hat 5-10 cm Durchmesser, an der breiten Seite laufen in der Mitte zwei Grahte, die sich nach den Schneiden hin abflachen. Die Spitze ist mittelst eines Stachels in den Schaft eingelassen und mit Bejuco befestigt; zum weiteren Zierrat ist der Schaft unter der Spitze etwa 20 cm weit mitcm dickem Messingdraht, der an seiner Aussenseite mit Einkerbungen versehen ist, umwunden. Der Fuss der Lanze bildet einen 15-20 cm langen Stachel aus Eisen, der in eine Art von schmalem Trichter ausläuft, in den das untere Ende der Lanze eingelassen wird. Mit ihm stecken die Bagobos die Lanze in die Erde und benutzen ihn, um dieselbe, ihre Stütze auf beschwerlichen Märschen, fest einsetzen zu können.

In das Blatt der Lanze lassen die Bagobos noch oft kleine Bronzestückchen ein, indem sie dieselben in Reihen ordnen. Die Lanzen sind je nach ihrer Ausführung bis zwei Sklaven pro Stück werth.

Das Bagobomesser differirt in seinen Formen und entsprechend auch in seinen Bezeichnungen, die in dem beifolgenden Wörterverzeichniss aufgeführt sind. Es hat gewöhnlich eine 40-50 cm lange Klinge, deren Rücken gradlinig ist, während das Blatt etwa 15 cm vom oberen Ende seine grösste Breite hat, um einerseits in eine Spitze auszulaufen und sich andererseits nach dem Griff hin bis zu 2 oder 3 cm Breite zu verjüngen; die Schneide ist also gebogen.

In den Griff ist das Messer mit einem Stachel eingelassen und an dem Uebergange durch Messing oder Bronze, die eine Art Teller bildet, befestigt. Der Griff ist von Holz, handlich gebogen, und läuft in zwei stumpfe Enden aus; er ist mit Verzierungen bedeckt.

Die Scheide ist aus Holz und besteht aus zwei Längstheilen, welche an drei Stellen mit Bejuco aneinander befestigt sind. Ausserdem findet man bei den Bagobos hier und da Kriese, die jedoch nicht selbst gemacht, sondern von den Moros eingetauscht oder erbeutet sind. Diese Kriese haben kein gerades, sondern ein gewelltes Blatt und sind bei den meisten Moros und Malayen im Osten in Brauch. Die Messer werden vermittelst eines Gurtes aus Bindfaden an der linken Seite getragen. Den Schluss des Gurtes bildet auf der einen Seite eine Oehse, auf der andern ein Knopf oder Knoten.

Als Schusswaffen benutzen die Bagobos Bogen und Pfeile, sowie Blaserohre mit Pfeilen.

Die Bogen sind ähnlich denen der Negritos, welche ich in der Zeitschrift für Ethnologie, 1880, S. 138 beschrieben habe; sie sind aus Corypha minor gefertigt. Das Holz des Bogens ist 1-2 m lang, in der Mitte 2 cm dick und 3 cm breit und behufs besserer Haltbarkeit mit Bejuco. umwunden. Die Sehne des Bogens ist gleichfalls aus Bejuco (Stuhlrohr), der an der einen Seite mit Musa textilis und wiederum Bejuco an das eine Ende des Bogenholzes befestigt ist, während die andere Seite in eine Schleife ausläuft, die durch Biegen des Bogenholzes in einen Einschnitt an dem

entsprechenden Ende des Bogens gelegt wird, wodurch der Bogen erst in schussfähigen Zustand versetzt, bezw. spannfähig wird, da sonst in der Ruhe die Sehne parallel dem Bogenholze schlaff anliegt.

Die Pfeile sind aus cm starkem Rohr gefertigt und im Durchschnitt 14m lang. Die drei Arten unterscheiden sich durch ihre Spitzen: die einen Spitzen sind aus Corypha minor, für sich 25 cm lang, rund, vom Durchmesser des Rohres und vorn zugespitzt, in das Rohr sind sie etwa 5 cm tief eingelassen und durch Umwickelung mit Musa textilis oder Bejuco daran befestigt. Die zweite Sorte Spitzen ist aus Bambus, etwa 30 cm lang, in Form einer Lanzenspitze, an den Schneiden ganz ausserordentlich scharf. Die dritte Sorte, welche namentlich zum Erlegen grosser Pteropus -Arten dient, hat eine Doppelspitze der so eben beschriebenen lanzenförmigen Gestalt, welche an ihrer Basis zusammenstossen und an den Spitzen etwa 2 cm auseinanderstehen.

Die Pfeile haben weder einen Einschnitt zum Einlegen in die Sehne, noch Federn zum Reguliren ihres Fluges. Auf ca. 30 Schritt giebt der Schütze mit ihnen einen sicheren Schuss ab.

Das Blaserohr besteht aus einem Schoss Bambu von 1-2 m Länge (ziemlich selten, da ohne Internodien), 14 cm Seelen- und 1 cm Gesammtdurchmesser. Die dazu gehörigen Pfeile sind aus der äusseren Seite eines dicken Bambu gefertigt, sie sind ca. 50 cm lang und haben 1-2 mm Dicke, am oberen Ende verdicken sie sich, um in eine mit kleinen Widerhaken versehene Spitze auszulaufen. 5 cm vom unteren Ende ist der Pfeil in der Stärke der Seele des Blaserohres auf eine Strecke von 3 cm mit Baumwolle umwickelt, welche durch Bejucofäden befestigt ist, welche Fäden ober- und unterhalb der Baumwolle noch 5 cm pfropfenzieherartig um den Pfeil herumgeschlungen sind. Auf kleine Fledermäuse und kleine Vögel werden Pfeile benutzt, bei denen das vordere Ende in zwei Spitzen, die etwa 1 cm auseinanderstehen, ausläuft. Die Gewalt der aus dem Blaserohr abgeschossenen Pfeile ist so gross, dass dieselben nach von mir hier gemachten Versuchen auf 10 Schritt Distanz noch 1 cm tief in das Holz einer Thür aus Fichtenholz eindringen.

Zur weiteren Ausrüstung der Bagobos gehört der Schild, Calassac. In Brauch sind runde wie auch lange Holzschilde. Der runde Schild hat etwa 3 m Diameter und ist in seinem Centrum an der Aussenseite zu einer stumpfen Spitze gewölbt; an dieser Seite befinden sich mannichfaltige Einschnitte, deren Felder mit rothen und schwarzen Farben imprägnirt sind. Im ersten Viertel vom Centrum an sind dieselben kreisförmig, dann sternförmig, in den Feldern zwischen den Sternaxen befinden sich Zeichnungen von bunter Farbe: Menschen, Krokodile, Vögel u. A. darstellend. Auf der Rückseite im Centrum des Schildes ist ein 6 cm hoher Ring von 22 cm Durchmesser und 3 cm Stärke herausgearbeitet, welcher Durchlässe für Arm und Hand hat, um den Schild zu fassen. Einschnitte und Färbung verschiedener

Art verzieren gleichfalls die Innenseite. Bei Regenwetter setzen die Bagobos diese Art Schild vermittelst des herausgearbeiteten Ringes, der gerade Kopfweite hat, auf den Kopf, um sich gegen den Regen zu schützen.

Die andere Art von Schild ist 14 m lang und bis einige 40 cm breit, das Holz hat 1 cm Stärke. Nach der Mitte zu wölbt sich der Schild in einem stumpfen Knopf, wie bei den runden Schilden. 24 cm von oben ist eine Querleiste aus Bambu, mit Bejuco angeflochten, die mit einer eben solchen am unteren Ende correspondirt; zwischen diesen Querleisten ist der Schild etwas concav bogenförmig ausgeschnitten; Culminationspunkt des ausgeschnittenen Kugelsegmentes etwa 5 cm. An der Innenseite des Schildes ist in der Mitte eine Leiste herausgearbeitet, welche einen Durchlass zur Handhabung hat; an den beiden Enden der besagten Leiste, die etwa 40 cm lang ist, ist eine Schnur angebracht, um auf dem Marsche oder zu Pferde den Schild umhängen zu können. In den Rand des Schildes sind vermittelst Löchern und entsprechender Holzkeile Büschel von Ziegen-, Pferde- oder Menschenhaar eingelassen, die in einer Distanz von nur 1 cm von einander abstehen, bis 12 cm lang sind und das ganze Schild strahlenförmig umgeben. Ausserdem ist der Schild noch über und über mit Schnitzereien und Malereien verziert.

Neben der Vertheidigung dient diese Art von Schild den Bagobos auf ihren Märschen durch die sehr ausgedehnten Flächen von bis 10 Fuss hohem Grase, dasselbe niederzulegen. Die Voranmarschirenden werfen sich mit dem Schilde direkt auf das ziemlich widerstandsfähige Gras, legen es durch das Gewicht ihres Körpers um und öffnen so den Weg über dasselbe, indem sie mit den Füssen quer darauf treten. Die hier aufgeführten Maasse gelten für Schilde Erwachsener. Knaben tragen auch solche, dech sind dieselben natürlich entsprechend kleiner. Die Abbildungen auf Taf. III, Fig. 14 und 24 werden zur weiteren Erläuterung dienen.

Zum Bäumefällen, sowie zu Feld- und häuslichen Arbeiten bedienen sich die Bagobos eines besonderen Arbeitsmessers (Taf. III, Fig. 16), welches sie Boco nennen. Es ist gegen 50 cm lang, von denen 20 cm auf den Griff, der zu bequemer Handhabe geschnitzt ist, kommen. Die Blattform des Messers kann man am besten mit der Hälfte eines Fleisch-Wiegemessers vergleichen. Am Ende ist dasselbe rechtwinklig abgeschnitten, 10 cm breit und verjüngt sich nach dem Griff hin bis zur Breite desselben. In Folge seines cm starken Rückens und seiner convexen Form lässt es sehr wuchtige Hiebe zu, so dass die Bagobos starke Bäume damit fällen können. Die Scheide für das Boco ist viereckig, von Taschenform, und aus Bejuco geflochten. Das Boco wird über das als Waffe dienende Seitenmesser befestigt; es wird nur getragen, wenn spezielle Arbeit vorliegt.

An der rechten Seite tragen die Bagobos ein kleines Messer, welches ihnen zu Schnitzereien, zum Tättowiren, zum Ausweiden von kleinen Thieren u. A. dient, sie nennen es Saïgni (Taf. III, Fig. 17). Es ist einige

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