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20 cm lang und gebogen, in der Mitte 4 cm breit und vorn in eine Spitze auslaufend. Der Griff ist ebenfalls gebogen und gleich lang mit dem Messer, so dass also 10 cm auf jeden der Theile kommen. Die Scheide ist der Form des Messers entsprechend aus Bejuco geflochten.

Die Frauen tragen ein kleines Messer, Gúlad, 8 cm Schneidelänge, mit 6 cm langem Bronze- oder Eisengriff. Die Klinge hat eine ähnliche Form wie die des Boco, wie Taf. III, Fig. 16 erläutert. Der Griff läuft unten in eine Art Krone, bez. in Oehsen aus, in denen zur weiteren Zierde noch öfters kleine Metallringe angehängt sind. Der Griff ist ausserdem noch mit Draht umwunden oder mit Einkratzungen versehen.

Eines weiteren Instrumentes aus Eisen bedienen sie sich zum Reisbau. Das Instrument hat die Form eines starken Stemmeisens und ist an einem langen Bambus befestigt; sie nennen es Panága. Es dient, um auf den Feldern Löcher in den Boden zu stossen zur Aufnahme der Reiskörner.

Der Kleidung der Bagobos ist schon theilweise bei der oben von mir beschriebenen Hochzeit gedacht worden. Die Männer tragen eine aus Musa textilis gewebte kurze Hose, welche noch über dem Knie endet und um den Leib mit einer Schnur befestigt ist. Oft sind in den Stoff Muster, Krokodile, Vögel oder menschliche Figuren darstellend, eingewebt. Die kurze Jacke, welche sie ganz nach Belieben tragen oder nicht, geht bis zur Höhe des Nabels und steht vorn offen; unter den Armen sind 6 cm lange Schlitze ausgeschnitten, die zur besseren Ventilation dienen. Die Ränder der Jacke sind mannichfaltig durch Aufnähen von Schnur verziert.

Den Kopf bedeckt ein turbanartig gelegtes Tuch von bunter Farbe. Bei denen, die einen Todtschlag vollbrachten, ist es von dunkelbraunrother Farbe mit weissen Flecken; es wird streng darauf gesehen, dass nur der ein solches Tuch trägt, welcher sich diese Auszeichnung auch wirklich verdient hat.

Die Frauen tragen eine kurze, bis zu den Knien reichende Saya von gleichem Stoff wie die oben beschriebenen Hosen. Die Jacke ist ganz ähnlich der der Männer, nur vorn geschlossen; sie wird über den Kopf gezogen.

Das Haupthaar wird wie das der Männer, die es auch lang wachsen lassen, in einen Knoten verschlungen und um den Kopf gewickelt; dasselbe ist stets von Ungeziefer bewohnt. Die Bagobos leisten sich darin gegenseitig Abhülfe; auf dem Marsche z. B. benutzen sie die Ruhepausen, um sich von den leidigen Schmarotzern, Läusen, zu befreien. Es gewährt einen komischen Anblick, wenn sie, zu sechs oder mehr hintereinander hingekauert, im Haar ihres Vordermannes auf die lästigen Bewohner Jagd machen.

Die Anzüge werden nie gewaschen, sondern so lange getragen, bis sie von selbst zerreissen; bei Festlichkeiten jedoch benutzen sie neue Anzüge.

Zeitschrift für Ethnologie. Jahrg. 1885.

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Die Häuser bauen die Bagobos auf Pfählen oder grossen lebenden Bäumen, ca. 15 Fuss über dem Erdboden. Als Querbalken dienen dicke Bambus, auf welche wiederum starke Bambustreifen mit der Wölbung nach oben zur Herstellung des Fussbodens gelegt und mit Bejuco dicht aneinander befestigt werden. Die Seitenwände sind etwa zwei Meter hoch und werden aus horizontallaufenden, etwa 4 cm starken Bambusstöcken hergestellt. Zwei bis drei, 30 cm im Viereck haltende Ausschnitte dienen als Fenster. Ueber ihnen erhebt sich das Dach spitzwinklig, gleichfalls aus Bambu und mit Bambusstücken dachziegelförmig gedeckt; auf dem First des Daches befinden sich drei bis vier spitze, ein bis zwei Meter senkrecht in die Luft ragende Bambus, über deren eigentlichen Zweck ich keine genügende Auskunft erhalten konnte; dieselben erinnern unwillkürlich an unsere Blitzableiter. Von aussen ist das Haus zum besseren Widerstande gegen den Wind mit starken Bambuspfeilern gestützt. Im Innern befindet sich ein erhöhter Platz, auf den des Nachts Matten aus Pandanus zum Schlafen gelegt werden; eine gleichfalls erhöhte Stelle, mit Steinen belegt, dient als Heerd zur Bereitung der Speisen. Ein in je einem Internodium eingekerbter Bambu vertritt die Treppe, die allerdings nur barfuss passirbar ist; er wird des Nachts zur Sicherheit heraufgezogen. Diese Treppe liegt an dem etwa 2 m hoch ausgeschnittenen Eingang zum Hause.

An der entgegengesetzten Seite des Eingangs ist in gleicher Höhe mit. dem Fussboden des Hauses ein etwa 30 m langer und m breiter Gang aus Bambus errichtet, dessen Ende an den Seiten Cocos-Wedel verdecken; dort befindet sich der zum Hause gehörige Abort. Er fehlt in keinem Bagobohause; zur nöthigen Reinigung des Besuchers liegt stets der faserige Mantel der Cocosnuss daselbst bereit. Eine Entwicklung schlechter Miasmen kann nie stattfinden, da die vielen wilden Schweine stets gern für Beseitigung der Excremente sorgen. Um das Haus herum befindet sich ein Garten, bezw. eine Cultur von Nutzpflanzen. Das Ganze umgiebt ein Zaun aus Bambus, über den der soeben beschriebene Gang sich hinauszieht, um den wilden Schweinen, die den Anpflanzungen sehr schädlich sind, den Eintritt zu verwehren. An einer Stelle ist an beiden Seiten des Zaunes ein Bambu schräg angebunden, um den Zaun übersteigen zu können. Einige 10 m vom Hause befindet. sich der Reisvorrath. Er ist in einem besonderen Reisschuppen untergebracht; letzterer steht auf vier Pfählen, die etwa 14 m hoch sind und vor dem Aufsitzen des Schuppens mit runden, etwa m im Durchmesser haltenden Holztellern bedeckt sind, auf denen dann der Schuppen ruht; die Teller dienen dazu, um Ratten und Mäuse von dem Reisvorrath fern zu halten. Der Schuppen selbst ist aus Bambus und Palmenblättern hergestellt, etwa 5 Fuss lang und 4 breit, das 4 Fuss hohe Dach ist mit Bambus gedeckt. An Hausgeräthen bietet ein Bagobohaus keine grosse Auswahl. Einige Thongefässe in Urnenform von etwa 2 Liter Inhalt dienen zum Kochen, eine Anzahl chinesischer Tassen zum Speisen und Trinken und bisweilen einige

grosse Thongefässe von bauchiger Form und etwa 15 Liter Inhalt zur Aufbewahrung von Balabak; dann werden an den Wänden Tassen und Teller aufgehängt, die, wie bereits erwähnt, den Reichthum eines Bagobo ausmachen. Dieselben sind zu je 10 Stück mit Bejuco zusammengebunden; besonders werth volle Stücke werden auch einzeln angehängt. Sämmtliche Thon- und Porzellansachen stammen aus China; die Chinesen haben, wie ich bereits erwähnte, seit Jahrhunderten in diesen Gegenden Küstenhandel getrieben, durch weiteren Handel kamen dann die Sachen tiefer in das Land hinein. In entlegenen Rancherien der Bagobos und Atas fand ich altes chinesisches Porzellan, um dessen Erwerbung ich mich nach Möglichkeit bemühte, das aber auf keine Weise den Eigenthümern feil war.

Ferner sind noch an den Wänden des Hauses angebracht sämmtliche Waffen, und, wo es Pferde giebt, der Zaum und das Sattelzeug. In der Nähe des Heerdes stehen dicke mit Wasser gefüllte Bambus, bei denen die Internodien bis auf das letzte als Boden dienende durchgeschlagen sind; auf dem Fussboden sind hier und da Löcher von etwa 3 cm Durchmesser ausgeschnitten, die dazu dienen, den Kehricht zu entfernen und beim Buyo(Betel-) kauen durchzuspeien. In einer Ecke des Hauses oder auch unter dem Dache sind Opfergaben für die Götter aufgehängt, bestehend in Feldfrüchten, Cocosschalen mit Balabak u. s. w.; häufig befindet sich dabei noch ein Hausgott (Tanató genannt), eine rohe Holzfigur, mit Schild und Lanze versehen und roth und schwarz angemalt.

Die Bagobos leben von Ackerbau und Jagd, sie pflanzen Reis, Camote (Arum), Mais, Bananen, Zuckerrohr, Tabak und Cocos. Die Bearbeitung der Felder geschieht folgendermaassen: Der betreffende Theil des Urwaldes, auf dem ein Feld angelegt werden soll, wird bis auf die grossen, zu viel Arbeit verursachenden Bäume (bei denen nur ein Theil der Rinde entfernt wird, damit sie absterben, um später als Brennholz zu dienen) gefällt und liegen gelassen, bis Alles gehörig ausgedörrt ist, um an Ort und Stelle verbrannt zu werden, welche Manipulation im Januar oder Februar vorgenommen wird. Der auf diese Weise mit Holzasche gedüngte Boden ist nun fertig zur Aufnahme der Reiskörner. Der Tag des Säens wird festlich begangen: Männer und Weiber versammeln sich gleich nach Sonnenaufgang auf dem neuen Felde, voran gehen einige Männer, in den Händen die Panaga, ein eisernes Instrument in Form eines Stemmeisens, an einer langen Caña befestigt, die oben gespalten ist, so dass sie beim Aufstossen auf- und zuklappt. Die Männer gehen mit tanzartigen Bewegungen vor und stossen dabei das Eisen der Panaga in den Boden, die Weiber folgen und werfen Reis in die gemachten Löcher und scharren sie mit der Hand zu. Alles geschieht feierlich

Nachdem das Feld auf diese Weise bestellt ist, wird in der Mitte desselben eine Cocosschale in einen oben viergetheilten, etwa 2 m hohen Bambustock eingeklemmt, für die Götter aufgestellt und mit Balabak

gefüllt. Nach diesen Förmlichkeiten begeben sich sämmtliche Theilnehmer in das Haus des Feldeigenthümers, wo das Säefest weiter durch Musik, Tanz und starkes Balabaktrinken gefeiert und erst spät in der Nacht beendet wird.

Die Reispflanzen zeigen sich bereits nach einer Woche, sie gedeihen ohne jegliche Pflege, und stehen etwa je zehn in Häufchen zusammen, circam von einander entfernt und ziemlich regelmässig in Reihen.

Um den Frucht ansetzenden Reis vor Vögeln zu schützen, bringen die Bagobos Vogelscheuchen an, dieselben bestehen aus drei Theilen, die an einem Baumast befestigt sind. An einem etwa 2-3 m langen Strick hängt am unteren Ende ein breites trocknes Stück Rinde, welches sich bei dem leisesten Luftzuge hin und her bewegt; etwa 1 m weiter oberhalb befindet sich an demselben Strick, über diesem quergebunden, ein etwa m langes und 5 cm starkes Holz. An einem besonderen Strick hängt senkrecht in gleicher Höhe mit dem ebengenannten Querholz, der dritte Theil, ein Internodium eines starken Bambu. Durch Windzug geräth das Stück Rinde und durch dieses das quergebundene Holz in Schwingung, welches zurückkommend in seine Lage an das Bambuinternodium aufschlägt, das in Folge seiner Resonanz einen ziemlich lauten Ton von sich giebt, welche Procedur sich bei mässigem Luftzuge etwa alle Minuten wiederholt. Der ganze Mechanismus bewährt sich nach meinen Erfahrungen vorzüglich als Vogelscheuche.

Der Bergreis giebt viel und vorzügliche Frucht, er bildet die Hauptnahrung der Bagobos. Ist er reif, so wird er geschnitten, mit den Füssen ausgetreten und in sackartigen Körben in dem vorher beschriebenen Reisschuppen aufbewahrt; erst vor dem Kochen wird die betreffende Portion in einer Art Holzmörser enthülst. Das Einbringen des Reises ist mit einem dem Säefest correspondirenden Erntefest verbunden, welches 8-10 Tage dauert; es ist dabei offene Tafel für jeden, der kommt, ungeheure Quantitäten von Balabak werden vertilgt, jeden zweiten Tag ist Pause, um frische Kräfte für den nächstfolgenden zu sammeln. Die Musikinstrumente, Agon, Trommel und Harfe, sind in ununterbrochener Thätigkeit, Tänzer wechseln mit Tänzerinnen ab, und erst, wenn der letzte den berauschenden Wirkungen. des Balabaks erlegen ist, hört für den Tag das Fest von selbst auf. Sonderbar war es für mich zu beobachten, dass bei den Bagobos vorher oder auch während des Rausches nie Streitigkeiten oder irgend welche Differenzen stattfanden, wie es ja bei uns civilisirten Europäern unter gleichen Bedingungen so häufig der Fall ist; die Bagobos verhielten sich stets friedlich, bis sie von dem Rausche in Schlaf gewiegt wurden.

Für die Reisfelder machen die Bagobos jedes Jahr ein neues Stück Wald urbar, während sie auf dem alten Felde Mais, Gabe, Camote, Bananen und Zuckerrohr bauen, die ihnen Abwechslung in ihrer einfachen Reiskost

verschaffen. Hier und da säen sie Tabak dazwischen, welchen sie neben Buyo zu kauen pflegen. Höher hinauf in den Bergen (über 5000 Fuss) kommt Reis nicht mehr fort, Mais tritt dann an seine Stelle und dient den Bewohnern als kärgliches Nahrungsmittel. Die Bewohner dieser Regionen stehen von den Reisessenden bedeutend ab, sie sind dürftiger, kleiner, indolenter und zu Hautkrankheiten sehr geneigt.

Das Zuckerrohr gedeiht in den Bergen vorzüglich, es erreicht die abnorme Höhe von 4 m, zur Erfrischung wird es häufig roh gegessen, sonst nur zur Bereitung des Balabak benutzt.

Zur Herstellung des Balabak wird das Zuckerrohr ausgepresst, der Saft in lange Cañas gefüllt und unter Luftzutritt stehen gelassen, bis nügende Alkoholentwicke

lung stattgefunden hat. Die Methode, das Zuckerrohr zu pressen, ist ebenso einfach wie practisch. Die Basis der Presse bildet ein dicker Baum; in denselben ist ein etwa 1 m langer und m breiter, oben flach gemachter Stamm wagerecht eingelassen, gleich über diesem, schräg in den Stamm eingelassen, befindet sich ein Wippbaum; am günstigen Punkte (um zu wippen) desselben ist ein Bejucoband befestigt, welches mit

Holzschnitt 2.

ge

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seinem andern Ende, einen Bogen machend, unten an den Hauptbaum angemacht ist. Dieser Bejuco wird mit dem Fuss getreten und bringt so den Wippbaum in Bewegung, so dass er auf den unterliegenden flachgemachten Stamm aufstösst; um das Wippen zu verstärken, ist das freie Ende des Wippbaumes mit einem Bejuco an der Spitze eines in die Erde schräg festgesteckten elastischen Bambu befestigt.

Ist die Maschinerie in Bewegung, so wird das Zuckerrohr auf die ebene Seite des wagerecht eingelassenen Stammes gelegt und durch Auf- und Niederziehen des Wippbaumes gepresst. In die Fläche des Tisches sind drei schräge Rinnen eingeschnitten, um den Saft in einen schräg darunter stehenden ausgehöhlten Baum zu leiten; vor dem engen Ausfluss desselben liegt ein loses Bündel von Musa-textilisfäden, um abspringende Stücke, Unreinigkeiten u. s. w. aufzufangen. Zur Seite liegen durchstossene, mit Boden versehene Bambus, in die der gepresste Zuckerrohrsaft geleitet wird; in diesen lässt man ihn gähren und füllt den dann fertigen Balabak in Thongefässe.

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