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Die Bagobos lieben die Jagd, namentlich stellen sie Hirschen, Schweinen und mannichfaltigem Geflügel nach. Der Büffel gilt ihnen für ein unreines Thier, dessen Fleisch sie nie essen. Die Hirschjagden halten sie gewöhnlich in den ausgedehnten Grasflächen ab, die mit über 3 m hohem Grase bedeckt sind und zerstreut in den immensen Wäldern liegen, wozu sich 20-30 Bagobos zu Pferde und zu Fuss vereinigen. Das Grasfeld wird an mehreren Punkten angezündet, so dass dadurch das darin befindliche Wild nach einem bestimmten Ausgange hin getrieben, mit Lanzen und Pfeilen zur Strecke gebracht wird. Im Walde werden Hirsch und Schwein durch Hunde gejagt, die das Wild in der Regel zum Wasser treiben, dort einengen und häufig todtbeissen, ehe die Jäger noch dazukommen. Ausserdem stellen die Bagobos noch Fallen; sie kundschaften zu diesem Zwecke aus, wo Hirsche und Schweine durchpassiren, machen dann eine Strecke Wald durch Umschlagen des Unterholzes unpassirbar und lassen nur einen schmalen Pass in der Mitte. In diesem Pass ist 1 Fuss über dem Boden eine Lanze aus Bambu schräg angebracht; dieselbe ist vermittelst eines gebogenen elastischen Baumes und eines Strickes gespannt und fixirt durch ein Holz, welches beim Durchpass berührt werden muss. Wird auf dieses Holz getreten, so kommt es aus der Lage und hebt dadurch die Spannung auf: die Lanze schnellt mit grosser Kraft gegen den Eintretenden. Mein Reisecollege Koch gerieht, ehe wir diese Vorrichtung kannten, in eine solche Falle und nur ein günstiger Zufall bewahrte ihn vor der entgegenschnellenden Lanze. Um Tauben und namentlich die grossen Buceros-Arten zu erlegen, bauen die Bagobos in den Zweigen der Bäume, deren Früchte diese Thiere lieben, eine Art grosses Nest, in welchem sie sich zur geeigneten Zeit verbergen, um von ihm aus die Vögel vermittelst Pfeilen zu erlegen.

Um Tauben heranzulocken, bedienen sie sich einer aus Holz geschnitzten, schwarz angestrichenen Taube, welche sie an einem exponirten Aste befestigen. Eine ähnliche Methode bringen sie in Anwendung, um wilde Hähne heranzulocken und zu erbeuten: sie setzen einen etwas gezähmten Hahn, der vermittelst einer festen Schlinge um den einen Fuss mit einer etwa 1 m langen Schnur an einen Baum befestigt ist, so, dass er, soweit es die Schnur erlaubt, umhergehen kann, in den Wald, und verbergen sich in der Nähe. Durch sein Krähen lockt dieser Hahn in kurzer Zeit einen wilden Genossen herbei, der bald einen Kampf mit ihm versucht. Im blinden Kampfeseifer der beiden Thiere ist es leicht, den Angreifer durch einen Pfeilschuss zu erlegen. Die Bagobos geben sich Mühe, denselben möglichst leicht zu verwunden, um ihn auszuheilen und wiederum als Lockvogel benutzen zu können.

Ist ein Schwein erlegt, so wird dasselbe, so wie es ist, auf eine Art groben Rost aus Bambu gelegt, darunter wird so lange gefeuert, bis sämmtliche Borsten abgebrannt sind und die äussere Haut anfängt kohlig zu werden, dann wird es aufgebrochen und zertheilt am Spiess gebraten und gegessen.

Das überbleibende Fleisch wird in dünne Scheiben geschnitten und, an der Sonne getrocknet, hängend aufbewahrt.

Die Bagobos nehmen die Speisen gekocht zu sich. Sie halten am Tage zwei Mahlzeiten, eine etwa früh gegen 10 Uhr und Nachmittag gegen Dunkelwerden, also nach 6 Uhr, die andere; sie hocken dazu im Kreise um den Reistopf, neben dem eventl. das Fleisch besonders aufgestellt ist, und essen mit den Fingern. Nach jedem Essen waschen sie sich die Hände, spülen den Mund mit Wasser aus und putzen die Zähne mit einer primitiven Zahnbürste aus Cocosfaser, welche sie stets bei sich tragen. Fische sind für die Bagobos eine Delicatesse, die sie meist von den an der See wohnenden Stämmen (Moros) eintauschen; fangen sie Fische selbst, so bedienen sie sich dazu folgenden Instrumentes: An einem langen Stock ist an dem einen Ende eine Schleife, die man zuziehen kann, angebracht, deren freies Ende vermittelst Oehsen bis in die Hand des Fischers geht. Die Schleife wird dahin dirigirt, wo sich der Fisch befindet; ist derselbe darin, so wird sie mit einem Ruck der anderen Hand zugezogen und der Fisch auf diese Weise gefangen.

Die

Nebenbei geniessen die Bagobos gern Früchte: Ananas, Bananen, Semecarpus Anacardium, das Innere unreifer Cocosnüsse, Palmenknospen, Bambussprossen, Knollen einiger Aroideen u. a.; leidenschaftlich gern essen sie Honig, namentlich die in den Zellen befindlichen unreifen Larven Eingebornen nehmen gern Salz zu ihren Speisen, welches sie in Form von Salzsteinen durch Tausch von den am Meere Wohnenden beziehen. Die Bereitung dieser Salzsteine ist so originell, dass ich sie hier aufführe: Baumstämme, welche am Strande liegen und stets der Fluth ausgesetzt sind, werden, sobald sie ein weisses Aussehen erhalten haben, worüber Monate vergehen, verbrannt und ihre Aschentheile ausgelaugt. Die Lauge wird durch ein trichterförmiges Filter aus Stroh in ein Thongefäss gelassen, auf diese Weise oberflächlich von der anhängenden Asche befreit und in derSonne der freiwilligen Verdunstung überlassen. Es wird so lange Lauge nachgefüllt, bis das Gefäss voll Salz ist; sein Inhalt wird dann mit dem Messer in grobe, etwa 60 g wiegende, unregelmässige Stücke getheilt, welche den Salzstein darstellen. Dieselben haben eine grünweisse Farbe und sind von grosser Dichtigkeit. Bei ihrem Gebrauch wird mit dem Messer die nöthige Quantität Salz direct auf die betreffende Speise geschabt.

Von Narcoticis sind bei den Bagobos in Brauch der bereits erwähnte Balabak, Tabak und Betel. Die Bereitung des Balabak ist bereits beschrieben. Die Blätter des Tabaks werden gepflückt. halb an der Luft getrocknet und in einem etwa 4 cm starken, etwa m langen Bambu mittelst eines Stempels fest auf einander gepresst, in dem sie eine unvollkommene Gährung durchmachen. Den Bambu lässt man mit seinem Tabakinhalt an der Luft trocknen. Der Tabak bildet dann eine feste Masse, von der je nach Bedarf Stücke losgetrennt und gekaut werden. Den Kalk zum Betelkauen brennen sich

die Bagobos aus Meermuscheln oder Schneckenhäusern und führen ihn entweder in einer kleinen Metallbüchse oder in einem etwa 40 cm langen und 2-3 cm starken Bambu mit sich. Der Bambu ist nur zum kleinen Theil mit Kalk angefüllt, oben steckt in demselben eine durchbrochen geflochtene elastische Kugel aus Bejuco, welche, wenn beim Gebrauch an die nach unten geneigte Oeffnung des Bambu geklopft wird, den Kalk nur in kleinen Mengen auf einmal austreten lässt. Die Aussenseite dieses Bambu ist sehr kunstvoll mit zahlreichen musterbildenden Einschnitten verziert. Für die Betelnüsse und Umhüllungsblätter dient gleichfalls eine separate Büchse aus Metall oder Pandanusblättern, in Ermangelung der Büchsen werden Nüsse und Blätter einfach in das Kopftuch gesteckt. Wohlhabende Bagobos haben complete Kaunecessaire, bestehend in einer etwa 9 cm breiten, 20 cm langen und 7 cm hohen achteckigen Büchse aus Messing (bez. Agonmetall) mit Klappdeckel, auf deren Aussenfläche mannichfaltige Zeichnungen, Blumen u. s. w. darstellend, eingravirt sind; darin befindet sich eine achteckige Metallbüchse von 5 cm Durehmesser für den Kalk, eine grössere muschelförmig gestaltete längliche Büchse für Betelnüsse und Umhüllungsblätter und eine dritte viereckige Büchse, etwa 5:8 cm für Tabak; oben liegt ein kleines. Messerchen zum Zertheilen der Nüsse. Das Ganze hat ein Gewicht von etwa 1 kg Metall.

Alle diese Sachen fertigen die Bagobos selbst aus Messing oder Bronze durch Guss und halten die dabei nothwendigen Manipulationen geheim. Die Stücke haben einen hohen Werth bei ihnen, sie entäussern sich derselben nicht; die in meinem Besitz befindlichen Kaunecessaire habe ich den Grabstätten entnommen.

Betreffs des Balabak will ich noch erwähnen, dass die Bagobos ihm bei Festlichkeiten eine Abkochung von Tabak beimischen, um seine berauschenden Eigenschaften zu erhöhen. Der Balabak, der an sich nicht gerade schlecht schmeckt, bekommt dadurch für europäische Zungen einen direct widerwärtigen Geschmack.

Die Bagobos lieben sehr die Musik; das Hauptinstrument, zu dem sie auch Tänze aufführen, ist der Agun oder Agon.

Der Agun ist aus Bronze, er ist rund und hat bis 50 cm Durchmesser; unten ist er offen. Die rundumlaufenden Seitenwände haben eine Höhe bis 30 cm und sind rechtwinklig angefügt, die Scheibe ist etwas gewölbt und läuft in der Mitte in einen Knopf oder Buckel aus, auf den beim Gebrauch mit einem Schlägel geschlagen wird, wodurch ein langanhaltender Ton erzeugt wird, der je nach der Grösse und Wanddicke des Aguns tief oder hoch ausfällt und selbstredend durch Auflegen der Hand auf den Agun nach dem Anschlagen sofort unterbrochen werden kann, was beim Anschlagen mehrerer Aguns nach einander zu einem Concert in Erwägung zu ziehen ist. Der Ton, den ein grosser Agun giebt, ist sehr weit hörbar und bei günstigem Winde wohl eine Meile weit zu bemerken. In den Hütten der Datos ist

ein ganzer Aguncomplex, eine Anzahl von Aguns von verschiedener Grösse aufgehängt, vermittelst deren Agun concerte mit Tanz aufgeführt werden. Die Schlägel sind aus Holz gefertigt und an dem Schlagende mit selbstgewonnener Guttapercha umkleidet. Ausser zu Lustbarkeiten wird der Agun noch geschlagen, um die Arbeiter vom Felde zum Essen zu rufen, eventuell bei Gefahr zu alarmiren. Der Agan erinnert an das Tamtam, von welchem seine Form wohl auch entnommen sein mag. Die Bagobos fertigen die Aguns nicht selbst, sondern tauschen sie von den Moros, welche sie ihrerseits von den Chinesen erwerben.

Zur Begleitung dieser Agun concerte dient eine Art Trommel. Dieselbe besteht aus einem etwa 40 cm im Durchmesser haltenden ausgehöhlten Baumstamm, auf dessen Oeffnung ein Hirschfell, mit den Haaren nach innen, nass gemacht, stramm aufgespannt und mit Bejucostricken festgebunden wird; der Schlägel ist in gleicher Weise gefertigt, wie der Agunschlägel. Der Spieler kauert auf dem Boden und hat die Trommel zwischen den Beinen, während der Agunschläger in aufrechter Stellung während des Schlagens die Füsse tanzartig hin und her bewegt. Ein weiteres Musikinstrument der Bagobos ist die Flöte, Plandang; sie besteht aus einem 1 m langen und etwa 2 cm starken Bambuschoss, der unten und oben an dem Mundstück mit einem Kern halb geschlossen ist. An der Seite befinden sich fünf Löcher, welche abwechselnd mit den Fingern geschlossen oder geöffnet werden, um verschiedene Töne hervorzubringen. Diese Flöte zu blasen, ist ziemlich schwierig und erfordert viel Mühe.

Ferner spielen die Bagobos eine Art Guitarre „Zuglum“ (Taf. III Fig. 25), die nach meiner Meinung chinesischem Einfluss entstammt. Dieselbe ist 11-14 m lang, wovon die Hälfte auf den Griff kommt, welcher in ein hakenförmiges Ende ausläuft; die andere Hälfte, die Spielfläche also, bildet ein Oval von 10-15 cm Breitendurchmesser. Am oberen Ende des Griffes befinden sich zwei Zapfen, analog den an unseren Guitarren; um jeden Zapfen ist das Ende je einer Saite gewickelt, welche kurz vor dem Zapfen durch einen erhaben geschnitzten Klotz, der mit Leitungslöchern versehen ist, gehen und welche an der entgegengesetzten Seite durch einen ebensolchen Klotz, der sich im letzten Drittel der Spielfläche befindet, aufgenommen werden. In der Mitte laufen die zwei Saiten frei über Joche, auf welche sie beim Spielen mit den Fingern angedrückt werden, um Verschiedenheit der Töne zu bewirken. Die Zapfen sind, gleich denen unserer Instrumente, drehbar und dienen zum Spanner der Saiten. Die Saiten selbst sind orgineller Weise aus Holz, etwa 80 cm lang bei em Durchmesser. Die Zubereitung cm derselben ist so mühsam, dass ich über die Geduld der Leute bei dieser Arbeit gestaunt habe. Zur Anfertigung derselben suchen sie Wurzeln, befreien sie von der Rinde und ziehen sie solange unter einem Messer durch, bis sie die gewünschte Dünne erhalten haben. Dass bei etwas ungleicher Faser etwa 90 pCt. der in Aussicht genommenen Saiten zu Grunde gehen, bedarf

keiner weiteren Erörterung. Der Griff der Guitarre hat 2-3 cm Durchmesser und ist massiv, während der Körper 5-8 cm Tiefe hat und der Resonanz wegen, wie auch bei unseren entsprechenden Instrumenten, hohl ist. Das Ganze ist aus einem Stück gearbeitet und auf der Kehrseite mit einer Holzplatte geschlossen, die in der Mitte eine kleine Oeffnung hat; ein specielles Bild gewährt die Zeichnung.

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Das originellste Instrument, welches die Eingebornen besitzen, ist der Togo. Der Togo (Taf. III Fig. 23) besteht aus einem Bambuinternodium. von etwa 8 cm Durchmesser und 50-60 cm Länge, an welchem zu beiden Seiten noch etwa 10 cm der Nachbarinternodien stehen gelassen sind. In gleichen Distanzen rings um den Bambu sind von der Oberfläche desselben etwa 1 mm Durchmesser haltende Längsstreifen losgearbeitet, so dass dieselben mit ihren zwei Enden noch mit den beiden Internodienenden zusammenhängen. Unter diese, an ihren Enden also festsitzenden Bambusfäden werden kleine Joche geklemmt. Ein 1 cm breiter, in das Innere des Bambu gehender Längsausschnitt dient zur Herstellung der Resonanz. Da, wo die Enden der herausgearbeiteten Fäden mit dem Ganzen zusammenhängen, sind einige Bejucobänder umgewickelt, um das Abreissen der Saiten seltener zu machen; findet dieses jedoch statt, so wird einfach neben dem abgerissenen Faden ein neuer herausgearbeitet. Werden die Saiten mit den Fingern gespielt, so geben sie einen angenehmen Ton, ähnlich dem unserer Guitarren; durch Rücken der Joche kann man die Saiten vollständig abstimmen und leicht unsere Melodien auf diesem Instrumente, welches wohl das einfachste dieser Gattung ist, spielen. Die Bagobos setzen sich bei Benutzung des Togo hin, stützen das Instrument auf einen Schenkel und spielen es mit beiden Händen. Die Enden des Instrumentes sind meist mit zahlreichen Einschnitten oder Farbestrichen verziert und der Aussenrand pinselförmig, wie bei den Schilden, mit Borsten besetzt.

Die Bagobos legen gern Schmucksachen an. Armringe, Balinatung oder Butdé (Taf. III, Fig. 3 und 12), lieben sie besonders und tragen dieselben täglich; sie sind entweder aus Bronze, Kupfer oder Muschel gefertigt und werden am Unterarm getragen. Die Weiber haben in der Regel 70, die Männer 9; sie legen dieselben sehr selten ab. Die Armringe der Weiber gehen bis zu einem Durchmesser von nur 5 cm herab, ein Zeichen ihrer zierlichen Gliedmaassen. Die Muschelringe sind aus den zwei unteren Windungen einer Tritonart geschnitten, haben etwa 3 cm Wandhöhe und sind an den Seiten rundgeschliffen. Von ihnen werden nie mehr als zwei getragen und sie haben einen höheren Werth als die Metallringe, da ihre Herstellung viel Geduld und Zeit erfordert, während die Metallringe zu grösserer Anzahl auf einmal in Formen gegossen und dann auf Steinen nachgearbeitet werden. Die Oberfläche der Metallringe bedecken zahlreiche Verzierungen, bestehend in regelmässigen, erhabenen Stäbchen, Buckeln, sternförmigen Combinationen u. s. w. Ausser ihnen sind noch einfache, aus

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