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Aufstellung erhalten werden. In diesen Instructionen, wie sie jetzt alljährlich in zunehmenden Mengen aufgestellt und in alle Theile der Welt versendet sind, wird der Schwerpunkt auf möglichst minutiöse Detaillirung gelegt, da es (für die comparative Behandlung) auf kleinste Differenzirung oft am meisten gerade ankommt. und mit scharf genauen Unterscheidungen erst ein erster Anhaltspunkt gewonnen sein kann für gesicherte Fundamentirung inductiver Forschung (s. Allg. Grndzg. d. Ethulg., S. XXX, S. 20 fl.). Und dass mit der Arbeit sich diese mehrt, beim Eindringen in das Detail, liegt in der Natur naturwissenschaftlicher Forschung, also auch ethnologischer (s. Hlg. Sg. d. Pln., S. VI).

Den vom Museum ausgesandten oder mit demselben in Beziehung stehenden Reisenden wird vornehmlich ans Herz gelegt, sich nicht durch aussergewöhnliche Schaustücke blenden zu lassen, welche nach dem früheren Stile der Curiositätenkammern sich zum Aufhängen als Trophäen zu eignen schienen, sondern den normalen Durchschnittscharacter des jedesmal ethnischen Lebens ins Auge zu fassen und demgemäss Werkzeuge und Geräthschaften zu sammeln mit all dem zugehörigen Detail (bei den Herstellungsweisen vorbereitender Stadien)') bis in die letzten Differenzialstellen hinaus. Wenn das in so verständiger Weise geschieht, wie wir das Glück haben, von einigen unserer Reisenden rühmen zu können, wenn man begreift, how very useless for anthropological purposes mere curiosities are, and how priceless every day things" (s. Tylor) so schreibt sich dann die Geschichte des Volkes von selbst in seinen Sammlungen (s. Vrgsch. d. Ethnlg., S. 51).

Dass es auch bei dieser Art der Instructionen gar mancherlei Cautelen bedarf, um durch Anspornung eines Uebereifers nicht etwa mehr zu schaden als zu nützen, versteht sich für die Sachkundigen von selbst, doch kann in Generalisationen auf solche Einzelheiten schon deshalb nicht eingegangen werden, weil sie nach den Localitäten variiren und also zunächst genaueste Sachkenntniss, ein zuverlässig festbegründetes Wissen voraussetzen, wie ein jedes Ding, das gut gemacht sein soll (um nicht durch Unkenntniss verdorben zu werden). Wer als Pfuscher selbst nichts Rechtes weiss, verpfuscht, was er anfasst, und wenn von dem angerichteten Schaden auch Andere betroffen werden, besitzen sie ein Anrecht auf Protest (wozu sich gegenwärtig gerade in geographischen und ethnologischen Fragen mannigfache Veranlassung bietet). A. B.

1) Einiges Derartiges war bereits auf der afrikanischen Reise (1873) zusammengestellt worden, aber eine methodische Ausdehnung und Anwendung erhielten diese Gesichtspunkte erst in Jagor's oben erwähnter Sammlung, welche, so lange sie (vor der seitdem eingetretenen Ueberfüllung) im Museum aufgestellt war, als Muster ihrer Art von Fern und Nah besucht wurde, und hoffentlich jetzt bald wieder ihrem Belehrungszwecke wird nutzbar sein können (im neuen Gebäude der für das Studium der Ethnologie bestimmten Räume).

Besprechungen.

E. Vouga, Les Helvètes à la Tène. Notice historique avec un plan et 20 planches autographiées par A. Vouga et O. Huguenin. Neuchatel, J. Attinger 1885. 4° 40 p.

Der Verf. hat aus einer grösseren Anzahl von schweizerischen Sammlungen die darin aufbewahrten Fundgegenstände von der berühmten Station La Tène, sowie von den benachbarten Port und Brügg in Abbildungen vereinigt und mit einer kurzen, zusammenfassenden Darstellung veröffentlicht. Ausser den Museen von Neuchatel und Biel, sowie seiner eigenen Sammlung hat er hauptsächlich die Museen von Bern und Genf und die Privatsammlung des Hrn. A. Dardel benutzt; Manches ist auch den älteren Veröffentlichungen von Keller und Desor entnommen. Da der Verf. selbst anhaltend bei den Untersuchungen betheiligt war, welche seit der Senkung des Sees durch die Correktionsarbeiten im Gebiete der Juragewässer stattgefunden haben, so gewinnt seine Darstellung eine grosse Anschaulichkeit und Uebersichtlichkeit. Alle Freunde der Archäologie werden ihm dafür nur dankbar sein können. Zwei, im Maassstabe von 1: 1000 und 1:4000 ausgeführte Pläne zeigen die besonderen Lagerungsstellen und die Ausdehnung der bei den einzelnen Ausgrabungen explorirten Strecken; sie ergeben beiläufig, dass noch manche nicht erforschte Strecken vorhanden sind. Hr. Vouga bezweifelt, ob man die Station von La Tène als ein bewohntes Pfahldorf zulassen dürfe. Gleichviel wie man sonst über die Bedeutung der Pfahlbauten denken mag, so hält er es doch für ausgemacht, dass die bis jetzt in La Tène aufgedeckten Pfahlstellungen grössere Handelsmagazine darstellten, welche den beiden ersten Jahrhunderten vor der christlichen Zeitrechnung angehörten. Er führt für diese Zeitbestimmung hauptsächlich die goldenen Regenbogenschüsselchen an, deren Zusammengehörigkeit mit den übrigen Funden er als gesichert ansieht. Ausserdem wurden hunderte von Münzen aus Silber (darunter 3 oder 4 von Massilia) und Bronze, letztere hauptsächlich gallische (Nimes, Lyon, Vienne u. s. w.), gefunden, auch zahlreiche römische von Augustus bis Constantin, welche jedoch eine andere Bedeutung haben. Jedenfalls schliesst sich Verf. der schon von Ferd. Keller vertretenen Ansicht an, dass die Hauptmasse der Fundstücke gallischen Ursprunges war, also den Helvetern angehörte. Da er nun 5 grössere Gebäulichkeiten längs des alten Laufes der Ziehl nachweisen konnte, so nimmt er an, dass entweder die Helveter hierher ihre besten Besitzthümer gesammelt oder dass Händler hier durch eine längere Zeit grössere Vorrathshäuser gehalten hatten, bis der plötzliche Einbruch feindlicher Krieger die ganze Station zerstörte.

Der Verf. glaubt jedoch, dass sowohl vor, als nach dieser Periode in La Tène andere Etablissements bestanden haben. Er schliesst dies namentlich aus dem Vorkommen gewisser Bronzefibeln, welche auf dem Torf des Seeufers gefunden wurden und welche er dem HallstattTypus zurechnet (Pl. XVI Fig. 17-25), einerseits und aus dem Vorkommen römischer und gallischer Münzen, letztere mit dem Zeichen des gegürteten Pferdes (cheval sanglé), andererseits. Aber die Plätze, wo diese Etablissements gestanden haben könnten, sind bisher noch nicht nachgewiesen.

Die Abbildungen, obwohl sehr einfach gehalten und zuweilen etwas grob schraffirt, geben doch eine gute Anschauung der Gegenstände, zumal da sie vielfach in natürlicher Grösse gegeben sind. Für die zahlreichen Forscher, welche sich gegenwärtig mit dem Studium der „Tène-Periode ausserhalb der Schweiz beschäftigen, werden diese Abbildungen eine grosse Hülfe sein. Er ist hier nicht der Ort, auf das Materielle der Sache einzugehen; es sollte nur soviel gesagt werden, um die Aufmerksamkeit der Archäologen auf die wichtige Erscheinung zu lenken. R. Virchow.

J. W. Powell, Second annual report of the Bureau of Ethnology. 1880-81. Washington 1883. Governm. printing office. Gr. 8. 477 S. 77 Tafeln, 714 Holzschnitte und 2 Karten.

Der erste Jahresbericht des Ethnologischen Bureaus in Washington ist in dieser Zeitschrift doppelt besprochen worden (1883 Bd. XV S. 62 und 151). Was damals gerühmt worden ist, tritt hier in noch erhöhtem Maasse hervor: sowohl die glänzende Ausstattung, als auch die Trefflichkeit der einzelnen Arbeiten lässt den gegenwärtigen Band als eine Musterleistung auf diesem Gebiete erscheinen. Ausser dem zusammenfassenden Bericht des Direktors, welcher an den Sekretär der Smithsonian Institution gerichtet ist, enthält der Band folgende Einzelarbeiten: 1. Zuñi-Fetische von Frank Hamilton Cushing, der sich, wie schon früher (1883 S. 152) angeführt ist, unter den Indianern angesiedelt hatte. Ausgezeichnete Bestandtheile seiner Sammlungen sind an das Berliner Museum übergegangen. In seiner Darstellung giebt Hr. Cushing eine Uebersicht der Mythologie dieser Stämme. 2. Mythen der Irokesen von Mrs. Erminnie A. Smith. 3. Thiereinzeichnungen aus Mounds des Mississippi-Thales von Henry W. Henshaw. Der Verf., der zugleich die Animal Mounds d. h. die in Thierform ausgeführten Hügel bespricht und illustrirt, sucht nachzuweisen, dass die namentlich von Wilson vertretene Ansicht, die Moundbuilders hätten tropische Thiere gekannt und nachgebildet, auf irrthümlicher Auslegung beruht, indem alle dargestellten Thiere auch in Nordamerika vorkommen. 4. Silberschmiede bei den Navajos von Dr. Washington Matthews, Assistenzarzt in der U. S. Army und schon früher bekannt durch seine Arbeit über die Hidatsa-Indianer. Von dem Fort Wingate aus hat dieser fleissige Mann seine Forschungen auf die benachbarten Indianerstämme ausgedehnt, und so ist er bei den Navajos auf eine, wie es scheint, uralte Kunst des Silberschmiedens gestossen, von welcher er ausführlich Meldung macht. 5. Muschelarbeiten der alten Amerikaner von William H. Holmes, eine ebenso umfassende und mühsame, als überraschende Arbeit, wesentlich gestützt auf die Muschelfunde in den Mounds, die in einer ausserordentlichen Zahl und Mannichfaltigkeit nachgewiesen werden. Der Verf., der selbst ausübender Künstler ist, hat den Gegenstand mit dem Auge des Liebhabers verfolgt und zugleich den Zusammenhang der „Muschelkunst" mit anderen Zweigen des Kunstgewerbes bis in die heutigen Indianer hinein verfolgt. 6. und 7. Illustrirte Kataloge von Sammlungen, welche in den Jahren 1879 und 1880 unter den Indianern von Neu-Mexico und Arizona gemacht wurden, von James Stevenson. Diese Sammlungen sind so reich und die Ausstattung mit Illustrationen, zum Theil colorirten, eine so luxuriöse, dass ein europäischer Autor mit einem gewissen Neide auf die Liberalität der Behörden blickt, welche solche Publikationen möglich macht. Für uns, die wir erst neuerlich Gelegenheit gehabt haben, die ebenso originelle, wie mannichfaltige Industrie der Pueblo-Indianer kennen zu lernen, bietet dieser Theil des grossen Werkes einen besonders wichtigen und anziehenden Abschnitt. Wir können allen Betheiligten nur den herzlichen Dank der europäischen Archãologen aussprechen. R. Virchow.

Thomson, Through Masai-Land (London 1885).

Zu den Resultaten dieser bedeutungsvollen Reise gehört auch die über den, das durchreiste Land beherrschenden, Volksstamm gewonnene Kenntniss (S. 403-450), welche sich mit den durch Dr. Fischer darüber bereits mitgetheilten Nachrichten ergänzt.

B.

In dem Bulletin de la Sociétê d'Anthropologie de Lyon (I, 1884), findet sich (in der Aprilsitzung) ein Vortrag Debierre's (l'evolution de la famille et de la propriété), von ethnischer Unterlage zu socialistischen Folgerungen fortschreitend.

B.

In dem Journal of the Anthropological Institute (Nov. 1884) giebt der Missionar Gollmer eingehende Mittheilungen über die symbolischen Botschaften, wie in Yoruba gebräuchlich, (ähnlich den aus Ardrah von früherher bekannten).

B.

III.

Die Bewohner von Süd-Mindanao und der Insel Samal.

Nach eigenen Erfahrungen

von

Alex. Schadenberg in Glogau.

Hierzu Taf. IV—V.

2. Samal.

Die Insel Samal liegt in dem Seno von Davao. Sie hat einen Umfang von etwa 42 Meilen, dehnt sich von NW. nach SO. aus und ist etwa 19 Meilen lang, ihre grösste Breite beträgt 11 Meilen. Das Land ist gebirgig und erhebt sich bis 750 m Höhe, die Thäler sind ausserordentlich fruchtbar, nur ist Trinkwasser spärlich vertreten, so dass die Insel nicht allzudicht bevölkert ist. Die Samales sind friedliebend und haben sich den Spaniern stets ergeben gezeigt, bis Differenzen zwischen ihnen und der Geistlichkeit entstanden. Als erste Missionare waren Recoletos thätig, deren Lehren von den Samales gern gehört wurden, dann folgten Jesuiten; diese errichteten im Jahre 1873 einen Convent auf der Insel und brachten es durch zu kräftiges Taufen dahin, dass die Samales ihre Wohnstätten am Meere aufgaben und in die Berge flohen, um sich den aufgedrängten neuen Lehren zu entziehen. Sie steckten das Christenthum auf und verehrten wieder, wie bis zum heutigen Tage, die Götter ihrer Väter, bei welchem Glauben sie recht friedlich und glücklich leben.

Das Verlassen ihrer bisherigen Wohnstätten hatte zur Folge, dass die geringen Abgaben, welche die Samales stets willig an die Spanier entrichtet hatten, ausblieben und auch nicht eingezogen werden konnten. Nach 2 jährigem Bestehen wurde in Folge dessen durch Mitwirken des Gouverneurs in Davao die Jesuiten-Station im Jahre 1876 aufgehoben, worauf wieder Friede bei den Bewohnern Samals einkehrte; ich selbst sah im Jahre 1882 die Ruinen des verfallenen Conventes auf Samal. Auf die Ostseite der Insel gelangten die Jesuiten, da es schwieriger war, weniger; dieselbe ist deshalb auch mehr bewohnt. Die Einwohnerzahl mag etwa 1000 Köpfe betragen, während auf der Westseite nur etwa 40 Familien wohnen.

Die Sitten und Gebräuche der Samales ähneln sehr denen der Bagobos. Sie leben meist in Gruppen von 4-10 Familien unter einem Häuptling, dessen Stellung entweder erblich, lebenslänglich oder auch nur auf einen gewissen Zeitraum bemessen ist. In allen Fällen wählen sie einen, der sich durch offnen Kopf und Tapferkeit vor den andern ausgezeichnet hat. Die Gewalt eines solchen Samalhäuptlings ist eine sehr relative, es gehorcht ihm

Zeitschrift für Ethnologie, Jahrg. 1885.

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eben wer will. Die Samales huldigen gleichfalls der Polygamie, die Frauen kaufen sie, wie die Bagobos, meist um Teller; ebenso stimmen Kleidung und Waffen mit denen der Bagobos überein, jedoch üben die Samales keine Tättowirung, tragen auch keine Ohrgehänge. Seltener, wie bei den Bagobos, sieht man bei ihnen Individuen mit gefeilten Zähnen. Eine künstliche Deformirung der Schädel findet jetzt auf Samal nicht mehr statt, während die früheren Generationen dieser Sitte huldigten. In wie hohem Maasse die. Deformirung stattfand, beweisen von mir gemachte Funde von alten Höhlenschädeln, die weiter unten behandelt werden. Die Häuser sind bei Weitem nicht so sauber und sorgfältig hergerichtet, wie die der Bagobos; die Seitenwände sind nicht mit Bambus, sondern nur flüchtig mit Bejucoblättern (Calamus Rotang), die dachziegelartig übereinander liegen, geschlossen.

Die Hütten liegen mehr versteckt und sind nicht so weit vom Boden ab erbaut, da die kleine Insel feindliche Ueberfälle mehr ausschliesst.

Die Samales haben gleichfalls den Glauben an Unsterblichkeit, ihr höchstes Wesen heisst Divata. Nach einer Comunicacion del jefe de la Division del Sur, Don E. Merchan, comandante de la estacion naval de Davao (wenn ich nicht irre, 1879) kennen sie einen Gott des Guten, den sie Manao, und einen Gott des Bösen, den sie Busao nennen; aus Furcht vor letzterem sollen sie die Hütten sehr hoch bauen (was ich auf Samal nirgends gefunden habe), und die Leiter zum Hinaufsteigen des Nachts hinaufziehen, damit Busao nicht in die Hütte könne. Soweit Merchan. Dem Divata bringen sie Opfer in Form von Lebensmitteln und Tellern, gelegentlich auch Menschenopfer, welcher Brauch jedoch nach Ankunft der Spanier seltener geworden sein soll. Sodann haben sie Schlangencultus, nie tödtet ein Samal eine Schlange. Wird jemand durch eine solche gebissen oder gar getödtet, so schreiben sie dies höherem Willen zu, trotzdem wenden sie jedoch nach dem Biss sofort Gegenmittel in Form von Blättern an, die sie auf die gebissene Stelle legen. Nach dem Tode kommen nach ihrer Meinung die Seelen an einen Ort, welchen sie Quilut nennen und der sich inmitten der Erde befinden soll.

Die Samales bauen Reis, gabé (arum), Cocospalmen, Mais, Bananen und Baumwolle, aus der sie ihre Kleidung herstellen, während die Bagobos nur Musa textilis verweben. Nebenbei treiben sie Fischfang und stellen namentlich Schildkröten nach, deren Schildpatt sie in Davao vertauschen. Auf Samal scheinen die Bewohner ein hohes Alter zu erreichen, wozu allerdings ihr verhältnissmässig friedliches Leben, in Folge grösserer Abgeschlossenheit, beitragen mag. Ein Häuptling auf der Westseite wohnender Familien, Namens Baübanei, zählte nach Aussage der Leute 80 Reisernten, also 80 Jahre; er war eine imposante Persönlichkeit, kräftig, mit weissem Kinnbarte, der vielleicht auf Morokreuzung schliessen liess, da die Eingebornen von reinem malayischen Blut wenig Bart haben. Die Leute hielten den Greis für unsterblich.

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