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der feindlichen Familie gehörend, heirathen will, lässt er die Frau von 20 oder mehr weiblichen Verwandten rauben. Sie lauern ihr auf, wenn sie an den Brunnen geht, Wasser zu schöpfen, oder sich in dem Wald befindet, um Brennholz zu lesen, binden sie, wenn sie nicht willig ist, und führen sie ins Haus des Mannes. Versuchen die Verwandten der Frau sie mit Gewalt zu befreien, so versammeln die übrigen Dorfbewohner sich, um beide Parteien zu versöhnen. Vor der Erlegung des Brautschatzes darf das Mädchen, wenn die Gelegenheit ihr günstig ist, zu ihrer Familie fliehen. Sie wird aber sehr streng bewacht. Am dritten Tage kommen die Verwandten, um über den bobliku G, nikutu T zu sprechen. Hat der Mann sie noch nicht berührt, so darf sie ihn noch stets verlassen. Ist dies aber der Fall, so wird die Mitgift bestimmt und die Trauung, wie bei ngopodeka polahe G, ngoveka nogaho T, der Ehe durch Werbung, vollzogen. Diese Gewohnheit findet nur noch sehr selten statt, weil daraus oft Streitigkeiten und Fechtereien mit tödlichem Ausgang entstehen. Bei Ehe durch Entführung fliehen die jungen Leute in den Wald oder in einem Prahu auf das Meer, weil die Eltern des Mädchens sich der Heirath widersetzen, und bleiben dann einen Monat weg. Wenn sie zurückkehren, werden sie im Hause der Eltern empfangen. Bezahlt der junge Mann den Brautschatz nicht, so muss er bei seiner Frau wohnen, und seine Kinder gehören von Rechts wegen der Mutter an. Bezahlt er denselben, so folgt die Frau ihm in seine Wohnung, wo die gewöhnlichen Feierlichkeiten abgehalten werden. Widersetzen die Eltern sich der Heirath, so versucht der Jüngling in das Gemach des Mädchens zu schleichen und bleibt da so lange, bis man ihn entdeckt. Diese Weise nennt man goge ngopodeka G, gogere ngoveka T. Theilt das Mädchen ihren Eltern. mit, dass sie bei dem Manne geschlafen hat, so ist er verpflichtet, den höchsten Brautschatz zu bezahlen. Thut er dies nicht, so leben sie im Hause des Mädchens als Mann und Weib in matrimonio injusto, die Kinder gehören der Mutter an. Eine spätere Bezahlung des Brautschatzes wird immer abgelehnt. Die Ehe zwischen Leuten aus verschiedenen Negarien oder Dörfern ist erwünscht. Die Geringeren dürfen auch die Töchter der Reicheren heirathen, je nach der Grösse des Brautschatzes und der Person. Geringere Häuptlinge, als Kimalaha, Ngovamanjira und Mahimo, dürfen die Töchter der Utusan, Sengadjis oder Djurutulis nicht heirathen. Alle Heiden haben eine Frau, alle Mohamedaner vier Frauen. Concubinen giebt es nicht.

Sympathetische Mittel, Liebeswahnsinn zu erregen, goleu laha G, goleu laa T, werden oft angewendet. Die ursprüngliche Galelaweise ist die Bezauberung mittelst Blumen. Man pflückt zu dem Zwecke 3 Tage nach Neumond 4 manuru- und 4 gabi-Blumen, stellt sie in einen weissen Topf mit Wasser, setzt dieselben unter freien Himmel vor sich hin und spricht, wenn die Sterne sich zeigen: bini matahari bini matjahaja, ngohi tjahaja maro

Zeitschrift für Ethnologie. Jahrg. 1885.

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wangi polote, ngohi tjaha maro ngoosa pani, ngohi tjahaja maro ngoma odi pakaa, ngohi tjahaja maro uku masora, ngohi tjahaja maro dali masose, la muna Ngoleru moidupa demoi njawusmoi sosininga oputu de owangi G, d. h. Frau Sonne, du hell leuchtende Frau, ich glänze wie die Sonne, die aufspringt (aufgeht), ich glänze wie der Mond, der sich zeigt, ich glänze wie der (schönste) Stern am Himmel, ich glänze wie das Feuer, das flammt, ich glänze wie die Sonnenblume, die sich öffnet, möge Ngoleru (Name der Frau) mich lieben, (an) mich denken bei Tage, wie bei Nacht. Nach diesen Worten er sein Gesicht und seinen Körper dreimal mit dem Wasser, worin die Blumen lagen, befeuchten. Die Frauen wenden dieselben Mittel an, um die Männer zu bezaubern. Andere Zaubermittel, wie Kalapa-Milch und Curcuma longa, rühren aus Tarinate her und werden vielfach von den Tobeloresen benutzt.

muss

Ehescheidung, makoholu G, makooluku T, findet statt in Folge von Ehebruch, mamame G u. T, wenn der beleidigte Gatte die Frau nicht tödten will. Die Scheidung wird von den betreffenden Häuptlingen und Aeltesten verhängt und darauf eine Feuerzange, sosolata G, katamaa T, zerbrochen. Die Frau muss den Brautschatz, bobliku G, nikitu T, ihrem Manne zurückzahlen und die eheliche Wohnung verlassen, ohne etwas mitzunehmen. Der Mann kann auf Scheidung klagen, wenn die Frau wenig fleissig ist oder wenn er eine andere Frau wünscht; in diesem Falle braucht die Frau die Mitgift nicht zurückzuzahlen und behält alles Eigenthum des Mannes. Die Frau kann auch auf Scheidung klagen, wenn der Mann ihr hart begegnet oder wenn sie einen anderen Mann liebt, den sie heirathen will. Im letzteren Falle bezahlt sie den bobliku G, nikutu T zurück und behält nichts als die Kleider, die sie trägt. Bei der Beschuldigung des Ehebruches sind die Frau und ihre Ankläger verpflichtet, sich der oaki potumu G, oakeruku votumu T, Wasserprobe, zu unterwerfen. Bleibt die Frau länger als ihr Beschuldiger im Wasser, so muss derselbe 12 Realen oder 40 M erlegen, die Hälfte für die beschuldigte Frau, die andere für die anwesenden Häuptlinge.

Wenn die Frauen 3 Monate schwanger, mitilibu G u. T, sind, sind sie verpflichtet, Schutzmittel, opanawa G u. T, zu sich zu nehmen, damit der Suwanggi die Frucht nicht verderbe. Sie dürfen sich überall hin begeben, an Gräbern vorbeigehen und den Pica, idami G, tami T, habend alles essen. Sie können auch Zeugniss der Wahrheit ablegen. Jeden Monat müssen sie Arzneien, gewöhnlich den ausgepressten Saft der Blätter von Hibiscus elatus trinken, um den Körper, rohe G u. T, für den Partus zu kräftigen. Den schwangeren Frauen ist es jedoch verboten, boboso G, bohonoo T, Festen beizuwohnen, zu dulden, dass jemand Holz hinter ihnen spaltet, damit das Kind kein Labium leporinum bekomme, oder das übriggebliebene Essen ihres Gatten zu geniessen, weil dies einen schwierigen Partus verursache. Sie dürfen ebenso wenig aneinander gewachsene Pisang oder Pinangfrüchte gebrauchen, sonst bekämen sie Zwillinge, ngopai sagu G, ngovak ihagu T,

nicht von einem zerbrochenen Teller oder den Octopus rugosus, oboota G, bakanuku T, essen, ebenso nicht über Blinde und Krüppel spotten. Sie und ihre Gatten dürfen keine Thiere tödten. Wenn der Mann kein todtgeborenes Kind sehen will, so darf er während der Schwangerschaft seiner Frau bei keiner anderen Frau schlafen. Die Niederkunft geschieht in hockender Stellung, wie man sagt, um das Perinaeum nicht zu zerreissen, die Fersen an den Clunes und mit Hülfe zweier Frauen, die Kinder geboren haben, von denen die eine die Schultern der Wöchnerin festhält, die andere das Kind in Empfang nimmt. Bei der ersten Niederkunft ist die Schwangere verpflichtet, die Hülfe dieser Frauen in Anspruch zu nehmen; nachher darf der Mann seiner Frau helfen. Viele Frauen gebären jedoch ohne irgend welche Hülfe ihre Kinder am Meeresstrande. Bei schwieriger Niederkunft zieht man den Pinang zu Rathe, das geeignete Mittel zu finden. In das Gemach, in welchem die Frau nackt sitzt, darf Niemand eintreten. Nach der Geburt tritt der Vater hinein, um Wasser zu sieden. Der Nabelstrang, woti G u. T wird mit einem Messer odiha G, gaaka T, abgeschnitten; darauf wird das Kind mit der diawo G u. T, Placenta, gebadet. Die Frau, welche der Mutter geholfen hat, begräbt die Nachgeburt irgendwo. Die Mohamedaner pflanzen einen Kalapabaum darauf. Der Mann erkennt das Kind an, wenn er einige Male mit der Frau cohabitirt hat. Das Kind wird täglich zweimal gebadet, der Körper mit Kalapamilch, mit Curcuma longa vermischt, eingerieben und mit warmen Tüchern gedrückt. Bei einer ersten Geburt darf die Mutter 3 Tage hinter einander das Kind nicht säugen, dasusu G, vahutu T, dies geschieht durch eine andere Frau. Die Mutter muss jeden Tag ein Decoct des Holzes von odowora G u. T, Intsia amboinensis, ororun Gu. T, Herietiera littoralis und oruwei G, liwewerii T, Casuarina moluccana, mit eisernen Nägeln gekocht, trinken. 10 Tage hintereinander muss sie mit warmen Steinen, welche mit fein geriebener Kalapanuss in ein Tuch gewickelt sind, gedrückt werden, um das oau bubudo G, aulu bude T oder sogenannte weisse Blut auszuschwitzen. Weiter sitzen die Wöchnerinnen mit entblössten Genitalien einige Stunden täglich über einem steinernen Gefäss mit Wasser, worin glühende Steine geworfen sind, in der Weise eines Dampfbades. Zur Reinigung der Vagina gebraucht man ein Decoct der Blätter von Chavica betle. Nach dem zehnten Tag wird das Kind mit gekochtem, fein gekautem, reifem Pisang gefüttert, mit Muttermilch abwechselnd. Wenn es endlich auf dem Bauche liegen, lachen oder kriechen kann, so kommen die weiblichen Verwandten, es zu besuchen, und geben ihm Geschenke, wie Ringe und Armbänder von Silber und dergleichen. Wenn das Kind derartige Geschenke nicht erhält, bekommt es übelriechende Wunden an den Ohrläppchen. Die sogenannte Glückshaut, in welcher einzelne Kinder geboren werden, wird mit der Placenta begraben. Wenn das Kind kriechen kann, geben die Eltern und die Verwandten ihm einen Namen, pasi ronga G, vihi romang T. Gewöhnlich er

wählt man die Namen von Voreltern, von Thieren oder Holzarten. Missgestaltete Kinder werden nicht getödtet. Das Saugen, susu audo G, huhu okere T, geschieht zu unbestimmten Zeiten und dauert über ein Jahr, um der Schwangerschaft zuvorzukommen. Die Kinder werden in hängenden Wiegen, didihi G u. T, unter dem Singen von boo-bo boo-bo in Schlaf geschaukelt. Täglich nach dem Bade wird der Kopf mit der Hand gerieben, rund gedrückt und die Nase, ngunu G u. T empor gezogen. Unfruchtbare Frauen haben geheime Mittel, um schwanger zu werden. Andere dagegen nehmen Abortiva ein, ngopatura G, ngovak kaota T, bereitet aus Kalapaöl, Citronensaft und verschiedenen Baumwurzeln. Die Bevölkerung hat gerne weisse Kinder. Die Väter wünschen viele, die Mütter wenige Nachkömmlinge. Im Allgemeinen werden die Kinder gut gepflegt und von ihren Eltern geliebt. Will man ein anderes Kind annehmen, mangaku ngopa G, mangaku ngovak T, so bezahlt man ein Stück Leinwand und einige Kleider an die Mutter. Von Zwillingen giebt man ohne Umstände einen an seine Verwandten. Diese Kinder darf man nur gegen Rückerstattung der Verpflegungskosten, potopo G, hatovo T, zurückfordern. Als eine Ehrenbezeugung verändern die Eltern ihren Namen nach der Geburt des ersten Kindes. Bis zur Pubertät werden Knaben und Mädchen gleich behandelt.

Wenn ein Kind lachen kann, wird es mit erforderlicher Feierlichkeit vor das Haus gebracht, um auf den Boden zu treten, otona ja sipito G, otonakaa hipitokoo T. Einer der Verwandten nimmt das Kind in die Arme und vollbringt die Handlung unter dem Murmeln von Gebeten und Glückwünschen. Gleichzeitig oder einige Tage darauf wird das Kind nach dem Strande getragen, odowongi kojasi supu G, odowongi jokojahi hupu T, um da mit den Füssen auf den Sand, odowongi G u. T, gestellt zu werden. Für diese Feier werden einige Sachen als Symbole für Männer und Weiber auf den Sand gelegt, für die Knaben nehmlich ein osalawaku G, hawaaku T, hölzernes Schild, ein otaihu G, odia T, hölzernes Schwert, und ein okamanu G, kuanea T, hölzerner Spiess oder Pieke; für ein Mädchen eine Feuerzange von Bambu, sosolota G, katamaa T, ein Fächer aus Sagublättern, odadado G, dadaajoko T, ein Stück Brennholz, uuku madinu G, ouku madino T, und ein Feuerplatz aus drei Steinen, orika oteto G, orikanaa helewo T. Nachdem diese Gegenstände auf den Sand gelegt sind, spricht einer von den Aeltesten, wenn das Kind ein Knabe ist: saro asal lani umur sigila lanotjoowu langadjouka noahu maro samaka besa besa G, haro ahal la niumur ihigila la notjoung nanga djou ika no ahu iho hamaka beha beha T, d. h. Viel Glück und ein langes Leben (sei Dir bescheert), unserm Herrn (dem Sultan von Tarinate) zu dienen, frisch (wohlgemuth), wie die Citrullus edulis-Pflanze. Ist das Kind ein Mädchen, so spricht er: saro asal lani umur sigila lagi nita mideri natjoowu niawa de nibaba noahu maro samaka besa besa G, haro ahal la niumur ihigila la kinita mideri notjoung ni ajo de

niama no ahu iho hamaka beha beha T, d. h. Viel Glück und ein langes Leben (sei Dir bescheert), um morgen oder übermorgen Deinem Vater und Deiner Mutter zu dienen, frisch (wohlgemuth), wie die Citrullus edulis-Pflanze. Nach der Feier kehrt man, während die Gegenstände zum Opfer für die Ahnen, den ogoma G, ogomanga T, zurückgelassen werden, nach Hause zurück, wo die Verwandten mit Speise und Trank bewirthet werden. Wenn das Kind sitzen kann, wird ihm vom Haupthaar ein Kreis um den Scheitel wegrasirt. Dies geschieht bis zur Pubertät, weil man dann genöthigt ist, langes Haar zu tragen. Später ist dies verboten, boboso G, bohonoo T. Das Durchstechen der Ohrläppchen, ngau pusuni G, ngauku pida T, geschieht mit einer Nadel, sowohl bei Knaben als bei Mädchen. Gewöhnlich macht man nur ein Loch in jedes Ohr, um goldene Ohrgehänge, kumeta und tange tange G und T, zu tragen. Die Wunde wird mit Meerwasser geheilt. Das Feilen der Zähne, ingiroko G, ingiri roko T, bei Knaben um die Zeit, wo das Haar anfängt, sich an den Pubes zu zeigen, und bei Mädchen beim Eintreten der Menses, wird allgemein geübt. Die Knaben müssen aber erst die Feier oi osi G, imalauhu T begangen haben. Die Zähne werden von irgend jemand mittelst eines Steines, dodi odo G, ogi gihor T, gleich gefeilt und schwarz gemacht. Für diese Behandlung bezahlt man 30-50 Pfennige. Darauf werden Feste gefeiert. Beschneidung findet bei den sogenannten Alivuru nicht statt, bloss bei Mohamedanern.

Die oi osi G, imalauhu oder mahoiki T, ist eine Initiationsfeier. Wenn die Knaben ein gewisses Alter erreicht haben, kommen viele Eltern überein, die Feier auf gemeinschaftliche Kosten zu begehen, und bitten andere, daran theilzunehmen. Zuerst werden die Bedürfnisse für das Fest zusammengetragen; darauf errichtet man an irgend einer Stelle im Dorfe eine odangi G, ohalu T, Scheune. In diese werden zwei lange Tische, olama G, maanawo T, aus Bambu hingestellt, wie auch lange Bänke, eine für die Männer und eine für die Frauen, damit sie bei der Mahlzeit getrennt bleiben können. Wenn alles fertig ist, wird die Feier überall bekannt gemacht und jedermann darf derselben ohne Einladung beiwohnen. Den Mahimo oder einen von den Aeltesten bittet man, das Fest zu leiten. An einem bestimmten Tage bringt er eine grosse Menge Rochenfelle, onjoa makahi G, onawara makai T, und mehrere Stücke ogota G u. T Holz, das, ins Wasser gelegt, demselben eine rothe Farbe mittheilt. Der Mahimo lässt eine altmodische Schüssel, opiga G, obobelango T, bringen, stellt diese vor der versammelten Menge hin und fängt an, die Bewegungen des Coïtus nachahmend, das Holz, ogota G u. T, mit einem der Rochenfelle zu reiben mit den Worten taeke linena G u. T, reibe und arbeite. Das erzeugte Holzpulver wird auf die Schüsseln gethan, indem die Namen der Jünglinge ausgerufen werden. Die übrigen Männer tanzen unterdessen den isodata G, loholo T oder Kriegstanz. Diejenigen, welche nicht mittanzen, müssen Holz reiben. Die Schüsseln werden mit Wasser gefüllt, dann fängt man an, das

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