Das Gräberfeld von Rondsen bei Graudenz.
Zahlreiche Funde an verschiedenen Stellen des Kreises Graudenz, in der Stadt selbst, auf der Festung, sowie auch in Mischke in unmittelbarer Näbe des Gutes Rondsen (ca. 7,5 km von Graudenz), und besonders bei Bauten beim Ausgraben der Fundamente, beim Pflügen u. s. w. haben im Laufe der Jahre den Beweis erbracht, dass diese Gegend in der Stein- und Bronzezeit von Menschen bewohnt gewesen sei. Es war danach anzunehmen, dass es auch in der Eisenzeit diesem Kreise an Bewohnern nicht gefehlt babe; allein lange Zeit wollten sich genügende Beweise bierfür nicht finden, was zum Theil dem Umstande zuzuschreiben sein mag, dass Eisen gegen den Einfluss der Witterung weniger widerstandsfäbig ist, als Bronze, zum Theil seinen Grund auch darin haben mag, dass solchen Funden erst in jüngster Zeit die genügende Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Ein im letzten Winter auf der Feldmark des Gutes Rondsen entdeckter Begräbnissplatz aus jener Zeit dürfte diese Lücke einigermassen ausfüllen.
Das Gut Rondsen liegt südlich der Stadt auf dem Wege nach Culm, westlich und nordwestlich von dem Rondsener See und der Weichsel begrenzt. Es wird des See's daselbst (Rensehe) urkundlich schon im Jahre 1232 in der Culmer Handfeste als Grenzpunkt des Culmer Stadtgebietes Erwähnung gethan. Die Anlegung einer Ortschaft dürfte spätestens in das vierzehnte Jabrhundert zu verlegen sein?).
Im funfzehnten Jahrhundert war es Aussenhof des Ordenshauses Graudenz und blieb auch unter den Polen von Graudenz abhängig, bis es im Jahre 1736 emphyteutisch ausgethan und sodann 1778 erblich verliehen wurde.
1) Fröhlich, Geschichte des Graudenzer Kreises. Zeitschrift für Ethnologie. Jahrg. 1985,