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Roepstorff schickte mir auf mein Ersuchen nach der Expedition von 1881 eine grössere Anzahl von Haarproben sowohl von Nicobaresen, als von Schombengs; auch ein Paar von Showra und zur Vergleichung" von Andamanesen sind dabei. Dabei stellt sich Folgendes heraus:

1. Die andamanesischen Haarproben stammen von zwei Jungen her. Das Haar ist ungemein fein, schwarz und spiralig gerollt. Wahrscheinlich würde es später stärker geworden sein, aber die Feinheit der Spiralröllchen würde wohl geblieben sein. Bei dem einen Jungen (Biola) sehen sie genau wie die Spiralröllchen von Zulu-Kindern aus; es sind enge Schrauben von etwa 1,5-2 mm lichter Oeffnung. Bei dem anderen (Lipoia) bilden sie ganz lange und sehr gleichmässige Rollen bis zu 15 mm Länge, die so regelmässig aussehen, als seien sie künstlich um ein Stäbchen gewickelt. Die Farbe ist schwarz, jedoch mit einer röthlichen, erdigen Masse sc reich durchsetzt, dass die Farbe stellenweise sehr unsicher wird. Bei der mikroskopischen Untersuchung sind die Querschnitte vielfach nierenförmig, mit vollständig eingedrückter Concavität, oder wenigstens langoval mit einseitiger Abflachung, selten rund. Unter einer farblosen Cuticula sieht man die Rinde sehr dicht mit feinsten schwärzlichen Körnchen erfüllt, welche an dickeren Schnitten einen bräunlichen Ton erzeugen; die mittleren Theile sind sehr wenig gefärbt und ein Markstreif fehlt fast gänzlich. 2. Von den Schombengs sind 5 verschiedene Proben vorhanden, nehmlich von den Zeitschr. XIV S. 61-62 genannten Personen. Wie Herr de Roepstorff selbst angab, bestand eine erhebliche Verschiedenheit zwischen Koal und den übrigen Personen in Bezug auf Haarbeschaffenheit. Ich gebe daher eine etwas genauere Beschreibung:

a) Das Haar von Koal, dessen Gesammtbeschaffenheit aus der Abbildung Fig. 4 ersichtlich ist, erscheint verworren, aber lose. Die einzelnen Haare haben grössere Windungen (curls), die sich auch wohl zu Ringen schliessen, aber diese Ringe haben einen Durchmesser von 1 cm und darüber, und nirgends bilden sie Spiralen oder gar Rollen. Sie sind weich und im Ganzen von bräunlichschwarzer Farbe, aber es finden sich darunter nicht wenige hellbraune und sogar einzelne weisse. Unter dem Mikroskop erscheinen sie dünn und von der Fläche aus gesehen schwarzbraun mit einem dünnen, etwas ungleichen, schwarzen Markstreifen, oder hellgelbbraun, fast ganz homogen, ohne Markstreifen, oder endlich farblos, mit einem breiteren, lufthaltigen Markstreifen. Auf Querschnitten, von denen manche eine länglichovale, die meisten eine rundliche Gestalt haben, sieht man den gutentwickelten Markstreifen. b) Das Haar von Alleo (30-35 Jahr) ist ganz schlicht, stark, in grosser Krümmung gebogen, glänzendschwarz.

c u. d) Das Haar von Towkow und von Ahéan (beide 16--18 Jahre alt) ist straff, schlicht, stark, ganz schwarz.

e) Das Haar von Tang (Vater von Ahéan) schlicht, straff, schwarz, mit gelblichbraunen und grauen Exemplaren untermischt.

Bei der mikroskopischen Untersuchung erscheinen die Haare der 4 letztgenannten Personen im Ganzen sehr dunkel, jedoch dunkelbraun, nicht schwarz; auch erkennt man, wenngleich undeutlich, im Innern einen sehr dunklen, nicht ganz regelmässigen Markstreif. Auf Querschnitten bemerkt man, dass die Dicke der einzelnen Stücke erheblich variirt, dass dagegen die Gestalt regelmässig eine rundliche ist. Die Cuticula ist sehr schwach, das Pigment in grosser Dichtigkeit in den äusseren Rindenschichten, aus dichten, länglichen Gruppen schwärzlicher Körnchen zusammengesetzt, die Grundsubstanz in sehr feinen Querschnitten scheinbar farblos. Dass dies jedoch nicht ganz zutrifft, bezeugt schon die sehr dunkle Färbung des Haars, welche zu der Zahl der Pigmentkörnchen in keinem richtigen Verhältnisse steht;

noch mehr sieht man es an den gelblich braunen Haaren von Tang (Nr. e), welche gar keine Körnchen enthalten, sondern ein ganz gleichmässig gelbes Aussehen besitzen. Die weissen Haare von Tang sind ganz farblos; auch der verhältnissmässig starke lufthaltige Markstreif erscheint nur schwärzlich, so lange Luft darin enthalten ist. 3. Von den Shom-Tatat von der Insel Showra habe ich zwei Proben erhalten:

a) von Itoë, einem Mann von 25 Jahren, eine wellig eingebogene Locke von dickem, schwarzem Haar.

b) von Tsisju, gleichfalls einem 25 jährigen Manne, ein langes, straffes, hartes, nur wenig gebogenes, glänzend schwarzes Bündelchen.

Die mikroskopische Untersuchung zeigt vorzugsweise runde, seltener ovale Stücke von sehr dunkler Farbe, in welchen häufig ein tiefbrauner, jedoch sehr oft auch ein nicht gefärbter Markstreif enthalten ist. Die Pigmentkörnchen sind etwas grösser, meist dunkelbraun, zuweilen auch fast schwarz; im letzteren Falle hat der Querschnitt ein bläuliches Aussehen. Der Hauptsitz der Körnchen ist in den peripherischen Schichten der Rinde.

4. Von gewöhnlichen Nicobares en besitze ich 19 Proben und zwar 10 von Camorta (darunter 1 Frau), 5 von Nancowry (darunter 1 Frau) und 4 (oder sicher 3) von Katchall. Dem Alter nach variirten die Leute von 6 Jahren (Nancowry) bis zu 50 Jahren (Katchall). Ausserdem sind Proben von 2 Frauen von Nancowry vorhanden, bei denen angegeben ist, dass sie Mischlinge waren: einer 55jährigen Frau von Malacca, als Tochter eines westindischen Negers bezeichnet, deren Haar fast ganz grau ist, und ihrer 25 (?) jährigen Enkelin, deren Vater ein Malaye war. Die Haare der gewöhnlichen Nicobaresen zeigen unter einander nur geringe Unterschiede, auch die der Weiber sind fast ganz übereinstimmend. Die Farbe erscheint bei blosser Betrachtung schwarz, nur bei wenigen braunschwarz oder bräunlich; die älteren Personen hatten mehrfach melirtes, mit grauen oder silberfarbenen Exemplaren untermischtes Haar. In der Form erscheint dasselbe bei einzelnen Leuten ganz gerade und straff, gewöhnlich aber ist die Locke etwas gebogen, nur in wenigen Fällen ist die Biegung stärker oder gar mehrfach wellenförmig. Obwohl die Haare sich nicht gerade hart anfühlen, so sind sie doch stark. Bei der mikroskopischen Betrachtung überwiegen die starken Exemplare, welche sehr dunkelbraun oder schwarz erscheinen. Einen Markstreif besitzen die wenigsten, jedoch zeigen sich zuweilen ganz kurze Strecken eines sehr dunklen feinen Streifens. Der Querschnitt hat eine runde, selten ovale Form; die Cuticula ist sehr schwach, das Pigment, aus kleinsten, schwärzlichen Körnchen bestehend, hauptsächlich in den äusseren Rindenschichten aufgehäuft, und diese dadurch in etwas dickeren Schnitten gelbbraun oder grünlichbraun. Am Centrum sieht man, als Andeutung des Markstreifens, regelmässig eine helle, rundliche, deutlich abgesetzte Stelle, gelegentlich einige kleinere Häufchen schwarzbraunen, klumpigen Pigments. In den weissen Haaren führt der Markstreif Luft; gelegentlich finden sich noch Reste bräunlichen Pigments in der Rinde.

Fasse ich das Gesammtergebniss dieser Mittheilungen zusammen, so ist es folgendes:

1. Die Andamanesen sind durch ihre Haarbildung von sämmtlichen, auf den Nicobaren ansässigen Stämmen scharf geschieden. Auch das Haar des Schombeng Koal darf in keine Parallele mit dem Mincopie-Haar gestellt werden.

2. Die Haarbildung sämmtlicher nicobaresischer Stämme differirt so wenig unter sich, dass eine Veranlassung, einen oder zwei dieser

Stämme für allophyl anzusehen, daraus nicht entnommen werden kann. Das Hauptmerkmal für die Unterscheidung beruht in der Stärke der Färbung und der grösseren Häufigkeit eines pigmentirten Markstreifens im Haare der Schombeng und der Showra-Leute.

3. Das Haar steht in der Mitte zwischen dem straffen Haar der mongolischen und dem schlichten, jedoch leicht gebogenen oder welligen Haar der malayischen und indischen Stämme. Eine Zuweisung der Nicobaresen zu der einen oder anderen dieser Rassen auf Grund der Haarbeschaffenheit ist nicht möglich. Jedenfalls bieten die hinterindischen Stämme, z. B. die Hügelstämme von Chittagong, viele Analogien dar.

Auch die Hautfärbung ist wenig bestimmend. Alle Schilderungen erweisen, dass die Nicobaresen, und zwar die Küstenbevölkerung am stärksten, ein verhältnissmässig dunkles Colorit haben, wie es den dunkelfarbigen Stämmen Indiens eigen ist. Rechnet man dazu die höhere Statur und die mehr hypsidolichocephale und nur durch die künstliche Verunstaltung des kindlichen Kopfes häufig verkürzte und verbreiterte Kopfform, so gewinnt man ein Bild der physischen Verhältnisse, welches eine positive Trennung dieser Leute von den Melanesiern und den Negritos erforderlich macht. Die geographische Lage der Inseln bringt den Gedanken nahe, dass eine wiederholte continentale Einwanderung von Hinterindien aus stattgefunden hat und dass die Vorfahren sowohl der gewöhnlichen Nicobaresen, als der Schombengs und der Schom-Tatat auf der gegenüberliegenden Küste des Festlandes gesessen haben. Die linguistische Vergleichung wird hoffentlich mehr Licht in diese Beziehungen bringen, für deren Aufklärung auch die vergleichende Osteologie bis jetzt nicht gegenügendes Material darbietet. Es ist dringend zu wünschen, dass sowohl von den verschiedenen Inseln der Nicobaren, als auch von den wilden Stämmen Vorderund Hinterindiens Schädel in grösserer Zahl beschafft werden.

Besonders lehrreich aber scheint mir das Beispiel der verhältnissmässig so kleinen Inselgruppe für die Beurtheilung der dunklen Stämme Indiens. Manche phantasiereiche Anthropologen leiten die letzteren ohne Weiteres von einer Urbevölkerung von Negritos ab. Nun, die Nicobaresen stehen den Negritos der Andamanen räumlich ganz nahe, und doch vermischen sie sich noch heutigen Tages mit denselben nicht, noch finden sich Uebergänge zwischen beiden. Es dürfte wohl kaum zu bezweifeln sein, dass in älterer Zeit auch die Nicobaren von NegritoStämmen besetzt waren. Insofern war der Gedanke, irgendwo auf den grösseren Inseln Inlandsstämme von Negrito-Descendenz zu finden, ein ganz rationeller. Aber allem Anschein nach hat die Einwanderung continentaler Stämme, welche schon dunkelfarbig ein wanderten und es nicht erst durch den Contakt mit Mincopies wurden, die letzteren aus den nördlichen Inseln gänzlich verdrängt, so dass ihnen nur die südlichen geblieben sind.

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Länge

Breite

Gerade Höhe

Ohrhöhe.

Stirnbreite

Längenbreitenindex

Längenhöhenindex

Ohrhöhenindex

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177 171

181

162 172

186 180
169 176 181 190
134p 136 p 130p 133p 143t 134p 128t 127 137 p 134 p 135 p
151 146 142 134 141 149 137 134 140 134 141
129 124 116 118 127 123 120 111 120 120 122
97 95 82 99 95 94 85 86 94 92 85
II. Berechnete Indices.
72,0 75,5 76,975,6 | 79,0| 70,5
81,2 81,1 84,0 76,1 77,9 78,4
69,3 68,9 68,6 67,0 70,2 64,7

72,3 | 74,375,782,7 78,5 77,4 78,4 77,3 82,7 82,0 67,8 64,9 66,3 74,1 70,9

(6) Hr. H. Handelmann übersendet d. d. Kiel, den 10. März 1884 weitere Nachrichten betreffend

den Opferbrauch bei Besitzergreifungen und Bauten.

Bei wiederholtem Durchblättern der Verhandlungen von 1883 fiel mir die merkwürdige Uebereinstimmung auf zwischen der Mittheilung 13 S. 289 des Herrn Direktor Weineck aus Zeust bei Friedland, Kreis Lübben, und den ungefähr gleichzeitigen Beobachtungen des Hrn. Prof. Pansch im Blocksberg bei Holtenau, Kreis Eckernförde (Correspondenzblatt der Deutschen anthropologischen Gesellschaft 1883 S. 54). Hier wie dort ein viereckiges Fundament, aus Feldsteinen in Lehm aufgesetzt, von ziemlich gleichem Flächeninhalt; in Zeust 6 m lang und 4,50 m breit, im Blocksberg 7 m lang und 4 m breit; doch waren die Grundmauern hier dicker und höher. Der Binnenraum war an beiden Stellen mit Lehm ausgefüllt, worin wieder Feldsteine fest eingestampft und vermauert waren. Zum Vergleich erinnere ich daran, dass auch beim Dannewerk und zwar in dem Erdwall hinter der Waldemars-Mauer ein Kernbau von Feldsteinen, welche in Lehm eingelegt sind, constatirt ist; vgl. Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-HolsteinLauenburgische Geschichte Bd. XIII S. 29-30.

Ohne Zweifel haben wir es also mit frühmittelalterlichen Grundbauten zu thun, aus einer Zeit, als noch kein Kalkmörtel üblich war. Und nun bietet uns das Fundament von Zeust ein offenkundiges Beispiel jenes Opferbrauchs der Bauleute, auf welchen ich in den Verhandlungen 1884 S. 35 u. 138 sowie Hr. Virchow ebendas. S. 308 Bezug genommen haben. Zwei aufgemauerte Hohlräume: in jedem zwischen Pferdeknochen ein auf einer Schicht Asche aufgestellter Topf, gefüllt mit Grus, worin ein Eisen geräth hineingesteckt war. Im Blocksberg sind die Verhältnisse nicht ganz so deutlich, aber von unverkennbarer Aehnlichkeit. Laut einer späteren Mittheilung vom 13. October 1883 in der Kieler Zeitung fand sich hier ein grosser platter Stein; darauf und daneben eine Schicht von Asche und Kohlen, sowie auch einige Knochenstücke, Topfscherben und Eisentheile; und diese ganze wenn man so sagen darf Heerdstätte war mit einer Steinpflasterung bedeckt, bez. geschützt. Auch sonst sind in der Lehmmasse noch Brandschichten, Kohlen und Eisenreste vorgekommen; aber hier war offenbar die Hauptstelle des Opferbrauchs, und die Ueberpflasterung sollte m. E. die in Zeust und sonst beliebte Ummauerung ersetzen.

In denselben Gesichtskreis gehört auch die von Hrn. Direktor Weineck (Verh. 1883 S. 290, Nr. 19) berichtete Beobachtung des Gastwirths zu Trebatsch, Kreis Lübben: eine mehr als 1 m hohe kegelförmige Mauerung, oben offen, mit weissem Sand gefüllt; darin ein Krug voll Sand; oben auf der Mauerung ein Pferdegerippe; alles einige Fuss unter der Erdoberfläche des Gartens. Also hier keine Beziehung auf das einzelne Gebäude, sondern auf den Wohnplatz im Allgemeinen, wie ich Verh. 1884 S. 140 mich bereits dahin ausgesprochen habe.

Schliesslich habe ich noch hervorzuheben, dass nach Mittheilung des Herrn Direktor Luchs in Breslau (Correspondenzblatt der Deutschen anthropologischen Gesellschaft 1884 S. 108-109) solche brunnenartige Holzeinfassungen mit Thongefässen, Thierknochen u. s. w., wie die zu Ratibor (Verh. 1884 S. 33), in Schlesien öfter vorkommen und dass er dieselben ins Mittelalter, vielleicht bis in das 13. Jahrhundert, hineinsetzt.

(7)

Herr N. von Seidlitz übersendet mittelst Schreibens d. d. Tiflis, 9./21. Februar folgende Mittheilung über

Bosslobiss-Kwira,

ein Sittenbild aus dem Leben der Grusiner (Imeretiner) am oberen Rion.

Die Bewohner der Ratscha, zumal die um den Hauptort dieser Provinz, den Flecken Oni, lebenden Grusiner (Imeretiner) feiern seit unvordenklichen Zeiten den dritten Sonntag im Januar a. St., der in diesem Jahre auf den 20. Januar (1. Februar n. St.) fiel, als den Rindersonntag Bosslobiss - Kwira1). Dieses Fest wird folgendermaassen begangen: Am Vorabend jenes Sonntags bereiten die Ratschiner aus Milch, Butter und Eiern einen Kuchen mit Bohnen oder einem anderen Mehlsurrogat. Nachts nehmen zwei Männer diesen Kuchen, Schweinefleisch, ein rohes Ei, eine Flasche oder einen Krug mit Wein und ein kleines Glas und begeben sich, nachdem sie zwei Knaben auf ihren Rücken genommen, in den Büffelstall, vor sich hin eine angezündete Wachskerze haltend und „bossel, bossel" rufend. Im Büffelstalle angelangt, segnen sie das Vieh und Geflügel, dabei fortwährend „bossel, bossel" rufend. Dann nehmen sie das Ei und streichen mit ihm über den Rücken der Vierfüsser hin, dabei murmelnd: „werde rund und feist wie dieses Ei". Dann streichen sie über die Hörner des Viehes mit einem Stück Fett, dazu sprechend: werde fett, wie dieser Speck". Nach diesem Einsalben beginnen sie dem Vieh die Wolle oder Borsten, dem Geflügel die Federn auszurupfen. Dieses geschieht, damit Vieh und Fasel im Lauf des Jahres vor reissenden Thieren gesichert bleiben. Nach Beendigung dieser Procedur werden der herbeigebrachte Kuchen und das Ei im Büffelstalle versteckt, der Wein und der Speck aber hier verzehrt. Zurück begiebt man sich im selben Aufzuge; am Hause angelangt, findet man aber die Thür von den im Hause befindlichen Frauen geschlossen und erhält keinen Einlass. Da klopfen denn die Männer von aussen an die Thür und rufen: was für eine Thür ist das?" — „Keine Thür, aber das Thor Gottes" - antworten die Frauen. Oeffne uns die Thür", ruft eine Stimme von aussen und erhält zur Antwot: ,,sage uns, was du bringst und ob gute Mähr?“ Ich bringe Euch alles Mögliche Gold, Silber und andere Kostbarkeiten." „Sage uns in solchem Falle, was Du uns von unseren Rindern bringst?" Die Rinder übermachten: stellt zum Frühling ein Joch her, so werden sie arbeiten." Und die Kühe?" Befahlen, ihnen einen Platz herzustellen, da sie kalben würden." Schweine?" „Befahlen, ihnen einen Platz zu reinigen, da auch sie vermehren würden." Die Hühner übermachten dasselbe u. s. w. Weiber? - Sind alle in gesegnetem Zustande und so erwartet Knaben." die Männer?" Hiessen ihre Beile herrichten, um an die Arbeit zu gehen." Endlich öffnen die Weiber die Thür und werfen dem ersten Eintretenden ein Stück Teig ins Gesicht; dann beginnt ein Festgelage. Nach dieser Ceremonie begiebt sich einer der Männer, nur nicht von denen, die in den Büffelstall gingen, dahin, den Kuchen und das Ei zu suchen, um dieselben, wenn er sie findet, ohne Je1) Die Benennung Bosslōba für diesen Sonntag (Kwira) ist eines der zahlreichen (wie ssabatoni im Mingrel. für Sonnabend, ssapone, die Seife, haeri, die Luft u. v. a.) Zeugnisse griechischen und römischen Einflusses in Grusiens Westprovinzen Imeretien, Grusien und Mingrelien. Das Wort bosseli, vom griech. Bous abstammend, ersetzt im Rionbassin, in Mingrelien anfangend, bis ins benachbarte Kartalinien (den heutigen Gorischen Kreis des Tifliser Gouvernements) hinein die rein grusinische Benennung gōmi oder gomuri, die in Kachetien für den Rinderstall gilt, während der Büffel selbst kgambetschi, die Kuh srocha und der Ochse chari mit genuin grusinischen Worten bezeichnet werden.

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