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mandem davon etwas abzugeben, zu verzehren, während, wenn nicht, darnach derjenige, der sie versteckte, geht und sie selbst aufisst.

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Der Freitag in eben der Woche heisst Bosslobiss-Paraskewi" und hat vornehmlich für den Flecken Oni Bedeutung, in welchem an diesem Tage Markt gehalten wird. In früheren Jahren durfte an diesem Freitage in Oni kein Jude1) weder seine Bude aufmachen und handeln, noch selbst aus dem Hause gehen. Am Vorabende des Freitags speisen die Knaben aller umliegenden Dörfer gut zu Abend, um am folgenden Morgen sich zu Hunderten auf den Bazar des Fleckens Oni zu begeben, wo sie den ganzen Tag über hungrig bis zum Abende herumziehen und, Gnade Gott, wenn ihnen ein Jude begegnet, solchem keine Ruhe geben, sondern ihn mit allem, was ihnen vorkommt, schlagen und bewerfen: liegt Schnee auf dem Boden, so wird das Haus und die Bude des Juden mit Schnee gefüllt; wenn es schmutziges Wetter ist, mit Koth, Steinen, Knütteln und Allem, was ihnen in die Hände kommt. In früheren Jahren traten als Führer der Jungen mitunter selbst die Vertreter der Landschaft, angesehene Edelleute und Fürsten, auf, doch ist diese Zeit schon dahin; die Knaben aber erscheinen nach wie vor an diesem Tage noch auf dem Markte. Am Vorabende des Sonntags Bossloba" backen die erwachsenen Mädchen Fladen, zur Hälfte aus Salz, essen nichts ausser diesen Fladen zur Nacht, um den Bräutigam zu errathen, da, sobald sie durstig werden, der ihnen vom Schicksal Bestimmte erscheinen muss, um sie mit Wasser zu versehen. Denselben Freitag bringt man die heirathsfähigen Mädchen in den Flecken Oni in festlichem Anzuge auf den Markt, auf den aus weit entlegenen Dörfern die jungen Bursche zur Brautschau herbeikommen. Am diesjährigen Bosslobiss-Paraskewi" gefiel einem Burschen ein Mädchen dermaassen, dass er unverzüglich die Sache zum Abschlusse brachte und auf dem Markte selbst die Verlobung mit Geschenken und Zechen in der nächsten Weinschenke (Duchan) besiegelte. Der erste Donnerstag nach dem Bossloba" heisst der Donnerstag der Ferkel und Kapaune. Von Weihnachten an werden in allen Dörfern der oberen Ratscha Ferkel oder, wenn man keine hat, Kapaune abgefüttert; am Donnerstag werden solche von den Männern geschlachtet, jedenfalls von den zum Hause selbst gehörigen, von ihnen gebraten, wobei nichts fortgeworfen werden darf. Die rechte Seite dieser Ferkel und Kapaune widmet man den Schutzengeln; diese dürfen blos verheirathete Frauen, Wittwen und Männer verzehren, während die Mädchen sie nicht berühren, ja keiner der nächsten Verwandten auch nur ein Stück von dieser Hälfte abgeben darf. Die linke Seite aber essen alle Leute ohne Unterschied; blos die Knochen derselben dürfen nicht den Hunden vorgeworfen werden, sondern müssen in den Ofen wandern.

(8) Hr. Generallieutenant von Erckert berichtet über seine

Kopfmessungen im Kaukasus in den Jahren 1881-1883.

Der in vieler Hinsicht so interessante Kaukasus, dessen Natur, Geschichte und besonders dessen nach Abstammung und Sprache so sehr verschiedenen vielen Völker unwillkürlich und belohnend zur Beobachtung und Forschung auffordern, wurde während zweier Jahre, besonders in seinen inneren und nördlichen Theilen, möglichst eingehend in anthropologischer, ethnographischer und sprachlicher Hinsicht von mir

1) Der Flecken Oni, am linken Rion-Ufer, dem gleichnamigen, von 500 Grusinern (Imeretinern) bewohnten Dorfe gegenüber gelegen, zählt gegen 500 Juden, ausser 100 Imeretinern und fast ebensoviel Armeniern, nebst einigen wenigen Russen, die hier, im administrativen Centrum des Ratscha-Kreises, ihrem Amte obliegen.

durchforscht, um in relativ kurzer Zeit, so weit es ausserdem die dienstliche Stellung gestattete, möglichst viel positives Material zu sammeln, dessen Bearbeitung und spätere Herausgabe den Forschern und Fachmännern vielleicht neue Anhalts-, Anregungs- und Combinations-Punkte zu geben vermag. In erster Linie wurden Ort und Stelle nach der Methode Virchow's Kopfmessungen vorgenommen und 25 einheimische Sprachen und Dialekte übersetzt, nach einem von mir zusammengestellten, gegen 700 Wörter und kurze Deklinations- und Conjugationssätze enthaltenden Verzeichniss, das für ein noch auf relativ niedriger Culturstufe stehendes Volk in vieler Hinsicht charakteristische und gebräuchliche Ausdrücke enthält. Damit soll die namentlich für die Bewohner des östlichen Kaukasus sehr intensive arabische, persische und tatarische (Aderbeidshan-Dialekt) Cultur- und sonstige Einwirkung genau angegeben werden, so dass dann ein relativ reiner Wortschatz übrig bleibt, der dem kundigen Sprachforscher vielleicht die Möglichkeit giebt, sowohl anderen Einfluss herauszuerkennen, als auch einen gewissen Einblick in den Charakter und die Form der Sprachen zu gewinnen, wobei leider die Gegenwart allein vorliegt, da fast alle mitgetheilten Sprachproben auf keiner Literatur beruhen, ihr Wachsthum oder Verfall daher nicht nachweisbar ist. Ohne jetzt schon bestimmtere Resultate mittheilen zu können, darf so viel wenigstens gesagt werden, dass die bis jetzt geglaubte Fabel von den hundert Sprachen nicht allein des Kaukasus, sondern selbst des Daghestan, sich für letzteres Gebiet auf min destens sehr wenige, wirklich verschiedene oder vielleicht auf einen einzigen Stamm zurückführen lassen wird.

Die Kopf- und die in geringer Zahl vorgenommenen Körpermessungen aller kaukasischen Völker wurden für jedes Individuum nach 16 verschiedenen Dimensionen ausgeführt, daraus je 10 Indices berechnet, und fast jedes gemessene Individuum charakteristisch beschrieben. Die Zahl dieser Messungen für speciell kaukasische Völker beträgt weit über 600, zu denen noch, begünstigt durch zahlreiche Repräsentanten verschiedener anderer, im russischen Reiche wohnender Nationalitäten in der Truppe, einige Hundert solcher Messungen an Wolga-Finnen, Baschkiren, Tataren, Juden, Polen und Russen kommen; sowie in Militär-Hospitälern, ebenfalls nach der Methode Virchow, ausgeführte Messungen am Rücken und dem Vorder

Diese Messungen an nicht kaukasischen Völkern sollten zugleich die Möglichkeit fremder Beimischungen nachweisen lassen, was uralo-altaischer Seits abgesehen von semitischer, für welche mehr Vergleichspunkte gegeben werden müssten, als herbeigeschafft werden konnten am ersten wahrscheinlich oder doch möglich wäre.

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Der kaukasische Isthmus konnte durch seine Topographie nie eine Strasse oder Brücke für Völkerwanderungen oder Züge, höchstens ein Zufluchtsort und Schlupfwinkel für hineingerückte oder gedrückte Haufen sein. Nur ein bei Derbend bis auf einige Hundert Schritt sich verengender, schmaler, flacher, vielfach von Flussmündungen durchbrochener Uferstreifen des kaspischen Meeres konnte eine solche Strasse bieten, die schon sehr früh von Süden her gegen einen Einfall nördlicher Völker gesperrt gewesen zu sein scheint und unter den Sassaniden dann intensiv geschlossen worden ist. Arisches Vordringen von Süden her könnte in der Vorzeit stattgefunden haben, wie im dreizehnten, vierzehnten Jahrhundert tatarische (turanische oder turkestanische), anfänglich von den Mongolen besiegte und von ihnen mitgerissene Stämme theilweise auf diesem Wege nach Norden und Westen vordrangen.

Der kaukasische Isthmus ist eben eine Völkerbarre, eine Völker-, ja man könnte sagen Welten-Grenze, wenigstens die einzige, die intensiv den Orient vom Occident

Verhandl. d. Berl. Anthropol. Gesellschaft 1885.

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geographisch und culturell scheidet. An diese Barre und in diese Barre prallten und drängten (wohl nie freiwillig) von Süd und Nord her zu verschiedenen Zeiten verschiedene Völker, die ganz oder in Bruchstücken noch heute dort wohnen. Die Ebene, die Steppe dürfte überhaupt nie Völkerwiege, -Heimath gewesen sein, ihre Uniformität schliesst eben dies Heimathsgefühl aus; an Ort und Stelle haftet der Nomade nicht; am Berglande, am Gelände haftet Herz und Sinn, Auge und Wiege. In den felsigen rauhen Daghestan konnte aus freiem Willen ohne Noth oder Gefahr niemand einziehen.

Wenn eine Aehnlichkeit oder Uebereinstimmung von Sprache und Indices der Kopfmaasse mit lokalen Bedingungen, die nur an Ort und Stelle gewürdigt werden können, vorhanden ist, dann darf ziemlich sicher auf Verwandtschaft und deren Nähe oder Ferne geschlossen oder es dürfen neue Gesichtspunkte eröffnet und vielleicht für Völker-Wanderungen und Wandelungen Neues erschlossen werden.

Sehr merkwürdig ist jedenfalls das durch die Messungen der Köpfe gewonnene Resultat, dass alle wirklich oder eigentlich kaukasischen Völker so ausgemachte, bis zu 84,0 und 86,0 als Durchschnitt gehende Brachycephalen und fast durchgängig (die Georgier theilweise ausgenommen) brunett sind. Nur die arischen, wenn auch gemischten Osseten haben etwas längeren Kopf, mehr noch die AderbeidschanTataren, die Transkaukasier und besonders die Nogaier und Kalmyken der nördlich dem Kaukasus vorliegenden Steppe.

In diesem Sinne allein, so wenig er wohl auf Abstammung Bezug haben kann, dürfte oder könnte der so bedenkliche Ausdruck kaukasische Rasse" zugelassen werden.

Um aus der grossen Zahl der mitzutheilenden Maasse und der daraus berechneten Indices sich herauszufinden und doch eben auf diese gestützt einen Ueberblick, ein Resultat zu erlangen, d. h. den ein Mittel repräsentirenden Normal-Typus und zugleich die Menge und Weite der Abweichungen zu gewinnen und sofort zu überblicken und damit zugleich die Aehnlichkeit oder Unähnlichkeit eines Volkes mit dem anderen, wird neben den Angaben noch eine graphische Darstellung der Zahlenmaasse gegeben werden, welche jeden einzelnen Index nach Procenten, in Reihen steigend und fallend, angiebt, so dass der Vergleich des Grundtypus und seiner Abweichungen Bestätigung oder Widerlegung in der beigegebenen charakteristischen Beschreibung jedes Kopfes zu bieten vermag.

Die Zahl der Messungen konnte leider nicht bei allen kaukasischen und anderen Völkern dieselbe sein, was den Vergleich und Werth noch wirksamer gemacht hätte. Bei einigen Völkern zeigte sich schon bei relativ wenigen Messungen ein gewisser Normaltypus; bei anderen kein ganz genauer oder, wohl mit in Folge unzureichender Zahl von Messungen, gar keiner.

Sehr stark ist die dem Auge sofort auffallende Beimischung semitischen, ja speciell jüdischen Blutes bei den Stämmen des Daghestan (Lesghiern) und der nordwärts vorliegenden Tschetschná. Positive historische Nachweise lassen sich dafür nicht finden, auch keine Ueberlieferungen; letztere beziehen sich nur auf die, ihrer Religion treu gebliebenen, hier und da gruppenweise in Ortschaften auftretenden und hin und wieder noch kürzlich den Wohnsitz verändert habenden, sogenannten Bergjuden. Der südöstliche, mehr offene, der südliche, mittlere und der ganze westliche, so zu sagen innerste, abgelegene Daghestan ist massenhaft, letzterer so zu sagen durchweg, von auffallend jüdischen Physiognomien eingenommen; sogar ein gewisser nicht kriegerischer, mehr zum Handel neigender Habitus ist bei letzteren bemerkbar (man wirbt unter ihnen nicht für das irreguläre daghestanische Reiter-Regiment). Auch in Tracht und besonders Haartracht ist etwas davon bemerkbar und werden

einzelne Ortschaften auch als solche bezeichnet. Nach einer mündlichen Mittheilung Abd-el-Kader's sollen Juden massenhaft und allmählich aus dem Süden durch Persien in längeren Etappen gekommen sein. Wohl von persischem Einfluss herrührend, hat sich bei dem stets ganz kurz geschnittenen oder rasirten Kopfhaar bei sehr vielen die ja auch in Russisch-Polen noch anzutreffende Sitte erhalten, das Haar relativ länger an den Schläfen, vor den Ohren zu tragen, was im östlichen Kaukasus, bei den, ganz den jüdischen Typus bewahrenden Lesghiern, sehr auffallend ist und am deutlichsten bei den Aderbeidshan-Tataren hervortritt, die oben auf der Mitte des Kopfes in einem breiten Streifen die Haare ganz kurz scheeren und sie an beiden Seiten lang lassen, woran die Erzählung vom falschen Smerdes erinnert, der sich wohl eine Ausnahme von der Sitte nicht gestattet hätte, sondern eben von der bestehenden Sitte Nutzen zog. Auch Alexander d. Gr. nahm diese persische Haartracht neben persischer Kleidung und Sitte zum Missfallen seiner Makedonier an, und erhielt dafür bezeichnende Beinamen. Mehr vornehmer arabischer Typus kommt im Daghestan und in der Tschetschna vereinzelt vor; er erklärt sich durch die von wenigen tausend Arabern bewirkte Eroberung und Muhamedanisirung des Daghestan vor vielen Jahrhunderten. Viele überhaupt leiten ihre Abstammung aus Damaskus (Scham) her. Zur Bestätigung des so deutlich hervortretenden semitischen, specifisch jüdischen Typus ist es nothwendig, zahlreiche, an Juden überhaupt vorgenommene Kopfmaasse mit denen des Kaukasus zu vergleichen. Leider ist bei der Kürze der Zeit es nicht möglich gewesen, noch andere Anzeichen dieser Aehnlichkeit zu verfolgen, die unter anderen auch im Prognathismus und darin bestehen, dass der Schuurrbart des Juden, von oben gerechnet, tiefer auf der Lippe anfängt, also im Ganzen schmaler ist und dass die Haare des Schnurrbarts sich nicht zur Seite, sondern mehr gewölbt nach unten legen; ebenso bildet der Kinnbart, besonders wenn er länger ist, nicht sowohl einen Kranz um das Kinn, sondern er spaltet sich mehr in zwei in der Mitte geschiedene Enden oder Spitzen.

Unwillkürlich fällt bei Jahrzehnte langer Beobachtung im russischen Reiche und bei unausgesetzter Berührung mit der aus so verschiedenen nationalen Elementen zusammengesetzten Truppe manches in die Augen, was der Masse und bei mangelnder Gelegenheit entgeht. Es treten dabei deutliche Unterschiede hervor, die schwer in Worten genau auszudrücken sind; aber deutlich tritt vor Augen eine unglaublich starke Analogie der einzelnen Theile des Kopfes und Gesichts unter einander, was es erklärlich macht, dass die geringste, von Menschenhand bewirkte Störung derselben sofort diese Analogie aufhebt und daher auffällt. So fällt es in die Augen, dass es Cultur-Köpfe und -Gesichter, edle Köpfe und Gesichter im Gegensatze zu uncultivirten und unedlen giebt, und dass sich Edles und Culturelles durchaus nicht immer deckt. Unter einem edlen Kopf oder Gesicht wird man unzweifelhaft ein langes oder hohes, im Gegensatz zu einem breiten oder niedrigen verstehen; eine gerade oder gebogene Nase im Gegensatz zu einer Stumpfoder Plattnase; eine schmale im Gegensatz zu einer breiten. Unter allen Indices ist keiner, der relativ so den Gesichtstypus unter diesem Gesichtspunkt repräsentirt, als die Nase, d. h. das Verhältniss ihrer Höhe (nicht Länge) zur unteren Breite. Am todten Schädel ist es die Apertura nasalis. Charakteristisch für den Culturmaassstab ist die Kleidung, d. h. die oft gerade sehr geschmacklose europäische, und je geschmackloser desto mehr. Der Kaukasier erscheint als passende Zugabe zu der Landschaft gewissermaassen männlich schön in Gesicht, Haltung und Kleidung; man gebe ihm europäische Civilkleidung oder Uniform und er verliert wesentlich; man setze ihm den Cylinder auf und er wird lächerlich, ja unmöglich.

Hoffentlich gelingt es im Laufe des Winters, die Resultate meiner massenhaften Kopfmessungen der Oeffentlichkeit zu übergeben, als Theil einer grösseren, besonders noch Sprachliches enthaltenden Arbeit, und dadurch nicht nur Positives und bisher Unbekanntes zu bieten, sondern auch das Interesse für manches auf den Kaukasus und Völkerverwandtschaft überhaupt Bezügliches anzuregen.

(9) Hr. Photograph Carl Günther schenkt der Gesellschaft eine Reihe von Photographien der Zulus,

welche in ausgezeichneter Weise die im Januar vorgestellten Personen wiedergeben.

(10) Hr. Joseph Lepkowski, unser correspondirendes Mitglied, überschickt d. d. Krakau, 20. Januar, eine Mittheilung, betitelt:

Sind nicht einige Aschenurnen-Ornamente eine Schrift?

Ein Brief von G. M. Atkin son aus West Brompton: Sur quelques inscriptions en écriture Ogham", veröffentlicht in dem Compte rendu der Lissaboner Session des anthropologisch-archäologischen Congresses, enthält eine Mittheilung über die Forschungen des weiland Richard Rolt Brash über die sogenannte Oghamschrift p. 465-469), die auf Grabsteinen in Irland und Schottland gefunden wird. Eine solche Inscriptio bilinguis (Fig. 1) ermöglichte die Lesung.

Figur 1.

CUNOCENI HICIACIT

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R. Brash behauptet, dass diese Schrift durch Vermittlung von Ankömmlingen aus südlichen Küstenländern, namentlich von der iberischen Halbinsel, auf die britischen Inseln kam und bis zum 10. Jahrhundert im Gebrauch gewesen sei.

Die Forschungen des Hrn. Brash und namentlich der angeführte Brief des Hrn. Atkinson führen mich auf den Gedanken einer weiteren Benutzung ihrer Studien und deren weitergehende Anwendung.

Wenn ich nicht irre, könnten meine Wahrnehmungen zur Aufklärung von manchen Räthseln aus der ältesten Vorzeit dienen, da ich glaube, dass zwischen der Oghamschrift und dem Bestricheln, das bisher lediglich für Ornamentik galt und oft in der verschiedensten Weise auf Aschenurnen, welche im Posenschen und in den übrigen polnischen Landestheilen, sowie auch in anderen Gegenden Europas ausgegraben wurden, wiederkehrt, eine unverkennbare Verwandtschaft besteht.

Wenn diese Strichzeichnungen nicht ganz so sind, wie die Oghamschrift, so scheinen sie doch auf derselben graphischen Methode zu beruhen. Die Schrift pflegt übrigens manchmal ihre Bestimmung zu verlieren und wird zum Ornament, wofür wir Beweise im Orient und oft auch bei uns im Mittelalter haben.

Man kann also vielleicht derartiges Bestricheln auf Aschenurnen für eine verirrte Tradition halten, für ein Ornament, das nur eine Reminiscenz früherer Wirklichkeit ist.

Ich glaube daher nicht, dass es ein eitler Traum sei, wenn ich auf die Nothwendigkeit hinweise, Studien in dieser Richtung zu unternehmen. Wenn nicht zu uns, so kann doch vielleicht zu unsern Nachfolgern die älteste Vergangenheit aus ihrem Grabe in Worten sprechen.

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