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Sitzung vom 17. Januar 1885.

Vorsitzender Hr. Virchow.

(1) Die Wahl der Ausschuss mitglieder ergiebt eine absolute Majorität für die Herren F. Jagor, G. Fritsch, Koner, W. Reiss, W. Schwartz, Friedel, Wetzstein, Deegen und Steinthal.

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(3) Der Vorsitzende beglückwünscht den in der Sitzung anwesenden Herrn Flegel zu dessen Wiedergenesung von langwieriger und gefährlicher Krankheit.

Hr. Flegel spricht hierfür seinen Dank aus und bemerkt, dass er bald wieder abzureisen gedenke, Wünsche der Mitglieder nach Kräften berücksichtigen werde und um Instructionen bitte.

(4) Hr. Messi kommer jun. übersendet ein photographisches Bild der Pfahlbauten von Robenhausen am Pfäffiker-See aus dem December 1884 von dem Versuchsfeld des eidgenössischen Polytechnikums zu Zürich.

(5) Hr. Virchow legt eine photographische Abbildung des Muschelschmucks von Bernburg vor. Abzüge des Bildes können auf Wunsch angefertigt werden.

(6) Hr. Buchholz zeigt eine

römische Goldmünze,

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einen Solidus des oströmischen Kaisers Zeno (474-491 nach Chr.), welche bei dem Dorfe Salzbrunn im Kreise Zauche-Belzig gelegentlich des Tieferlegens der Sohle eines kleinen Baches Fliess", an der Stelle, wo die „Schäperbrücke“ hinüberführt, etwa 30 cm tief im Sande gefunden und vom Schachtmeister Zippel, welcher die Arbeit leitete, im Märkischen Museum abgeliefert worden ist. Die Münze hat einen Durchmesser von 2 cm, ist ziemlich dick, 4,5 g schwer und von gediegenem Golde. An einer Stelle des Randes ist, ohne Rücksicht auf die Richtung zum Prägebilde, ein Loch zum Durchziehen einer Schnur auf rohe Weise gebohrt. Die Vorderseite zeigt das behelmte Brustbild des Kaisers, in der Linken den Schild, in der Rechten die Lanze schräg über der Schulter haltend; Umschrift:

Dominus) N(oster) ZENO PERP(etuus) AVG(ustus). Die Rückseite eine stehende geflügelte Victoria, in der Rechten das lange lateinische Kreuz, neben ihr ein Stern; Umschrift: VICTORIA AVG...; im unteren Abschnitt: CONOB. Das Gepräge ist noch recht schön und deutlich und zeugt von keiner längeren Benutzung.

Da diese Münze einer Zeit angehört, welche weit ausserhalb derjenigen liegt, der alle anderen bisher in der Provinz Brandenburg gefundenen Münzen angehören, so habe ich daraus Anlass genommen, sämmtliche bekannt gewordenen Funde zusammenzustellen und hier übersichtlich zu rekapituliren.

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Biesenbroh 2 Stück, Gold, Justinian (Märk. Forsch. VII 107).

Niederlandin 1 Stück, Bronze, Antonius (Ledeb. H. A. 90).

Kreis Arnswalde. Nichts.

Kreise Barnim:

Bockshagen 4 Stück, Bronze, Marc. Aurelius, Galerius Maximus, Caracalla, Licinius (Märk. Mus.).

Freienwalde 1 Stück, Bronze, aus der Zeit der Constantine (Märk. Mus.).

Prädikow. Einige römische Münzen wurden 1726 beim Anlegen eines Grabes vom Todtengräber neben 4 Urnen gefunden (Beckmann I 443).

Kreis Beeskow:

Beeskow 2 Stück, Bronze, Vespasian und Hadrian, im Rathhausgarten ausgegraben (Märk. Mus.).

Kreis Calau:

Krischow 1 Stück, Bronze, Antoninus Pius (Märk. Mus.).

Gross Lübbenau 1 Stück, Bronze, Philippus I. (Verh. d. Anthr. Ges. XII, 132).

Alt Döbern 1 Stück, Bronze, Antoninus Pius (Märk. Mus.).

Kreis Crossen:

Bobersberg 1 Stück, Silber, Caracalla (V. d. Anthr. Ges. VI 171).

Crossen 4 Stück, doch wird der Fund angezweifelt (das.).

Kreis Cottbus:

Cottbus 13 Stück von Caracalla bis Talonina (V. d. A. Ges. XII 132 und Märk. Forsch. VII 107).

Frauendorf 1 Stück, Gordian (V. d. A. Ges. XII 132).

Kahren 1 Stück, Trajan oder Hadrian (das.).

Kreis Friedeberg. Nichts.

Kreis Guben:

Amtitz 3 Stück mit einer Skarabäen-Gemme in Urnen gefunden, von Faustina,

Severus und Elagabal (V. d. A. G. XIII 181).

Guben 1 Stück, Hadrian (das. XII 132).

Gross Drewitz 1 Stück, Aurelius (das.).

Pohlo 1 Stück, Julia Domna (das.).

Neuzelle 1 Stück, Alexander Severus (das. XIV 107).

Wirchenblatt 1 Stück, Commodus (das. 530).

Kreis Havelland (Ost- und West-):

Buchow Carpzow 5 Stück, Silber, Vespasian, Trajan, Faustina sen., M. Aurel., in

einem Torfstich (Berl. Blätter f. Münzkunde V 323).

Pausin 1 Stück, Antoninus Pius (Led. H. A. 51).
Paaren 1 Stück, Severus Al. (Beckm. II 441).

Kreis Jüterbog-Luckenwalde:

Dahme 1 Stück, Silber, Antoninus Pius (Märk. Mus.).
Schöbendorf 1 Stück, Bronze, Faustina (das.).

Kreis Königsberg:

Bernikow 1 Stück, Bronze, Nerva (V. d. A. G. VI 171).

Königsberg 1 Stück, Silber, Marc. Aurel (das.).

Wrechow, unbestimmtes Stück (das.).

Kreis Landsberg:

Grahlow 1 Stück, Silber, Joannes Zimisces (Zeitschr. f. Ethnol. IV 167).

Kreis Lebus:

Seelow 1 Stück, Bronze, Hadrian (Märk. Mus.).

Ortwig 2 Stück, Bronze, Hadrian und Nerva Trajan (das.).

Müllrose 1 Stück, Gold, Diocletian (das.).

Müncheberg 1 Stück, Silber, Domitian (V. d. A. G. VI 171).
Platikow 1 Stück, Gold, Numerian (das.).

Podelzig 1 Stück, Bronze, Antoninus P. (das. V 162).

Reitwein 1 Stück, Bronze, Faustina (Bekm. II 441).

Kreis Luckau:

Briesen 1 Stück, Silber, Trajan (Zeitschr. f. Ethn. IV 166).
Sagritz 1 Stück (das. VI 171).

Giessmannsdorf 7 Stück, Caracalla bis Talonina (das. XII 132).

Kreis Lübben:

Lübben 1 Stück, Silber, Gordian (Märk. Mus.).

Neuzauche 1 Stück, Bronze, Antoninus Pius (V. d. A. G. XII 132).

Licberose 1 Stück, Bronze, Vespasian (das.).

Reudnitz 3 Stück, Republik und 1 Marc. Aurel (Zeitschr. f. Ethn. IV 167). Kreis Prenzlau. Nichts.

Kreis Priegnitz:

Nietzow, 2 Stück, Silber, Antoninus Pius und Gordian III (das. IV 167).
Ohne Ortsangabe 1 Stück, Vespasian (Beckm. II 439).

Kreis Ruppin. Nichts.

Kreis Soldin:

Wusterwitz 2 Stück unbekannt (Beckm. II 443).

Ohne Ortsangabe 1 Stück, Bronze, undeutlich (Märk. Mus.). Kreis Sorau:

Teuplitz 1 Stück, Bronze, Trajan (V. d. A. G. XIV 107).

Kreise Spremberg. Nichts.

Kreis Sternberg:

Rampitz, 1 Stück, Silber, Nerva (Märk. Mus.).

Zielenzig 1 Stück, Silber, Antoninus Pius (Berl. Blätter f. Münzk. IV 86).

Königswalde 1 Stück, Silber, Trajan (Märk. Forsch. VII 108).

Kreis Teltow:

Cöpenick 1 Stück, Bronze, Victorinus (Märk. Mus.).

Tempelhof 2 Stücke, Bronze, Magnentius und Constans (das.).
Niederlöhme 1 Stück, Silber, Valerian (das.).

Osdorf 1 Stück, Bronze, M. J. Philippus (das.).

Zehlendorf 1 Stück, Bronze, Tetricus (das.).

Rixdorf 1 Stück, Bronze, Gordian f. Vimiacium in Mösien (das.).
Ragow 2 Stück, Bronze, Nerva (Bekm. II 439 u. 441).

Kreis Templin:

Lychen 1 Stück, Bronze, Antoninus Pius (Märk. Mus.).

Warbende 1 Stück, Silber, Antoninus Pius (V. d. A. G. VI 172). Kreis Zauche:

Dippmannsdorf 1 Stück, Bronze, Faustina (das.).

Niemegk 74 Stück, Silber, davon 50 Stück Republik, 21 von Brutus und Marc. Antonius und 24 Kaisermünzen von Augustus bis Hadrian. Obgleich die 50 Republikmünzen bis auf das Jahr 200 v. Chr. zurückreichen, kann der in einer Urne mit Deckel verpackt gewesene Fund wegen der bis Hadrian reichenden jüngsten Münzen frühestens in der Mitte des 2. Jahrhunderts hier vergraben worden sein (Märk. Forsch VII 102).

Dahnsdorf 2 Stück, Bronze, Tiberius bez. Diana Liscina (Led. H. A. 49).
Kammer, mehrere Stücke in einem eisernen Gefäss, Trajan (das. 50).
Kemnitz 1 Stück, Volusian (Beckm. II 442).
Saarmund, etliche Stück" (Beckm. II 443).
Salzbrunn 1 Stück, Gold, Zeno (s. oben).

Kreis Züllichau. Nichts.

Hiernach sind in der ganzen Provinz Brandenburg 74 Fundstellen römischer Münzen bekannt geworden, an welchen gegen 200 Stück und zwar 5 von Gold, 93 von Silber, die übrigen von Bronze, vorkamen. Die Fundstellen vertheilen sich ziemlich gleichmässig auf die ganze Provinz, nur in 5 Kreisen ist kein Fund nachgewiesen. Als ein wirklicher Schatz, vergraben und verwahrt, erscheint der Fund von Niemegk und vielleicht der von Kammer, Kreis Zauche-Belzig; als Beilagen auf Begräbnissplätzen theils in, theils neben den Todtenurnen sind die Funde von Prädikow, Kreis Barnim und von Amtitz, Kreis Guben, constatirt. Die Fundumstände des grössten Theils der übrigen deuten auf zufälliges Verlorengehen in prähistorischer Zeit, während bezüglich des Restes die Fundangaben zum Theil unzuverlässig und zweifelhaft sind, zum Theil auch Verlust aus Privatsammlungen u. s. w. in neuerer Zeit anzunehmen ist. Die Zahl der Funde, welche zuverlässiges Material für die vorgeschichtliche Forschung bieten, bleibt immerhin gross, wenn mit in Betracht gezogen wird, dass ein grosser Theil derselben von der heidnischen Zeit an bis jetzt gar nicht bekannt geworden sein dürfte und dass zahlreiche Münzen wohl immer noch unentdeckt in der Erde schlummern. Sie genügt vollauf, um darzuthun, dass die römischen Münzen in der letzten germanischen Zeit, vom 1. bis 4. Jahrhundert, hier im Gebiet zwischen Elbe und Oder, eine grosse Rolle als Geld, als Tauschmittel, spielten und dass daher schon frequente Handelsbeziehungen mit dem Süden bestanden. Sind doch Gegenstände anderer Art, als Geräthe und Waffen von Bronze, obgleich sie wohl schon jede Familie besass und diese Dinge noch leichter verloren gehen konnten, als das lediglich als Schatz betrachtete und daher wohl sorgfältiger verwahrte Geld, nicht erheblich häufiger gefunden worden. Nach der jüngsten der oben aufgeführten Münzen bestätigen die römischen Münzfunde jedoch nur bis zu der 375 beginnenden Völkerwanderung das Bestehen solchen Handelsverkehrs. Derselbe muss unter dem Einfluss der durch die Völkerverschiebung und Kriege entstandenen allgemeinen Unsicherheit auf 4-5 Jahrhunderte gänzlich verloren gegangen sein, denn die Geschichte bietet darüber keinerlei Material und kein einziger Münzfund oder anderer chronologisch bestimmbarer Fund sprach dafür.

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