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Paläste und Tempel kennen (Abb. 233. 235). Lagernde kurîbu-Gestalten (gleich den ägyptischen Sphinxen) zeigen Abb. 38f.

Bei Ez If. sind die Kerubim die Träger des Thronwagens, in Offbg Joh 4, 6 sind sie die Träger des göttlichen Throns.

Flamme des hin und her sich bewegenden Schwertes. Es ist das Schwert, das in der Legende der Drachenkämpfer führt und das als,,zweischneidiges" 2, d. h. auf beiden Seiten geschliffen ist, mit beiden Händen gefaßt und nach rechts und links geschwungen wird, wenn der Held den Drachen besiegen und in der Mitte durchschneiden wird (s. S. 11).

Offbg 1, 16 ist das Schwert die Zunge des Weltenrichters, der das Urteil spricht, vgl. 2, 12, wo es der Kämpfer gegen den in Pergamon thronenden Sattan (2, 16!) trägt. Es scheint aber noch eine

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Abb. 39: Lagernde Kerube aus Nimrud-Kelach.
Layard, Mon. I, 95 (ein ähnlicher Kerub aus
Kelach bei Layard, Niniveh und seine Über-
reste Fig. XIII).

Häufung und das Ineinander der Motive. Das flammende Schwert hat hier keinen Träger; die Phantasie muß zu Hilfe kommen, die es einem Kerub in die Hand gibt, etwa wie 4 Mos 22, 23 ff. der Engel mit gezücktem Schwert Bileam entgegentritt. Beim Zugang zum Paradies bez. zur himmlischen Welt erwartet man aber nach dem orientalischen Weltbild noch ein zweites Hindernis: die Feuerlohe. Koran Sure 72, 8 heißt es:,,Wir rührten den Himmel an und fanden ihn voll von Wächtern und Feuerbrand". Man denke ferner an die,,Waberlohe", durch die der Retter Siegfried hindurch

1) Lahat ohne Artikel, weil es sich um einen mythischen Begriff handelt. 2),,Schwert, das nach allen Seiten schlägt",,,haue hierhin, haue dahin" in 1001 Nacht, das,,hauende Schwert" des Siegfried, Theseus usw. Ehud's Schwert Ri 3, 16 ist zweischneidig; vgl. Hebr 4, 12; Offbg 2, 12. S. hierzu und zum Folgenden (Waberlohe) Winckler F. III, 392f. und die Register.

3) Vgl. den brennenden Dornbusch, der 2 Mos 3, 2 die Gottesnähe anzeigt (s. hernach); ferner die feurige Mauer um die neue Gottesstadt Sach 2, 9.

muß. Das Wort an, bei dem der überlieferte Text an Schwert denkt, könnte in der Tat auch Waberlohe bedeuten1. Neben den Kerubim würde dann,,die Flamme des lodernden Feuers" den Zugang versperren.

Daß man später unter der,,Flamme des zuckenden Schwertes“ den „,Blitz“ verstanden hat, dürften die Zusätze zu Daniel II (Susanna, Kautzsch, Apokr. S. 188f.) zeigen, wo der Engel des Herrn,,mit dem Schwert" angekündigt wird (II, 59), während er bei dem Strafvollzug (II, 62) Feuer mitten durch die in die Schlucht Geworfenen schleuderte (damit ist doch wohl der Blitz gemeint). Zu Blitz = Schwert s. Motivregister.

Thureau-Dangin weist in der Revue d'hist. et de litt. rel. I, 146 ff. auf eine Stelle der Inschrift Tiglat pilesers I. (col. VI, 15, s. KB I, 37): Nach der Zerstörung der festen Stadt Hanusa errichtet Tiglatpileser auf der Ruinenstätte einen,,eheinen Blitz“ (birik siparri) und schreibt darauf eine Verherrlichung seines Sieges und eine Warnung vor Wiederaufbau der Stadt.,,Ein Haus von Ziegelsteinen errichtete ich darauf und stellte jenen Blitz aus Kupfer darinnen auf."

S. 358f. wird gezeigt werden, daß der brennende Dornbusch zum paradiesischen Gottessitz gehört. Die Dornen versperren den Zugang wie die Waberlohe. Die Motive liegen getrennt vor in der Waberlohe, die Brunhilde umgibt, und in den Dornen, die den Zugang zum Dornröschen versperren oder den Zugang zum Paradies, wie im Märchen vom Marienkind Grimm Nr. 3, wo der rettende Königssohn mit dem Schwert durch die Dornen dringt. Zu Dornenhecke und Flammenwall in Mythos und Märchen s. Bolte und Polívka, Anmerkungen zu Grimms Märchen I, S. 440; zum Paradiesgarten auch Grimm Nr. 57 und 91. Im Epos wie im Märchen handelt es sich um Mondphasen-Motive und in der Anwendung auf die Lehre von der Rettererwartung um das Auftreten des Erretters nach der Fluchzeit, der durch die Befreiung die neue Zeit bringt. Vgl. die Vorbemerkungen zum Motivregister.

Achtes Kapitel.
Die Urväter.

Das babylonische Material.

1. Die Gründung der großen babylonischen Städte wird in die Zeit der Weltschöpfung zurückgeführt. Auch in der biblischen Urgeschichte wird ja unbekümmert um den Widerspruch in der Geschichte Kains der Bau von Städten vorausgesetzt s. S. 107f. Der S. 8 wiedergegebene Schöpfungsbericht erzählt den Bau der Städte nach ihren kosmischen Urbildern. Insbesondere legt die Lehre Wert darauf, den Bau von Babylon mit der Schöpfung zu verbinden. Das Recht Babylons wird damit begründet, ebenso wie mit der Lehre, daß Marduk, der Stadtgott von Babylon, den Drachen des Urchaos besiegt und die Welt gebaut habe. Die Einleitung des Codex Hammurabi setzt die göttliche Berufung Hammurabis, der Babylon zur Metropole machte, als künftigen Weltherrn und

ähnliches zu beSonne

1) In Horeb (Sonnenberg) neben Sinai (Mondberg) scheint deuten: Gluthitze, s. Winckler F. III, 308 vgl. oben S. 100, Anm. 1. Zu 2 und Hitze, Gegensatz p Mond und Kälte s. Motivregister. dukt der Flamme (b). Das paßt aber zur Vorstellung von der Waberlohe.

ist immer Pro

Erretter im Sinne einer göttlichen Prädestination an den Anfang der Welt:

,,Als der erhabene Anu, der König der Anunnaki, (und) Inlil, der Herr von Himmel und Erde,

welcher bestimmt das Geschick des Landes, Marduk, dem Herrschersohne Eas,

die Herrschaft über die Gesamtheit der Menschen zugeteilt hatten, unter den Igigi ihn groß gemacht hatten,

Babylons hehren Namen nannten (d. h. Babylon schufen, s. S. 108), in den (vier) Weltgegenden (d. h. als Welthauptstadt, s. HAOG S. 49 ff.), es groß machten, darinnen ein ewiges Königtum, dessen Grundlagen wie Himmel und Erde festgelegt sind, ihm (Marduk) begründeten, damals haben mich, Hammurabi, den erhabenen Fürsten, der die Götter ehrt, um das Recht im Lande zur Geltung zu bringen, den Schlechten und Bösen zu vernichten, damit der Starke dem Schwachen nicht schade, damit ich wie Šamaš über die Schwarzköpfigen (= Menschen) aufgehe, das Land erleuchte,

Anu und Inlil, um das Wohlbefinden der Menschen zu fördern, mit Namen berufen:

Hammurabi, der Hirte (Fürst), der von Inlil berufene, bin ich

"

Die verschiedenen Tempellehren setzen natürlich an den Anfang der Welt verschiedene Urkönige. In der Verbindung mit der Lehre vom erstgeschaffenen Menschen sind systematische Reihen von Urkönigen künstlich geschaffen worden, die einerseits als Träger der Weltmacht, andererseits als Träger der göttlichen Weisheit erscheinen: Urkönige und Weise der Urzeit. Die Heimat der Urkönige deutet vielleicht im einzelnen Falle den Ursprung der betreffenden Tempellehren an. Der Text aus Nippur (unten Nr. 5) zeigt, daß die Spekulation sehr alt ist. Die Zahlensysteme variieren. Berossos hat ein anderes System als der Text aus Nippur.

Man spricht auch von ,,Tafeln", auf denen die Geschichte der Urzeit niedergeschrieben waren. Berossos erzählt, Xisuthros habe solche Tafeln, die ein ganzes Weltzeitalter umfaßten (,,Anfang, Mitte und Ende“), vor der Flut in Sippar begraben und nach der Flut den Menschen wieder überliefert (s. S. 127).

Auf einem medizinischen Text K 4023 werden magische Anweisungen auf,,Aussprüche der alten Weisen vor der Flut" zurückgeführt (ša pî apkallê labirûti ša lâm abûbi).

Asurbanipal (VAB VII, S. 256, Z. 3f.) sagt, er habe,,Steine aus der Zeit vor der Flut gelesen".

2. Auch die babylonische Erdkarte (s. HAOG 31 Abb. 18) spricht vom,, Jahr der großen Rotschlange" (s. S. 126 šanat mušrušši rabi) und nennt Utnapištim, den Sintfluthelden, als König, daneben Nûr-"Dagan und Šarrukîn1.

3. In einem Keilschrift-Katalog (Haupt, Nimrod-Epos, S. 90-92) werden Weise genannt, denen die alten Legenden und Epen zugeschrieben

1) HAOG S. 70, 3 ist,,Sargon" zu streichen. Die beiden letzten Könige sind

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werden, darunter der Priester Sin-likî-unnini für das Gilgameš-Epos; daneben Amêl-ilu Nannar für das Etana-Epos. Es heißt: die Werke stammen ša pî,,,aus dem Munde", des Betreffenden; vielleicht handelt es sich aber nur um die Rezitatoren oder Diktierer der Zeit Asurbanipals (vgl. HAOG S. 305f.).

4. In demselben Sinne und Geist sprachen die Texte von Königen. nach der Flut. V R 44, 20a trägt eine Liste altbabylonischer Könige die Unterschrift:,,Dieses sind die nachsintflutlichen Könige Babyloniens" (annûtum šar Bâbili ša arki abûbi).

5. Auf der in verschiedenen jüngeren und älteren Exemplaren erhaltenen 3. Tafel der S. 6f. vgl. 118 f. besprochenen Tafelserie aus Nippur werden Königslisten aufgeführt, die bis zur Flut zurückreichen1.

Der erste Teil der Liste ist rein legendarisch. Er nennt die aus den Epen bekannten Gestalten, wie Gilgameš, Tamuz, Etana. Lange Regierungen werden ihnen zugeschrieben: Etana regiert 625 Jahre, ein König mit Namen,,Skorpion" 840 Jahre, Lugalbanda von Erech 1200 Jahre. Später werden die Listen historisch. Die Könige regieren 36, 20, 7 usw. Jahre. Auf dem Exemplar der Tafel, die unter dem 134. König, d. h. dem II. König der Dynastie von Isin geschrieben worden ist, werden bis zu diesem 32175 Jahre gezählt. Ein anderes Exemplar rechnet von der Sintflut bis zum 139. König, dem letzten König der Dynastie von Isin, 32234 Jahre2. Poebel sagt, daß einige der Könige in Chroniken und poetischen Stücken vorkommen, die er aus den Nippur-Sammlungen kopiert hat. Eine Variante der Legende vom Raub der Schicksalstafeln durch Zû knüpft an den Namen des Lugalbanda an:

Lugalbanda3 begann seine Laufbahn als ein Hirte. Zu dieser Zeit stahl der Vogel Zû dem Inlil, dem Götterkönig, die Schicksalstafeln, die ihrem Besitzer Macht über die ganze Welt, über Götter und Menschen geben. Inlil pflegte sie auf seiner Brust zu tragen. Eines Tages, als er auf seinem Throne saß, schnappte der Vogel Zû die Tafel weg und floh nach einem entfernten Gebirge. Keiner von den Göttern wagte es, zur Wiedererlangung der Tafeln etwas zu unternehmen, da Zû jetzt die ganze Macht besaß. Aber der Hirte Lugalbanda erlangte sie durch eine List wieder. Inlil belohnte seinen Dienst, indem er ihn zum König von Erech und nach einer Regierung von 1200 Jahren zum Gott machte. Als solcher wurde er noch in spätester Zeit in Babylonien verehrt a.

6. Berossos, dessen Urgeschichte S. 18ff. besprochen wurde, erzählt von Urkönigen, die Offenbarung empfingen und vermittelten. Bei dem

hier offenbar mythologische Gestalten. Ein unveröffentlichtes Fragment enthält ein Gespräch zwischen beiden.

1) s. Poebel, Historical Texts (Univ. of Pennsylv. The University Museum. Publ. of the Bab. section IV, 1 1914); Historical and Grammatical texts (ib. vol. V 1914 vgl. OLZ 1914, Sp. 241ff.).

2) Berossos 360000.

3) Jensen KB VI, 458.

4) Vgl. V R 46, 27a b: kakkab TAR. LUGAL,,Hahnengestirn“

s. Jensen KB VI, 458 und KAO IV, S. 56.

Lugalbanda;

Bericht über Oannes (s. S. 19) sagt er: Später seien noch andere ihm ähnliche Wesen erschienen, über die er in der Königsgeschichte Auskunft geben wolle.

Über die Urkönige berichtet er dann in einem bei Eusebius erhaltenen Fragment1.

,,Berossos berichtete, daß der erste König ein Chaldäer Alorus aus Babylon gewesen sei; er habe 10 Saren regiert ..... Als Alorus gestorben war, regierte sein Sohn Alaparus 3 Saren, und nach Alaparus regierte Amelon, ein Chaldäer aus dem Staate Pautibiblon, 13 Saren. Nach Amelon habe aber Ammenon, ein Chaldäer aus Pautibiblon, 12 Saren regiert. In seinen Tagen sei ein Tier aus dem Roten Meere heraus erschienen, das man Idotion nennt und das die Gestalt eines Menschen und Fisches hatte. Und nach ihm habe Amegalaros aus der Stadt Pautibiblon 18 Saren regiert. Nach diesem sei Daonos, ein Hirt aus Pautibiblon, gewesen; auch er habe 10 Saren regiert. Unter ihm seien wiederum vier Sirenen aus dem Roten Meere erschienen, die in gleicher Weise Menschen- und Fischgestalt hatten. Und darauf habe Edoranchus aus dem Staate Pautibiblon 18 Saren die Herrschaft innegehabt. Unter ihm sei wiederum ein anderes Tier, das einem Fische und Menschen ähnlich war, erschienen, namens Odakon. Alle diese (Wesen) seien, sagt (Berossos), von Oannes im ganzen und im einzelnen dargelegt worden. Darauf habe Amempsinos, ein Chaldäer aus Lanchara, die Herrschaft innegehabt und 10 Saren regiert. Darauf habe Otiartes, ein Chaldäer aus Lanchara, die Herrschaft innegehabt und 8 Saren regiert. Nach dem Tode des Otiartes habe sein Sohn Xisuthros 18 Saren regiert. Unter ihm sei die große Sintflut geschehen“.

Parallelen zur Zehnzahl der Urkönige und Siebenzahl der Weisen bei anderen Kulturvölkern, die die Lehre durch Wanderung empfangen haben müssen, s. bei Lueken, Die Traditionen des Menschengeschlechtes2. S. 146ff. Die persische Sage beginnt mit Gajomartan, dem Urmenschen, der auf dem nachmaligen Götterberge Hara Burzati lebt, eine Reihe von 10 weißen Urvätern, die einen Zeitraum von 2000-2500 Jahren umfassen, ohne eine Verbindung mit der Sintflut. Die indische Sage zählt 9 Brahmadikas (Brahmas Nachkommen mit Brahma selbst 10) oder 10 Pitris (Väter) vor der Flut Manus.

Die biblischen Urväter.

I Mos 4, 17ff.: Die Kainiten. 1 Mos 4, 25f., 5, 1ff.: Die Sethiten. Daß zwei Varianten einer Überlieferung vorliegen, ist jetzt allgemein anerkannt. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die erfinderischen und die frommen Urväter die biblische Parallele bilden zu den Offenbarungsträgern und,,Weisen" vor der Flut, die bei Berossos in die Reihe der Urkönige eingeschoben sind, und von denen auch sonst die babylonischen Texte sprechen.

1) Da die Textausgabe von Schnabel noch nicht erschienen ist (s. S. 19), geben wir die kritische Übersetzung, die Ungnad bei Greßmann, Altor. Texte und Bilder I, S. 38f. bietet, hier wieder.

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4) Zur Deutung der Wesen als Offenbarungsbücher s. S. 19.

5) Buttmann, Philologus 1828, I, 170f. Vgl. Budde, Die biblische Urgeschichte.

S. 90 ff.

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