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Jedenfalls hat Karthago einen älteren Namen gehabt, und man erinnert sich an die Legende von der Gründung Karthagos durch Dido-Elissa1. Elissa ist dann hier als Repräsentant der phönizischen Kolonien an der Küste und auf den Inseln Nordafrikas gemeint2.

Wenn Ez 27, 7 sagt, daß Tyrus seinen Purpurstoff von den Inseln Elišas holt, so bleibt das auffällig, da Tyrus die uralte Heimat des Purpurs ist, an der auch die Sagen von der Auffindung der Purpurschnecke hängen. Es müßte sich um einen besonderen Stoff handeln, wie er auf der Insel Meninx südöstlich von Karthago gefunden wird. An sich könnte die Ezechielstelle für die Erklärung von Eliša auf ein anderes Küstengebiet führen, das auch durch Purpur berühmt ist und ebenfalls zur Situation passen würde: auf Süditalien. Das Targ. zu Ez 27, 7 versteht in der Tat unter Eliša eine Stadt Italiens. Aber das kann auch auf späterer Umdeutung beruhen wie 1 Mak 1, I und 8,5 Kittim-Mazedonien als Ausgangspunkt Alexanders bez. als Reich des Perseus3.

Taršiš ist der Name des Bergwerksdistriktes im südlichen Spanien. Es bezeichnet den äußersten Westen1, wie Gog den äußersten Norden. Der ,,alte Orient" hat vorläufig zur Lösung der Tarsis-Frage nichts beizubringen. Vgl. G. Oppert, Tarshish und Ophir, Berlin 1903; Hüsing, OLZ 1904, Sp. 315 ff.

P. Haupt hat in einem Vortrag auf dem Hamburger Orientalisten-Kongreß 1902 dargelegt, daß die im Alten Testament erwähnten Tarsis-Steine Zinnober-Kristalle aus Almaden in Spanien sind, aus denen Tätowierungsfarbe fabriziert wurde, und daß die Stelle HL 5, 14 sagt, die gebräunten, bronzefarbenen Arme seien mit Zinnoberrot tätowiert und der vor der Sonne geschützte elfenbeinerne Leib mit Lasurfarbe. Tätowierung vermutet schon Winckler, F. I, 293. — Jes 60, 9; Ps 72, 10 erscheint Tarsis wie hier neben den,,Inseln".

Kittim. Die Deutung des Namens auf Zypern ist aufzugeben. Der griechische Name der Hauptstadt Kition ist nicht beweiskräftig. Die Stadt heißt in den aus persischer Zeit stammenden phönizischen Inschriften Kiti. Die Insel selbst nennen die Amarnabriefe Alašia, ägyptisch Alas oder Asi, seit Sargon heißt sie Ja' und Jadnana. Jes 23, I und 12 ist Kittim ein Ziel der Taršiš-Schiffe. Bei Da 11, 30 ist Kittim speziell Rom. Gemeint ist also unter Kittim Süditalien, besonders Sizilien, das dann als Hauptvertreter der westlichen Inselwelt gilt und mit Eliša-Afrika das Hauptgebiet phönizischer Kolonien darstellt.

Dodanim. I Chr 1, 7 (Abschrift von I Mos 10, 4) steht Rodanim. Da es ebenfalls zu den Kindern Javans gehört, also zur Welt der westlichen Länder und Inseln, so ist an Rhodos zu denken, das in alter Zeit eine große Bedeutung hatte.

= Dorer.

Eine andre Konjektur, die 1 Chr unberücksichtigt läßt, wäre: Dorânim Es würde dann das eigentliche Griechenland als Sohn Javans genannt sein, was der naiven geographischen Auffassung entspräche, der die Jonier, die kleinasiatischen Griechen, näher liegen. Rodanim wird aber vorzuziehen sein.

briefe

1) s. Ed. Meyer, Geschichte I, 282 Anm.

2) Nach H. Grimme, Lit. Rundschau 1904, S. 346:

=

Zypern. S. dagegen unten unter Kittim.

= Alašia der Amarna

3) s. hierzu und zum folgenden Kittim H. Winckler F. II, 422, 564 ff.
4) vgl. Jon 1, 3; 4, 2, wonach es zu Schiff erreicht wird.

5) So noch bei Kautzsch zu Jes 23, I und 1 Mak 1, 1.

10, 5: Von diesen (von Eliša-Karthago, Tarsis-Spanien, Kittim-Süditalien, Rodanim-Rhodos [?]) zweigten sich ab die Inseln der Heiden, d. h. die Inseln und Kolonien des Mittelmeerbeckens. Das ergibt ein klares geographisches Bild.

10, 6: Und die Söhne Hams waren Kuš, Mișraim, Put und Kanaan. Kuš entspricht dem antiken Begriff Äthiopien, das heutige Nubien und ein Stück des Sudan bis etwa Chartum umfassend1.

Erst zu Sanheribs Zeit ist das Gebiet durch das Auftreten Tirhakas in den deutlichen Gesichtskreis Israels getreten, Tirhaka Jes 37, 9 ist König von Kuš. Die vorderasiatischen Völker nannten so aber auch den Strich Arabiens, den man auf dem Wege nach dem dunklen afrikanischen Hinterlande passieren mußte, so wie sie den nördlichen Landstrich Arabiens, WO es nach Ägypten ,,durch" geht, Muşri nannten, indem sie Arabien in Zusammenhang mit den gegenüberliegenden Teilen Afrikas stehend sich dachten2. Die Nomenklatur entspricht den unklaren geographischen Begriffen des Altertums, wobei noch zu bedenken ist, daß wenigstens Ägypten im Altertum zu Vorderasien gerechnet wird; der schwarze Erdteil begann erst jenseits der Wüste. Daß hier zugleich an die arabische Landschaft Kuš gedacht ist, wie zuerst Glaser ausgesprochen hat, zeigen die von Kuš abgeleiteten Söhne 10, 7, von denen einige als arabische Landschaftsnamen identifiziert werden können. Auch die Gattin Moses, von der 4 Mos 12, 1 spricht, ist in diesem arabischen Sinne ein Weib von Kuš; der Kušit Zerḥa 2 Chr 14, 9 ist ein arabischer Häuptling. Besonders deutlich ist die Deutung des Namens Kuš Jes 45, 14, wo neben Kuš die,,Sabäer, die hochgewachsenen Männer" genannt sind. Vielleicht ist auch Hab 3, 7 Kušan als Schreibfehler für Kuš3 zu fassen; es steht hier parallel zu den Zeltdecken der Midianiter1.

Misraim ist Ägypten.

Es verhält sich hier wie bei Kuš-Nubien. Mișraim ist ein geographischer Gesamtbegriff, der, wie H. Winckler erkannt hat, auch einen Teil Arabiens umfaßt und zwar den Strich, bei dem es nach Ägypten,,durch" geht. Da unter Kuš wegen der arabischen Söhne sicher zugleich an die arabische Landschaft gedacht ist, und da sich das Reich Punt (Puț, s. unten) anschließt, so wäre von vornherein zu erwarten, daß auch hier das arabische Land gemeint ist. Aber der Verfasser von v. 13 denkt, wie die,,Söhne“ zeigen, an das eigentliche Ägypten. Für Mușri-Arabien würde die geographisch-politische Situation sprechen. Der betreffende arabische Landstrich heißt in den Keilinschriften Muṣri (hebräisch also etwa Moșar), in den minäischen Inschriften Muşran (immer mit Artikel). Hier befand sich eine Handelskolonie des Reiches Ma ́in (Minäer), deren Haupthandelsartikel Weihrauch und Myrrhen gewesen sein mögen. Es ist das biblische Midian. Die ,,midianitischen" Kaufleute der Josefgeschichte sind Minäer, der midianitische Schwiegervater Jethros ist Minäer. In den Zeiten des Niederganges des minäischen Reiches' wurde die Kolonie in Mușri unabhängig. Als

1) s. Spiegelberg, Ägyptologische Randglossen S. 10.

2) Ähnlich unterscheidet man noch heute im Anschluß an die Benennungen des klassischen Zeitalters das rechte Nilufer als „,arabische Wüste" im Gegensatz zur libyschen Wüste.

3) Oder südarabische Bildung

Musur.

alter Artikel? vgl. Midian, ferner Muṣran von

4) s. hierzu H. Winckler, KAT3 144, der das inschriftliche Material beibringt und vgl. Hommel, Aufs. und Abh. 208 ff.

5) MVAG 1898, Nr. 1 und 4; 1906, Nr. 1, S. 102 ff.

6) Nach Grimme, Lit. Rundschau 1904, 346 ist Midian vielmehr M-d-j der nachher erwähnten Inschrift Glaser 1155.

7) Im 7. Jahrhundert ist es von den aus Norden gekommenen Sabäern abgelöst, s. zu Saba S. 158.

im 8. Jahrhundert, also in der Zeit, in der der Verfasser unsrer Stelle schrieb, die assyrischen Könige nach Nordarabien kamen, war Mușri unabhängig. In diese Zeit (nach Hommel ca. 1000 v. Chr.) gehört nach Winckler u. a. die berühmte Inschrift Glaser 1155 = Halévy 5351, die vom Statthalter von Mușran und den Minäern von Musran spricht, die einen Handelszug nach Ägypten, Ašur (nach Hommel Edom) und 'êber ha-nahar unternahmen und die uns die Sabäer (s. unten S. 158) auf dem Zuge nach dem Süden zeigt.

Put. Die Sept. gibt Put bei Ezechiel und Jeremia mit,,Libyer" wieder. Gemeint ist das Reich Punt (ägyptisch Pwnt), das die Landstriche zu beiden Seiten des südlichsten Roten Meeres umfaßte2.

Es hatte bereits mit dem ägyptischen Reiche enge Handelsverbindung gehabt und stand im 8. und 7. Jahrhundert gleichwie Kuš in naher Beziehung zu Ägypten. Dieses Punt reichte weit nach Arabien hinein und auf afrikanischer Seite ziemlich weit nördlich über die Meerenge von Bab el Mandeb hinaus, wobei wiederum zu bedenken ist, daß dieser Teil Afrikas einschließlich Ägyptens im Altertum zu Asien gerechnet wurde. Ed. Glaser, MVAG 1899, 3, 51 ff. meint, daß unter Pwnt vom ägyptischen Standpunkte aus schließlich die gesamten Völker Südarabiens und der Ostküste Afrikas zu verstehen sind, und meint gerade deshalb, daß in der Bibel eher Kuš als Put diesen Gesamtbegriff wiedergibt. Jedenfalls liegt dem Put der Völkertafel ein allgemeiner dunkler geographischer, nicht ethnographischer Begriff zugrunde. Daraus erklärt sich wohl auch, daß die Völkertafel bei Put auf Unterabteilungen verzichtet.

Kanaan. Kanaan steht hier wie auch sonst für Ham. Die HamBevölkerung ist die Sklavenwelt, die der Sem-Bevölkerung dienstbar sein soll (s. S. 146f.). Der Verfasser unserer Stelle setzt dafür Kanaan, d. h. die Bevölkerung, die im eigenen Lande als unterjochte Urbevölkerung diese Sklavenrolle spielen soll. Von diesem politischen Gesichtspunkte aus ist es vielleicht nachträglich hier bei den,, Südländern" eingeschoben.

10,7: Und die Söhne von Kuš: Šeba, Hevila, Sabta, Ra'ema und Sabteḥa; die Söhne Ra' emas waren Šeba und Dedan.

Die Namen Šeba, Hevila und Dedan genügen, um zu zeigen, daß wir uns in Arabien befinden, nicht auf ägyptischem Boden, wie Holzinger, Genesis bei Šeba meint.

Daß arabische Distrikte als,,Söhne Kuš's" erscheinen, erklärt sich aus dem zu Mișraim, Kuš, Put Gesagten, s. noch zu 10, 8f.

Hevila vertritt die arabische Landschaft in Zentral- und Nordostarabien, s. Glaser, Skizze II, 323 ff.

Sabta (Sabteḥa Variante ?) ist vielleicht Sabota, die Hauptstadt von Hadramaut, der südarabischen Landschaft östlich von Jemen, deren Land und Ruinen neuerdings viel bereist und untersucht worden sind.

Literatur bei Guthe, Bibelwörterbuch S. 244. Glaser, Skizze II, 252 denkt bei Sabta an das bei Ptolemäus erwähnte Zápa am persischen Meere3.

Hadramaut (Haṣarmaveth) wird zwar v. 26 besonders erwähnt, aber dort gehört es nicht hin, denn dort sind nicht mehr Völker und Stämme

1) MVAG 1898 Tafel zu S. 56 vgl. S. 20; AO III, 1.

2) s. W. M. Müller, Asien und Europa, 196 ff.

3) Anders Hommel, Aufs, u. Abh. 315.

aufgezählt, sondern (mit Ausnahme der zwölf Söhne Joktans, s. unten S. 168) Heroen; es ist vielleicht von hier nach v. 26 versprengt.

Ra'ema (1 Chr 1, 9, Septuaginta Regma) wird wie hier mit Saba zusammen genannt.

Auf der oben erwähnten minäischen Inschrift Glaser 1155 wird bei Zeile 2 berichtet, daß die Götter sich den Statthaltern von Mușr und vom muṣrischen Main (minäische Kolonie in Mușr, s. S. 263) erkenntlich erwiesen für den Bau eines Terrassenturmes und sie bewahrten sie vor den Angriffen, womit sie angriff Saba' und Haulân auf dem Wege (?) zwischen Ma'în und Ragmat (Hauptstadt von Nedjrân) und aus dem Kriege, der stattfand zwischen dem des Südens und dem des Nordens". Die Verbindung mit dem biblischen Ra'ema verbietet anscheinend der Lautbestand.

...

Saba. Gemeint sind die Sabäer, die späteren Erben des minäischen

Reiches.

"

Das Reich von Saba“ ist bei Abfassung von 1 MOS 10 noch nicht vorhanden. In den assyrischen Inschriften Tiglatpilesers IV. und Sargons erscheinen die Sabäer als Verbündete der Aribi1. Sie sind noch nicht im Besitze von Jemen, sondern im nordarabischen Djof. Die oben erwähnte minäische Inschrift erwähnt die Sabäer als bedrohenden Feind. Da zur Zeit der Niederschrift unserer Stelle die Sabäer noch keine festen Sitze hatten, erklärt sich Šeba vielleicht als Variante: dem Schreiber schwebt irgendein Teil der Sabäer vor.

Dedan sind ebenfalls in Nordarabien zu suchen. Zu Ezechiels Zeit (Ez 25, 13, vgl. Jer 25, 23; 49, 8) grenzen ihre Sitze an Edom.

Glaser II, 329ff. sucht sie wohl richtig in den Distrikten nördlich von Medina bis zur edomitischen Grenze. Vielleicht sind sie auch in der 31. Zeile der Mesa-Inschrift erwähnt.

Nimrod.

10,8 f.: Und Kuš erzeugte den Nimrod; dieser fing an, ein Gewaltiger zu werden auf der Erde. Dieser war ein gewaltiger Jäger(?) vor Jahve, daher pflegt man zu sagen: ein gewaltiger Jäger(?) vor Jahve, wie Nimrod.

Da wir nach den bisherigen Ausführungen in v. 7. in Arabien sind, so ist wenigstens im Sinne des Verfassers unsrer Stelle die Nationalität von Nimrod bestimmt: er soll als Heros eponymos der aus der Völkerkammer Arabiens kommenden Völker gelten. Nach 8 ist seine Gestalt sprichwörtlich in Kanaan. Nach 1 Mos 10, 29 ist er als einer der Nephilim gedacht, die nach 1 Mos 6, 1. 4 als göttlich-menschliche Wesen gedacht sind3.

Das babylonische Äquivalent von Nimrod glaubt man jetzt gefunden zu haben. Der Gott Ninib wird bekanntlich in den aramäischen Beischriften der neubabylonischen Geschäftsurkunden als n wiedergegeben (s. Clay, Journ. Americ. Orient. Soc. XXVIII, 1907; Amurru, the Home of the northern Semites, p. 121f. 195 ff.). Aus dieser aramäischen Umschrift will Jensen (Das Gilgameschepos I, S. 87, Anm. 1, vgl. KB VI, 2, S. 12, Z. 44 und den Kommentar dazu) den Gottesnamen als Namurtu wiederherstellen und darin den Prototyp von Nimrod finden. Da Nin-ib als Jagd

1) Eine Verbindung mit Jareb Ho 5, 13, Hommel, Aufs. u. Abh. 230 ff., besteht nicht; die spätere Hauptstadt der Sabäer hieß Marjab, doch s. zu Jareb S. 168. S. zu den Sabäern auch Winckler, MVAG 1898, Nr. 1, 18; 22 ff. Weber, AO III, 1.

2) Wir dürfen übrigens vermuten, daß die noch heute fortlebende arabische Nimrod-Tradition nicht allein an 1 Mos 10 anknüpft, sondern wenigstens teilweise außerbiblischen Ursprungs ist, ebenso wie die Nimrod-Überlieferung des Talmud, 3) Vgl. bin Gorion, Die Sagen der Juden II, 17. 19ff.

gott gilt und Nimrod,,der gewaltige Jäger" genannt wird, findet er darin eine Bestätigung seiner Erklärung1. Es kann kein Zweifel sein, daß wir uns dabei auf sehr unsicherem Boden befinden. Neben der Lesung Namurtu kommen für 18 noch weitere Möglichkeiten der Deutung in Betracht (s. Clay 1. c. und die dort p. 196, Anm. I zitierte Literatur, ferner Pognon, Journal Asiat. 1913, Mars/Avril p. 411 und ThureauDangin, Rev. d'Assyr. XI, p. 81).

Auf babylonischem Boden begegnet uns eine entsprechende Gestalt in Gilgameš, von der es Taf. IX, col. 2, 16 heißt:,,2/3 ist er Gott, 1/3 Mensch". Gilgameš ist Lichtheros 2. Die auf Siegel

zylindern mit Vorliebe dargestellte Gestalt (mit sieben Locken!), die einen Löwen spielend erwürgt (Abb. 45-47), stellt höchstwahrscheinlich den Gilgameš-Nimrod dar.

Gunkel Genesis z. St. übersetzt: ein gewaltiger Jäger trotz Jahve und sieht darin einen Mythos von Orion, der,,trotz Jahve", d. h. also am Himmel zu jagen wagte und darum an den Himmel gefesselt ist, (vgl. Hi 38, 31b). In der Tat wird Nimrod mit Orion identifiziert, nach Chron. pasch. 64 bei den Persern und nach Cedrenus 27. 28 bei den Assyrern, s. Stucken, Astralmythen S. 27f. Aber dagegen spricht, daß in den Texten des babylonischen Kulturkreises Orion nur als Hirte, nie als Jäger vorkommt. Auch Procksch, Genesis z. St. schließt sich der Orion-Deutung an

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לפני יהוה und will verstehen; ,,an לפני השמים

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der Himmelsfläche". Das ist ganz unmöglich, so gern wir sonst bei dem Widersacher des Astralmythos eine richtige astrale Deutung festgestellt hätten. Ehrlich, Randglossen z. St. sagt sehr richtig: ,,Jäger" ist in dieser Verbindung rein unmöglich; dazu paßt die nähere Bestimmung durchaus nicht. Onkelos gibt das Wort durch pn wieder; er kann also dafür nur gelesen haben; vgl. Targ. zu 5 Mos 32, 4. 15, 18. 30. 31. 3 3 wäre ein ,,schützender Held". :,,mit der Zustimmung Jahves",,,von Gottes Gnaden". Nimrod wird so als der erste König auf Erden benannt sein. Zur altorientalischen Wurzel des Gedankens vom Gottesgnadentum s. S. 607. Freilich ist auch diese Deutung gezwungen. Vielleicht behält Dillmann recht, göttlich groß zu

לאלהים 3 mit Jon ליהוה der

sammenstellt.

=

Abb. 45: Gilgameš als Löwentöter.
Relief an assyrischen Palästen.
Zu den 7 Locken s. S. 431, Anm. 4.

Die Sage (bin Gorion, Die Sagen der Juden II, S. 17ff.; Pirke d'R. Eliezer II. 24) machte Nimrod zum König und sagt, Gott habe ihn nach sich selbst als zweiten König eingesetzt und zum Weltenherrn gemacht. Es folgen in der Reihe der ,,zehn Könige": Joseph, Salomo, Ahab, Nebukadnezar, Kyros, Alexander der Große, der Messias, der als 9. die Herrschaft wieder zu Gott zurückbringt, der,,der Erste und der Letzte" ist. Nimrod erbte das Gewand (Weltenkleid) Adams; es war von Adam auf Henoch, dann auf Methusalah, dann auf Noah übergegangen; Ham stahl es und

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1) Ebenso Zimmern, Akkadische Fremdwörter S. 15.

2) s. hierzu Winckler, Gesch. Isr. II, S. 286 Anm. 3; F. III, 403 f. und auch bereits mein Izdubar-Nimrod, Leipzig, B. G. Teubner 1891, S. 1ff.

3) s. HAOG S. 129.

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