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gottheit (lamassu), wie es ihrer Göttlichkeit gebührt, für ihre Lieblingsstätte sichtbar aufgestellt.".

In einem Briefe Hammurabis, der an Ahâti, die Gemahlin des Sinidinnam, gerichtet ist, wird der Statthalter des Königs rab (Oberster) von MAR. TU genannt:

,,[Zu] Ahâtum, der Gattin des Sin-idinnam des Großen von MAR. TU (sprechen) also Tappi-wêdi und Mâr-Šamaš, deine Sklaven: Der Große von MAR. TU hat uns an dich verwiesen."

In einer babylonischen Seisachthie aus dem Anfange der Kassitenperiode 2 gelegentlich einer Naturkatastrophe wird der amoritische Händ

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ler ausdrücklich neben dem akkadischen Händler genannt. Die alte Bevölkerung, die einst die Sumerer verdrängt hat, hat also noch in der Kassitenzeit neben der neuen semitischen Herren bevölkerung ihr Ansehen und ihre besondere Bedeutung behalten. Später ist übrigens die Bezeichnung Amurrû für die babylonische Bevölkerung hinter der Bezeichnung Akkadû wieder zurückgetreten und gänzlich verschwunden. Die Stelle der Seisachthie lautet:

,,Wenn [ein Händler], ein akkadischer oder ein amoritischer, [von einem Kauf

1) King, Letters Nr. 98; Ungnad VAB VI (Babylonische Briefe) Nr. 134, S. IIof.

2) Veröffentlicht von Langdon in PSBA 1914, p. 100 ff., vgl. dazu Schorr, Eine babylonische Seisachthie aus dem Anfang der Kassitenzeit, Heidelberg 1915.

mann] Getreide, Silber oder bewegliche Habe irgend welcher Art auf die Reise
als Gefälligkeit genommen hat,

seine Gebühr soll nicht zerbrochen werden,
[dessen Tafel] soll er ihm geben."

Der dritte Nachfolger Hammurabis, Ammiditana, nennt sich da-ga-mu von MAR.TU1:

,,Ammiditana, der mächtige König von Sumer und Akkad, König da-ga-[mu] von Amurrû bin ich." Der Sinn des Wortes da-ga-mu ist noch unbekannt.

Die Herrschaft der Babylonier über das Westland wird sich zu Hammurabis Zeit auf das Orontes- und Litani-Gebiet beschränkt und nicht auf Palästina und die phönizische Küste erstreckt haben, wie es für Sargons Zeit vorauszusetzen ist. Die Herren des eigentlichen Palästina waren damals die Hettiter 2, wie es die Abrahamsgeschichte 1. Mose 23 voraussetzt (s. S. 304 f.). Abrahams Higra ging dann also über die Machtsphäre Hammurabis hinaus.

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5. Nebukadnezar I.3 nennt die A-mur-ri-i zwischen Lulubî und Kaššî und erwähnt in einem Wechselgespräch mit Marduk an einer verstümmelten Stelle nach seinem Siege über Elam das Land måtMAR.TUki. 5. Abb. 67 zeigt eine Siegesstele aus Hammurabis Zeit.

Mit dem Völkernamen Amurrû ist der biblische Name der Amoriter identisch, mit dem besonders der Elohist und Amos die Vertreter der vorhebräischen Einwohner Kanaans bezeichnen. Die westländischen Semiten, die in vormosaischer Zeit in Kanaan ansässig waren, gehören derselben Völkerschicht an, die seit Sargons I. Zeit das Euphratland überschwemmte und dann in Babylonien die Herrschaft gewann. Der gleichen Völkerschicht gehören aber auch die Phönizier, Moabiter, Edomiter, Ammoniter und die Hebräer selbst ano.

Der Jahvist nennt die vorisraelitische Bevölkerung des biblischen Landes Kanaanäer (Kena'ani). Es scheint allerdings, als ob für die ältere Zeit wenigstens zwischen Amoritern und Kanaanäern der Unterschied von Nord und Süd in Betracht kommt, wie auch in den ägyptischen Nachrichten p3-k3-n'-n',,das Kanaan“ (in den Amarnabriefen Kinahni und Kinahhi) das Land südlich vom Libanon bezeichnet (im Gegensatz zu 'Emur, dem Libanongebiet). Auch in der Völkertafel (S.157) ist Kanaan

1) Zuerst veröffentlicht von Winckler, F. I, S. 199. Nach Hommel, Grundriß 10. 89. 390, Anm. 2 steht im Original deutlich da-ga-mu; vgl. King, Letters III, 207.

2) Samsuditana, der letzte König der ersten Dynastie, ist von den Hettitern (um 1933) gestürzt worden. In der Chronik King, Z. 64 findet sich die Angabe:,,Zur Zeit des Samsuditana [kamen] die Hettiter nach dem Lande Akkad.“ Sie sind dann fast 200 Jahre im Besitz Nordbabyloniens geblieben.

3) VR 55, 10; KB III, 1, 164f.

4) CT XIII, 48, Z. 15; vgl. Winckler, F. I, 542f. KAT3 179.

5) Im letzten Falle ist sicher das eigentliche Westland genannt, nicht das an Elam angrenzende (vgl. S. 188 Anm. 1); wohl auch in der historischen Inschrift.

6) s. H. Winckler KAT3 11 ff. über die Schichten der Semiten, AO I, I die Völker Vorderasiens; Böhl, Kanaan und die Hebräer 1911.

7) s. Procksch, Nordhebr. Sagenbuch S. 176; Kittel, Geschichte der Hebräer 2 S. 24 und 64. ) vgl. aber S. 210. Anm. 9.

bei den,,Südländern" eingeschoben. Später umfaßt der Begriff auch den nördlichen Teil. Im Gegensatz zu Philisterland (Palästina)1 scheint es geradezu auf Phönizien beschränkt worden zu sein. Bei den Propheten erscheinen die Kena'ani geradezu als phönizische Kaufleute. Eine tyrische Münzlegende aus griechischer Zeit nennt Laodicea (es ist doch wohl die Stadt am Libanon gemeint) Em be-kanaan,,Mutter Kanaans". Philo von Byblos nennt Phönizien Chnâ.

Eine geradezu überraschende Kenntnis der alten ethnologischen Verhältnisse zeigt die satirische Stelle bei Ez 16, 3 vgl. 45:

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Abb. 67: Fragment einer Siegesstele (Hammurabi-Zeit). Revue d'Assyr. VII, pl. V.

du (Jerusalem) kommst aus dem Lande der Kanaanäer; dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hettiterin (vgl. hierzu S. 217, Anm. 3).

Zu den Kulturbeziehungen zwischen Amoritern und Babyloniern s. S. 240ff.

Ägypten und Kanaan.

Bereits die Könige der ersten beiden Dynastien Manethos kamen mit den asiatischen Semiten in Konflikt (s. Abb. 68)2 auf dem Gebiete der SinaiHalbinsel, deren Bergwerke von den in Abydos begrabenen Pharaonen ausgebeutet wurden. Snefru, der als Gründer der 4. Dynastie gilt, rühmt sich in den Annalen von Palermo des Sieges über die Nomaden. Die,,Fürstenmauer",,,bestimmt die Asiaten abzuwehren" (an der Grenze des späteren Gosen), entstand vielleicht schon damals. Die Könige der mächtigen

1) Hebr. Peleschet, Herodot Palaistine. Die Gricchen haben den Namen, der sich zunächst auf das südliche Gebiet bis Jaffa bezieht, auf das Hinterland ausgedehnt, wie die Perser den Namen Jonien vom zunächst gelegenen kleinasiatischen Küstenland auf ganz Griechenland ausdehnten.

2) Eine Übersicht über die ältesten Bildwerke, die Asiaten darstellen, findet sich bei Kittel, Geschichte des Volkes Israel I, S. 47.

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5. Dynastie erschlossen bereits die Steinbrüche des östlichen Gebirges. Das Weihrauchland Punt ist Ziel der Expeditionen. König Snofru (4. Dynastie um 2930) sendet Schiffe nach Syrien, um Zedern vom Libanon für seine Tempelbauten zu holen1.

Unter Pepi (Apopy) I. (6. Dynastie, ca. 2550) ist der erste Feldzug gegen Asien bezeugt, der den Besitz der Sinaihalbinsel und den Zugang zum Libanon sichern sollte 2. Die Bewohner des Kulturlandes Palästina werden hier bereits als alte Feinde behandelt; die Ägypter müssen also

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Abb. 68: Elfenbeintäfelchen aus einem Grabe der ersten Dynastie (Abydos
um 3500). Der König erschlägt einen Asiaten mit der Steinaxt. Inschrift
rechts:,,Abwehren der Leute aus dem Osten". Nach Spiegelberg, Z. f. Ag.
Spr. 1897. Bd. 35, 5. 8; vgl. W. M. Müller, AO V, 12.

schon vorher Anspruch auf Teile Syriens gehabt haben. Pepis Vertrauter Une erzählt in seiner Grabschrift von einem unter seiner Führung unternommenen siegreichen Zug gegen die 'Amu, die syrischen Nomaden:

,,Das Heer kam glücklich heim, nachdem es das Land der Sandbewohner zerhackt hatte. Das Heer kam glücklich heim, nachdem es das Land der Sandbewohner zerstört hatte.

Das Heer kam glücklich heim, nachdem es seine Burgen umgeworfen hatte. Das Heer kam glücklich heim, nachdem es seine Feigen und Weinstöcke umgehauen hatte.

1) Inschriften, die von Zedern-Expeditionen nach dem Libanon handeln, sind auch z. B. aus der Zeit des Amenhotep II. und Thutmes IV. erhalten. Amenhotep III. nennt um der Zedern willen Syrien,,das Gottesland" (S. 202). Vgl. Breasted, Ancient Rec. of Eg. I, S. 146f.

2) Text bei Sethe, Urkunden I, 98-110. Übersetzt von Breasted, Records I, 291 ff.; Schneider, Denken der alten Ägypter, S. 157.

Jeremias, ATAO 3. Aufl.

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Das Heer kam glücklich heim, nachdem es Feuer in alle seine Ortschaften geworfen hatte. Das Heer kam glücklich heim, nachdem es dort Truppen zu vielen Hunderttausenden erschlagen hatte. Das Heer kam glücklich heim, nachdem es Gefangene in großen Mengen [fortgeführt hatte]."

In der folgenden Periode, während der politischen Schwäche der 7.-11. Dynastie (2500-2000 vor Chr.), scheinen sich in Syrien starke selbständige Staaten gebildet zu haben. Wir dürfen das aus der Tatsache schließen, daß die Monumente der mächtigen 12. Dynastie keine Spur von einem Einfluß auf Syrien zeigen, und finden die Tatsache bestätigt durch die respektvolle Art, mit der eine auf uns gekommene Erzählung aus dieser Zeit von syrischen Fürsten redet.

Eine ausführlichere Kunde von dem Lande, zu dem Kanaan im engeren Sinne gehört, verdanken wir nämlich einer ägyptischen Papyrushandschrift, die das Leben des Sinuhe1, eines Fürsten und Gefolgsmannes des Kronprinzen Sesostris (1980-1935), erzählt. Die Dichtung, die gegen Ende der 12. Dynastie um 1730 verfaßt sein wird und die die Ägypter zu ihrer klassischen Literatur rechneten und durch viele Jahrhunderte hindurch in ihren Schulen als Musterstück benutzten, gibt uns zugleich eine lebendige und für die folgenden Untersuchungen willkommene Darstellung des alten Palästina.

Sinuhe ist aus irgend einem Grunde vom Hofe des Königs über die Landenge von Suez nach Asien geflohen (,,über die Fürstenmauer“) 2. Er kam nach Byblos und blieb dann anderthalb Jahre in Kedem3, wo er Ägypter (als Kaufleute?) ansässig findet, und kommt dann zu AmmiEnschi (amoritischer Name), dem Fürsten,,des oberen Tenu"4. Der setzte

1) P. 3022 des Berliner Museums, übersetzt u. a. bei Erman-Krebs, Aus den Papyrus der Königl. Museen zu Berlin S. 14 ff., neu herausgegeben von Gardiner in Bd. 5 der hieratischen Inschriften der Kgl. Mus. zu Berlin: Gardiner, Die Erzählung des Sinuhe und die Hirtengeschichte 1909 (in Erman, Lit. Texte des Mittleren Reiches II); Ranke bei Greßmann, Texte und Bilder II, S. 212 ff. Vgl. auch W. M. Müller, Asien und Europa, S. 38ff., und Hommel, Altisr. Überl. 48 ff. Dieser Text, wie die Reise des Mahar S. 207 ff., hätte längst vor den Funden von Amarna zu Schlußfolgerungen über die alte Kultur Kanaans führen müssen, wie sie die Amarna-Texte erzwungen haben. Die Heranziehung der Erzählungen zur Charakteristik des vorisraelitischen Kanaan, die ich ATAO1 gefordert hatte, ist jetzt von den Alttestamentlern vollzogen worden; die einzelnen Züge aber wurden zur Erklärung von anderer Seite noch immer nicht herangezogen. Die aus Ramses II. Zeit stammende Erzählung von der Reise des Mahar nach Kanaan, auf deren Bedeutung für die Kulturgeschichte des vorisraelitischen Kanaan ich ebenfalls hinwies (s. S. 207 ff.), ist in dieser Beziehung noch ganz unberührt geblieben von seiten der Alttestamentler, ebenso bis auf Einzelheiten der Papyrus Golenischeff aus dem 11. Jahrhundert (s. S. 213 ff.).

2) Ähnlich wird der historische Hintergrund der Flucht Mosis vom ägyptischen Hofe nach Midian zu denken sein. Er war eine politisch mißliebige Persönlichkeit geworden, vielleicht auf religiösem Gebiete. Die biblische Überlieferung hat Spuren davon in der Erzählung von der Ermordung des Ägypters. Die Legende weiß mehr davon. In Wirklichkeit war dies gewiß nur der Anlaß, nicht die eigentliche Ursache für das Exil des Moses (s. hierzu S. 355f).

3) d. h. wohl die Gegend um das Tote Meer, vgl. Hommel, Aufs. u. Abh. 293 Anm. 4. Zur Fürstenmauer s. S. 340.

4) Erman meint, es sei wohl dasselbe Land, das um 1500 v. Chr. das,,obere

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