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ihn,,an die Spitze seiner Kinder" und verheiratete ihn mit seiner ältesten Tochter. Dann heißt es:

,,Er ließ mich einen Teil seines Landes auswählen, von dem Auserlesensten, das er besaß, auf der Grenze zu einem anderen Lande. Es war das schöne Land Jaa1. Es gibt Feigen in ihm und Weintrauben, und es hat mehr Wein als Wasser; es ist reich an Honig und hat vieles Öl, und alle Früchte sind auf seinen Bäumen. Es gibt Gerste darin und Weizen, und alle Herden sind ohne Zahl. Und viel war auch, was mir zukam infolge meiner Beliebtheit. Er machte mich zum Fürsten eines Stammes in dem erlesensten Teile seines Landes. Ich hatte Brot als Tageskost und Wein als etwas Alltägliches, gekochtes Fleisch und Gänse als Braten. Dazu noch das Wild der Wüste, das man in Fallen für mich fing und mir brachte außer dem, was meine Hunde erbeuteten. Man machte mir viele .... und Milch in jeder Zubereitung. So verbrachte ich viele Jahre, und meine Kinder wuchsen zu Starken heran, ein jeder als Held seines Stammes. Der Bote, der (von Ägypten) nach Norden zog oder zum Hofe südwärts reiste, verweilte bei mir. Ich beherbergte jedermann; ich gab dem Dürstenden Wasser und brachte den Verirrten auf den Weg und wehrte dem Räuber. Wenn die Beduinen in die Ferne zogen .. um die Fürsten der Länder zu bekriegen, so beriet ich ihren Zug2. Der Fürst von Tenu ließ mich viele Jahre den Befehlshaber seines Heeres sein, und in jedem Lande, zu dem ich zog, machte ich .... und ... von den Weideplätzen und seinen Brunnen. Ich erbeutete seine Herden, ich führte seine Leute fort und raubte ihre Nahrung; ich tötete die Menschen in ihm mit meinem Schwert und meinem Bogen, durch mein Vorgehen und durch kluge Pläne. Das gefiel ihm und er liebte mich; er wußte, wie tapfer ich war, und setzte mich über alle seine Kinder, als er sah, was meine Arme vermochten.

....

Es kam (einmal) ein Starker von Tenu und verhöhnte (?) mich in meinem Zelte; er war ein Tapferer, der nicht seinesgleichen hatte, und hatte ganz Tenu bezwungen. Er sagte, er werde mit mir kämpfen; er meinte, er werde mich berauben können; er dachte meine Herde zu erbeuten auf den Rat seines Stammes.

....

Da beriet jener Fürst mit mir und ich sagte: „Ich kenne ihn nicht. Siehe ich bin wie ein frei weidendes Rind inmitten einer andern Herde. Der Stier der Herde stößt das .... Wenn sein Herz nach Kampf steht, so sage er sein Begehren“. ...

In der Nacht spannte ich meinen Bogen, ich rüstete meine Pfeile, ich schärfte(?) meinen Dolch und schmückte meine Waffen. Als es tagte, kam Tenu herbei und seine Stämme waren versammelt und die Nachbarländer hatten sich angeschlossen. Wenn sie an diesen Kampf dachten, so brannte jedes Herz für mich, die Weiber und Männer schrien und jedes Herz war um mich besorgt. Sie sprachen:,,Gibt es irgend einen Starken, der gegen ihn kämpfen könnte?“

Da ergriff er seinen Schild, seine Lanze und seinen Arm voll Speere. Aber nachdem ich seine Waffen herausgelockt hatte, so ließ ich seine Speere neben mir vorbeifliegen, unschädlich (?), so daß einer auf den andern traf. Da machte er .... und dachte, mich zu Er ging auf mich los (?), und ich schoß ihn, daß mein Pfeil in seinem Nacken steckte. Er schrie und fiel auf seine Nase, und ich stieß ihn nieder mit seiner Lanze. Mein Sieges geschrei stieß ich auf seinem Rücken aus3 und alle Asiaten schrieen. Ich pries den Gott Month, aber seine Leute trauerten um ihn. Der

Retenu“ heißt und Palästina bezeichnet. Es zerfiel in zwei Distrikte, deren südlicher Teil Ken'ana hieß, der nördliche 'Emur (Kanaan und Amoriterland). Unter dem ,, unteren Retenu" verstand man die syrische Tiefebene, unter dem,,oberen Retenu" das palästinensische Bergland. Ein anderer Name für das Gebiet von Kanaan ist Şahi; s. unten S. 200 zu den Texten aus der Zeit Thutmes III. und dazu W. M. Müller, OLZ 1914, Sp. 105; ferner unten S. 198.

mât

1) So heißt bei Sargon ein Teil von Zypern. Er sagt: Ja-' nagî ša Jadnana, d. h.,,Ja-', ein Distrikt von Jadnana" (KB II, S. 74 f., Z. 145).

2) Die Erzählung erinnert hier an Abrahams Auftreten 1 Mos 14, in anderen Zügen an David und Goliath, s. S. 451.

3) Zu dem Drachenkampf-Motiv s. Register.

Fürst Amienschi schloß mich in seine Arme. Da führte ich seine Habe fort und erbeutete seine Herden, und was er mir zu tun gedacht hatte, tat ich ihm an. Ich raubte, was in seinem Zelte war, und plünderte sein Lager. Davon ward ich groß und weit an Schätzen und reich an meinen Herden."

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Später wurde Sinuhe am ägyptischen Hofe wieder in Gnaden angenommen. Nachdem er seine Habe seinen Kindern vermacht, so daß der älteste Sohn die Führung des Stammes erhielt und der Stamm und alle Habe ihm gehörte, seine Leute und alle seine Herden, seine Früchte und alle seine süßen (Dattel)bäume, wird er in Begleitung einer Gesandtschaft feierlich nach Ägypten geleitet.

Die Beduinenstämme Palästinas stehen also in engster Verbindung mit dem Kulturlande Ägypten. Ihre Scheichs verkehren nach dem Zeugnis des Papyrus gelegentlich (auch vorher ist von einem Beduinen die Rede, der in Ägypten war) am Hofe des Pharao und wissen Bescheid über die Vorgänge in Ägypten. Gesandte ziehen mit schriftlichen Botschaften zwischen dem Euphratland und Ägypten hin und her. Diese asiatischen

Abb. 70: Ein amoritischer
König. Von einem Porzellan-
Relief aus Tell-el-Yahûdeh.
Nach Ball, Light S. 139.

Beduinen sind durchaus keine Barbaren; die barbarischen Völker, die der ägyptische König bekämpft, werden ausdrücklich im Gegensatz zu ihnen genannt. Die Beduinenscheichs schließen sich selber zu Kriegszügen zusammen gegen,,die Fürsten der Länder"; in unserem Gedicht ist Sinuhe ihr Führer und Berater, wie Abraham 1 Mos 14 im Kampfe

Abb. 71: Ein syrischer gegen die Könige.

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Gesandter (aus der Zeit
der 12. Dynastie).
Nach Ball, Light S. 139.

In die Zeit Sesostris II. (um 1900) gehört die Abbildung von Benihassan, Abb. 69. Nach der Beischrift bringen hier 37 asiatische Beduinen unter Führung eines Mannes namens Abscha1 (wohl neben anderen Waren) Augensalbe nach Ägypten. Vgl. auch Abb. 71 den syrischen Gesandten aus dieser Zeit.

Der einzige Eroberungszug nach Syrien, von dem wir aus dem mittleren Reiche, dessen Könige sich oft ,,Beherrscher der Asiaten“ nennen,

1) Kittel, 1. c. S. 69, Anm. 6 denkt an den biblischen Namen Abišai, der 2 Sam 10, 10 Abšai heißt.

Kunde haben, geschah unter Sesostris III. (1887-1850). Ein Leichenstein der 12. Dynastie berichtet über die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben eines Offiziers1 des Königs. Dabei wird auf Syrien bezüglich erzählt:

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Abb. 72: Köpfe von Hyksoskönigen. Nr. 1. Die Sphinx von Tanis. Nr. 2. Die Statue von Fayûm. Nr. 3. Grüne Basaltstatue aus dem Louvre.

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Seine Majestät zog nach Norden, um die asiatischen Beduinen niederzuwerfen. Seine Majestät gelangte zu einer Gegend (?) mit Namen Sekmem. Seine Majestät zog glücklich (wieder) nach der Residenz (zurück), nachdem Sekmem gefallen, zusammen mit dem elenden Syrien, während ich die Nachhut führte. Da gerieten die (ägyptischen) Mannschaften in Kampf mit den Asiaten. Da nahm ich einen Asiaten gefangen und ließ zwei Leute des Heeres ihm die Waffen abnehmen, ohne daß ich abließ von dem Kampf, sondern mein Antlitz war nach vorn gerichtet, und ich kehrte den Asiaten nicht den Rücken zu. So wahr Sesostris lebt, ich habe wahr gesprochen. Und dann gab er (der König) mir einen Stab aus Silbergold in meine Hand, einen Bogen und einen mit Silbergold verzierten Dolch, dazu noch seine (des gefangenen Asiaten) Waffen."

Mit dem Ende der 12. Dynastie beginnt der Einfall der Hyksos (1700-1550, vgl. die Sagen S. 350 f.), die über Syrien und Palästina nach Ägypten kamen (s. Abb. 72, 1-3). Die ägyptischen Texte (nur wenige Nachrichten sind der absichtlichen Austilgung entgangen) nennen sie 'Amu; s. hierzu S. 193. Um 1550 wurden

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1) Veröffentlicht Egypt Research Account, El Arabah pl. 4 und 5, übersetzt von Newberry ebendort, ferner von Breasted, Records I, 676 ff.; W. M. Müller OLZ 1903, Sp. 408f.; Ranke bei Greßmann, Altor. Texte u. Bilder I, S. 235.

2) Sichem? S. Kittel, 1. c. S. 71.

die Hyksos durch Amosis I. vertrieben und bis nach Syrien hinein verjagt.

Von dem Feldzug des Amosis (ca. 1580-1557) gegen die Hyksos berichtet die Grabinschrift des Feldherrn Ahmose, Sohn des Ebana, bei El-Kab, und die Grabinschrift des Ahmose, genannt Pen-Nechbet, bei El-Kab1. Die erstere spricht von der 6jährigen Belagerung von Scharuhen (vgl. Jos 19, 6 Šaruhen im Gebiete des Stammes Simeon), die andere spricht von der Eroberung von Ṣahi, d. i. Kanaan, (s. S. 195 Anm.). Aus der Zeit Amenhoteps I., des Sohnes des Amosis, sind Bildwerke vorhanden, die sich auf diese Feldzüge beziehen.

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Abb. 75: Verzeichnis der durch Thutmes III. eroberten Städte in Karnak (Außenwand des Allerheiligsten des Amon-Tempels).

Thutmes I. (um 1530) hat nach der oben erwähnten Grabinschrift des Ahmose, Sohnes des Ebana, einen Streifzug nach Syrien (Retenu) unternommen, ebenso Thutmes II. (um 1490) nach einem Fragment aus dem Tempel von Dêr-el-bahri bei Theben, das von der Beischrift zu einer Tributgaben-Darstellung erhalten ist 2.

1) Die erste veröffentlicht von Sethe, Urkunden IV, 1 ff., übersetzt bei Breasted, Records II, 1 ff., die zweite veröffentlicht von Sethe, Urkunden IV, 32 ff., übersetzt bei Breasted, Records II, 17 ff. Vgl. auch Ranke bei Greßmann, Texte und Bilder I 235f.

2) Veröffentlicht von Sethe, Untersuchungen I, 102, übersetzt bei Breasted, Records II, 125. Zu den Eroberungen Ägyptens in Syrien von Amosis bis Thutmes III. und zum folgenden (Thutmes III.) Breasted, A New Chapter in the Life of Thutmes III., S. 26 ff.

Über die asiatischen Feldzüge Thutmes' III. (etwa 1501-1447) besitzen wir ausführliche Annalen auf Innenmauern des Tempels in Karnak, Listen der angeblich eroberten Städte an den Torbauten (Abb. 75), und einen Bericht seines Feldherrn Amen-em-heb an den Wänden seiner Nekropole1.

Der erste Feldzug der Annalen, der im 22. Regierungsjahr des Königs beginnt, führt durch die Wüste über Gaza an der Küste entlang bis zum Karmel. In Megiddo, wo die verbündeten syrischen Stämme, an deren Spitze der Fürst von Ķadeš steht, ihr Heer versammelt haben, kommt es zum entscheidenden Kampf, Megiddo fällt, das ägyptische Heer zieht erobernd weiter bis Damaskus. Kadeš (am Orontes) wird erst auf dem sechsten Feldzuge bezwungen, nachdem im Jahre vorher die nordphönizischen Küstenstädte bis Arvad von der See her genommen worden sind. Im 33. Jahre der Regierung des Thutmes dringt das Heer der Ägypter bis an den Euphrat vor,,,zum Wasser von Naharina“, zum „,verkehrten Wasser, auf dem man stromauf nach Norden fährt" 2. Als Kuriosum wird hier eine Elefantenjagd erzählt, auf der der König selbst 120 Elefanten mit Lebensgefahr erlegt haben soll. Auch Babylon schickt Tribut. Endgültig war der Sieg noch nicht. Neun Jahre später, im 42. Jahre seiner Regierung, mußte Thutmes noch einmal den um den König von Kades versammelten Verbündeten gegenübertreten3. Damit war die Hyksosherrschaft, die offenbar noch hinter dem von Kadeš geleiteten Staatenbündnis stand, endgültig gebrochen. Ägypten beherrschte Palästina und Syrien.

Unter den Namen befinden sich die biblischen Ortschaften Akzib, Beroth, Beth-Anoth, Gibea, Hazor, Jibleam, Laisa, Megiddo, Ophra, die Hafenstädte Akko, Beirut, Joppe, ferner Damaskus. Auch der Negeb, der später zu Juda gehörende,, Südgau" (Negeb), wird erwähnt. Die merkwürdigsten Namen sind aber j-k-b-'r und j-s-p-r, d. i. hebräisch (da auch sonst in ausländischen Worten 1 durch r wiedergegeben wird) p und (Jakob-el und Jašup [=Joseph]-El)3.

1) Zu den Sälen des Thutmes s. Baedeker, Ägypten S. 262 f. Die Annalen veröffentlicht von Sethe, Urkunden IV, 3, S. 645 ff., übersetzt bei Breasted, Records II, 391 ff.; die Grabinschrift veröffentlicht von Piehl, Inscr. hiérogl. I, 109 F—113 G und Tafel 1250—127P. Vgl. auch Ranke bei Greßmann, Texte und Bilder I, S. 236 ff. — Vgl. Alt, Pharao Thutmosis III. in Palästina, Palästina-Jahrbuch X, S. 53 ff. 2) Gegensatz zum Nil, bei dem man stromauf nach Süden fährt.

3) Vgl. die Darstellung bei Breasted-Ranke 250ff.

*) Vgl. Maspero, Sur les noms de la liste de Thutmes III.; W. M. Müller, MVAG 1907, Nr. 1.

5) W. M. Müller, Asien und Europa sucht Jakob-el in Mittelpalästina; Šanda MVAG 1902, 90 ff. will den entsprechenden Gau am Jabbok finden und als Variante von Penuel erklären. Es liegt nahe, anzunehmen, daß die Gaunamen Stammnamen sind. Es wäre damit also die Existenz der Namen Jakob und vielleicht auch Joseph in Kanaan gegeben. Es ist aber sehr unsicher, ob man darin eine geschichtliche Spur für die Vätergeschichten suchen darf. Der Name Jakub-ilu bez. Jakub kommt auch in babylonischen Kontrakten zu Hammurabis Zeit vor. Ebenso Jašup-ilu; vgl. Hommel, Altisr. Überl. 95; 111 passim. Spiegelberg, Der Aufenthalt Israels in Ägypten, spricht von einem Hyksoskönig Jakob-el und von einem andren Namen eines Hyksosfürsten, der Simeon zu lesen sei. Er nimmt an, daß die in Abraham und Jakob ver

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