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Siebzehntes Kapitel.

Abraham als Babylonier.

Die Geschichten in I Mos geben von 11, 26 an in der vorliegenden Schlußredaktion die Überlieferung wieder, die in Israel in bezug auf die Urzeit des Volkes im Umlauf war und die zu verschiedenen Zeiten von verschiedenen Schriftstellern bearbeitet worden war. Außer den in I Mos vorliegenden Stücken kommt noch in Betracht Jos 24, 2 ff.; Neh 9, 7 ff.; AG 7, 2 ff.

Die Erzvätergeschichten sind in der uns vorliegenden einheitlichen Gestaltung im Verhältnis zu dem Material, das mündlich und schriftlich vorgelegen haben muß (s. S. 245), unvollständig.

Auf

Über der Quelle steht die Überlieferung. Wir dürfen von vornherein nicht erwarten, daß die in der biblischen Erzählung vereinigten Quellen die gesamte vorhandene Überlieferung erschöpft haben. Ergänzungen dazu werden wir in den Legenden der außerbiblischen jüdischen und arabischen Tradition suchen dürfen. beiden Gebieten finden wir Traditionsstoff, der unabhängig von den biblischen Quellen ist und nicht allenthalben nachträglich erfunden sein kann.

Noch die neutestamentlichen Schriftsteller kennen Überlieferungszüge, die neben den biblischen Erzählungen hergehen, und die das gleiche Recht haben, gehört zu werden, wie die im Alten Testament vorliegenden Überlieferungsstücke (AG 7, 2 ff., s. hierzu S. 269; 1 Kor 10, 4; 2 Tim 3, 8; Hebr 8, 4; II, 21). Es ist im einzelnen Falle nicht ausgeschlossen, daß sie Teilen der Quellschriften entstammen, die bei den verschiedenen Redaktionen der biblischen Quellen unter den Tisch gefallen und für uns verloren gegangen sind, vgl. meine Ausführungen gegen Gunkel Th LB 1906 Sp. 348. Die Apokryphen und Pseudepigraphen (Sir 44, 19ff., 1 Makk 2, 52; Jub 11ff., Makk 16, 20. 25) bringen nicht viel Neues; sie idealisieren nur die einzelnen Züge der biblischen Erzählung1. Die in Talmud und Midrasch überlieferten Legenden findet man gesammelt bei Beer, Das Leben Abrahams, und bei bin Gorion, Die Sagen der Juden II. Die im Koran vorliegenden islamischen Legenden weisen teilweise auf Quellen, die von den jüdischen unabhängig sind. Verwandtschaft zwischen vorislamischer, arabischer und biblischer Legende wird uns häufig begegnen.

Abb. 126. Babylonischer Siegelzylinder des Arad-NIN. SAR aus der Kassitenzeit Nach Clay, UPMP II, 66.

Auf Grund der Voraussetzungen, die in den ersten Kapiteln von 2 Mos für die Väterzeit vorliegen, müßten wir z. B. eine Nachricht über eine Kultstätte des el šaddai, des,,Gottes der Hebräer" (2 Mos 3, 18; 6, 3; 12, 3) in der Väterzeit erwarten. Vielleicht steckt eine solche Nach

1) Sehr interessant ist die Erzählung von der Erfindung eines verbesserten Pflugs durch Abraham, die das Wegfressen des Samens aus den offenen Furchen durch die Raben verhindern sollte (Jub 11, 26). Abb. 126 zeigt einen altbabylonischen Pflug, der die hier geschilderte Einrichtung zeigt: ein Trichter ist oben angesetzt, durch den während des Pflügens der Same in die Furchen geleitet wird (vgl. Montgomery, Philadelphia Museum Journal IV, p. 55 f.).

2) Vgl. 1 Kg 19, 8, wo die vierzig Tage nicht nach der Landkarte zu messen sind (die 40 Tage beruhen auf einer symbolischen Zahl, s. HAOG S. 152); 5 Mos 33, 2;

richt in der Erzählung 1 Mos 22 von der Opferung Isaaks. Der Berg, den Gott dem Abraham nennen will,,im Lande . . . . . . (22, 2)“ ist vielleicht, wenigstens nach einer Quelle, der Sinai-Horeb gewesen1. Die Tradition ist dann durch die Korrektur „Morija“ im judäischen Sinne verwischt. Wenn der Sinai-Horeb bereits in vormosaischer Zeit ein Heiligtum der Hebräer war, so würden auch die Beziehungen zum arabischen Gebiet, die an einigen Stellen angedeutet sind, und die durch die Verbindung Mosis mit dem,,Midianiter" Jethro in mosaischer Zeit neue Bedeutung bekommen (s. S. 350), mehr Farbe erhalten.

Auch von dem Blutritus, den die Passahfeier 1 Mos 12, 13. 22 f. als bekannt voraussetzt, wissen die Vätergeschichten nichts. Daß ähnliche Blutriten in Kanaan zu allen Zeiten üblich waren, kann nach den bis heute auch unter dem Widerspruch des Islam zäh erhaltenen Sitten und Gebräuchen nicht zweifelhaft sein 2.

Die Vätergeschichten tragen ferner die Spuren der Idealisierung im Sinne späterer Religionsstufen. P trug die Beschneidung in die Vätergeschichte ein, um dieser Vorschrift eine besondere Weihe zu geben, während ja von Moses und seinem Sohne ausdrücklich bezeugt ist, daß sie unbeschnitten waren3. Ferner hat der Schlußredaktor durch Einfügungen und Korrekturen im Sinne des Priesterkodex die Überlieferungsstoffe im Sinne der jüdischen Weltpolitik umgestaltet. Aber gerade der Umstand, daß die Idealisierung nur Nebenzüge betrifft, spricht für geschichtlichen Kern der Legenden. Eine idealisierende Legende ohne tatsächlichen Hintergrund, wie sie vielfach angenommen wurde, würde gewiß die Väter nicht als Fremdlinge im Lande haben wohnen lassen, die mit den Barbaren um Brunnen und Begräbnisplatz verhandeln müssen. Sie würde ferner die Zwei-Schwestern-Heirat des Jakob, die 3 Mos 18, 18 widerspricht, unterdrückt haben. Auch mancher unsympathische Zug würde bei reiner Legendenbildung über Idealgestalten des Volkes weggefallen sein. Vor allem spricht die Echtheit des Milieus dafür, daß es sich um Überlieferung, nicht um Dichtung handelt. Der zeitgeschichtliche Hintergrund und die Einzelheiten der Sitten und Gebräuche stimmen zu dem, was uns die Denkmäler aus jener Zeit berichten. Es ist aber völlig ausgeschlossen, daß Schriftsteller etwa zur Königszeit auf Grund archäologischer Kenntnisse die Erzählungen erdichtet haben.

Ri 5, 4. An der letztgenannten Stelle (im Deborahliede) heißt Jahve,,Herr des Sinai“. Ich lese mit Clermont-Ganneau mit einer leichten Punktations-Änderung:,,die Berge wanken vor Jahve, dem Herrn des Sinai, vor Jahve, dem Herrn Israels“ (anders, aber ebenfalls unter Erklärung Jahves als des Herrn des Sinai: Grimme ZDMG 1896, S. 573, der aus metrischen Gründen das erste Jahve eliminiert: Es wankt der Fels vor Sinai's Herrn, vor Jahve's Nähe, vor Israels Gott').

1) s. S. 302.

2) s. S. 364 zu 2 Mos 12, wo der Ritus des Bestreichens der Türpfosten mit Blut besprochen wird.

3) s. S. 359 zu 2 Mos 4, 24 ff. Den Widerspruch zwischen Tradition und Gesetz benutzt einmal Jesus nach Jo 7, 22 in den Streitgesprächen mit den Pharisäern auf eigenartige Weise. 4) vgl. S. 295.

Gegen die Behauptung, daß Abraham eine geschichtliche Persönlichkeit sei, wendet man ein, daß nach den Gesetzen der ethnographischen Forschung Familiengeschichte nicht Ausgang einer Völkergeschichte sein könne. Völker und Stämme entstehen durch Verschmelzung von Familien und Geschlechtern, nicht durch Vermehrung und Spaltung von Familien. Damit ist aber nur bewiesen, daß die Familiengeschichte der israelitischen Urzeit das künstliche Schema ist, hinter dem sich die Stammesgeschichte verbirgt. Die meisten israelitischen Stammnamen sind ursprünglich Personennamen. In Arabien leiten sich noch heute die Stämme von einem Stammvater ab1. Die Frage der Geschichtlichkeit Abrahams ist unabhängig von ethnographischen Fragen. Die bene Israel, die sich auf Abraham als Stammvater berufen, sind zunächst eine religiöse Gemeinde, aus der erst im Laufe der Zeit ein Volk und dann ein Staatswesen sich gebildet hat.

Sie

Abraham ist,, Stammvater" im religiösen Sinne. Wenn er,,zum großen Volke“ gemacht werden soll, so ist das von der religiösen Gemeinde zu verstehen, wie 4 Mos 14, 1off., wo Moses Stammvater eines neuen Volkes werden soll, wenn etwa das alte ausgerottet werden muß. Die Überlieferung läßt selbst durchblicken, daß die Familiengeschichte nicht im Sinne einer ethnologischen Spaltung verstanden sein will. will im Rahmen des Familienschemas Traditionen von hervorragenden Häuptern der religiösen Gemeinde der,,Kinder Israel" in ihren Anfängen wiedergeben. Zu dem ethnographischen Mißverständnis, das Israel,,e lumbis Abrahae" im ethnographischen Sinne entstanden sein läßt, und zum Schema der Zwölfstämme s. S. 308ff.

Die biblische Überlieferung läßt erkennen, daß die Anfänge der religiösen Gemeinschaft, die später,,Kinder Israels" heißt, aus einer Wanderung hervorgegangen sind, die aus Babylonien kam (s. unten S. 259ff.), also eine Art Higra aus religiösen Motiven. An der Spitze stand Abraham gleichsam als Mahdi. „Die Leute (,Seelen') 2, die sie in Haran gewonnen hatten", sind im Sinne von Anhängerschaft zu verstehen, ebenso wie die 318 hanikîm Abrahams (S. 287. 289). Auch die Erzählung über die Trennung von Lot (1 Mos 13, 6 ff.) zeigt, daß es sich um größere Scharen handelt. Später wird uns von Zuzügen aus Ägypten bez. Muşri (12, 38f.) und aus Gerar3 (20, 14) berichtet. Wenn das auch zunächst Sklaven waren (Hagar 16, I und Ismaels Weib gehörten dazu 21, 21), so konnten sie doch zur Kultusgemeinschaft und später zu der Volksgemeinschaft gehören, die dann,,Kinder Israels" heißen. Auch wird 1 Mos 32, 4ff. ausdrücklich ein neuer Zuzug aus Haran angenommen.

1) Hommel, Grundriß S. 185f. Vgl. Cornill, Geschichte des Volkes Israel 37f., wo auf türkische Statistiken über Beduinenstämme des Dscholan und Hauran verwiesen wird, und ZDPV XXIII, 58.

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2) 12, 5 steht hannepheš (Kautzsch übersetzt wie Luther: Seelen). Nepheš kann nach Ez 27, 13,,Sklave“ heißen (hier steht aber nepheš-adam), und ist dann babylonisch napištu, worauf m. W. nicht geachtet worden ist. Die Übersetzung: Sklaven, die sie gekauft hatten (2) ist sehr fraglich. Der Sklave heißt sonst ́ebed. Meine Auffassung von den Seelen als einer mystischen Anhängerschar Abrahams wird übrigens durch Talmud und Midrasch gestützt, wie mir Levertoff nachgewiesen hat. Vgl. Sanhedr. 92b und besonders Beresch. rabba 39, 21: „die Seelen, die sie in Haran gemacht hatten, das sind die Proselyten, die sie machten." Zu den hanikîm 14, 14, s. S. 287 und 289 und vgl. meine Ausführungen gegen Gunkel TH.L.Bl. 1905 Nr. 29.

3) Daß dies,,Philister“ waren (1 Mos 26, 1), beruht auf späterem Mißverständnis. Die Philister waren damals noch nicht eingewandert.

Jeremias, ATAO 3. Aufl.

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Die Personennamen der Väterlegenden.

Die Namen der biblischen Helden sind ebenso wie die der Propheten zum größten Teil als hieratische Beinamen aufzufassen. Es verhält sich mit ihnen ähnlich, wie mit den Beinamen, die bei den Arabern noch heute neben dem eigentlichen Familiennamen üblich sind1. Wie der Name im Orient überhaupt als Wesensoffenbarung galt 2, so soll der literarisch überlieferte Name einen bestimmten Sinn, gleichsam den Pragmatismus des mit der betreffenden Persönlichkeit zusammenhängenden Geschehens, zum Ausdruck bringen 3.

Wenn sich also zeigt, daß die Namen der Vätergeschichte babylonischen Namen entsprechen, so wird man nicht ohne weiteres schließen dürfen, daß es sich hier um die ursprünglichen Namen handelt. Aber das Bewußtsein vom Zusammenhang mit der babylonischen Heimat wird dadurch bezeugt.

Abram, wohl abgekürzt aus Abirâm (vgl. Abi-ram 1 Kg 16, 34, Ab-ner var. Abi-ner),,,der Vater (mein Vater) ist erhaben". Der assyrische Eponym vom Jahre 677/76 (s. KB I, 207, vgl. Zimmern, KAT3 482) trägt den gleichen Namen: Abi-râma, ebenso die Mutterschwester Asarhaddons, s. Johns, Deeds Nr. 70, Rev, 6. Ranke, Personal Names verzeichnet S. 86 für Hammurabi die Variante: Ha-am-mi-ra-am, d. h. mein (göttlicher) Oheim ist erhaben. Danach hätte also Hammurabi dem Sinne nach den gleichen Namen wie sein Zeitgenosse (S. 279 ff.) Abraham. Sowohl abu,,Vater“ wie hammu,,Oheim" sind Kosenamen des Mondgottes der Babylonier. In Inschriften

1) Wie Muhammed am 7. Tage, dem Tage der Namensnennung, genannt wurde, wissen wir nicht. Als verheirateter Mann hieß er der Sitte gemäß nach seinem ersten Sohne Abû-1-Kâsim. Die Stadtgenossen gaben ihm den Ehrennamen Amîn. Er selbst nannte sich nach seiner Sendung zuerst, wie es scheint, 'Abd Allah, dann Muhammed in bestimmter religiöser Absicht. S. meine Allg. Rel. Gesch. S. 98f. Ähnlich ist die Entstehung der Namen der alttestamentlichen Religiosen zu denken. Vgl. die Vorbem. zum Motivregister.

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3) Es erhebt sich die Frage, wie weit das auch bei der urchristlichen Überlieferung anzunehmen ist. Über einige der Jüngernamen habe ich BNT 92 f. einen Versuch gewagt. Nannte die urchristliche Geschichtsschreibung den Mann der Maria Joseph, weil er der Vater des,,Messias ben Joseph“ war? Erklären sich so vielleicht auch die vielen Marien? Sogar zwei Schwestern tragen den gleichen Namen Maria. Für die Mutter des Erlösers wäre der Name Mirjam-Maria als hieratischer Name sehr naheliegend gewesen. Es ist auffällig, daß die Deutung des Namens Maria in der Symbolsprache der römischen Kirche immer neue Variationen gesucht hat (mar-jam, stella maris usw.). Der Name Jesus ist gleichbedeutend mit Josua. Den Namen Josua finden wir im Alten Testament wiederholt als hieratischen Namen, s. S. 413 u. Motivregister. Wenn der Heiland bei der Beschneidung am 8. Tage diesen Namen bekam, so geschah es nach Mt 1, 21 ausdrücklich in dem Sinne, daß man schon an seinem Namen erkennen sollte:,,Er wird das Volk erlösen von seinen Sünden". Er war also auch nicht als gewöhnlicher Rufname gemeint. Jesus und Christus und Messias sind dem Sinne nach identisch. Wenn eine Handschrift den Barabbas der Passionsgeschichte (,, Sohn des Vaters", ebenfalls hieratischer Name),, Jesus Barabbas“ nennt, so soll er damit als Gegenbild Jesu, als Antichrist bezeichnet werden. Die Urgemeinde nannte Jesus nicht ,,der Herr Jesus", wie es später üblich wurde, sondern ò zúgios. Der Name Jesus wird immer mit Artikel verbunden: ò Inoous, oder im Sinne der messianischen Weissagung AG 3, 13 ò rais Iŋoovs (,,der Knecht Gottes" Jesus).

4) 1 Sam 14, 50. Ner als Name des Vaters Abners ist natürlich nur aus Abî-Ner künstlich erschlossen. Abî-Ner (,,Mein Vater ist Leuchte") ist übrigens wie Abram theophorer Name im Sinne der Mondlehre.

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aus Südarabien, wo ebenfalls der Mondkult herrschend war, sind besonders Priester Träger von Namen, die mit Ab zusammengesetzt sind1. Vgl. noch Hommel in Assyr. Notes (PSBA, Mai 1894) und Altisr. Überl. 143.

Die Namen der Keilschrift-Kontrakte aus Dilbat A-ba-ra-ma, A-ba-am-ra-am2 sind wohl anderer Art. Sie bedeuten, da abâm als Akkusativ aufgefaßt werden muß: ,,er hat den Vater lieb".

Neben dem Namen Abram ist Abraham überliefert; P gibt 17, 5 für beide eine Erklärung im Sinne einer Umnennung; der Schlußredaktor hat ohne Rücksicht auf die Einzelquellen dann vor 17, 5 überall Abram und hinter 17, 5 Abraham eingesetzt. Sarah. Der Name bedeutet in der entsprechenden babylonischen Form šarratu „Königin“. Šarratu ist Epitheton der Mondgöttin von Harran. Die gleiche Bedeutung hat der Name der Mondgöttin von Harran in der Inschrift von Nêrab: Nikkal Ningal,,große Herrin". Als Name der großen Göttin (Ištar von Niniveh?), die oft šarrat šamê,,Königin des Himmels" genannt wird, wie Damkina šarrat apsî ,,Königin des Meeres“, ist il Šar-rat bezeugt z. B. Craig, Rel. Texts I, 57, 22. Eventuell ist auch die Göttin Šara (Lesung nicht sicher) zu vergleichen CT XXXIII, Pl. 1, Z. 18: kakkab Šara♦ ilAi.

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Ist der Name Sarai, aus dem Sarah nach 17, 15 umgedeutet ist, von streiten abgeleitet: die Widerspenstige?

Milka ist babylonisch malkatu, das ebenfalls,,Königin“ bedeutet und Epitheton der Ištar ist, s. Jensen in ZA XI, S. 299.

Terah (Sept Tara und Tarra) ist vielleicht der hettitische Gottesname Tarķu (Jensen ZA VI, 70). Wie Laban,,Mond“ bedeutet, so werden gewiß die Hebräer jareaḥ ,,Mond" herausgehört haben.

Laban heißt ebenfalls,,Mond" (hebr. poet. lebanah HL 6, 9; Jes 24, 23; 30, 26). Der Gottesname iluLa-ban III R 66, 6b bezeichnet vielleicht den Mondgott. In der Liste geht U-tu (Šamaš?) und Bêl lâbiru voraus, es folgt Nabû, s. Hommel, Assyr. Notes § 50 (PSBA Mai 1894).

Nahor findet sich als Personenname in mesopotamischen Eigennamen (Na-hara-a-u, Na-ha-ra-u, Na-hi-ri-i, Na-hi-ri), ferner im Ortsnamen Til-Nahiri (Belegstellen bei Zimmern KAT3 477f). Vielleicht ist es auch ein Gottesname. Jensen vermutet es (ZA XI, 300) auf Grund eines theophoren syrischen Namens, und Zimmern verweist auf den semitischen Gottesnamen Nayag auf einer karthagischen Fluchtafel.

Lot (Dioskur) s. S. 277.

Die Wanderung der Abrahamsleute von Babylon nach

Kanaan.

Der Ausgangspunkt der Wanderung ist Ur Kasdim (Ur der Chaldäer). So sicher nach P 11, 31 (er führte sie aus Ur Kasdim hinaus), der wahrscheinlich auch hier eine ältere Überlieferung übernommen hat.

Auch J, 12, I kann Sippe, Haus und Land, aus dem Abraham ziehen soll, sehr wohl in Ur Kasdim zu suchen sein, so daß J 11, 28 (Terah starb in seinem Geburtslande Ur Kasdim) nicht als Glosse aus P erklärt werden muß, wie Wellhausen vorschlug. Bei J, wohnen die Abrahamsleute in Haran: 27, 43b; 29, 4. Wenn P II, 31f. die beiden Angaben durch eine Wanderung der Terachiten von Ur Kasdim nach Haran ausgleicht, so muß das nicht auf reiner Fiktion beruhen. Die Wanderung

1) In abgeleitetem Sinne ist dann der Priester selbst âb,,Vater" (der Priesterkollege âḥ, s. S. 361): Ri 17, 10 und 2 Kg 6, 21; 13, 14, wo Elisa so genannt wird. 2) Ungnad BA VI,5, S. 60ff.

3) Als Frauenname bei Lidzbarski, Nordsem. Epigr. S. 445. Zu den NêrabInschriften s. unten S. 261.

4) So zu lesen nach der Glosse bei Meißner, Seltene assyr. Ideogramme Nr. 11296.

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