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Motivreg. unter Becher. Ein Zauberbecher ist wahrscheinlich auch der Becher Sauls, den David heimlich wegnimmt I Sam 26, 11f. 16 s. S. 457.

Ein verabredeter Becherdiebstahl findet sich auch in der Alexanderlegende, Curtius IX, 29; Dioxippos (der Faustkämpfer, der den Mazedonier Horratos nackend, nur mit dem Stocke bewaffnet, im Zweikampf besiegt) kann den Vorwurf nicht ertragen und tötet sich mit dem Schwert. Bei Apulejus, Metam. 9, 9 (ed. Vliet p. 194 f.) wird ein Becher vom Polster der Göttin gestohlen.

Die Investitur Josephs 41, 42 ff., sowie die 1 Mos 43, 32 vorausgesetzten Speisesitten sind spezifisch ägyptisch, s. Gunkel z. St., Holzinger z. St. Die Namen 41, 45 und sind beide gut ägyptisch. Der erste bedeutet nach Stein,Es spricht Gott und er lebt", der andere bedeutet Ns-nt, d. i. die der Göttin Neith (Lokalgöttin von Sais) gehörige. Nach Spiegelberg 1. c. 53 sind die Namen Potiphar und vor der 20. Dynastie (1200 v. Chr.) nicht nachweisbar,

dorff:

אָסְנַת wohl aber der Name

Die Söhne Jakobs in Ägypten.

Von dem lebhaften Verkehr zwischen Syrien und Ägypten war S. 192 ff.
Die ,,Fürstenmauer" diente zur Abwehr der Asiaten1.

die Rede.

Daß

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Abb. 137: Ein ägyptischer Beamter empfängt semitische Einwanderer. Relief aus dem
Grabe des Haremheb (Museum von Leiden). Nach AZ 38 (1900), S. 47.

Asiaten in Hungerszeiten in Ägypten Hilfe suchten und fanden, wird in den Texten des neuen Reiches oft bezeugt.

1. In den Amarna-Texten werden wiederholt ägyptische Kornkammern erwähnt, aus denen kanaanäische Leute Getreide holen, s. die Übersicht S. 338. Vgl. I Mos 41, 54: Es ward eine Teuerung in allen Landen, aber in ganz Ägyptenland war Brot.

2. Im Fragment einer Ansprache eines hohen Beamten unter Haremheb (um 1360 v. Chr.) ist von Barbaren die Rede,,,die nicht zu leben. wissen"; sie werden den Unterbeamten übergeben mit der Anweisung, ihnen eine Überschreitung der angewiesenen Gebiete nicht zu gestatten.

3. Im Papyrus Anastasi VI, 4, 14 ff. berichtet ein ägyptischer Beamter:,,Wir haben die Beduinenstämme von Edom die MerneptahFestung nach den Teichen des Merneptah passieren lassen, um sich und

1) s. oben S. 194. Vgl. Müller, Asien und Europa 102; ZDPV VIII, 217. Brugsch, Die biblischen sieben Jahre der Hungersnot, meint, daß die Mauerwüste (midbaršûr) 2 Mos 15 22 nach dieser Mauer benannt war. Abb. 137 zeigt bittende Semiten vor einem ägyptischen Beamten.

ihr Vieh zu ernähren auf dem großen Weideland des Pharao, der schönen Sonne aller Länder".

4. Nach dem Abschluß des Staatsvertrags zwischen Ramses II. und den Hettitern (S. 218) schickt Ramses II. bei einer Landeskalamität den Hettitern Schiffe mit Korn, s. Erman, Ägypten S. 7072.

I Mos 47, 7 f. Die Landschaft, die den syrischen Hirten eingeräumt wird, heißt nach der jahvistischen Quelle Gosen. Sie liegt im Delta. Es war fruchtbares Weideland (47, 6), wohl geeignet für die hebräischen Schafzüchter (46, 34). An zwei Stellen des jahvistischen Berichts sagt die Sept. statt Gosen,,Distrikt der Stadt Gosen in Arabien" (1 Mos 45, 10; 46, 34). Diese Stadt Gosen ist durch die Ausgrabung Navilles sicher identifiziert mit der ägyptischen Stadt Gsm an der Stelle des heutigen

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Abb. 138: Vorratskammer aus Pithom. Aus Spiegelberg, Aufenthalt Israels

in Ägypten. Nach den Ausgrabungen Ed. Naville's.

Şaft el Henne, östlich vom Nilarme Bubastis, der Hauptstadt der ägyptischen,,Provinz Arabien", die den religiösen Namen,, Gau des Gottes Spt", der die Sinai bewohner schlägt, führt 3.

Allerdings läßt sich nicht beweisen, daß das Gosen des Jahvisten mit dem ägyptischen Gsm identisch ist. Aber der Zusammenhang des jahvistischen Berichts weist auf dieselbe Gegend: eine Landschaft im Osten des Reiches diesseits der auf der Landenge von Suez gelegenen Grenzfestungen; jenseits derselben ist unfruchtbare Wüste1.

1) s. Spiegelberg. Der Aufenthalt Israels in Ägypten, S. 24f. Es folgen nach einer Lücke die andern Namen der Stämme, die die Festung des Merneptah passierten.

2) Auch für Griechenland war Ägypten in Notzeiten das Kornland. Nach Justin (Trogus Pompejus) VI, 2, 1 f. schickten die Ägypter den Lazedämoniern Schiffe und Getreide.

3) Der Name im modern. Şaft erhalten; s. Art. Gosen in RPTh3.
4) s. zu Jarimuta

=

Gosen S. 337

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Abb. 139: Ägyptisches Begräbnis. Budge, Book of the Dead. Papyrus Ani Tafel 5 u. 6.

Abb. 140: Das ägyptische Totengericht. Aus dem Papyrus Ani. Nach Ball, Light from the East. Titelbild.

Wenn der Priesterkodex die Gegend das,,Land des Ramses" nennt (1. Mos 47. II), so ist das ebenso zu beurteilen wie die Angabe der griechischen und memphitischen Übersetzung 1 Mos 46, 28: Pethom, Stadt im Lande des Ramses. Es sind hier Namen aus dem Bereiche der späteren Ereignisse (die bedrückten Hebräer sollen Pithom unter Pharao Ramses gebaut haben) in den Bericht eingetragen worden. Sept. nennt auch den Ort der Begegnung, dort, wo der hebräische Text des Jahvisten einfach Gosen sagt 1 Mos 46, 28: bei der Stadt Heroon im Lande des Ramses, während die memphitische Übersetzung,,nach Pethom, der Stadt im Lande von Ramasse" und v. 29,,in die Gegend der Stadt Pethom" sagt. Durch die Ausgrabungen Ed. Navilles1 in Tell el Maskhuta (1883) ist festgestellt, daß diese nahe bei der Landenge Suez im Wadi Tumilât gelegene Trümmerstätte den Ort einer Stadt bezeichnet, die den religiösen Namen Pr-'tm (vokalisiert nach Steindorff etwa Pi-Atom ,,Haus des Gottes Atom") führt, und die offenbar identisch ist mit der 2 Mos I, II von den bedrückten Hebräern erbauten Stadt Pithom. Da dies Pithom in der Gegend von Hero zu suchen ist, so stimmt Sept. mit J überein und der Begegnungsort der Sept. liegt im Gebiete der Landschaft Gosen, östlich vom Nilarme Bubastis.

I Mos 47, 29f. Joseph schwört, indem er die Hand auf das Zeugungsglied Jakobs legt, wie Eliezer bei Abraham 24, 2 f. (s. S. 307). Zu dem Verlangen, in der Heimat begraben zu werden, vgl. Ilias 16, 453f.; 23, 82ff. I Mos 49, 24 s. S. 308. I Mos 49, 25 s. S. 36.

1 Mos 50, 1ff. Jakob wird in ägyptischer Weise von den Ärzten (vgl. Jer. 46, 11) 40 Tage lang einbalsamiert (vgl. Herod. II, 86). Dann halten. die Ägypter 70 Tage Totenklage. v. 7 ff. zeigt einen,,gewaltigen Zug" von Ägypten nach Kanaan. So etwa sind die Gesandtschaftszüge der ägyptischen Delegationen zu denken, wie sie die Amarnabriefe voraussetzen.

I Mos 50, 10: statt 708 13 wird 777 (Hadad-Tanne) zu lesen sein (vgl. S. 385). Es wird eine 7tägige Osiris-Tamuz-Klage gehalten, wie um Josia Sach 12, II (vgl. 2 Chr 35, 24 f.). Man erwartet die Wiederkunft des Erretters. Zu der realistischen Eschatologie der Ägypter, die auf Israel nicht ohne Einfluß geblieben sein kann, s. meine Allg. Religionsgeschichte S. 68ff. I Mos 50, 25: Auch Joseph wird nach seinem Tode einbalsamiert und in einer heiligen Kiste' ('arôn) beigesetzt, s. S. 384 f. vgl. S. 353, Anm. 3. Abb. 139 und 140 illustrieren ein ägyptisches Begräbnis und das ägyptische Totengericht.

Die Tierkreisbilder im Jakobssegen.

I Mos 49.

Daß die Sprüche des Segens Jakobs3 auf die zwölf Tierkreiszeichen anspielen, ist längst erkannt worden'. Der gegenwärtige Text, dessen Redaktor den Sinn nicht

1) Vgl. Naville, The store city of Pithom and the route of Exodus, London 1888. 2) J. Dillmann, Pithom, Hero, Klysma in den Sitzungsberichten der Kgl. Pr. Ak. der Wissenschaften 1885 XXXIX.

3) Jakob sagt die Zukunft voraus: Jes 2, 1; Mi 4, 1; Hos 3, 5. Die Sterbenden gelten als hellsehend; vgl. Ilias 16, 850 ff.; 22, 355 ff. (Patroklos, Hektor); Xenophon, Kyrop. 8, 47 (der sterbende Kyros); Pythagoras nach Diodor 18, 2, 1. 4) Kircher, Oedipus Aegyptiacus 1654, z. B. II, 1, S. 21. Aus der neueren Literatur vgl. (außer Dupuis und Nork passim) Stucken, Astralmythen; Ders., MVAG 1902, 166 ff.; Zimmern, ZA 1892, 161ff., KAT3 628; J. Lepsius, Reich Christi VI, 375f.; Winckler F. III, 464 ff.; Hommel im Hilprecht Anniversary Volume 270ff; Bischoff, Babylonisch-Astrales im Talmud und Midrasch S. 48 ff.

mehr verstanden hat, läßt die Motive nicht mehr überall klar erkennen. Den Sinn gibt Midr. Tanchuma B. " 16 richtig an: „Die Zwölfzahl der Stämme ist in der Weltordnung begründet; . . . . . der Tierkreis hat 12 Sternbilder" (vgl. dazu die S. 309 genannten Stellen). In Josephs Traum (S. 330) waren die elf Brüder bereits als kokabim charakterisiert, die sich mit Sonne und Mond vor dem den Weltkreislauf und das anbrechende neue Zeitalter repräsentierenden Joseph (Tamuz) verbeugten. Auch die Reisen der Söhne nach Ägypten zeigen die Motive der Wanderung der zwölf Tierkreisbilder in die Region der Unterwelt (S. 332). Die 12 Söhne erscheinen gewissermaßen als die Kalenderheiligen der 12 Monate des Weltenjahres bis zum Anbruch der neuen Zeit und zugleich als Repräsentanten der Weltherrschaft (s. S. 308 f.). Die Textüberlieferung ist schlecht und aus verschiedenen Quellen zusammengefügt. Es ist sehr leicht möglich, daß der vorliegende Text verschiedene,,Theorien" vermengt. Vielleicht behält Winckler recht, der F. III, 464 ff. die Reihenfolge aus der Anordnung der babylonischen Tierkreisgötter (vgl. die Tierkreisengel Hen. cp. 82; Offbg 21, 12) erklären will. Die vorliegende Anordnung entspricht den Genealogien (nach der Mutter) und der geographischen Lage.

Ruben
v. 3f.

Airu-Ea bêl tenišêti1

Wassermann.

=

Er heißt viermal,,der Erste", und das Recht,,des Ersten" wird ihm entrissen. Er muß nach einer andern Überlieferung die Führerrolle Judas gehabt haben (Dillmann, Genesis 457). Als Wassermann würde er Ea entsprechen, oder vielmehr in einem vorhergehenden, durch Ea abgelösten Äon Mummu (zu Mummu = Ea bez. im nächsten Äon Marduk-Adapa, Sohn Eas, s. HAOG S. 22). Die neue Zeit entsteht durch Zeugung zwischen Mutter und Sohn. Ruben befleckte das Bett seines Vaters 2. Der Inzest bedeutet Weltherrschaft. Vgl. Sueton, Caesar 7: Cäsar hat den entsprechenden Traum, der Astrolog sagt ihm:,,du wirst Weltenherr'"; s. Motivreg. u. Inzest. Vom Standpunkte des neuen Zeitalters ist der Träger des alten Zeitalters (Kingu, Mummu) der Wasserdrache. Auch dieses Motiv findet sich im Ruben-Segen. Es ist von

die Rede. Schon Dillmann, Genesis S. 458 übersetzt das mit,,Überschwall des Wassers" (Sept. ißowas ὡς ὕδωρ). Mit Ruben wird hiernach jedenfalls eine wasserspeiende Erscheinung in Zusammenhang gebracht. Das Flußpferd, an das man zunächst denkt, ist nach Hi 40, 15ff. gleich Behemoth, dem Chaosdrachen der Urzeit. Behemoth ist nach Hi 40, 19,,Erstling" wie Ruben,,,Erstling der Wege Gottes", Herr des vergangenen Äon. Plutarch, de Is. et Os. cp. 32 sagt:,,Die Ägypter schreiben dem Flußpferde Schamlosigkeit zu; denn es soll seinen Vater töten und mit Gewalt seiner Mutter beiwohnen" 3.

"

1) Wir setzen die Monatsnamen und ihre Götter hinzu, wie sie IV R 33, Nr. 2 aufgeführt sind, also die entsprechenden babylonischen Tierkreisheiligen" (s. Jensen, KB VI, 2, S. 22 ff.) Der Schalt-Adar, der in der assyrischen Liste Ašur als abu ilâni zukommt, fehlt hier.

=

2) Bilha (wohl an Stelle der Lea gesetzt) trägt Züge der Ištar-Aphrodite, der Gattin des hinkenden Ninib-Mars-Hephästos. Ruben begibt sich zu ihr;,,Unterwelt" =,,Ozean“, s. HAOG S. 95, die Szene am Südpunkt statt am Nordpunkt (man beachte, daß 1 Mos 49, 4 steht, nicht 7), Ninib Nergal S. HAOG S. 93 und 95. 3) Ob in der zweiten Hälfte ein Doppelsinn beabsichtigt ist (,,du wurdest geschändet statt du hast Schändung verübt), wie Stucken will, so daß auch das andre Motiv der Urzeit, das Motiv der Kastration des Urvaters (Rahab Ps 89, 11 vielleicht in diesem Sinne gemeint) hineinspielt ?

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