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pflegen, keine Götter anbeter. und der von den Ägyptern als heilig verehrten Tiere sich nicht länger enthalten, sondern sie schlachten oder sonst töten sollten. Nachdem er hierauf auch noch die Stadt Avaris stark befestigt hatte, traf er alle Vorbereitungen zu einem Kriege gegen Amenophis und verbündete sich zu dem Ende mit den Hyksos in Jerusalem, von welchen er mit einem Heere von 200 000 Mann unterstützt wurde. Auf die Nachricht hiervon sandte Amenophis seinen erst fünfjährigen Sohn Sethos, der auch Ramesses hieß, zu dem ihm befreundeten Könige von Äthiopien, um ihn dort in Sicherheit zu wissen, und trat dann selbst an der Spitze von 300 000 Mann den Aufständischen entgegen, wagte aber schließlich keine Schlacht, sondern zog sich erst nach Memphis, dann nach Äthiopien zurück. Ägypten war hierdurch der Gewalt der verbündeten Aussätzigen und Hyksos preisgegeben, und diese wüteten gegen alles, was den Ägyptern heilig war. Nach Verlauf von 13 Jahren (s. S. 287) aber kehrte Amenophis mit seinem Sohne Ramesses mit zwei Heeren nach Ägypten zurück und trieb die Verbündeten bis an die syrische Grenze.

Lysimachus von Alexandrien (ca. 70 v. Chr.) berichtet nach Jos. c. Apionem I, 34: Zur Zeit des Königs Bokchoris (HAOG 223f.) habe das Volk der Juden, welches aus Aussätzigen, Krätzigen und anderweitigen Kranken bestand, in den ägyptischen Tempeln gelagert und gebettelt. Auf Weisung des Gottes Amon habe Bokchoris die Aussätzigen und Krätzigen im Meere ertränkt, die übrigen in die Wüste getrieben. Diese letzteren seien nun unter Führung Mosis nach Judäa gezogen und hätten dort die Stadt Jerusalem gegründet.

Eine zweite Überlieferung des Manetho nach Jos. c. Apionem 1, 14 vgl. Euseb., praep. evang. 10, 13 lautet: Unter der Regierung des ägyptischen Königs Timaos seien Fremde von unberühmtem Geschlecht, welche von einigen für Araber gehalten würden und jedenfalls Hirten oder Nomaden waren, in Ägypten eingefallen. Sie eroberten das Land, zerstörten die Tempel, mißhandelten die Eingeborenen und machten einen aus ihrer Mitte, namens Salatis, zum Könige. Dieser wählte sich Memphis zur Residenz, forderte in Unter- und Oberägypten Tribut ein und hielt das Land durch Besatzungen, welche er in die wichtigeren Orte legte, in Gehorsam. Die Ostgrenze des Landes befestigte er gegen etwaige Einfälle der Assyrer und baute namentlich eine im saitischen Nomos auf der Ostseite des bubastischen Nilarmes gelegene Stadt, welche nach einer alten Göttersage Avaris hieß, zu einer sehr starken Festung aus, der er eine Besatzung von 240000 Mənn gab und welche den Hauptstützpunkt seiner Macht gebildet zu haben scheint. Diese eingedrungenen Fremdlinge wurden Hyksos genannt. Nachdem die Hyksos 511 Jahre lang geherrscht hatten, empörten sich die einheimischen Dynastien der Thebais und der übrigen Landesteile und begannen einen großen und langwierigen Krieg gegen sie. Endlich gelang es dem Könige Alisphragmuthosis (Misphragmutosis), sie zu besiegen und in einem Orte einzuschließen, welcher Avaris hieß und einen Umfang von 10000 Tagwerk hatte. Da sie Avaris zu einer starken Festung ausbauten, so waren sie nicht mit Gewalt daraus zu vertreiben. Nur auf gütlichem Wege konnte sie Thummosis zum Abzug bestimmen: 240000 Mann stark zogen sie nach der syrischen Wüste und ließen sich in Judäa nieder.

Ptolemäus Mendesius (Anfang des 1. nachchr. Jahrh.) sagt, daß Israel unter dem Pharao Amosis ausgezogen sei (Euseb., praep. ev. 10, 10). Und Apion bei Jos. c. Apionem II, 2 erzählt, daß Mose aus Heliopolis im 1. Jahre der 7. Olympiade, d. i. 752 v. Chr. 110000 Aussätzige, Blinde, Lahme usw. nach Judäa geführt habe. Justin (Trogus Pompejus) 10, 2, 12 sagt, die Juden seien als Krätzige und Aussätzige aus Ägypten unter Moyses vertrieben worden.

Chairemon von Naukratis (1. nachchr. Jahrhundert) berichtet in seinem Werke Alyvлtiazά nach Josephus contra Apionem 1, 32: Amenophis habe 250000 Unreine und Bresthafte aus Ägypten vertrieben. Die Ausgetriebenen wandten sich unter Führung des Schriftkundigen Tisiten (d. i. Moses) und Peteseph (d. i. Joseph) nach Pelusium, trafen dort 380000 Leute, welchen Amenophis ein weiteres Vordringen in Ägypten nicht gestattete, verbündeten sich mit ihnen und nötigten Amenophis zur Flucht nach Äthiopien. Erst sein Sohn Ramesses habe die Juden, 300000 an Zahl, aus Ägypten vertrieben und bis nach Syrien verfolgt.

In dieser doppelten Überlieferungsreihe verbirgt sich historische Erinnerung an Ereignisse, die uns die Bibel als den Auszug der Josephsleute erzählt1.

Beide Berichte stimmen darin überein, daß eine religiöse Bewegung, die sich innerhalb Ägyptens gegen den polytheistischen Kultus geltend macht, mit Nomaden sympathisiert, die aus Palästina kommen und schließlich dahin zurückkehren. Die Anhänger der ägyptischen Bewegung werden samt ihren syrischen Verbündeten,,Unreine" und ,,Aussätzige" genannt das ist nicht wörtlich zu verstehen, sondern als Ausdruck des religiösen Abscheus. Der Stützpunkt der Bewegung ist in beiden Überlieferungen die Stadt Avaris. Die Volksetymologie wird dabei an die Hebräer gedacht haben. Denn das hebräische Wandervolk ist es so sagt deutlich die spätere ägyptische Deutung der Überlieferung das dort eine Feste hatte und das von den ,,Aussätzigen" zu Hilfe gerufen wurde. Der Führer dieser ausländischen Nomaden ist nach Manetho Osarsiph, nach Chairemon Tisiten. Osar-siph ist Jo-seph. Die ägyptische Überlieferung hat den als Gottesnamen verstandenen ersten Teil des Namens (Jahu, vgl. Ps 81, 6 die Namensform Jehoseph) durch den ägyptischen Gottesnamen Osiris ersetzt. Der Name Tis-iten stimmt dazu, wie wir gleich sehen werden. Beide Traditionen haben die Gestalt des Joseph mit dem späteren Führer Moses vermengt: Manetho, indem er beide für identisch hält, Chairemon, indem er Moses neben Joseph (Osarsiph) als Führer nennt.

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Aufenthalt Israels in Agypten S. 34. Vgl. auch S. 207 Abb. 80.

Es muß eine monotheistische Bewegung in Ägypten sein, an die Manethos und Chairemons Abb. 143: Ramses II. Aus Spiegelberg, Berichte anknüpfen. Man denkt ohne weiteres an Amenophis, der 1380 die Stadt Achet-Aton als Residenz baute, sich selbst Echnaton (d. h. ,,es ist dem Aton angenehm") nannte und sich als Inkarnation des Einen Gottes, des Sonnengottes, verehren ließ. Es ist der Naphuriria (Naphururia) der AmarnaBriefe (s. S. 200 f.). Wir wissen, daß nach seinem Tode die Reform wieder ausgerottet und Achet-Aton gewaltsam zerstört wurde3. Wenn der Führer

1) Spiegelberg, Der Aufenthalt der Israeliten in Ägypten S. 13 vgl. 29 und OLZ 1904, 130 setzt die Hyksos-Dynastie 1700-1550 an.

2) Im Papyrus Sallier heißen sie,,die Fieberleute", d. h. die, welche aus den Deltasümpfen die Malaria bringen. Die Verachtung der Schafhirten als,,Unreine" bei den Ägyptern mag Anlaß zur Anbringung des verächtlich machenden Legendenmotivs (s. Motivreg. u. Aussatz) gegeben haben. Auch die ägyptische Bezeichnung der Syrer als šasu kann dazu beigetragen haben. I Mos 46, 34 scheint sich in den Schlußworten (,,die Schafhirten der Ägypter ein Gegenstand des Abscheus") eine Erinnerung an die Verachtung der ,,aussätzigen" Asiaten zu verbergen. Die Begründung stimmt nicht zu dem Vorhergehenden. Die Aussage, daß die Jakobleute friedliche Hirten sind, soll doch wohl den Pharao beruhigen, nicht seinen Abscheu wecken!

3) s. Breasted-Ranke, Geschichte Ägyptens S. 293 ff.

der syrischen Verbündeten nach Chairemon Tisiten heißt, den Manetho Osarsiph nennt, so würde das zu der auch sonst bezeugten Erscheinung unter Amenophis stimmen, daß Vasallen Namen erhielten, die den neuen Kultus verherrlichten: iten (aton) ist die Sonnenscheibe. Die Annahme, daß Achet-Aton der mit dem Syrer Osarsiph verbundene,,aussätzige" Pharao ist, stimmt auch ziemlich zu dem chronologischen Anhalt, den Manetho gibt. Denn der Pharao Amenophis, der hier im ägyptischen Sinne als der ,,fromme" König erscheint, ist offenbar Amenophis III.

Als Pharao der Bedrückung gilt neuerdings, freilich im unaufgeklärten Gegensatz zu der oben besprochenen spätägyptischen Tradition, Ramses II. (s. Abb. 80 u. 143.) Maßgebend für diese Ansicht ist die späte Glossen zu Pithom. Zu seiner Zeit bildeten allerdings die asiatischen

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Nomaden eine große Gefahr, so daß er wohl Veranlassung haben konnte, auf die Hebräer in Gosen ein scharfes Auge zu haben. Nach seinem Tode brachten unter Merneptah libysche und nubische Horden Ägypten an den Rand des Verderbens. Die Gosenstämme mögen damals mit den verwandten bene Jsrael in Kanaan konspiriert haben. Die Merneptah-Inschrift S. 211 (,,Israel ist erbeutet") mag damit zusammenhängen. Von Merneptah (um 1250, s. Abb. 145) würde dann der Exodus erzwungen worden sein.

Die mythologische Stilisierung der Mosesgeschichte.

Moses ist wie Jakob und Joseph eine Erretter-Gestalt1. Die Befreiung aus Ägypten gilt, wie wir sehen werden, als Kampf und Sieg über den Drachen. Die Erlöser-Motive, mit denen seine Gestalt verwebt wird, kennt noch die spätjüdische

1) Unter einem anderen Gesichtspunkte untersucht Stucken, MVAG 1902, Nr. 4, S. 22ff. die mythischen Motive der legendarischen Erzählung.

Auffassung. Schemot rabba zu 2 Mos 1, 22 berichtet, daß die Sterndeuter (!) dem Pharao gesagt hatten, eine Frau gehe mit dem Erlöser Israels schwanger; und zu 2, 4 heißt es, Mirjam habe geweissagt: meine Mutter wird einen Sohn gebären, welcher Israel erretten wird. Zur Rettung durch die Ammen s. Motivreg. unter Amme. Der Bringer der neuen Zeit wird im Stil der Erzählung mit bestimmten Motiven ausgestattet, die entweder mit den überlieferten Ereignissen seines Lebens verbunden oder als ausschmückendes Beiwerk der Erzählung beigegeben werden, oder in Namen, Zahlen und Wortspiele hineingeheimnist werden.

1. Der,,stattliche“ (2, 2) Held ist von geheimnisvoller Herkunft. Selbst wenn die Geschichte den Namen des Vaters kennt, wird er im mythologischen Stil als,,vaterlos" bezeichnet (s. HAOG S. 209f.). Die Elternschaft von Amram und Jokebed 6, 20 ist Zusatz von P1. Im Segen Mosis hat sich das mythische Motiv von der vaterlosen Herkunft Mosis erhalten:

5 Mos 33, 9: Der von Vater und Mutter sprach: Ich sah sie nicht, der seine Brüder nicht anerkannte und nichts wissen wollte von seinen Kindern.

Man vergleiche damit das ἀπάτωρ, ἀμήτωρ, ἀγενεαλόγητος bei Malkisedek Hebr 7, 3, ferner Berach. 58a: Elias habe weder Vater noch Mutter gehabt, und aus dem babylonischen Material Gudea Cyl. A II, 28 ff., III, 1 ff.:,,Ich habe keine Mutter, du (die Göttin) bist meine Mutter, ich habe keinen Vater, du bist mein Vater, .... am heiligen Orte hast du mich geboren"".

2. Der Held wird verfolgt vom Drachen und in einem Kasten gerettet. Die Stelle des Drachen vertritt hier der Pharao von Ägypten3. Der Kasten heißt tebah, wie der Kasten, in dem Noah, der Bringer des neuen Weltzeitalters, gerettet wird. Das heimlich geborene Kind bleibt drei Monate verborgen. Das ErretterMotiv des Mondlaufs ist hier auf den Sonnenlauf übertragen; die drei Monate des Jahres (drei Monate vor Frühlingsanfang) entsprechen den drei Tagen des Schwarzmondes, die dem Neumond vorausgehen (s. oben S. 331). Da die Mutter sah (2, 2), daß das Kind stattlich (ṭôb)1 war, nahm sie für ihn einen Kasten von Schilf und verpichte ihn mit Asphalt und Pech (vgl. 1 Mos 6, 14) und setzte ihn, nachdem sie das Kind hineingelegt hatte, ins Schilf am Ufer des Nils. In der Sargongeschichte heißt es:,,die Mutter legte mich in einen Korb von šûru-Rohr, ina iddê bâbi-ia (beachte den Ausdruck bâbu,,Tor“ bei einem Kästchen) iphi, verschloß mit Pech meine Tür. In den Tamuz-Hymnen liegt der Tamuz-Knabe im Schiff (s. meinen Artikel Tamuz in Roschers Lexikon der Mythologie V Sp. 53).

1) Vgl. 4 Mos 3, 27f. 2 Mos 2, 1 Und er nahm die Tochter Levis (Sept. korrigiert τῶν θυγατέρων).

2),,Ohne Vater und Mutter" ist nur eine der vielen mythologischen Stilisierungen der geheimnisvollen Geburt. Vgl. HAOG S. 209 ff. und Motivreg. unter Geburt.

3) Bei Jos. Ant. II, 9, 2 ff. sind die Motive innerhalb der jüdischen Überlieferung deutlicher bezeugt. Wahrsager haben hier dem König die bevorstehende Geburt des gefährlichen Rivalen vorausgesagt. Zu den Sagengestaltungen im Talmud und Midrasch ist bis zum Erscheinen des 3. Bandes von bin Gorion, Die Sagen der Juden auf Wünsche, Aus Israels Lehrhallen I, 1f. zu verweisen. BNT 46 ff. habe ich gezeigt, daß der Verfasser von Matthäus 1f. die Motive kennt und zeigen will, wie die Motive auch zu den Ereignissen der Kindheit Jesu stimmen. Der Drache ist hier Herodes. Noch die mittelalterlichen Spiele kennen das Motiv, indem sie Herodes stets als rotbärtig (s. Motivregister u.,,rot") darstellen. Besonders durchsichtig sind die Motive Offbg 12, 1 ff. Der Drache will das Kind verschlingen. Es wird gerettet und zum Throne Gottes entrückt (12, 5). Vorher wird Offbg 11, 19 die mit xẞwtós bezeichnete Lade im Himmel gezeigt. Lade und Thron sind also wohl als identisch gedacht. Diese Beobachtung ist entscheidend für die Frage nach dem religionsgeschichtlichen Sinn der Lade, s. S. 384f. und zum Ganzen Motivreg. unter Rettung und Flucht.

4) Bei Justin (Trogus Pompejus) XXXVI, 2, der eine eigenartige Geschichte der Juden bringt, ist Moyses,,gelehrt und schön“ (vgl. Ap G 7, 22). Auch das sind Motive der Errettererwartung. Zu tôb,,stattlich" s. S. III und Motivregister.

5) Liegt auch hier in p das Motiv der Entrückung vor?, s. Motivregister. Jeremias, ATAO 3 Aufl.

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3. Die Himmelskönigin nimmt den Geretteten als Sohn an. Ištar liebt Tamuz. In der babylonischen Sargon-Legende gewinnt Ištar den von der Vestalin geborenen und im Kasten geretteten Knaben licb und verleiht ihm Herrschaft (HAOG S. 211). Die Kindheitsgeschichte Mosis benutzt zur Hervorhebung des Motivs die Überlieferung von der Erziehung Mosis am königlichen Hofe. Die ägyptische Prinzessin vertritt Ištar-Isis (vgl. S. 293). Dasselbe Motiv erscheint noch einmal bei der Erziehung Hadads (Hadad Tamuz!) 1 Kg 11, 14—25, der dann die ägyptische Prinzessin heiratet, die ihm den Knaben Genubat gebar (s. S. 503). Die Prinzessin findet im Kasten das weinende Kind (2, 6). Der Tamuzknabe weint. Es wird eine Amme geholt'. Die Prinzessin nimmt den Knaben als Kind an.

4. Auch der rätselhafte Name Mošeh enthält ein Motiv. Der Name entspricht vielleicht einem Bestandteil ägyptischer Personennamen, der,,Sohn" bedeutet. Ein Gottesname wäre dann zu ergänzen, vgl. Thut-mosis,,,Sohn des Thot". In dem hebraisierten Namen aber verbirgt sich ein Motiv. Der aus dem Wasser Gezogene erklärt jemand 2, 10, der das Motiv nicht verstand. Der Name bedeutet, hebräisch gedacht, vielmehr,,der Ziehende"3. In der Legende von der Aussetzung des im Schilfkorb geretteten Sargon (S. 353) soll das Wasserschöpfen etwas Entscheidendes bedeuten. Es wird dreimal wiederholt. Akkî heißt:,,Ich habe Wasser gezogen"; nâķ mê ist der Wasserziehende. Das Wasserschöpfen ist im babylonischen Kulturkreis die Hauptaufgabe des Gärtners. Gartenbau und Ackerbau sind im babylonischen Sinne identisch. Der Bringer der neuen Zeit ist Gärtner oder Ackerbauer (der vom Pflug geholt wird). Auch der im Kasten gerettete Sargon ist Gärtner. Als,,Wasserzieher“ und ,,Retter" zugleich erscheint Moses in der Legende vom Wasserschöpfen für die 7 Töchter des Priesters in Midian 2, 15 ff. (J). Er vertreibt die Bedränger (7) und wird zum Helfer ( 2, 16) s. S. 356f. Er ist dabei auf der Flucht (3) wie Jakob, der in derselben Situation Wasserzieher und Helfer ist (s. S. 317, vgl. auch 438).

Als Ištar-Gestalt ist im Verlauf der Erzählung auch Sipporah gezeichnet. Ihr Name bedeutet Taube oder Schwalbe. Beide sind die Vögel Ištars. Auch die IštarGestalt Semiramis heißt,,die Tauben liebende". Sie gebiert ihm ein Kind, das er Geršom () nennt, nach dem Motivwort in der Rettungsgeschichte gebildet; der hieratische Name wird als ger šâm gedeutet: Wanderer hier in einem fremden, d. h. feindlichen Lande'.

Wir wollen gleich an dieser Stelle einige weitere Marduk-Tamuz-Motive der Moses-Geschichte zusammenstellen:

2 Mos 2, 14: Moses hat sich zum Herrn und Richter gesetzt. Das ist der Grund zur Verfolgung des Moses. Der Pharao will ihn umbringen. Vgl. die Kyroslegende. Astyages hat geträumt, daß Kyros die Herrschaft an sich reißen wird. Das verfolgte

1) Zu der Hebamme s. Motivregister unter Amme.

2) Oder liegt eine Umkehrung des Motivs vor wie 2 Sam 22, 17: Er langte herab aus der Höhe, ergriff mich und zog mich aus großen Wassern?

3) So schon ATAO1 256 unter Hinweis auf Akkî, den,,Wasserträger“ bei Sargon, ähnlich dann Winckler F. III, 468 f. S. Motivregister unter 2.

4) Beiläufig bemerkt, handelt es sich um den armseligen Beruf der Wasserschöpfer im A. T. an den Stellen 1 Kg 14, 10; 1 Sam 25, 22. 34, wo sich also Luthers aus Sept. und Vulg. übernommene kuriose Übersetzung von bis zum Knaben, der an die Wand pißt (ähnlich bei Kautzsch) erledigt.

5) s. S. 1174 (Gärtner als Königstitel) und HAOG S. 211; Winckler F. II, 167 Anm. 2.

6),,zwitschern" von Vögeln, assyr. ṣapâru mit der Bedeutung,,piepen“. Asurnaṣirpal II., Annal. II, 75f. (KB I, 82f.) wird von den Sipirmenäern gesagt daß sie,,wie Weiber piepen" (ṣap-ru-ni). 4 Mos 22, 2 ff. Balak, der König von Moab, heißt,,Sohn Sippors". Zux als Ištar-Motiv s. auch S. 4262. feindlich s. S. 339 und Motivrcgister unter 8 und 2.

7) Zu fremd

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