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S. zu Jahve Şebaoth S. 392 f., zu 1 Mos 28, 10 ff. (S. 319ff.), Ri 5, 20, Jes 24, 21 ff. Auch in den Stellen, die Sterne als mächtige Herrscher auffassen, wie Jes 40, 26; Hi 38, 7; 5 Mos 4, 19, verbirgt sich die Anschauung. Zur jüdischen Ausdeutung

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bin Gorion, Sagen der Juden I, S. 10. 15. 18f. 46ff. (Maimuni, More neb. 2, 5). Während die mythologische Bedeutung der Sterne verschwunden ist, ist die astrologische Bedeutung wenigstens v. 14 f. noch erkennbar (,, sie sollen zu Merkzeichen dienen“). Die 'ôtôt (= assyr. itâti) sind astrale Vorzeichen, vor deren Mißbrauch Jer 10,2 warnt. 1, 17 f. ist auch die letzte Spur verschwunden, wie in dem Hymnus auf die Gestirne Si 43, 1 ff.

In den babylonischen Schöpfungstexten nimmt die Erschaffung der Gestirne einen breiten Raum ein, s. S. 72, 133f. und zu Berossos S. 19. Im Bundehes wird Kap. II die Schöpfung der Lichter erzählt: 12 Tierkreisbilder, 28 Mondhäuser, 486 000 Zodiakussterne,,zur Hilfeleistung"; unter den Fixsternen vier Heerführer in den vier Himmelsgegenden zur Anführung der Sterne. Kap. V sind die sieben Planeten als Heerführer der Fixsterne; der Berg Hara Burzati ist Regler der Gestirnbahnen.

4e. (Wassertiere). Unter den Wassertieren erscheinen die tanninîm, die ,,Seeschlangen". Der alte Orient denkt sich das Meer, das Unterweltscharakter trägt und gleichsam die Reste des chaotischen Urwassers darstellt (tehôm, s. HAOG S. 20 ff.), von furchterregenden Wesen bevölkert. Daß hier ein Anklang an das Chaosungeheuer zu suchen ist, kann man nach Ps 74, 13 (s. S. 59) vermuten. Ps 104, 26 (nach 1 Mos I gedichtet) nennt den Liviathan als Meerungeheuer1.

Da die v. 20 geschaffenen Wassertiere sich v. 21 als tanninîm,' Seeungeheuer entpuppen, so können auch die Vögel, die an der raķî'a hinfliegen, ursprünglich als mythische Wesen gedacht sein. Nach Nachmanides zu 5 Mos 18, 10 wurden die Vögel wegen ihrer Nähe zum planetarischen Himmel als geistige Wesen gedacht (Mitteilung von Levertoff). Bereschith rabba 19, 6 sagt, daß ciner der am 5. Tage geschaffenen Vögel so groß gewesen sei, daß er mit seinen Flügeln den Sonnenball bedeckte. Böklen, Adam und Kain S. 8 deutet das auf den Mond und meint, daß die Tiere von v. 20 eine himmlische Zoologie darstellen, die identisch sei mit den v. 14 bis 19 geschaffenen Gestirnen.

4 f. (Tierschöpfung). Vergleiche die Erschaffung der Tiere2 in dem S. 43 Nr. 9 übersetzten babylonischen Fragment. In dem Schöpfungsbericht, der S. 8 besprochen ist, heißt es hinter der Pflanzenschöpfung: ,,Die Wildkuh, ihr Junges, das Kalb, das Schaf, sein Junges, das Lamm der Hürde... Ziegenbock, Gazellenbock... (schuf er)“.

4 g Menschenschöpfung (s. hierzu S. 46f.).

Adam klingt an Adapa an, den Namen des babylonischen Urmenschen in dem hernach zu besprechenden babylonischen Amarna-Text, wo er den Beinamen zêr amelûti (,,Same des Menschengeschlechts") führt.

Adapa ist Geschöpf der Gottheit, aus,,Erde" geformt, wie Adam. Er entspricht Marduk, dem Sohne Ea's, auf der Heroenstufe. K 3459 col. II, 12 (BA V, 320, Z. 12) scheint adapa Epitheton Marduks zu sein. Zu Adapa-Adam s. Stucken, Astralmythen 60. 71; Zimmern KAT3 523; Winckler F. III, 297.

אניות so statt

zu lesen ist (oder

1) Vielleicht auch tanninîm, wenn is ,,Schrecknisse“ im Sinne von Ungeheuer?); so übrigens Duhm z. St. Vgl. bin Gorion, Die Sagen der Juden I, S. 11. 16. 19. 64f. (Liviathan); Baba Bathra 75a; Aboda Zarah 36; Pes. d. R. Kahna ed. Buber 189.

2) Zur jüdischen Auffassung s. bin Gorion, Sagen der Juden I, S. 11. 17. 19. 63f.

Zur Vorstellung von der Menschen-Erschaffung ist ein reichhaltiges. babylonisches Material vorzulegen. Ea, Nintu, Aruru, Ištar und Marduk, der andererseits selbst,,Urmensch" (Adapa, zêr amêlûti,,,Sproß der Menschheit") ist, gelten als Menschenschöpfer.

Das Material, aus dem bei den Babyloniern der Mensch geschaffen wird, ist vor allem țâțu,,Erde", oder (vgl. S. 42),,Lehm und Blut"; tîtu iktariş,,sie kniff Lehm ab", heißt es bei einer der Menschenschöpfungen (Gilgameš-Epos KB VI, 220 f. Z. 34, s. S. 43), wörtlich wie Hi 33, 6. Von einem Menschen, der gestorben ist, heißt es wiederholt im Gilgameš-Epos (Stelle bei Delitzsch HWB 301 f.), sein Leben sei,,zu Erde" (ana țîţu, țițiš) geworden; vgl. II R 58, Nr. 5, 57 = CT XXV, pl. 48, Z. 7: Duk-ka-bur Ea ša pahari (Töpfer). Ea heißt selbst CT XXIV, pl. 14, 41. 43 Dukka-bur,,Töpfer". Diese Vorstellung ist im Ägyptischen noch weiter ausgebildet, wo der Menschenbildner an der Töpferscheibe sitzend dargestellt wird.1

1. Ein sumerischer Text aus Nippur, der die Menschenschöpfung durch Nintu erwähnt, s. S. 7. 118. 123, Anm. 3.

2. Eine sumerische Liturgie (Langdon, Bab. Liturgies Nr. 197) auf Nintu 'von Keš, die als Refrain von der Erschaffung eines männlichen Wesens nach dem Bilde Ašširgi's (= "1aš-šir, CT XXIV, 26, 110) eines Sohnes der Göttin Mah (= Nintu, CT XXV, 12, 22 mit Ninib gleichgestellt) und eines weiblichen nach dem Bilde Nintu's zu reden scheint (s. OLZ 1913, Sp. 541).

3. Die Erschaffung des Adapa2 in der Adapa-Legende, die unter den Texten in Amarna gefunden wurde3.

Der Bericht über den eigentlichen Schöpfungsakt ist nicht erhalten. Auf dem erhaltenen Fragment wird erzählt, daß Ea seinem Geschöpfe,,göttliche" Vollmacht verlieh, einen weiten Sinn, zu offenbaren die Gestaltungen des Landes, daß er ihm Weisheit gab nicht aber gab er ihm ewiges Leben - und daß er ihn, das Kind von Eridu, wie einen ,,Weisen" unter den Menschen schuf. Weiter erfahren wir, daß er als ein,, Weiser und Übergescheiter" (apkallu und atraḥasîs3) mit allerlei priesterlichen Funktionen betraut wird und als göttlicher Bäcker und Mundschenk waltet.® Mit dem Bäcker von Eridu besorgt er das Backen, täglich besorgt er Brot und Wasser für Eridu, mit seiner reinen Hand versorgt er die Schüssel, keine Schüssel wird ohne ihn zubereitet, täglich besteigt er das Schiff und geht auf den Fischfang für Eridu: wenn Ea auf seinem Lager sich ausstreckt, verläßt Adapa Eridu und fährt auf einem Schiffe während der Nacht umher, um Fische zu fangen. Als er eines Tages auf den Fischfang fuhr, warf der Südwind plötzlich sein Schiff um, und er fiel ins Meer. Aus Rache zerbrach er dem Südwind (Vogel Zû) die Flügel, daß er sieben Tage nicht wehen konnte. Er wird vor Anu in den Himmel Anus gerufen, und dieser fordert Rechenschaft und sagt:,,Kein Erbarmen!" Auf Fürbitten der Torwächter Tamuz und Gišzida besänftigt Anu seinen Zorn und befiehlt, ihm cin Gastmahl zu bereiten, ein Feierkleid ihm zu reichen und Öl zur Salbung; Kleidung und Öl nimmt er an, aber Speise und Trank schlägt er aus. Ea hatte ihn gewarnt:,,Wenn du vor Anu hintrittst, Speise des Todes wird man dir reichen: iß nicht davon! Wasser des Todes wird man dir reichen: trink nicht davon! Ein Gewand wird man

1) s. Abb. 10, S. 25. Zur Vorstellung vom,,Erdgeborenen“ in der Weltenlehre Ider Völker s. HAOG S. 182 f. 2) Zum Namen s. oben.

1) Vollständige Transkription und Übersetzung bei Jensen KB VI, 92 ff. und Knudtzon VAB II, S. 964 ff.

4) s. Jensen KB VI, 406. Sowohl der göttliche Sohn Eas, Marduk, wie der menschliche Sohn Adapa sind apkallu,,,Weise“.

5) Umkehrung Hasis-atra bei Berossos Epitheton des Anfängers der neuen Welt nach der Sintflut. ) S. 54; vgl. Motivregister.

dir reichen: ziehe es an! Öl wird man dir hinhalten: salbe dich damit1." Aber siehe da, es war Lebensspeise und Lebenswasser! Anu bricht in Staunen aus. Er hat dem Menschen, den sein Schöpfer Ea das Innere des Himmels und der Erde schauen ließ (d. h. mit Kenntnis der Mysterien ausgestattet hat), auch noch die Unsterblichkeit geben wollen. Der,,Götterneid“ hat ihn betrogen2.

Dieser Text ist mit diplomatischen Aktenstücken gleich der Eriškigal- Legende an den ägyptischen Hof geschickt worden, wohl als Musterstück für Lese- und Schreibübungen. Die gute Schrift und Stilart, die sich von den kanaanäischen Schriftstücken deutlich unterscheidet, spricht für Babylonien als Ursprungsland.

4. Auf dem Fragment Rm 9823 ist von der Erschaffung eines männlichen Wesens durch Ea inmitten des Ozeans die Rede, das hernach gesäugt wird. Es scheint sich hier um die Geburtsgeschichte des Adapa zu handeln.

5. Der S. 7f. erwähnte zweisprachige Schöpfungstext aus Assur sagt Vs. Z. 25:

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Lamga Lamga i niț-bu-hu i-na da-me-šu-nu i ni-ib-na-a a-me-lu-ta.

Gott Lamga, Gott Lamga, wohlan, wollen wir schlachten, aus ihrem Blute schaffen die Menschheit," -.

Lamga ist eine Erscheinungsform des Mondgottes Sin, s. Brünnow 11166; Deimel, Panth. babyl. S. 162. Da die,,Köpfung" Mondmotiv ist, so liegt es nahe, nach den unten Anm. 4 besprochenen Texten bei dem Schlachten an Köpfung zu denken. Der Schöpfer scheint auch hier Inlil zu sein. Der Ort der Schöpfung ist der kosmische Ort Sir-sar-a, „das Band des Himmels und der Erde".

6. Im Epos Enuma eliš schildert der Anfang der VI. Tafel nach feierlicher Einleitung als letztes Schöpfungswerk die Erschaffung der Menschen:

,,Als Marduk die Rede der Götter hörte,

da nahm er sich in den Sinn, zu schaffen [Kunstreiches].

Er öffnete seinen Mund und sprach zu Ea,

was er in seinem Innern ersann (ihm) mitteilend:

Blut will ich nehmen, und Bein will ich [bilden, abkneifen]",

1) Zu den Gastmahlssitten und dem Kleid s. Ps 23, 5; Mt 22, 12.

2) I Mos 3.5 liegt der Gedanke vom,,Neide Gottes" in den Worten der Schlange. Im Sinne israelitischer Religion umgedeutet liegt das Motiv 1 Mos 11, 6 vor.

3) CT XIII, pl. 31; vgl. Delitzsch, Das Weltschöpfungsepos S. 110 f. u. s. Zimmern KAT3 520.

4) Oder,,mein Blut"? Ein anderes sehr schlecht erhaltenes altbabylonisches episches Fragment (Cun. Texts VI, 5, s. Zimmern, KAT3 497) spricht Vs. Z. 6 davon, daß die Göttermutter Ma-mi Menschen aus Lehmerde und aus dem Blute eines geschlachteten Gottes gebildet habe. Berossos' Bericht, nach dem sich Bel (Marduk) den Kopf abschlagen ließ und aus dem herabfließenden Blute, mit Erde vermischt, Menschen (und Tiere) bilden ließ, bestätigt sich. Auch der oben unter 5 erwähnte Text aus Assur erzählt die Erschaffung aus dem Blute der Gottheit. Daß der Geköpfte bei Berossos dann,,hört" und,,sich etwas in den Sinn nimmt“ und „,seinen Mund öffnet", bringt der Mythos schon fertig. Es handelt sich ja wie gesagt,,,um allegorische Darstellung von Naturvorgängen". Der Kopf wächst nach wie bei der Schlange im persischen Mythos S. 26f. Ablehnen müssen wir freilich die religionsgeschichtlichen, dogmatischen Schlußfolgerungen, die Fr. Hommel im Probeheft von,,Glauben und Wissen" (Volkstümliche Blätter zur Verteidigung und Vertiefung des christlichen Glaubens, hersg. von Dennert) durchblicken läßt in dem Artikel:,,Heidnische Weissagungen auf den Messia".

5) Oder: ein Stück Lehm will ich [abkneifen]? s. KAT3 586, Anm. 3.

will hinstellen den Menschen, der Mensch möge [];
will erschaffen den Menschen, daß er bewohne [ };
auferlegt sei [ihm] der Dienst der Götter, diese seien [in ihren] Götter-

(Das Folgende ist verstümmelt.)

kammern."1

In der Schlußtafel wird auf diese Menschenschöpfung als Ruhmestat Marduks Bezug genommen:,,Nicht vergessen sollen werden seine (Marduks) Reden im Munde der Schwarzköpfigen, die seine Hände schufen.“

7. In einer fragmentarischen Stelle der VII. Tafel heißt es2:

Er benannte (d. h. schuf) die Weltgegenden und schuf die Menschen (die
Schwarzköpfigen).

8. Die Erschaffung des Engidu im Gilgameš-Epos Tafel I:
- du, Aruru, hast [Gilgameš] geschaffen,

nun schaffe sein Ebenbild!

Als Aruru dies hörte, schuf sie in ihrem Herzen ein Ebenbild des Anu.
Aruru wusch ihre Hände, kniff Lehm ab, spuckte darauf (?),

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9. In der Höllenfahrt der Ištar" IV R 31 Rev. schafft Ea einen amêlasinnu3, der die Befreiung der Ištar aus der Unterwelt besorgen soll:

,,Ea schuf in seinem Herzen ein Bild (?),
Bildete Aṣûšu-nâmir, einen asinnu-Menschen.“

10. Das Fragment DT 41 (= CT XIII, 34)1 beginnt:
,,Nachdem die Götter allesamt [das Weltall] gemacht,
den Himmel hergestellt, [das Erdreich] gefü[gt],
hervorgebracht hatten beseelte [Wes]en ..[. · · ·],

Vieh des Feldes, [Getier] des Feldes und Gewimmel [der Stadt gebaut],
[......] den Lebewesen [... gegeben],

[dem Vieh des] Feldes und dem Gewimmel der Stadt [..] zug[eteilt]
[das Vieh des Feldes, die Sch]ar des Gewimmels | jegliches Geschöpf[...]
[..........], das in der Schar meiner Familie [...],

da [kam] Ea [herauf] und [schuf] zwei klein [e Wesen],

[in der Sch]ar des Gewimmels machte er ihre Gestalt (?)] herrlich

(es folgen noch verstümmelte Zeilen).

5

Nach den letzten zwei Zeilen ist anzunehmen, daß Ea aus dem Ozean heraufsteigt und unter den bereits geschaffenen Menschen zwei besonders schöne kleine Menschen schafft.

11. In der Beschwörungsserie Šurpu" heißt es:

Es trete auf Ea, der Herr der Menschheit, dessen Hände die Menschen geschaffen haben."

12. In einem Beschwörungstexte, der, wie es scheint, bei Geburten rezitiert wurde, klagt Atarhasîs bei Heimsuchungen, die über die Men

1) Die Menschen sind zum Dienste der Götter geschaffen, vgl. S. 8.
2) s. S. 12 f.

3) Eine froschgestaltige (Neu) monderscheinung, s. zuletzt Figulla in OLZ 1912, Sp. 438f. Aṣûšu-nâmir d. h. sein (des Neumondes) Aufgang leuchtet.

4) HAOG S. 182.

5) Ergänzung durch den Merodachbaladan-Stein gesichert: uštarriḥ nabnîtsun. 6) Daß solche vorhanden gedacht sind, setzt Jensen KB VI, 1, 42 nach den Ausdrücken,,Gewimmel der Stadt" und,,meine Familie" mit Recht voraus.

7) Taf. IV, Z. 70. S. Zimmern, Beitr. z. Kenntnis der bab. Religion, S. 24f. 8) K 3399 +3934, s. Jensen KB VI, 1, 247 ff.

schen gekommen sind (wahrscheinlich vor der Sintflut, s. unten), indem er vor Ea, seinen Herrn, tritt:

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[möge (darum) abgewehrt werden Krankheit, Sumpffieber, Schüttelfieber, Unglück."

Am Schluß dieses Textes hat die Göttermutter und Menschenbildnerin Mami von je 7 Frauen: 7 Männlein und 7 Weiblein,,schön bilden" lassen und,,als ihr Gegenstück vollendet". Hammurabi nennt sich Cod. III, 27 ff. Geschöpf der weisen Ma-ma, einer Erscheinungsform der Ištar.

13. In der sog.,,kuthäischen Schöpfungslegende“1 wird in zunächst noch dunklen Zusammenhängen erzählt, wie ein König von Kutha in der Urzeit von Ungeheuern bedrängt wird. Die Erschaffung derselben wird folgendermaßen erzählt:

,,Die Krieger mit Leibern von Höhlenvögeln, Menschen mit Rabengesichtern, es erzeugten sie die großen Götter und

auf dem Boden, da die Götter seine Stadt (?) gebaut hatten,

säugte sie Tiâmat,

bildete sie ihre Mutter, die Herrin der Götter, schön.

Inmitten des Gebirges wurden sie groß und wurden sie mannbar und bekamen

sie Maße."

Wenn I Mos 1, 26 die Erschaffung des Menschen durch die Anrede eingeleitet wird

Lasset uns Menschen machen nach unserm Bilde, uns ähnlich, so ist im Sinne des biblischen Erzählers zunächst an leibliche Ähnlichkeit zu denken, im Sinne einer anthropomorphen Vorstellung (5, 1: Als Gott den Adam erschuf, da erschuf er ihn Gott ähnlich; vgl. 9, 6); die biblische Weltanschauung ist auch hier ganz realistisch. Gott theomorphisiert bei der Schöpfung, der Mensch anthropomorphisiert beim Gottesgedanken.

Von der geistigen Ausstattung, die die Gottese benbildlichkeit birgt, sagt Weish. Sal. 2, 23:,,denn Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit geschaffen und ihn zum Bilde seines eignen Wesens gemacht.“

Den Gedanken einer Erschaffung,,nach dem Bilde der Gottheit" kennt ebenfalls die babylonische Lehre. Die Begründung liegt hier in der Weltenlehre; der Mensch ist Mikrokosmos2. Da aber die Welt als Stoffwerdung der Gottheit gilt, so ist der Mensch selbst ein Gott im Kleinen. Vor allem gilt der Priester (und König) als Bild der Gottheit. CT XXIV, 50 (s. HAOG S. 180 f.) werden 8 Priesterklassen als ,,Bild des Gottes N. N.“ aufgezählt. Die Unterschrift sagt: naphar VIII ṣalam ilâni rabûti „insgesamt 8 als Bilder der großen Götter." Das älteste Zeugnis von einer Erschaffung des Menschen nach göttlichem Bilde bietet die S. 41 besprochene sumerische Liturgie auf Nintu. Bei der Erschaffung des Engidu im Gilgameš-Epos, bei der Aruru,,Lehm abkneift", heißt es (S. 43), sie

1) Zuletzt behandelt von Jensen KB VI, 1, 290 ff. (,,der König von Kutha“) und vorher von Zimmern, ZA XI, 317ff.:,,König Tukulti bêl niši“ und die,,kuthäische Schöpfungslegende".

2) Der Begriff ist babylonisch. Der Ausdruck, der in die philosophischen Systeme überging, findet sich m. W. zuerst in Vit. Pyth. p. 114 (Kießling): ò äv9ownos μικρὸς κόσμος . . ὅτι πάσας ἔχει τὰς τοῦ κόσμου δυνάμεις.

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