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Der Schluß des Liedes kündigt das Gericht über Ješurun (zu v. 15 vgl. Stucken, Astralmythen S. 260, Anm.) und die schließliche Errettung im Stil der Fluch- und Segenszeit an (s. HAOG S. 214 ff)1. Zum,,blitzenden Schwert" (p) s. S. 422.

v. 17ff. ist der Text verdorben, wie oft, wenn von heidnischen Göttern die Rede ist: Sie opferten den šêdîm3, den hadašîm (3 fehlt) und den se'îrîm (i zu lesen). Es sind drei Gruppen von Dämonen, zu šêdîm s. S. 288, zu se'îrîm S. 316f. 17a ist wohl zu lesen: Gott erkannten sie nicht.

Wie hier archaische heidnische Gottesnamen vorliegen, so werden für Jahve archaische Gottesnamen verwendet, die für das Alter des Liedes sprechen: v. 8

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'eljôn (s. hierzu S. 272), v. 4 ist Sûr (,,Fels", vgl. v. 15: er verachtete Şûr, seine Hilfe) vielleicht Gottesbezeichnung wie babylonisch šadû,,Berg".

5 Mos 32, 48 ff. Moses steigt auf das 'abarîm-Gebirge. Er schaut das Land und stirbt (s. Motivreg. unter Schauen und u. ). Eine Variante aus einer anderen Quelle sagt: auf den Berg Nebô. Beides sind hieratische kosmische Motivnamen im Sinne der Erlösererwartung. 34, I nennt den geographischen Namen: Pisga. In 'abarîm steckt das 'abar-Motiv des mythischen Weltberges (babyl. Nibiru s. S. 365 u. Motivregister), in Nebô das Motiv der,Verkündigung' der neuen Zeit. Wie Sinai den babylonischen Gottesnamen Sin trägt, so Nebô den Gottesnamen Nabû. 5 Mos 33. Der Segen Moses.

Auch dieses alte Lied ist kunstvoll mit Motiven ausgestattet.

1) v. 365 Motiv der,,verdorrten (rechten) Hand" bei Eintritt der Fluchzeit. Vgl. S. 421 zu Ri 3, 12 ff. (der linkshändige Ehud). Dasselbe Motivwort Hi 14, 11 vom Schwinden des Wassers, 1 Sam 9, 7 vom Ausgehen des Brotes, 5 Mos 32, 36 vom Schwinden des letzten Haltes. Dem Anklang und der Bedeutung nach ist es verwandt mit dem Motiv namen b, der Sach 14, 5 den Südgipfel des kosmischen Berges bezeichnet, in den der Ölberg beim Weltgericht sich verwandelt (zwei Gipfel und Talsenke, s. Motivregister unter b, b). Zur Linkshändigkeit s. S. 421.

2) Wenn übrigens den babylonischen šedîm Opfer gebracht wurden, so folgt daraus nicht, daß es Totengeister sind, wie Zimmern KAT3 461f. annimmt. Man opfert den Dämonen, um ihren bösen Einfluß abzuwenden.

v. 5 ist zu fassen: Und es erstehe Ješurun ein König, auf daß die Häupter des Volkes sich versammeln und die Stämme Israels zusammentreten. Der Text ist unsicher. Vielleicht liegt das Motiv des,, Sammelns" beim Kommen des Erlöserkönigs vor, s. S. 169.

v. 7 ff. soll nach Halévy, Journ. As. 1897 p. 329 nicht Spruch auf Juda, sondern auf Simeon sein. Die Hypothese ist gewagt. Simeon könnte in 5 Mos 33 wohl fehlen.,,Šema“ v. 7b könnte allerdings Anspielung auf Simeon sein. Der Spruch über Juda wäre nach Halévy in v. 11 erhalten.

v. 8ff. Zum Kampf um die Urim und Tummim s. S. 368 f. 390. Es ist Moses genannt. Auf ihn wird auch das Motiv der geheimnisvollen göttlichen Geburt angewendet:

v. 9a der von Vater und Mutter sprach: ich sah sie nicht. S. hierzu S. 347. 9b ist Glosse von einer Hand, die das Motiv nicht verstand.

v. 13 ff. Der Segen über Joseph als den Weltenherrn. Es liegt hier ein Rest der nordisraelitischen Erlösererrettung vor (s. zu Messias ben Joseph S. 333. 479, Anm. 4). Zu dem kosmischen Stil des Spruches s. S. 347. Zum Weltbild von v. 13 s. S. 54.

v 16 Dornbusch als Gottessitz s. Motivregister.

v. 17 ist zu lesen: Er (Joseph) ist ein erstgeborener Stier ( statt i), der seinen Schmuck hat, dessen Hörner wie die eines Wildochsen sind, s. hierzu S. 347; v. 17c ist Glosse; bezieht sich auf die Hörner'.

v. 18 Sebulon. Ist Spruch auf Isaschar, der 18c flüchtig erwähnt wird, ausgefallen? v. 20: Gepriesen sei der weite Raum Gads ( zu lesen). S. Motivreg. u. 3nh. 5 Mos 34, 7. Die Augen Moses erloschen nicht. Mond-Motiv. ♬ Motivwort wie 1 Mos 27, 1; Ez 21, 12; Sach 11, 17; vgl. Hi 17,7; (abgeblaßt Jes 42, 4; 61, 3),

Siebenundzwanzigstes Kapitel.
Das Buch Josua.

Der Gehilfe und Nachfolger Moses wird an der kodifizierten Gesetzgebung bedeutenderen Anteil gehabt haben, als die Überlieferung in der vorliegenden Gestalt erkennen läßt; vgl. 8, 32. Wie Mose vermittelte er dem Volke Thora-Weisungen auf Grund geschriebener Gesetze.

Die Besitzergreifung des Landes wird als Eroberung unter einheitlicher Führung dargestellt1. Die Schule Wellhausens mußte das für unhistorisch erklären, weil sie von der Annahme ausging, daß Juda und Israel von Haus aus nicht zusammengehören. Sie nimmt statt dessen allmähliche Einwanderung an, die erst nach und nach zur politischen und religiösen Einigung geführt haben soll. Auch Winckler hat das bei seinen ersten Arbeiten zur Geschichte Israels angenommen. Aber er hat dann wenigstens die logisch unvermeidliche Folgerung gezogen und angenommen, daß dann der Gott Judas nicht auch zugleich der Gott Israels gewesen sein könnte. Die Annahme ruckweiser Einwanderung stimmt auch nicht gut zu dem Grundgedanken aller israelitischer Volkserinnerung2, daß in der mosaischen Zeit etwas Entscheidendes geschehen ist, das allen Teilen der späteren bene Israel das religiöse Signal gegeben hat. Daß eine religiöse

1) Sie erstreckt sich gegen die ursprüngliche Absicht auf das Ostjordanland. Die Eroberung des Westjordanlandes war das Ziel. Ezechiel beschränkt das Land der Zukunft auf das Westjordanland.

2) Abgesehen davon, daß in der Überlieferung Spuren einer Trennung Ansässiger und Nichtansässiger zu finden sein müßten.

Bewegung die Fahne werden kann, unter der sich verwandte Stämme zu einer Eroberung zusammenschließen, ist für die Geschichte des alten Orients mehrfach bezeugt, am deutlichsten bei der Entstehung des Islam. Wir halten auch den politischen Führer und Kriegshelden Josua trotz der Dürftigkeit der Überlieferung für eine geschichtliche Erscheinung. Die Parallelen der Moses- und Josua-Erzählungen, die zum größten Teil aus Übertragung zu erklären sind, sind die folgenden1:

Auswanderung aus Ägypten unter Mo

ses und trockener Durchzug durch das Schilfmeer 2 Mos 3, 17 ff.

Moses errichtet am Sinai,,zwölf Gedenksteine" 2 Mos 24, 42.

Moses hält Passah mit dem Volke vor der Errettung von den Ägyptern 2 Mos 2.

Moses hat eine Vision am Gottessitz, der von der Waberlohe umgeben ist; er soll seine Schuhe ausziehen, denn die Stätte ist heilig 2 Mos 3, 1 ff.

Nach dem Durchzug durch das Meer kommen die Ägypter durch ein göttliches Wunder um 2 Mos 14, 8 ff.

Moses siegt über die Amalekiter durch Hochhalten des Armes (mit dem Stab?), 2 Mos 17, 8 ff.

Moses baut am Sinai einen Altar, läßt Šelem-Opfer schlachten, nachdem er die Gebote Gottes geschrieben und vorgelesen hat 2 Mos 24, 3 ff.

Der Midianiter' Jethro erlangt dadurch, daß er mit den Ältesten Israels ,,das Brot vor Gott ißt", Anschluß an die Kultgemeinde, 2 Mos 18, 5 ff.

Moses kämpft gegen die AmoriterKönige Sihon und Og, und Pinehas schlägt darauf 5 Könige der Midianiter (4 Mos 31).

Moses verteilt das Ostjordanland 4 Mos 32.

Moses versammelt im Moabiterlande die Kinder Israels, ermahnt sie zur Treue und warnt vor den Götzen, schreibt die Gesetze nieder und stirbt (5 Mos 1 ff. 34).

Auswanderung aus Moab unter Josua und trockener Durchzug durch den Jordan, Jos I und 3.

Josua errichtet nach dem Durchzug durch den Jordan 12 Gedenksteine (Gilgal) Jos 4, 1 ff.

Josua hält in der Jordanebene Passah vor dem Untergang Jerichos Jos 5,

10-12.

Josua sieht bei Jericho den Anführer der Kriegsheere Jahves mit gezücktem Schwert; er soll seine Schuhe ausziehen, denn die Stätte ist heilig Jos 5, 13-15.

Nach dem Durchzug durch den Jordan wird Jericho wunderbar erobert; alle Einwohner werden getötet außer Rahab und ihrer Familie Jos 6.

Josua siegt über 'Ai durch Hochhalten der Lanze, Jos 8, 18 ff.

Nach der Schlacht bei ‘Ai errichtet Josua auf dem Ebal einen Altar, veranstaltet Šelem-Opfer, schreibt das Gesetz auf die Steine und liest es dem Volke vor Jos 8, 30 ff.

Die Gibeoniten erlangen dadurch, daß die Israeliten Brot und Wein von ihnen genießen, Unverletzlichkeit und werden Kultusdiener in Bethel Jos 9.

Josua schlägt 5 Amoriterkönige bei Gibeon Jos 10.

Josua verteilt das Westjordanland Jos 15 ff.

Josua versammelt in Sichem das Volk, ermahnt es zur Treue und zur Abschaffung der Götzen und schreibt Gesetze und Recht in ein Buch und stirbt Jos 24.

1) Winckler, Gesch. Isr. II, 102 ff., vor allem Jensen, Gilgamesch-Epos I S. 159ff. 181 ff. (der zwei Josua-Gestalten scheidet). Gegen die literarische Verknüpfung mit den Episoden des Gilgameš-Epos s. oben S. 5 f.

2) Sicher aus Jos 4, 1 ff. eingetragen; 2 Mos 24 spielen sie gar keine Rolle. 3) s. Jensen 1. c. S. 166 f., zu Bethel s. unten S. 416.

Der Name Josua ( Sept. Inʊous) ist volksetymologisch zweifellos als,,Erretter" gedeutet worden. Er bezeichnet den Gefährten Mosis bei der Gesetzgebung und den Eroberer des Westjordanlandes als „,Erretter“ im Sinne der Erlösererwartung. Noch im Talmud ist Josua eine Messias-Gestalt. Hieratisch in diesem Sinne ist auch die Benennung Josuas als,ben Nun' 2 Mos 33, 11; 4 Mos 11, 28; Jos 1, 1. Nun heißt hebräisch der,,Fisch", babylonisch nûnu. Da der Gott Ea, der Vater des Erlösers Marduk, in Fischgestalt dargestellt wird (s. Abb. 7 und 188), so könnte man in Josua ben Nun eine Parallele zu Marduk Sohn Eas sehen1. Ea ist Herr des Ozeans, aus dem nach der Äonenlehre die neue Welt emporsteigt. Die jüdische Theologie hat diese Anschauung gekannt und hat in diesem Sinne gelegentlich die Erlösererwartung zum Ausdruck gebracht. Vgl. IV. Esra 13, 25 f. (Kautzsch, Pseudepigr. 396):,,Wenn du einen Mann aus dem Herzen des Meeres hast emporsteigen sehen: der ist es, durch den er die Schöpfung erlösen will." Das würde im babylonischen Sinne Marduk, der Sohn Eas, sein.

Denkbar wäre auch eine andere Deutung des,, Sohnes des Fisches". Der,,Fisch" ist bekanntlich in der Symbolik (Augustin, de civ. dei 18. 23) das Zeichen des Heilandes ιχθύς gedeutet aus den Anfangsbuchstaben des Satzes Ἰησοῦς Χριστός θεοῦ υἱὸς owryo). Dieses ,,Fisch"zeichen hat seinen Ursprung im Tierkreiszeichen der Fische. In dem Zeitalter, in dem der Widder das Sternbild des Frühlingspunktes war, sah man in den auf den im Laufe der Präzession des Frühlingspunktes auf dem Widder folgenden Fischen das Frühlingssternbild des erwarteten neuen Zeitalters. Wenn die Juden den Namen Jona, der ebenfalls eine der Errettertypen war, als deuteten, und wenn sie den Messias nannten, so möchte ich das im Sinne derselben kosmischkalendarischen Symbolik deuten. Auch, Josua ben Nun' könnte dann so gemeint sein. Weil Josua als,,Erretter" gezeichnet werden soll, so sind die Erzählungen mit den Motiven des Mythos von Marduk, dem Drachenkämpfer und Erbauer der neuen Welt, stilisiert:

a) Josua, der Sohn Nuns, sendet 2, 1 ff. zwei Kundschafter in die Gegend von Jericho. Die Kundschafter werden im Hause der Hure Rahab versteckt. Zur Hure gehen heißt im Sinne mythologischen Stils,,in die Unterwelt gehen“ (s. S. 586f). Die,,Mondstadt" Jericho trägt Unterweltscharakter3. Der Name Rahab ist hieratischer Motivname im Unterwelts-Sinne. Er klingt an Rahab an (Sept. Paß), einen der Namen für das mythische Chaos-Ungeheuer (= Tiamat), bez. für die Unterweltsmacht, s. oben S. 59 u. 60. Durch die rote () Schnur werden die Kundschafter durch Rahab befreit und nach 3 Tagen sind sie vor den Verfolgern gerettet (v. 21 f.). Die rote Farbe ist Drachen- bez. Unterweltsmotiv (s. Motivregister unter und „rot“) wie der rote Faden bei Zeraḥ's Geburt 1 Mos 38, 28 (s. S. 316) 3.

1) Winckler F III, 33, OLZ 1901, Sp. 387 will den Beinamen aus NUN = Ea erklären, aber das sumerische NUN, das in Eas Beinamen vorkommt (NUN. ZU. AB; NUN. GAL), bedeutet,,der Erhabene“ und hat nichts mit nun „Fisch“ zu tun.

2) Vgl. die Erzählungen von den Kundschaftern 4 Mos 13, 23; 2 Sam 17, 15 ff. und S. 472 die Ausführung über die Verwandtschaft in der Stilisierung der Josua- und David-Erzählung. Zu dem Begriff der Kundschafter s. S. 339.

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3),,Drei Tage" (Zahl des Schwarzmonds Unterweltsmacht, s. HAOG S. 76) bleibt Elisa in Jericho 2 Kg 2, 17. Die Leute klagen, daß das Wasser schlecht ist und daß die Gegend an,Fehlgeburten' leidet, ib. v. 19. Vgl. zu dem Motiv S. 311f.

4) Rahab wird später verschont. Sie wird in die neue Welt hinübergerettet und wird Urmutter des Erretters. Das heißt im Stil des Mythos: Tiamat-Rahab wird im neuen Äon zur Ištar, Mutter des Tamuz. Kimchi teilt in einem Kommentar zu Josua eine Tradition mit, nach der Rahab Josuas Gemahlin wurde.

5) Mit einem roten Faden wurden die Knochen des getöteten Knaben in einer Variante des im Stile der Mondmotive erzählten Märchens von Machandelboom (Grimm Nr. 47, s. oben S. 8, Anm.) zusammengebunden und unter dem heiligen Baume vergraben; von da (aus der Unterwelt) steigt er wieder lebendig hervor.

Auf die Rahab-Erzählung folgt der Bericht über den Durchzug durch den Jordan. Jos 3, 16: da hielt das Wasser, das von oben herzufloß, inne und stand aufrecht wie ein Wall. Nach der Durchschreitung richtet Josua 4, 2 ff. einen Steinkreis von zwölf Gedenksteinen auf. Dieser Gilgal (4, 20) ist das besondere Heiligtum Josuas, von dem aus er seine Kriegszüge unternimmt.

Stucken, Astralmythen S. 69 f. 164 hat richtig gesehen, daß hier, wie beim Durchzug durchs Rote Meer (2 Mos 14, 21), im Stil des Marduk-Mythos gesprochen wird, in dem Marduk Tiamat spaltet und dann mit Errichtung der 12 Tierkreishäuser den Bau der neuen Welt inauguriert.

Im Sinne des Jahresmythos, der den Weltenmythos widerspiegelt, bedeutet das Durchschreiten des Wassers den Sieg über die Wintermacht (Regenzeit) und der Bau der 12 Steine (Gilgal) den Beginn des neuen Kreislaufs mit Frühlingsanfang, bez. den Bau der neuen Welt am Grenzwasser der alten. S. auch Winckler, Gesch. Isr. II, 106 f. In dem gleichen Sinne errichtet Moses 12 Malsteine am Fuße des Sinai bei JE 2 Mos 24, 4. Alexander baut in demselben kosmisch-mythischen Sinne nach Arrian 5, 29, 1, vgl. Diod. 17, 95, Plutarch, Alexander 63, 12,,turmhohe“ Altäre (nach Diodor je fünfzig Ellen) am Hyphasis, der Grenze seiner Eroberungen.

Eine merkwürdige Parallele bildet der Stil der römischen Legende von der silva Ciminia Liv. 9, 36; s. Winckler, Gesch. Isr. II, 234.

Jos 5, 2 ff. die Beschneidung am Gilgal, s. S. 359 zu 2 Mos 4, 25 ff.

Jos 5, 13 ff. hat Josua nach Überschreiten des Jordan bei dem Gilgal wie Jakob bei der Furt (s. S. 323f.) eine himmlische Begegnung. Der Anführer der Kriegsheere Jahves steht vor ihm mit gezücktem Schwert. Josua steht also wohl vor dem Eingang zu dem Wohnsitz Gottes wie Moses am Horeb (s. die Übersicht oben S. 412). Die Erzählung ist nur fragmentarisch erhalten.

Jos 6, 1 ff. Die Eroberung Jerichos. Im Namen Jericho hört man den Anklang an jareaḥ Mond. Jericho ist Mondstadt im Sinne der Unterwelt (Schwarzmond), wie oben S. 413. gezeigt wurde, vgl. auch S. 546f. Die feindliche Stadt wird von Josua erobert. Die Erzählung, die also als Drachenkampf stilisiert ist, zeigt die Motive des Sieges des Neumonds über den Dunkelmond. 7 Priester ziehen mit 7 Trompeten (Widderhörnern, Šophar) 7 Tage um die Stadt; am 7. Tage 7 mal unter Blasen deš Šophar, das vom Geschrei des Volkes begleitet wird. Das Blasen wie das Lärmen vertreibt im Sinne des Mondmythos den Drachen als Schwarzmond und begrüßt den Sieg des Neumonds. Vgl. übrigens Josephus, Ant. 20, 8, 6, wo in Umkehrung des Motivs der Pseudo-Messias vom Ölberg aus durch sein Wort die Mauern Jerusalems stürzen

1) Kaegi, Rigveda S. 63 erinnert daran, daß in den Veden wiederholt Indra für Jadu und Turvaça die Wasser des großen Flusses staut:

Gehorsam stand die rasche Flut, o Indra,
und leicht passierbar machtest du die Betten.

Vgl. Ps 78, 13; Jes 63, 12f. und S. 367 zu 2 Mos 14, 21 (Moses Durchzug mit ausgestreckter Hand), dazu die dort zitierte Legende nach Nonnus, Dionysiaca. 2) Nach 4, 8 stellen die 12 Männer, je einer von einem Stamm, die 12 Steine in der Nähe des Jordan auf. Der Erzähler J hat diesen rituellen Vorgang v. 9a mit einer anderen Überlieferung vermengt, nach der im Jordan selbst 12 Steine aufgestellt wurden, die ,bis heute' da stehen. Vielleicht liegt hier die mißverstandene Erinnerung an den Bau einer Jordan-Brücke vor. Winckler hat das an einem Beispiel der Semiramis- und Alexanderlegende (Brücke über den Amorrhus bez. Indus) verständlich gemacht, s. Gesch. Isr. II, 106 f.

3) s. Winckler, Gesch. Isr. II, S. 236; vgl. S. 472 u. 546.

4) Nach Justin XI, 5, 4 (vgl. Arrian V, 28) errichtet er beim Feldzug nach Indien, als er Asien zu Gesicht bekam, von einem unglaublichen Feuer der Empfindung" ergriffen, 12 Götteraltäre. Beim indischen Feldzug sagt Justin XII, 10,6, Alexander habe als Denkmal seiner Taten eine Stadt und Burg und Altäre gebaut.

5) Nach 3 Mos 23, 24 wird der Neumondstag des 7. Monats durch ŠopharBlasen begrüßt. Zum Neumondlärm s. Motivregister, zur Prozession s. S. 389.

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