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zu Salomos Zeit vom Banditenhauptmann zum König von Damaskus als Gründer des in Zukunft wichtigsten aramäischen Staates emporstieg (S. 496f.).

Reşôn war Israels Widersacher, solange Salomo lebte. Er hat nach Salomos Tode beim Aufstand Jerobeams wohl seine Hand im Spiele gehabt. Zum mindesten ist er der tertius gaudens gewesen. Durch den Verfall des Staates Israel-Juda erhielt der Staat Damaskus definitiv die Hegemonie über die Kleinstaaten am Mittelmeer (s. S. 496ff.)1.

Andere Überlieferungen über Eroberungen Salomos mögen verloren gegangen sein. Aus der deuteronomistischen Bemerkung über den Harem Salomos II, 5-7 hat man mit Recht Schlüsse gezogen über Siege Salomos gegen Ammoniter und Moabiter. Wenn Salomo die Götterstatuen des Melek (Milkom) der Ammoniter und Kamoš der Moabiter nach Jerusalem überführte, so wird er sie nach dem orientalischen staatsrechtlichen Usus aus ihrem Lande weggeschleppt haben, um diese Länder für Jahve, als den neuen Herrn des Landes, in Besitz zu nehmen. Die näheren Nachrichten darüber sind verloren gegangen.

Die Grenzen des Staates Salomos sind über die Grenzen des Staates David nicht hinausgegangen: von Be'eršeba bis Dan, vom,,Bach von Muṣri" (wadi el Ariš oder wadi es Seba) bis,,da, wo es nach Hamath geht", also bis zur Hermonsenkung. Die S. 500 besprochene Expansion, die Salomos Reich vom Euphrat bis zum Nil reichen läßt (5, 1), ist nicht Mißverständnis der Überlieferung, sondern gehört der jüdischen priesterlichen Dichtung an, die auch dadurch den religiös-politischen Gedanken des Rechtes des auserwählten Volkes auf Weltimperium zum Ausdruck brachte. Die geographische Expansion entspricht der religiösen Ausmalung der großen Könige David und Salomo, die als Träger und Manifestationen der weltumspannenden Messias-Idee als Weltenherren gelten mußten.

Die Bauten Salomos.

Nach 1 Kg 5, 17 wurde David durch seine kriegerischen Verwicklungen verhindert, den Tempel zu bauen. Die spätere priesterliche Darstellung, wie sie 1 Chr 22, 8; 28, 3 vorliegt, führt das auf ein Verbot Gottes zurück. David habe den Tempel nicht bauen dürfen, weil er viel Blut vergossen habe.

Dieselbe Auffassung findet sich auch in einer außerbiblischen Überlieferung über David. Eusebius, Präp. ev. IX, 30 teilt eine Überlieferung über David aus dem Werke des Eupolemos περὶ τῆς ̔Ηλίου προφητείας mit. David, der Sohn (!) Sauls, soll seine Eroberungen (s. oben S. 474) bis zum Euphrat ausgedehnt und mit dem

1) Zu dem späteren König gleichen Namens ( 1. 1787 2 Kg 16, 9), dem Zeitgenossen Tiglatpilesers IV., s. unten S. 521.

2) Winckler 1. c. S. 268. Gegen das dort über,,die Lade Benjamins" Bemerkte s. oben S. 466. Der Gott von Edom fehlt in Jerusalem, weil Edom auch von David nie erobert worden ist, höchstens zeitweise Vasall Judas war. Zu,,Aštoret der Sidonier", deren Kult ebenfalls von Salomo nach Jerusalem gebracht wurde, s. oben S. 251f. Die Überführung der Götterstatuen bedeutete entweder Eroberung, wie im Falle Moab und Ammon (S. 488), oder politisches Bündnis, wie im Falle Sidon-Tyrus.

Pharao von Ägypten einen Bund geschlossen haben. Dann habe er einen Tempel bauen wollen und Gott gebeten, ihm den geeigneten Platz zu zeigen. Ein Engel sei über dem Ort, wo der Altar zu Jerusalem ist, erschienen. Der habe ihm aber den Tempelbau verboten, weil er sich mit Menschenblut besudelt, und weil er viele Jahre Krieg geführt habe. Er solle aber Gold, Silber, Erz, Steine, Edelhölzer für den Bau zurichten, den später sein Sohn ausführen solle. Eupolemos teilt dann apokryphe Briefe mit, die Salomo nach seinem Regierungsantritt an den Pharao und an den König von Tyrus,,,die Freunde seines Vaters", geschrieben haben soll, sowie die Antworten der beiden, die reiche Hilfe beim Tempelbau zusagen.

Eine ähnliche Umdeutung findet sich in der arabischen Legende. Der Ausbau der Ka'aba zum muslimischen Heiligtum wurde nach den Ulemâs lange Zeit verzögert, weil man meinte, die dazu nötigen Gelder dürften nicht aus den auf nicht allenthalben reinen Wegen eingekommenen Reichseinnahmen genommen werden (Burckhardt's Trav. in Arab. I, 253 zitiert nach Ewald, Gesch. des Volkes Israel III, 176). 1 Kg 6-8 schildert den Bau der Königsburg Salomos, deren Hauptteil, wie bei allen orientalischen Burgbauten, der Tempel bildet1, und die Erweiterung der Mauer.

Es ist überaus schwierig, die alten Bestandteile der Überlieferung über den Bau Salomos von den späteren Ausmalungen und Zusätzen zu scheiden. Ich verweise hier auf die neueren Kommentierungen in den Geschichtswerken von Guthe und Kittel. Die Hauptschwierigkeit liegt in dem immer noch dunklen Begriff millô'. Er entspricht dem assyrischen tamlû und mulû, das die,,Aufschüttung“, den Unterbau für Palast und Tempel, bedeutet (vgl. Ri 9, 6. 20 S. 427 den millô' von Sichem). Die Bemerkungen Wincklers, Gesch. Isr. II, 253 ff., die allerdings die Bedeutung des salomonischen Tempelbaus unterschätzen (zu b = Palast und Tempels s. unten Anm. 1), sind in wichtigen Punkten unbeachtet geblieben.

Die Zedern und Steine zum Bau ließ Salomo durch seine Fronarbeiter aus dem Libanon (natürlich auf dem Landwege) holen, wo Salomo (in den südlichen Ausläufern) auch Steinbrüche besaß3.

Dazu stimmt das angebliche Eingreifen des Königs Hiram von Tyrus nicht. Da das politische Verhältnis Salomos und Hirams in der Überlieferung verschoben ist (S. 483), wird auch hier die Hilfe Hirams auf Legende beruhen. Sicher ist andererseits, daß der jüdische König für die künstlerische Arbeit auswärtige Hilfe brauchte. Da 1 Kg 7, 13 einer der Künstler Salomos Hiram heißt und aus Tyrus stammt, so ist mir die Vermutung sehr einleuchtend, daß die Legende von dem geschäftlichen Verkehr zwischen Salomo und Hiram aus dieser Tatsache heraus gesponnen ist.

Der Tempelbau trat an die Stelle des alten Heiligtums auf Șion, dessen Mittelpunkt die Lade gewesen ist. Wie wir es bei der Einrichtung des Heiligtums durch David annehmen durften (s. S. 465 ff.), wird auch Salomo alte

1) Der Ausdruck (babyl. êkallu) kann Palast und Tempel bezeichnen. Jo 4,5 Tempel. Poetisch wird er auch für himmlischen Palast und Tempel gebraucht, z. B. 2 Sam 22, 7b (bab. êkal šamê); Ps 11, 4. Zum Palastbau Salomos s. S. 592. 2) So richtig nach der älteren Überlieferung, die 5, 27-32 (wo,,und Hiram" wohl Glosse ist) erhalten ist. Die v. 21-23 überlieferte Abmachung, nach der Hiram durch Flöße (über Tyrus und Joppe) das Material herbeischafft, ist technisch undenkbar.

3) Wenigstens nach Angabe der Sept., die im hebr. Text fehlt: xai Zolóμὲν ἤρξατο διανοίγειν τὰ δυναστεύματα τοῦ Λιβάνου, s. Winckler 1. c. S. 235, Anm. I, 261, Anm. 2; Altt. Unters. S. 175, der,,Bergwerke“ annimmt. Die dvvaotevμata der Sept. sind irrtümliche Übersetzung eines zu supponierenden hebräischen baalôt, das in der verdorbenen Stelle 1 Kg 4, 16 in einer Spur vorliegt. In der sabäischen Inschrift vom Dammbruch von Mareb heißt b,,den Felsen durchbrechen". Die Metallgießereien, die Salomo nach 1 Kg 7, 46 besaß, sind doch wohl (gegen Winckler) davon zu trennen.

Traditionen pietätvoll gewahrt haben. Nach 1 Chr 28, 11 ff., deren Überlieferung uns hier vertrauenswürdig erscheint, lagen,,Modelle" vor und schriftliche Aufzeichnungen, die dem Propheten Gad zugeschrieben werden (s. S. 467). Der Grundgedanke mußte unberührt bleiben: der Tempel ist Abbild des himmlischen Heiligtums und birgt den Thron der Gottheit (S. 55). Die Kerube im Adyton werden als Wiederholung der Thronträger über der kapporet, dem Schemel des Thrones Gottes, zu verstehen sein. Die beiden Säulen in der Vorhalle, die der Künstler Hiram aus Tyrus in Erz bildete, haben kosmische Bedeutung, s. S. 363ff. zu 2 Mos 12, 7. In den ägyptischen Tempeln entsprechen ihnen die Obelisken; Asurb. Rm. II, 42 (VAB VII, 16 f.) nennt sie manzaz (= hebr. 7, babyl. auch mazazu) bâb êkurri, die Pfosten des Tempeltores (vgl. S. 365. 616).

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Abb. 204: Der heilige Fels im Felsendom zu Jerusalem (17,7 m lang, 13,5 m breit).

Von der kostbaren Ausschmückung des Tempels ist nach 2 Kg 16, 17f. in der Zeit der Assyrernot offenbar viel verloren gegangen. Wir werden uns die Ornamentik ähnlich vorstellen dürfen, wie die der assyrischen Paläste. Die Angaben über das Schnitzwerk der Wände 1 Kg 6, 29. 32. 35 (Kerube, Palmen und Schnitzwerk) und die Beschreibung des Gestühls 7, 29 (mit Löwen, Rindern und Keruben verziert) weisen auf babylonische Muster (s. Abb. 289 ff. S. 619 f.), ebenso wie der Kerub-Schmuck der Vorhänge 2 Mos 36, 35 und der Teppiche 2 Mos 36, 8. Die Beschreibung kann aus einer guten älteren Quelle stammen. Ez 41, 18 sieht im Zukunftstempel Kerube und Palmen, je einen Palmbaum zwischen zwei Keruben. Das entspricht genau dem babylonischen Modell.

Abb. 204 zeigt den ,,heiligen Felsen" im Felsendom zu Jerusalem, der wahrscheinlich den großen Brandopferaltar getragen hat.

Das,,eherne Meer" 1 Kg 7, 23, von 12 Rindern getragen, diente nach 2 Chron 4, 6, vgl. 2 Mos 30, 17ff. zur kultischen Waschung. Wie der eherne Altar, den die Chronik 4, I neben dem,,ehernen Meere" nennt, wird das Gerät nach ausländischem Muster gearbeitet sein. Wir werden es uns ähnlich vorstellen dürfen wie das große kosmisch symbolische Wasserbecken (apsû) der babylonischen Kultorte1.

I Kg 7, 27 ff. nennt ein kultisches Gerät Mekonah zur Aufnahme des Weihkessels. Es ist mit Löwen, Rindern und Palmen verziert. Es wird ähnlicher Art sein, wie das Abb. 205 wiedergegebene auf Zypern gefundene Bronzegerät, das zugleich an den Kultuswagen von Lakiš Mi 1, 13 erinnert. Hommel erinnert an das minäische Kultusgerät makânat, dessen Name mit mekonah identisch ist 2.

Abb. 205: Spätmykenisches Bronzegefährt für das Weihwasserbecken (mekônah). In Zypern in einem Grabe gefunden. Original im Berliner Museum ".

Daß die Tempelgeräte nach ausländischem Muster hergestellt wurden, zeigt übrigens auch 2 Kg 16, 1off. der Bericht von Ahas, der im Tempel von Jerusalem einen Altar nach dem Modell eines Altars in Damaskus erbauen läßt.

Dieulafoy hat in den Comptes rendues de l'Acad. des Inscr. et der Belles Lettres Juni 1913 (Le rythme modulaire du temple de Salomon) eine Untersuchung angekündigt, nach der der Tempel nach einem ähnlichen Modell errichtet sein soll, wie das Mausoleum in Halikarnaß und der Tempel des Bel-Marduk in Babylon.

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Nach 1 Kg II, 7 baute Salomo auf dem Ölberg, auf dem nach 2 Sam 15, 32 zu Davids Zeit auch eine Kultstätte für Jahve stand, Kultstätten für die Götter der Moabiter und Ammoniter. Zur politischen Bedeutung dieses Vorgangs vgl. S. 485, Anm. 2; zum Ölberg-Heiligtum S. 465, Anm. 2 u. S. 472. Die Götterstatuen der besiegten Völker wurden weggeführt und im eigenen Lande aufgestellt. 2 Sam 5, 21 berichtet eine solche Wegführung fremder Götterstatuen durch David.

1) Urnina und Urukagina stellen eine,,Ozean-Kapelle" (AB. ZU) im Tempel von Lagas auf (VAB I, S. 241 die dort genannten Stellen). Agumkakrime (KB III, S. 142, col. III, 33) stellt im Sonnentempel von Babylon ein,,Meer" (tâmtu) auf. Gudea, Zyl. A. 10, 15, 18 spricht von einem,,Meer" (AB. ZU) im Tempel. Von 12 kupfernen Göttern getragen ist das bronzene Becken im Ritualtext IV R 23, Z. 6 f.a. (vgl. dazu HAOG S. 59, Anm. 7).

2) Hommel, Aufs. u. Abh. II, 222 ff. Zum Bronzegerät von Zypern s. Furtwängler, Münch. Ak. d. Wiss. II, 1899, S. 411.

3) vgl. dazu die ähnlichen fahrbaren Kessel aus Enkomi auf Zypern bei Kittel, Studien S. 198.

Die Weisheit Salomos.

1 Kg 5, 9-14 schildert in überschwenglicher Weise die Weisheit (Hokma) Salomos. Wenn es heißt, daß alle Könige der Erde kamen, um seine Weisheit zu hören, so gehört auch das dem Weltimperiums-Stil der späteren jüdischen Geschichtsschreibung an. Aber wie hinter dem Harfenspieler und Psalmensänger David historische Überlieferung steckt, so gewiß auch hinter dem Weisen Salomo. 1 Kg 11, 41 wird eine ältere Quelle, das Buch der Geschichte Salomos, zitiert, in dem sich Beispiele für Salomos Weisheit finden sollen.

Das Zeitalter Salomos war in der Tat ein Zeitalter der Weisheitsliteratur. Der beginnende Weltverkehr Israels wird gerade damals auch Israel neue Anregungen gegeben haben. 1 Kg 5, 11 nennt eine Reihe von berühmten Weisheitslehrern jener Zeit, von denen einige als Spruch- und Psalmendichter in der didaktischen Literatur Israels auftreten. Im gesamten Orient blühte zu jener Zeit die Dichtkunst und Philosophie. Unter den Völkern Kanaans war neben Israel besonders Edom als Weisheitsland berühmt (vgl. Jer 49, 7; Obadja 8). Zur Spruch-Literatur s. S. 583 ff.

Die höhere Religionsstufe Israels ergab von selbst den religiösen Charakter der Weisheitsliteratur. 1 Kg 3, 5 ff. wird eine Nachtvision Salomos erzählt, in der er um ein weises Herz bittet. Das mag schriftstellerisch der jüngsten Überlieferung angehören, kann aber sehr wohl ein geschichtlich berechtigtes Urteil über den Lieblingshelden der prophetischen Legende enthalten.

Im Sinne der Volksüberlieferung1 werden neben der Erzählung vom Besuch der Königin von Saba, die Salomos Weisheit hören wollte, zwei Anekdoten erzählt, die Salomos Weisheit illustrieren sollen:

Das salomonische Urteil.

Im Streit der beiden Huren um das Kind (1 Kg 3, 16 ff., vgl. Jos. Ant. 8, 2, 2) zeigt sich Salomos Weisheit. In der Komposition des 1. Königsbuches folgt sie auf den Traum zu Gibeon und soll die Erfüllung seines Gebets um Weisheit illustrieren.

Dieselbe Legende findet sich wiederholt in der Weltliteratur 2.

1. Ein 1882 entdecktes Wandgemälde von Pompeji stellt die gleiche Szene dar (Abb. 206). Die Figuren sind als Pygmäen aufgefaßt. Dadurch ist bewiesen, daß

1) Die auffallende Weisheit, die Salomo in seinen jungen Jahren offenbart und die zur Charakterisierung des,,Retters“ gehört (s. BNT S. 109), erklärt der deuteronomistische Schriftsteller 1 Kg 3, 5 ff. in seiner Weise (vgl. S. 546). Die jüdische Überlieferung läßt ihn schon im Seder 'olâm rabbâh (2. Jahrh. n. Chr.) ed. Ratner cp. XIV mit 12 Jahren den Thron besteigen. Im Koran Sure 21, 78 ist er schon neben David ein weiser Richter. Im Test. Salom. VIII, 10 (s. S. 491 f.) hat er wegen seines richterlichen Urteils schon als Jüngling Ehre bei den Alten. El-Moqdisî p. 103 f. läßt den 12jährigen Salomo ein weises Urteil fällen in einem Keuschheits-Prozeß.

2) Greßmann führt in einem Aufsatz in der Deutschen Rundschau 1906/7 Nr. 9, S. 175 ff. 22 Varianten auf. Eine Parallele verbirgt sich auch vielleicht in der Legende Ez 23. Stucken, MVAG 1902, Nr. 4. S. 62 ff. vergleicht das Urteil des Paris.

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