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zulegen. Er besiegt den Hettiterkönig [....]-Tešup und dringt bis an die phönizische Küste vor. Bei seiner Hofhaltung in Arvad1 empfängt er eine Gesandtschaft des ägyptischen Königs. Dann zieht er die phönizische Küste entlang und hat wohl das erste assyrische Bildnis am Nahr el Kelb (assyr. Ba'lira'si) angebracht. Durch diesen politischen Akt ist das alte Hettitergebiet, das bis an den Karmel reicht, an den assyrischen Großkönig übergegangen. Das ist wichtig für das Verständnis der späteren assyrischen Ansprüche bei den Kämpfen mit Israel.

Nun klafft in unsern Überlieferungen eine Lücke von 100 Jahren. Salmanassar III. erwähnt die Anstrengungen eines seiner Vorgänger Ašurrabi II., die Eroberungen in Syrien und Phönizien festzuhalten, und berichtet, daß er gleich Ašurrabi II. sein Bildnis am Meere errichtet habe 3.

Die Bildung der Kleinstaaten am Mittelmeer.

Während dieser Zeit der Schwäche Ägyptens und der assyrischen Hettiterkämpfe haben sich die Staaten am Mittelmeere verhältnismäßig frei und selbständig entwickeln können. Es entstanden phönizische Stadtkönigtümer, eine Zeitlang, wie es scheint, unter der Vorherrschaft von Sidon, später von Tyrus. An der südlichen Küste (etwa von Dor ab südlich) bildete sich der philistäische Staat. Im Jordanlande vollendete sich die Bildung des Staates Israel-Juda in der Nachbarschaft der Staaten Edom, Moab, Ammon. In Syrien entstanden in den alten Hettitergebieten aramäische Staaten. Bereits seit der Mitte des 2. Jahrtausends zeigen sich die Spuren der Aramâja. Um 1000 v. Chr. haben Syrien und Mesopotamien, das bis dahin von Hettitern überflutet war, eine vorwiegend aramäische Bevölkerung. Nur Palästina selbst ist nicht aramaisiert worden. Aber auch hier zeigt sich der aramäische Einfluß; seit der Zeit der Herrschaft Assyriens (9. Jahrhundert) ist die palästinensische Verkehrssprache aramäisch. Die wichtigsten aramäischen Staaten mit hettitisch-aramäischer Mischbevölkerung sind:

1. Der Staat Patin nördlich und südlich vom Orontes-Gebiet.
2. Der Staat Hamath (vgl. S. 500).

3. Der Staat Damaskus. Für die biblischen Geschichtsschreiber ist Damaskus der Inbegriff des Aramäertums.

1) Diese nördlichste Phönizier-Stadt wird später bei den assyrischen Kriegszügen nicht erwähnt. Sie blieb unter assyrischer Oberhoheit. 2) s. S. 182 f. 3) Das wären also das 2. und 3. der am Nahr el Kelb zu suchenden assyrischen Bildnisse (s. S. 182f). Das erste muß das eben erwähnte Denkmal Tiglatpilesers I. gewesen sein.

4) s. S. 244.

5) vgl. AO IV, 1 Šanda, Die Aramäer; Streck, Über die älteste Geschichte der Aramäer: Klio IV, S. 185-225.

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6) Paddenah Aram? I Mos 25, 20 u. ö. So Winckler F, I, 3. Das Gebiet des Staates Patin kann sich weit nach Norden erstreckt haben, allerdings nicht bis in die Gebiete östlich vom oberen Euphrat, wo man das nur bei P vorkommende Paddan Aram zu suchen hat.

7) Aram Dammešek 2 Sam 8, 5f., 1 Chr 18, 5 f.; oder einfach Aram Ri 3, 10 U. ö.

4. Südlich von Damaskus der kleine Staat Soba (assyrisch Ṣubiti, in der Bibel neben Ma'aka und Rehob 2 Sa 10, 1-14 genannt). Die Exegese nahm früher auf Grund von 2 Sa 8 und 10, vgl. mit 1 Kg 11, 23 irrtümlich ein großes aramäisches Reich Șoba an, das von David vernichtet worden und vom Aramäerreich Damaskus abgelöst worden sei. Vgl. dazu Winckler, Geschichte Israels I, 138 ff.

Da die Staaten Israel-Juda zeitweilig unter tyrischer und damaszenischer Oberhoheit gewesen sind, müssen wir zum Verständnis der politischen Geschichte Israels unser Augenmerk auf die Geschichte von Damaskus und Tyrus richten.

Damaskus.

Clauß in ZDPV 30, S. 17f.

Vgl. Winckler KAT3 bes. 56. 130—135. Damaskus ist zu allen Zeiten der Riegel Syriens gewesen. Von hier führten die Karawanenstraßen ostwärts nach Babylonien, südwärts nach Arabien, nordwärts nach Mesopotamien, westwärts über die Libanonpässe nach Sidon und Tyrus und die nördlichen Phönizierstädte. Auch die,,via maris“ führte über die Jordanquellen nach Damaskus.

Leider sind wir für unsere Kenntnis der Geschichte von Damaskus fast lediglich auf die biblischen und keilinschriftlichen Nachrichten angewiesen. Auf die Auffindung einheimischer damaszenischer Überlieferung ist kaum zu hoffen. Der Name weist auf eine für uns prähistorische nichtsemitische Stadtgründung. Die Bevölkerung der uns hier interessierenden historischen Zeit muß eine hettitisch-aramäische Mischbevölkerung gewesen sein. Aber diese Bevölkerung war Erbin der gleichen westsemitischen Kultur, deren Träger im Anfang des 3. Jahrtausends im Euphratgebiete den Staat Akkad gründeten und Sumer eroberten. Nach 2 Kg 5, 18 galt der Kult von Damaskus der westsemitischen Gottheit Rimmon (= Hadad), das ist der babylonische Rammân, den die Hettiter mit ihrem Tešup identifizierten1.

In der Liste Thutmes III. (s. S. 199) wird die Stadt als Timasķu bezeichnet, biblisch Dammešek (Dummašak, Darmašak), in den Amarnabriefen Timašgi (Dumašķa, Dimaška), in den assyrischen Königsinschriften Dimašķi, Dimašķa, bei den heutigen Arabern Dimisķ.

Das Archiv von Amarna nennt die Stadt an drei Stellen. VAB II, Nr. 53 schreibt Akizzi von Katna an Amenophis III. Z. 63 ff.:,,0 Herr, wie Timašgi im Lande Ube2 zu deinen Füßen ist, so auch Katna.“ Nr. 197, Z. 20 schreibt Namiawaza an den König: „Ich stehe in [Abi und] Dimaška. Nr. 107, Z. 26 ff. schreibt Rib-Addi von Gebal (Byblos):,,Aziru ist nebst seinen Brüdern in Dumaška." Der Amurri-Fürst Aziru scheint also in dieser Zeit die Stadt erobert zu haben.

Nach der biblischen Überlieferung war die Gegend zu Davids Zeit dem Staate Juda untertan. Zu Salomos Zeit (um 950) wurde Damaskus Sitz eines aramäischen Königtums durch Reşôn, einen Offizier des Königs

1) s. HAOG S. 280 u. vgl. unten S. 497 Anm. 2. Abb. 207 stellt die Gottheit Hadad-Rimmon dar. Hadad-Rimmon ist eine Tamuz-Gestalt.

2)

=

= Hoba 1 Mos 14, 15? So Boskawen in Pal. Expl. F. 1892, S. 292.

von Aram-Şoba, der als Führer einer Freibeuterschar Damaskus besetzte. I Kg II, 23 ff.: Reşôn war Israels Widersacher, so lange Salomo lebte (s. S. 485). Der eigentliche Begründer der damaszenischen Macht ist Benhadad 885-843. 1 Kg 15, 18 werden seine Väter genannt: Tab-Rimmôn und Hezjon; letzteres wohl irrtümlich für Reşôn1. Benhadad2, der Israel unter Ba esa und dann wieder, nachdem es sich an Tyrus angeschlossen hat, unter Ahab unterworfen hat, tritt den Assyrern

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machtvoll entgegen.

Zum Verhältnis des Staates Israel zu Damaskus

s. unten S. 504f.

Der zweite König der limu-Liste, von der S. 494 die Rede war, ist Tukulti-Ninib II. (889-884), der sein Bild in der Grotte des Tigris3 neben das Tiglatpilesers I. meißelte. Auf ihn folgt Asurnaşirpal II. (884-859). Er sichert Mesopotamien, kämpft gegen die in Mesopotamien ansässigen Aramäer, vor allem in der Gegend von Harran gegen Bit-Adini (2 Kg 19, 12; Jes 37, 12 b'ne 'Eden), überschreitet den Euphrat, kämpft gegen die Hettiter, deren Reste sich allmählich um Gargamiš gruppieren, und bahnt der assyrischen Macht den Weg zum Mittelmeer. Es gelingt ihm zunächst die Unterwerfung des nördlichsten der Aramäerstaaten: Patin. Er besiegt den Fürsten Lubarna und macht seine Stadt Aribua zum Mittelpunkt einer assyrischen Kolonie. Damit steht er an der Nordgrenze des zu Damaskus haltenden Hamath. Aber er vermeidet den Kampf mit Damaskus, zieht vielmehr südwärts am Meere entlang und läßt sein Bild am Nahr el Kelb einmeißeln. Tyrus und Sidon bringen ihm Tribut.

Sein Nachfolger Salmanassar III. (858-824) nimmt den den Kampf mit Damaskus auf, ohne wesentlichen Erfolg trotz mächtiger Anläufe.

Seine

i.

Abb. 207: Kolossalstatue des Hadad mit Inschrift des BarRekub, Königs von Sam'al, an die Götter Hadad, El, Rekub-el, Šamaš und an die Götter von Yali zur Erinnerung an seinen Vater Panammû, um 730 v. Chr. Nach Ausgrabungen in Sendschirli I, Taf. VI.

1) So mit Klostermann; s. Gesenius-Buhl s. v. 2) So MT, LXX vios Adeo, assyr. ilIM-'idri. Das Gottesideogramm IM ist Adad oder Ramman oder Bir zu lesen. Vielleicht ist Bir (in Belehnungsurkunden Be-ir neben Adad genannt, s. KAT3 134) die dem,,kanaanäischen" Ramman und Adad und dem hettitischen Tešup entsprechende aramäische Gottheit. Zu BenhadadBiridri s. Zimmern im Hilprecht Anniversary Volume S. 300 ff. Er nimmt an, daß sowohl der 1 Kg 20, 1 ff., 2 Kg 6, 24; 8, 7 und in den Inschriften Salmanassars II. genannte Gegner Salmanassars II., wie der 2 Kg 13, 24f. und in der aramäischen Stele des genannte König von Aram (Damaskus), Sohn des Hazael, den Namen Bir-hadar geführt hat. 3) s. S. 377 Abb. 156.

4) Das 4. der am Felsen (S. 182) zu suchenden assyrischen Monumente. 5) Die Texte zum folgenden KT3, S. 18 ff. Zu Salmanassar III. vor allem die bei Messerschmidt, Keilschrifttexte aus Assur, Nr. 30 veröffentlichte Statuen inschrift (übersetzt unten S. 512 ff.).

Jeremias, ATAO 3. Aufl.

32

Annalen berichten von seinem Zuge im 6. Regierungsjahre (852). Er unterwirft Aleppo (Ḥalman). Weiter südlich traten ihm unter Führung Benhadads (,,syrisch-hamathensischer Städtebund") die Streitkräfte von Damaskus, Hamath samt denen des Hatti-Landes (allgemeine assyrische Bezeichnung für Syrien) und der Meeresküste am Orontes bei Karkar entgegen. Ahab von Israel (Ah-a-ab-bu mat Sir-'i-la-ai) sei mit 2000 Wagen und 10 000 Leuten beteiligt gewesen. Der assyrische Großkönig meldet, er habe in furchtbarer Schlacht gesiegt und den Orontes mit Leichen wie mit einer Brücke gedämmt. In Wirklichkeit ist er am weiteren Vordringen gehindert worden. Auch 849 und 846 sind seine Angriffe erfolglos. Die assyrische Politik suchte nun Damaskus zu isolieren. Wir werden die weiteren Geschicke des Staates Damaskus im Verlauf der Israels zu verfolgen haben, s. S. 507 ff.

Phönizien, insbes. Tyrus1.

Geschichte

Solange die altorientalische Kulturwelt in Dunkel gehüllt war, wurde die Bedeutung Phöniziens auf Grund der klassischen Nachrichten weit überschätzt. Das 50 Meilen lange Küstenland, im Rücken vom Libanon begrenzt, konnte keine selbständige Kultur hervorbringen, auch nicht aus eigner Macht das Meer beherrschen. Die ,,Phönizier" gehören der gleichen Völkerschicht an, die Babylonien mit Semiten bevölkerte und das Niltal mit den Hyksos, Kanaan mit den Ammonitern, Moabitern, Edomitern und zuletzt Israel. Sie bilden den ersten Vorstoß dieses Völkerzuges, der von hier aus nach der nordafrikanischen Küste vordrängte. Aber sie fanden bereits Kulturstaaten vor, von deren Geschichte wir nichts wissen. Sargon bez. Naramsin gehorchten im Anfang des 3. Jahrtausends die Könige der Meeresküste (s. S. 185 ff.).

In der Amarna-Zeit finden wir an der Mittelmeerküste selbständige Städte, keinen Ansatz zu Staaten bildungen. Aber es wohnt eine einheitliche Bevölkerung bis nach Gaza. Das Schreiben eines Königs Zimrida von Sidon, Briefe von Abimilki von Tyrus und von Rib-Addi von Gebal (Byblos) finden sich im Archiv von Amarna. Die Karte S. 203 zeigt die in den Amarna-Briefen erwähnten phönizischen Städte. Dann sind die Städte der Reihe nach unter hettitische oder assyrische Oberherrschaft gekommen. Tiglatpileser, der die Hettiter-Ansprüche bis zum Karmel übernimmt, schlägt sein Quartier in Arvad auf. Als die Assyrer um 1100 hier auftauchten (S. 494 f.), leisteten ihnen die phönizischen Städte keinen Widerstand. Der Gegensatz zu Damaskus trieb sie vielmehr zu den Assyrern. Abb. 208 und 209 illustrieren Züge des Assyrerkönigs (Salmanassar III.) nach Phönizien.

Die Königsstädte nördlich vom Karmel liegen in fast symmetrischer Entfernung: Arvad (Aruada, Tripolis), Gebal (Gubla), Berothai (Be

1) Literatur: Pietschmann, Die Geschichte der Phönizier 1889; Fr. Jeremias, Tyrus bis zur Zeit Nebukadnezars; v. Landau in Ex or. lux I, 4 und AO II, 4; Winckler in AO VII, 2 (Die Euphratländer und das Mittelmeer), ferner KAT3 S. 126ff. und Auszug aus der Vorderasiat. Geschichte S. 74ff.

ruta), Sidon (Şiduna), Tyrus (Sur), 'Akko (Akka). Südlich vom Karmel tragen die Städte ebenfalls phönizischen Charakter, obwohl sie unter israelitischem und philistäischem Einfluß stehen: Gintikirmil, Migdal Aštoret (Stratonsburg, Stratonos Pyrgos)1, der einzige Hafen, der für Israel und Juda in Betracht kam2, Japho (Japu, Joppe). Von hier an erstreckt sich seit dem 14. Jahrhundert das philistäische Gebiet.

Arvad, ebenso Sidon und Tyrus lagen nach den Inschriften ursprünglich auf Inseln3. Beide Städte stritten sich um die Würde, .,Mutter in Kanaan" zu sein. Lange muß Sidon die Vorherrschaft gehabt haben.

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Abb. 208: Schiffe werden in Phönizien (Arvad?) ans Land gezogen durch Soldaten Salmanassars.
Von den Bronzetoren von Balawat, Platte N (Unger, Bronzetore von Balawat, Tafel I).

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Abb. 209: Baumstämme werden aus Phönizien (Arvad?) durch Soldaten Salmanassars III. wegtransportiert. Von den Bronzetoren von Balawat, Platte N (Unger, Bronzetore von Balawat Tafel I).

Bei Homer heißen die Phönizier Sidonier, und das A. T. bezeichnet mit Şidonîm die Staatenbildung, die Tyrus und Sidon vereinigt. Gemeint ist aber wohl nur die Südgruppe von Beirut an. Die beiden Teile des Küsten

1) Vgl. Stratonike

=

Ištar, s. Kampf um Babel und Bibel S. 35.

2) Wenn Josia dem Pharao Necho entgegentrat, so erwartet man, daß er ihn hier an der Landung hindern wollte. Deshalb könnte sehr wohl, wie Winckler annimmt, Megiddo (Schlacht bei Megiddo 609/8, Tod Josias) Mißverständnis für Migdal sein.

3) Als Zimrida von Sidon den König von Tyrus belagert, schreibt dieser an den Pharao (VAB II, Nr. 147, Z. 65), er erwarte von ihm ,Wasser zum Trinken und Holz zum Wärmen".

4) Die Stadt, die jeweilig den Vorrang beanspruchte, schrieb den Titel auf ihre Prägstücke, s. Pietschmann 1. c. S. 105f.

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