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Salmanassar berichtet in seiner Monolithinschrift1 Näheres über den Feldzug vom Jahre 852. Im Gebiete des nördlichen Hamath, bei Karkar, der Königsstadt des Irhuleni, am Orontes (Arantu) sei es zur Schlacht gekommen (s. Abb. 212f.). Das eigentliche Ziel, die Unterwerfung von Damaskus, hat Salmanassar nicht erreicht. Der König von Damaskus blieb selbständig, er behielt auch die Lehnsherrschaft über Israel. Ebenso erging

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Abb. 212: Belagerung einer Ortschaft von Hamath durch Salmanassar III. (859).

Von den Bronzetoren von Balawat, Schiene M.

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Abb. 213: Aus einer Belagerungsszene Salmanassars III. von Hamath (849). Links das Lager, rechts der königliche Kiosk. Von den Bronzetoren von Balawat, Schiene M.

es beim zweiten assyrischen Angriff im Jahre 847 und beim dritten im Jahre 844 trotz der Versicherung: ich besiegte den Adad-'idri und seine Vasallen. Das ist insofern wahr, als es ihm durch sein Auftreten irgendwie gelungen sein muß, Damaskus zu isolieren und die Vasallen, unter ihnen Ahab von Israel, von Damaskus frei zu machen. Das zeigt sich bei dem

des Königsbuches stehen die israelitischen Ereignisse naturgemäß im Vordergrunde und lassen relativ Unbedeutendes als Hauptsache erscheinen.

1) KT S. 18ff.

nächsten Feldzug im Jahre 840, bei dem wir den König von Damaskus ohne Bundesgenossen finden. Schwer mag es nicht gewesen sein, die Vasallen lässig zu machen in der Hilfe gegen Assyrien. Benhadad hatte sich ja selbst die Feindschaft der Vasallen zugezogen. Die Stelle 1 Kg 20, 24 verrät, daß er den Versuch gemacht hat, die Könige der Vasallenstaaten zu beseitigen und damaszenische Statthalter an ihre Stelle zu setzen1. Die Kriege Ahabs gegen Benhadad, von denen die Bibel erzählt, bedeuten sicher die Reaktion gegen diese versuchte Maßregel. Unter solchen Verhältnissen mag sich zum ersten Male eine assyrische Partei in Israel gebildet haben. Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Prophet Elisa der geistige Führer dieser Freunde Assyriens gewesen ist. Zweifellos ist, daß der gewaltsame Thronwechsel in Israel mit dieser Parteibildung zusammenhängt. Jehu hat seinen Staatsstreich wohl unter assyrischem Schutze ausgeführt. Die folgenden Ereignisse zeigen, daß er sich dem König von

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Abb. 214: Fußvolk mit schwerer Rüstung vor der Festung Dabig im Hatti-Lande (Bit-Adin).
Von den Bronzetoren von Balawat, Schiene D.

Assyrien verpflichtet fühlt. Es ist ähnlich wie später unter Pekaḥ. Eine assyrische Partei stürzt den König, der neue König erkennt zum Dank für geleistete Hilfe die assyrische Oberhoheit an.

Bei der Lockerung des Vasallenverhältnisses hatte wohl auch der Thronwechsel in Damaskus eine Rolle gespielt. Als 842 das assyrische Heer erschien, lebte der mächtige Benhadad nicht mehr. Sein Nachfolger war Hazael, Sohn eines, Niemand' (Haza

1) Die Echtheit der Stelle wird m. E. mit Unrecht angezweifelt. 1 Kg 20, 24 ist gute alte Überlieferung. So verfuhren die orientalischen Könige gegenüber den ,,Bundesgenossen", wenn sie lässig oder unsicher wurden. Zu dem Krieg zwischen Ahab und Benhadad s. oben S. 497.

2) Salmanassar nennt ihn Sohn Ahabs. Er scheint wirklich ein Verwandter Ahabs, vielleicht sein Neffe, gewesen zu sein, s. C. Niebuhr in Ex oriente lux I, 5 S. 23f. In der Erzählung des Staatsstreichs ist Geschichte (10, II. 17) mit mythologisierter Legende durchflochten. Die 70 Söhne Ahabs, 10, 1, die,,70 Köpfe in Körben" (10, 7f.), das Werfen der 42 (zur Zahl s. S. 547) in den bôr von Bêth-Eked gehört dem mythischen Stile an.

ilu). Der 2 Kg 8, 7-15 gegebene Bericht über die Ermordung Benhadads1 und den Regierungsantritt Hazaels findet durch eine Statueninschrift Salmanassars III. (Messerschmidt, Keilschrifttexte aus Assur I, Nr. 30) interessante Beleuchtung.

Statuen inschrift Salmanassers III.

(1) Salmanassar, der große König, der mächtige König, (2) König der gesamten vier Weltteile, der Mächtige, (3) der Weise, der Widerpart der Fürsten (4) des Alls, ge

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Abb.215a und b: Chaldäer bringen nach der Eroberung Babylons durch Salmanassar III. (851) Tributgaben. Von den Bronzetoren von Balawat, Schiene K.

waltiger Könige, (5) Sohn des Asurnaşirpal, des Königs der Gesamtheit (šar kiššati), König von Aššur, (6) Sohn des Tukulti-Ninib, des Königs der Gesamtheit, des Königs von Aššur, Eroberer (7) der Länder Enzi, Gilzânu (und) Hubuškia. (8) Urartu warf ich nieder, [seine Niederlage] (9) vollendete ich. (Vgl. die Bilder von Balawat.) Wie Feuer2 (10) kam ich über sie. Ahuni (11) von Adini (mâr Adini), zusammen mit seinen Göttern, (12) seine Soldaten, sein Land und die Güter seines Hauses nahm ich (13) für

1) So gegen Winckler KAT S. 25 f. Anm. 5. Die Vorhersage des Todes durch Krankheit retuschiert den Vorgang.

2) Wörtlich: wie (der Feuergott) Bilgi.

die Bevölkerung meines Landes. Zu dieser [Zeit] (14) Hadad-id-ri vom Lande Damaskus (15) zusammen mit 12 Fürsten, seinen Helfern, (16) ihre Niederlage vollendete ich. 29000 (17) seiner starken Krieger (18) warf ich nieder wie ein Samum (?); (19) den Rest seiner Soldaten (20) in den Orontes-Fluß (nâr A-ra-an-te) (21) warf ich sie. (22) Um zu (23) retten (24) ihr Leben entwichen sie. (25) Hadad-idri starb1. (26) Ha za'ilu, der Sohn eines ,Niemand', (27) bestieg den Thron. Seine zahlreichen Soldaten (28) bot er auf. Um zu unternehmen (29) Kampf und Schlacht gegen mich zog er aus; (30) mit ihm kämpfte

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Abb. 217: Vortrag eines Offiziers vor Salmanassar beim Kampf im Hatti-Land (Bît-Adin).

Von den Bronzetoren von Balawat, Schiene D.

1) šadâ-šu e-mi-id, eig. ‚er erstieg seinen Berg'. In einem Text aus Boghazköi, s. Winckler MDOG Nr. 35, S. 43, heißt es:,,Als Subbiluliuma, mein Großvater HAR. SAG i-mi-id" (,,den Berg bestieg"). Der Ausdruck muß nicht unbedingt (gegen Winckler KT3 S. 25, Anm. 1) einen natürlichen Tod bezeichnen. Eine andere religiös-poetische Redeweise für ,,sterben" ist im Babylonischen: i-lu-ša ik-ta-ru-ši ,,ihr Gott ruft sie ab," CT II, pl. 24, Z. 27, s. MVAG 1905, Nr. 4, S. 58.

Jeremias, ATAO 3. Aufl.

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ich. Seine Niederlage (31) vollendete ich. Die Umwallung seines Lagers nahm ich ihm fort (32); um zu retten sein Leben (33) entwich er, bis nach (34) Damaskus (Di-ma-aš-ki), (35) seiner Hauptstadt verfolgte ich ihn.

Stück einer Annaleninschrift (vom Jahre 840) 1.

Im achtzehnten meiner Regierungsjahre überschritt ich zum sechzehnten Male den Euphrat (Abb. 218). Hazael von Damaskus verließ sich auf die große Zahl seiner Truppen und bot seine Truppen in Menge auf. Den Sanîru, einen Bergkegel gegenüber dem Libanon, machte er zu seiner Festung. Ich kämpfte mit ihm und besiegte ihn. 6000 seiner Krieger erschlug ich mit den Waffen; 1121 seiner Streitwagen, 470 seiner Streitrosse, sowie sein Lager nahm ich ihm weg. Er machte sich davon, um sein Leben zu retten. Ich setzte ihm nach und schloß ihn in Damaskus, seiner Hauptstadt. ein. Ich hieb seine Parke nieder (s. Abb. 222) und zog bis zu den Bergen des Hauran. Städte ohne Zahl zerstörte, verwüstete, verbrannte ich und führte zahllose Gefangene weg. Bis zu den Bergen des Balira'si, einem Vorgebirge, zog ich und stellte mein Königsbild dort auf3. Damals empfing ich den Tribut der Tyrer (Abb. 219-221), Sidonier und Jaua's, des, Sohnes Omris' (s. Abb. 223 ff.).

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Abb. 218: Assyrische Kriegswagen überschreiten eine Pontonbrücke (wahrscheinlich am Euphrat).
Von den Bronzetoren von Balawat, Schiene K.

Obelisk, Überschrift zu den Abbildungen.

Tribut Jehus, Sohnes des Omri: Silber und Goldbarren, šaplu aus Gold, zukût aus Gold, Becher (?) aus Gold, Eimer (?) aus Gold, Bleibarren, hutartu (Holzgegenstände) für die Hand des Königs, budil hâti (Holzgegenstände) empfing ich von ihm.

Salmanassar hat also 840 nach dem auf dem Statuentext aus Assur berichteten Sieg am Orontes den Libanon überschreiten und an der Meeresküste vorrücken können (s. Abb. 219-221). Am Vorgebirge des Hundsflusses gruber gleich den Vorfahren sein Bildnis ein (s. S. 181 f.) und versuchte, Damaskus vom Westen aus anzugreifen. Hazael versperrte ihm den Weg beim

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