ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

......

I-3. Ich bin Mesa, der Sohn des Ka-
moš-kân (?)1, König von Moab, aus
Dibon. Mein Vater war König über
Moab dreißig Jahre, und ich wurde
König nach meinem Vater ...
4-9. Omri, König von Israel, bedrängte
Moab lange Zeit, denn es zürnte Kamoš
über sein Land. Und es folgte ihm sein
Sohn (Aḥab), und es sprach auch er:
Ich will bedrängen Moab; in meinen
Tagen sprach er so, als ich sah meine
Lust an ihm und an seinem Hause. Und
Israel ging auf ewig zugrunde. Es
hatte aber Omri besetzt das Land Mah-
deba und darin gesessen seine Tage und
die Gesamtheit der Tage seiner Söhne
vierzig Jahre und es brachte es zurück
Kamoš in meinen Tagen

ca. 908-878 Kamoš-kân,
ca. 878- ? (nach 842) Mesa.

ca. 882 Eroberung der Landschaft um Mahdeba durch Omri (in der Bibel nicht erwähnt).

876-855 Ahabs Eroberungen in Moab. 2 Kg 3, 4; Mesa zahlt Tribut an Ahab. 854-843 Joram (und Josaphat) wider. Moab 2 Kg 3, das nach Aḥabs Tode die Tributzahlung eingestellt hatte (2 Kg 3, 5 vgl. 1, 1). Nach 3, 27 hat sich Joram schließlich zurückziehen müssen (der,,Zorn" verhüllt den Mißerfolg). Mesa ist dann vorgerückt, erlebte triumphierend den Sturz des Hauses Omri durch Jehu (s. oben,,Israel ging auf ewig zugrunde"), eroberte Mahdeba zurück und das Gebiet von 'Aṭarôt und Nebo und Jahad und Hôronajim und ließ bei seinen Bauten Israeliten Frondienste tun (in der Bibel ist davon nichts erwähnt).

ca. 842 Errichtung des Steines. der den Triumph verherrlicht.

1off. Aber die Leute von Gad hatten gesessen im Gebiete 'Aṭarôt von jeher, und es hatte sich gebaut der König von Israel 'Aṭarôt. Ich aber kämpfte gegen die Stadt und nahm sie und tötete das ganze Volk der Stadt, eine Lust für Kamoš und für Moab. Und ich brachte zurück von dort den 'ar'el' ihres Dod und brachte ihn vor Kamoš in Kerijôt. Und ich siedelte an darin die Leute von Šrn und die Leute von Hrt. Und es sprach Kamoš zu mir: Gehe und nimm Nebo gegen Israel, und ich zog aus bei Nacht und kämpfte gegen dasselbe vom Anbruch des Morgens bis zum Mittag und ich nahm es und tötete alles: siebentausend Männer und (Knaben) und Frauen und (Jungfrauen) und Mädchen; denn 'Astar-Kamoš hatte ich es geweiht; und ich nahm weg von dort die .....3 Jahves und brachte sie vor Kamoš. Und der König von Israel hatte gebaut Jahaș und sich darin festgesetzt, als er mit mir kämpfte. Aber Kamoš vertrieb ihn vor mir, und ich nahm von Moab 200 Mann, alle seine Häuptlinge, und führte sie gegen Jahaș und eroberte es, um es hinzuzufügen zu Dibon. Ich baute Krhh, Hômathaje ârîn und Hômatha'ophel und ich baute seine Tore, und ich baute seine Türme, und ich baute den Königspalast, und ich machte die zwei Becken für das Wasser im Innern der Stadt. Aber ein Brunnen war nicht im Innern der Stadt, in Krhh; und ich befahl dem ganzen Volke:,,Macht euch ein jeder einen Brunnen in seinem Hause". Und ich bohrte den Tunnel (Wasserleitung) für Krḥh mit Gefangenen von Israel. Ich baute ́Aro‘êr und ich machte die Straße am Arnon. Ich baute Bêt-Bamôt, denn zerstört war es. Ich baute Beşer, denn zu Ruinen war es geworden; Häuptlinge von Dibon waren fünfzig, denn ganz Dibon war untertänig.

1) Keinesfalls drei Buchstaben nach Lidzbarskis Nachprüfung des Textes, sondern nur zwei; also nicht Kamošmalik, vielleicht .

2), gewöhnlich als,,Altaraufsatz" gedeutet, auch Z. 17/18 ist wohl zu ergänzen. H. Grimme in der kath. Litt. Rundschau 1904, Sp. 347 sieht in 'ar'el eine Person (Priester?), die fortgeschleppt werden soll.

3) Schlußzeichen von Z. 17 und Anfang von Z. 18 nach Z. 12 ergänzt, s. Anm. 2.

Und ich beherrschte (Häuptlinge) einhundert in den Städten, welche ich hinzugefügt hatte zum Lande. Und ich baute Mhdbâ und Bet-Diblatên und Bet-Ba'al-Me'on

und ich führte fort dort die Hirten (?) ..

[blocks in formation]

Schafe des Landes. Und in Kamoš befahl mir:,,Gehe, und Kamoš (gab es zurück)

.??

Daß auch später Moab dem Staate Israel in Zeiten schwerer Kämpfe mancherlei Not gemacht hat, läßt 2 Kg 13, 20 erkennen. Für die weitere Geschichte der Moabiter bieten die Keilinschriften einiges Material.

[graphic]
[ocr errors]
[ocr errors]

In der Mitte des 8. Jahrhunderts wurde Moab von unabhängigen,,Königen" regiert. Tiglatpileser IV. nennt Salamanu von Moab unter den Königen, die ihm beim Zuge gegen Damaskus Tribut bringen (732), zugleich mit Jau-ha-zi von Ja-u-da-ai, d. i. Joahas von Juda, s. S. 521. Zwanzig Jahre später finden wir Moab gleich Philistäa, Juda, Edom beteiligt an der von Azuri von Asdod geleiteten Erhebung gegen Assyrien (713-711), s. KT 42, aber Sanherib nennt beim Feldzug 701 unter den Tributären des Westlandes Kammusu-nadab von Moab, s. KT3 44. Asarhaddon berichtet, daß ihm beim Bau seines Zeughauses wie Manasse von Juda und viele andere, so auch Musuri von Moab fronen mußten, s. KT3 51; und Asurbanipal rühmt einen moabitischen König, weil er sich als treuer Vasall erwiesen hat im Kampfe gegen die arabischen Kedar, die in den letzten Zeiten des Reiches Juda nebst den Nebajôt (s. zu 1 Mos 25, 13) das Gebiet von Juda samt dem Hinterland Moab, Ammon, Edom überschwemmten (VAB VII, S. 134 f.; der mit Kammusu, d. i. Kamoš zusammengesetzte Name ist leider verstümmelt). Bei der Eroberung Jerusalems werden die Moabiter gleich den Edomitern als schadenfrohe Zuschauer genannt (Ez 25, 8, vgl. jedoch Jer 40, 11). Sie haben mit Edom, Ammon und andern Stämmen das Gebiet des eroberten Juda während des Exils überschwemmt.

Abb. 255: Mesastein.

Der Ba'al der Moabiter war Kamoš1. Vor seinem Altare wurden die gefangenen Feinde abgeschlachtet (Mesa-Inschrift Z. 11). Nach 2 Kg 3 opferte in der Kriegsnot Mesa vor Kamoš seinen Sohn (vgl. S. 232). Die Gottheit, die auf dem Mesa-Stein neben ihm erscheint, ist wohl sein weibliches Korrelat, eine kriegerische Ištar, der die Kriegsgefangenen vor ihrer Abschlachtung geweiht wurden. Der

1) In der Sammlung des Barons Ustinov (S. 240) in Jaffa sah ich eine angeblich im Ostjordanlande auf moabitischem Gebiete gefundene auffällig schwere Bronzestatuette, die Kamoš darstellen könnte.

Name Ba'al Peor dürfte ein Epitheton des Kamoš sein,,,der Herr von Peor". Daß Nabû in Moab verehrt wurde, beweist der Stadtname Nebo in Moab ebensowenig wie (gegen Buhl 1. c. und Hommel, Grundriß S. 89) die Namen des Berges Nebo und der Priesterstadt Nob für das israelitische Gebiet.

Die Mesa-Inschrift bezeugt für die Moabiter des 9. Jahrhunderts hohe Kultur. Zur Buchstabenschrift (die Anfänge der hebräischen Quadratschrift), in Basaltstein gegraben, s. S. 247. Die Inschrift bezeugt, daß sich die Moabiter auf Festungsbau mit Toren und Türmen und auf Anlegung von Kunststraßen verstanden.

2 Kg 5 Na man, s. S. 67. 85. 544 und vgl. die Heilung des Gilgameš am Waschort der Seligeninsel S. 83. 2 Kg 5, 11 (makôm) s. S. 263. 319.

2 Kg 4-8 (Elisalegende) s. S. 546 ff — 2 Kg 6, 17 s. S. 546.

[ocr errors]

2 Kg 6, 25. Während der Belagerung von Samarien wurden die Nahrungsmittel teuer. Aber weder Eselsköpfe noch Taubenmist hat man gegessen, wie die Kommentare annehmen (auch Benzinger, Könige z. St.). n ist an zu lesen, d. i. Chomer, das Hohlmaß1. Dazu gehört □¬¬¬¬, in welchem Worte sich eine Getreideart verbirgt nach 1 Mos 40, 16. ist Rest von Most; dazu gehört 4 kab. Also sowohl ein Chomer Getreide, wie 4 kab Most war unerschwinglich teuer. So H. Winckler, Krit. Schriften II, 35. 2 Kg 6, 27 bestätigt die Auffassung. Ahab fragt: Womit soll ich dir helfen, mit etwas von der Tenne oder von der Kelter?

2 Kg 8, 13: Was ist doch dein Knecht, der Hund. Kalbika,,dein Hund“ ist in assyrischen Briefen Ausdruck der Devotion. Im Briefe Harper Nr. 1216 nennt sich ein Beamter Asarhaddons: ,,der Knecht, der Hund, und der Verehrer“ (paliḥka). Sept. verstärkt wie 2 Sa 9, 8:,,toter Hund"; 16, 9. Vgl. dazu Harper, Letters 521, 6 f.:,,Wohltaten", ša kal-bi mi-i-ti mâr la man-[ -[ma] a-na-ku šarru bêlu-a u-ballit-an-ni,,,mit denen den toten Hund, den Sohn eines Niemands, mich mein Herr König zum Leben erweckt hat" (s. Figulla, MVAG 1912, Nr. 1, S. 24 f.).

2 Kg 9. Der Kampf Jehu's ben nimši (s. Motivreg. n) gegen Izebel ist als Drachenkampf stilisiert. Izebel, vor der Elias in die Wüste flieht, ist Buhlerin und Zauberin (entsprechend Tiâmat 9, 22), verhöhnt den Gegner (9, 31), wird zerstückelt (9, 33ff.), nach dem Sieg wird das Mahl gefeiert (9, 34); s. Erbt, Elias, Elisa, Jona S. 57f. (ein entsprechendes babylonisches Beispiel HAOG S. 208).

2 Kg 9, 13. Kleider werden auf die Stufen gelegt beim Königseinzug wie Mt 21, 8 (zum Palmenstreuen s. oben S. 543). 2 Kg 9, 35 ff. Hunde fallen über unbegrabene Leichname her. In grausiger Weise wird das Asurb. Ann. IV, 74 ff. geschildert gelegentlich der Rache Asurbanipals (VAB VII, 39); s. auch S. 394 zu 2 Mos 22, 30 und S. 548 zu 1 Kg 14, II. 2 Kg 10, 14, s. S. 547. 2 Kg 12, 17ff., s. S. 519.

2 Kg 9, 11, s.

S. 547.

nach

2 Kg13, 5, s. S. 519. 2 Kg 13, 25, s. S. 519. 2 Kg 15, 29. 30, s. S. 522. 2 Kg.15 37, s. S. 521. 2 Kg 16, 7, s. S. 521f. 2 Kg 16 10ff. Der Altar des Aḥas, damaszenischem Muster gebaut, s. S. 488.

2 Kg 17, 6; 18, 11. Sargon siedelte sie an zu Halah und am Ḥabur, dem Flusse von Gosan, und [in] den Gebirgen (Sept. 'Ooǹ Mýdov) von Medien. 1 Chr 6 [5], 26 aber berichtet, Tiglatpileser habe die Rubeniter, Gaditer

und am Flusse חדא und חבור חלח und den halben Stamm Manasse in

Gosans angesiedelt, s. S. 522 f. und 557. Die Trennung des,,Flusses Chabur" vom,,Flusse Gosans" beruht auf Versehen. Die Parallelstelle 2 Kg 15, 29 sagt einfach: Tiglatpileser führte sie weg nach Assyrien. 2 Kg 19, 12; Jes 37, 12 nennt Gosan neben Haran, Reseph, Eden als eine von den Assyrern unterworfene Landschaft. Die Keilschriftliteratur kennt eine Stadt Gosan im Euphratgebiet. Es handelt sich jedenfalls um baby

1) Es liegt vielleicht Wortspiel mit Esel vor, s. S. 547 Anm. 3.

2) Die keilinschriftlichen Zeugnisse für Guzana im Euphratgebiet s. in meinem Artikel Gosan RPTh3; dazu II R 53, 43a: Guzana Naşibina. Es dürfte identisch

=

lonische Landschaften. Bei den,,Bergen Mediens" ist wahrscheinlich nicht an das eigentliche Mederland zu denken, sondern an die von den übrigen aufgezählten Orten nicht allzu fern gelegenen Distrikte von Suleimania, die Salmanassar kurz vorher erobert hatte1. Auch hier sind (vgl. S. 523) die Ereignisse von 734/33 und 722 vermengt.

Vgl. S. Schiffer, Keilinschriftliche Spuren der in der 2. Hälfte des 8. Jahrh. von den Assyrern deportierten Samaritanern (10 Stämme) 1907; Die Aramäer 1911.

2 Kg 17, 17. Sie ließen ihre Söhne und Töchter durchs Feuer gehen. 16, 3 erzählt dasselbe von Ahas. Nicht an Menschenopfer ist zu denken, sondern an die Zeremonie des Feuersprungs beim heidnischen Sonnenwendfest (vgl. S. 400). Wirkliches Verbrennen im Hinnomtale bezeugt Jer 7, 31 (s. Kittel, Gesch. Isr. II, 520).

2 Kg 17, 24 ff. Besiedelung Samariens durch Babylonier. Vielleicht bezieht sich dieser Bericht auf die Zeit Sanheribs nach der Unterwerfung Babylons. Kutha war mit Babylon eng verbunden (HAOG S. 279). Sepharwajim ist vielleicht Sippar am Euphrat (Doppelstadt?), das heutige Abu Habba2.

2 Kg 17, 30. Männer von Babel machen sukkôt benôt. Der Text ist sicher verdorben. Man erwartet den Kult von Babylon, also Marduk-Kult.

Winckler, MVAG 1901, Nr. 4, 166f, nimmt an, daß sikkut zu lesen sei, wie sikkut bei Amos 5, 26. Aber dieses sikkut ist (worauf W. Staerk mich hinweist) sicher erst dogmatische Korrektur des ursprünglichen sakkût, gebildet nach „heidnische Greuel". Schrader, KAT2 S. 281 f. dachte an Sak-kut, der II R ̊57, 40cd = Ninib ist. Ninib ist Saturn, der im besonderen Sinne als Sonne gilt (HAOG S. 84). Šamaš gilt als sá-kut (nicht di-kut zu lesen, s. Brünnow Nr. 9519, vgl. 9530; Delitzsch, Sumer. Glossar S. 229),,Richter“ s. HAOG S. 248f. Dieses sá-kut klingt an sakkut an. Wenn aber benôt mit Jensen ZA VI 352 durch banîtu, Beiname der Ištar (s. die Stellen bei Muß-Arnolt) seine Erklärung finden sollte, so wäre an IštarKult, Hütten zur Tempel-Prostitution, zu denken.

2 Kg 17, 30. Die Leute von Kutha machten Nergal. In einem Kommentar zum Pentateuch beruft sich Maimonides (12. Jahrh.) auf uralte Bücher der Heiden (er meint nabatäische Schriften), nach welchen die Kuthäer Sonnenkultus trieben. Das stimmt zur Sonnen-Erscheinung Nergals s. HAOG S. 92f. Im Hinblick auf die Exulanten gilt den späteren Juden das Land der Kutim als rein1, andererseits werden die Samaritaner wegen ihrer Vermischung mit den Heiden verächtlich Kutim (,,unrein" Gegensinn!) genannt. Ašima, Nibhaz und Tartak widerstreben der Deutung. Die beiden letztgenannten Götter, die in 'Awwa verehrt wurden, will Hommel, OLZ 1912, Sp. 118 mit elamischen Götternamen identifizieren (Ib-na-ha-za und Dag-da-ad-ra in der elamischen Götterliste CT 25, pl. 24).

2 Kg 17, 31. Anamelek. Wenn der Name eine babylonische und nicht vielmehr eine syrische Gottheit bezeichnet, so würde er das einzige

sein mit der Gauzanitis des Ptolemäus V, 17, 4 (ed. Car. Müller 1901) (zwischen Chaboras und Saocoras), heute Kauschan.

1) Anders Kittel, Bücher der Könige (Nowacks Handk.) S. 274.

2) s. Zehnpfund AO XI, 3, S. 3f. Ist etwa mit Winckler, Altt. Unters. 97ff. 105 ff. an die Esr 4, 8-10 erwähnte babylonische Deportation zu denken? 3) Baba Bathra 91a vgl. Herrschensohn S. 222.

4) Im Gegensatz zum Heidenland, vgl. Herrschensohn 1. c. 139.

biblische Zeugnis für den babylonischen Himmelsgott Anu enthalten. Adrammelek ist vielleicht in Arad-malik oder in Adad-malik zu ändern1.

2 Kg 18, 4. Neḥuštan, ein Schlangensymbol, wie die eherne Schlange 4 Mos 21, 8 f. 2. Man nimmt an, daß es sich um ein offizielles Jahve-Symbol handelt. Die Sache ist religionsgeschichtlich noch dunkel. Als Stadtgottheit von Dêr, der Stadt Anus (s. HAOG S. 237), wird von Asarhaddon die Schlangengottheit Sahan genannt, die „Herr (Herrin) des Lebens" heißt. Zwei Schlangenmonumente aus Petra zeigen Abb. 173 u. 176.

2 Kg 18, 13-16 s. S. 685. 2 Kg 18, 17-19, 8 s. S. 531f.

2 Kg 10, 7ff. Die Notiz, daß die Minister den Rabsake bitten, aramäisch und nicht jüdisch vor den Ohren des Volkes zu sprechen, beruht auf späterer Redaktion. Der Rabsake will sich dem Volke verständlich machen, darum hat er aramäisch gesprochen. Die assyrischen Könige hatten aramäische Sekretäre (aba aramai). Die Minister werden ihn gebeten haben, in seiner Muttersprache zu sprechen, also assyrisch, damit das Volk es nicht verstehen sollte. Die kanaanäischen Fürsten werden auch später, wie es für die Amarnazeit bezeugt ist, assyrische Sekretäre gehabt haben, die als Dolmetscher dienten, s. hierzu Peiser OLZ 1902, Sp. 41ff. und dazu die moderne Parallele, die M. Hartmann dazu ib. Sp. 117ff. gibt. Daß der Brief des assyrischen Königs 19, 14 aramäisch geschrieben war, ist wahrscheinlich gemacht durch die Notiz, daß er auf dem Deckel der Lade vor Jahve ausgebreitet wurde. Es war also wohl ein Papyrus-Manuskript. Die Assyrer schrieben aramäisch nicht auf Tontafeln, sondern auf Papyrus, s. S. 247, wo auch die religiöse Bedeutung des Ausbreitens des Briefes vor Jahve erklärt ist.

2 Kg 17, 24 (assyr. Kolonisten in Samarien) s. S. 236.

2 Kg 18, 4 ff, vgl. 22, 23 (Tempelreinigung) s. S. 3 und Motivregister. 2 Kg 18, 34 die vermeintlichen Ortsnamen Hena' und 'Iwwa sind Götter- bez. Sternnamen, s. Hommel OLZ 1912, Sp. 118. 2 Kg 19, 9-37, s. S. 638.

2 Kg 19, 12 und Jes 37, 12 nennen vier babylonische Landschaften bez. Städte als Verbannungsorte: Gosan, Harran, Reseph, Bene Eden, s. zu 2 Kg 17, 6, S. 552f. 2 Kg 19, 33-34 s. S. 690.

2 Kg 19, 37: Zur Ermordung Sanheribs s. S. 524 und OLZ 1914, Sp. 345. Seinen Nachfolger Asarhaddon zeigt Abb. 245: der König als Riese, die Besiegten als Zwerge, vom König an eisernen Ringen, die durch die Kinnbacken gezogen sind, festgehalten, vgl. hierzu S. 626.

2 Kg 20, 7. Der Prophet ist auch Arzt; er verschreibt ein Feigenpflaster (debelet te'enîm assyr. tittu Feige) zur Heilung der Drüse.

2 Kg 20, 12f. Gesandtschaft des Berodach-Baladan (d. i. MerodachBaladan Jes 39, 1), bab. Mardukapiliddina. Er sendet Schriftstücke und

1) s. Jensen, ZA XIII, S. 333, Winckler KAT3, 84, Anm. 2.

2) Zur Wortbildung s. Hommel, Grundriß S. 132. Zur Sache S. 403.

3) BA III, 238, 42:,,Die AN. GAL, die Königin von Dêr, Sahan, die Königin des Lebens brachte ich nach dem Tempel von Dêr, ihrer Stadt zurück.“ Zu den babylonischen Schlangensymbolen s. die Monographie von Toscanne in Délég. en Perse XII.

4) Oder auf Pergament. Der Pergamentschreiber heißt babylonisch amêlkuššarru, s. Schroeder, ZA XXX, S. 91 ff.

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »