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die Repräsentanten der göttlichen Macht an den vier,,Weltecken" (HAOG S. 49f.).

Eigentlich müßte es: Stier, Löwe, Skorpion, Wassermann sein. Die jüdische Theologie setzt an die Stelle des Skorpion (Basilisk), der unerwünscht erscheint, den brauchbareren Adler. Targum Jonathan zu 4 Mos 2 ordnet das Lager der 12 Stämme nach 4 Trikoloren, wobei jede mittlere einem der Hauptstämme angehört: RubenStier, Juda-Löwe, Dan-Adler (Basilisk), Ephraim-Mensch (Wassermann).

Die Plattform, die im kosmischen Bilde dem Fundament der himmlischen,,Erde" (HAOG S. 38f.), dem Tierkreis entspricht, heißt, wie sonst (S. 38) der Tierkreis: rakî'a.

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Abb. 293: Untersatz für ein Götterbild mit tragenden Keruben aus Sendschirli (um 730). Original im Berliner Museum.

Abb. 293 aus den Sendschirli - Funden illustriert einen Gotteswagen, wie ihn Ez I, I im Sinne hat1.

Daß auch die arabische Überlieferung die Gestalten kennt, zeigt der Vers des Dichters Omayya aus Muhammeds Zeit:

,,Ein Mann und ein Stier zu Füßen eines Mannes zu seiner Rechten, und den Adler auf der andern und ein gelagerter Löwe" (MVAG 1901, Nr. 4, 13 f.).

Löwe und Adler spielen schon zu Gudeas Zeit in Kunstdarstellungen und Inschriften (Gudeas Traum, s. HAOG 11, 18f.) eine große Rolle, s. Abb. 294, wo der Adler mit seinen Krallen an zwei Löwenrücken sich festhält, und S. 361 Abb. 149. Ez 1, 22 ff., s. S. 384.

1) Man denke sich das Postament auf Räder gestellt und an allen vier Ecken von Keruben getragen. Bei der Gelegenheit sei noch auf das merkwürdige Monument aus Botta, Monuments Tafel 164, Nr. 3 aufmerksam gemacht. Vgl. ferner Abb. 293, deren eine Seite ähnliche,,Kerube" zeigt.

Ez 3, 15. Vom Kebar geht Ezechiel nach Tel-Abib, dem Hauptort der Exulanten, und bringt dort sieben Tage in dumpfem Sinnen zu. Man erwartet einen babylonischen Namen.

Von jeher hat man mit Recht die in den Keilinschriften häufige Bezeichnung tilabûbi,,Sintfluthügel" verglichen (s. S. 126).

Krätzschmar, Ezechiel z. St. meint, Nebukadnezar werde die Judäer auf einem namenlosen til-abûb angesiedelt haben, damit sie die Gegend bewohnbar machten. Aus den namenlosen Ort hätten dann die Hebräer ein til-abîb,,Ährenhügel" gemacht. Wahrscheinlich ist aber til-abîb nur Schreibfehler.

Ez 4, 1. Nimm dir einen Lehmziegel und lege ihn vor dich hin und ritze darauf eine Stadt ein. Babylonische Baupläne liegen uns mehrfach in Ton geritzt vor, s. Abb. 287 und HAOG S. 12 und vgl. zum babylonischen Usus zu Jer 32, 10 ff. Der Plan von Jerusalem soll auf einen. babylonischen Lehmziegel mit einem Griffel eingeritzt werden, also in babylonischer Weise.

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Ez 5, 5 Jerusalem und rings um J. her die Länder. Jerusalem der Mittelpunkt der Welt und der Nabel der Erde,

Abb. 294 Silbervase des Entemena von Lagaš mit dem Wappen von Lagas (Gudea-Zeit). Gefunden in Telloh.

wie Jes 19, 24 (vgl. Sept., Duhm, Jesaias 2, S. 118). Es entspricht der altorientalischen Weltanschauung (s. HAOG S. 33ff.), die bis ins 18. Jahrh. nachwirkt, wenn auf den Karten die Länder der

Erde um Jerusalem gruppiert werden (s. Abb. 295). Der Nabel der Erde wird noch heute in der Grabeskirche in Jerusalem durch einen Becher abgebildet und gezeigt (s. Abb. 296).

Auch Muhammed sah Jerusalem als Weltmittelpunkt und obersten Teil der Erde an, ehe er Mekka dafür einsetzte. Die Luftreise Muhammeds nach Jerusalem ist Himmelfahrt, Besuch des obersten Himmels. Daher heißt Jerusalem arabisch el-kuds (das Heiligtum: kodeš); s. v. Landau, MVAG 1904, Nr. 5, S. 57.

Zum Nabel der Welt vgl. W. H. Roscher, Omphalos (Abh. der Sächs. Ges. der Wissenschaften XXIX, IX und XXXI, I).

N

0

Paradies

ASIEN

Gog und
Magog

Jerusalem

EUROPA

KLILI

W

S

AFRIKA

Abb. 295: Mittelalterliche Weltkarte.

Ez 5, 12 Pest, Hunger und Schwert sollen die Vertilgungsmittel sein. Die Trias kommt bei Jeremia sehr oft (14, 12 usw.) vor; bei Ezechiel noch 6, 11; 7; 15; 12, 16; 5, 17; — 14, 15-19 tritt als vierte Plage,,wilde

Tiere" hinzu (vgl. 33, 27). Die Trias entspricht den Plagen vor der Sintflut in den Keilschrifttexten S. 126. Vgl. Meißner MVAG 1903, Nr. 3, 23f.

Bei Asurbanipal (Ann. III, 118ff., VAB VII, 32 f.) sieht ein Seher im Traum der Nacht auf der Scheibe des Mondes ein Omen geschrieben, das den Feinden des assyrischen Königs Plagen ankündigt, unter denen sich ebenfalls die drei befinden: Schwert, Hunger, Pest. Gilg. XI, 187 (KB VI, 242) erscheinen ebenfalls wilde Tiere als Strafmittel und zwar wie Ez 1.4, 15 ff. im Zusammenhang mit der Sintflut. Jer 27, 9 ff. das Volk soll nicht falsche Propheten und Traumdeuter, die zum Aufruhr gegen Babel mahnen, hören; Jahve wird die Aufrührer gegen Babel durch Schwert, Hunger, Pest vernichten (s. D. H. Müller, Ezechiel-Studien S. 58ff.). S. noch zu Ez 14, 12 ff. Zu den Plagen s. Jensen, Das Gilgameschepos I, S. 55 ff.

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Ez 7, 2. Die 4 kenaphot der Erde, assyrisch kippât Himmels und der Erde, eig. die 4 Weltviertel, hier die 4 Himmelsrichtungen, s. HAOG S. 49ff. und oben S. 49 ff.

Ez. 8. Die visionäre Reise Ezechiels nach dem Tempel in Jerusalem. Ezechiel wird von einer himmlischen Erscheinung bei den Locken erfaßt und zwischen Himmel und Erde nach Jerusalem getragen1. Dort findet er den Tempel voll heidnischer Kulte. Es ist dabei wohl an die Zeit vor der Plünderung des Tempels i. J. 597 gedacht. Das Volk sagt (8, 12 vgl. 9, 9): Jahve hat das Land verlassen. So dienen sie andern Ba'alen und glauben, damit bessere Erfahrungen zu machen (vgl. Jer 44, 17 f.).

1) Vgl. Hebr Ev. Fragm. 2a, wo,,die Mutter, der heilige Geist" den Evangelisten an einem Haare zum Gottesberg Tabor trägt, u. vgl. die Luftreise Muhammeds nach Jerusalem im Koran oben zu 5, 5.

1. Am Nordtore1 des Tempels steht das Eiferbild. Der Chronist (2 Chr 33, 7, 15) nimmt an, daß es identisch sei mit der von Manasse einst errichteten (2 Kg 21, 7), von Josia beseitigten (2 Kg 23, 6) Ašera. Es handelt sich um irgendein Bild, wie es in syrischen oder babylonischen Tempeln sich auch fand, den Chaosdrachen oder dergleichen darstellend.

2. Die Mysterien der 70 Ältesten, die in der finstern Kammer im Tor Bildern von Gewürm und Vieh, die an die Wand gemalt sind, Räucheropfer darbringen. Man denkt an Darstellungen, wie die des Drachen von Babylon (HAOG S. 26 f. Abb. 14. 16 und S. 314, Abb. 211), oder an Tiergestalten, wie sie die Tore von Sendschirli zeigen, s. Abb. 297-298 und vgl. meine Monographie über Tamuz in Roschers Lex. der Myth. V, Sp. 76 ff.;

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HAOG S. 263 ff., wo Abb. 167 die Felsenreliefs von Ghine im Libanon zeigt, in der die Muttergöttin um Adonis weint. Der Mythos war den Israeliten wohl bekannt. Das Räucheropfer weist nicht notwendig auf ägyptischen Kultus. Auch die Babylonier kannten Räucheropfer. Die Sargoninschriften reden von ,,massenhaftem Räucherwerk". Schon im Gilgameš-Epos ist vom Räucheropfer vor Šamaš die Rede, und IV R 20 No. I heißt es:,,Opfer werden reichlich dargebracht, Räucherwerk wird aufgeschüttet". Am Schluß der,,Höllenfahrt der Ištar" sollen die emporsteigenden Totengeister,,Räucherwerk riechen". Zum israelitischen Räucheropfer s. S. 376.

3. Am Nordtor sitzen Weiber und weinen um Tamuz s. S. 612.
4. Ez 8, 16f. Sonnenkult, von 20 Männern 2, die nach Osten sich

1) Zur Bedeutung der Nordrichtung s. S. 568.

2) Nicht 25, Sept. hat richtig 20, d. i. die babylonische Zahl, mit der der Sonnengott bezeichnet wird, s. HAOG S. 147.

wenden, im inneren Vorhof zwischen Brandopferaltar und der Vorhalle zum Tempelhause ausgeübt. Zum Sonnenkult in Kanaan in kanaanäischer Zeit s. S. 556f. zu Manasses Zeit (2 Kg 23, 5. 11) S. 556f. Sie halten Reiserbüschel an die Nase, d. h. sie riechen an Zweigen einer Pflanze, die als Lebenskraut gilt, s. oben S. 82. In dem hettitischen Palast von Tell Halaf, den M. von Oppenheim ausgegraben hat, sind Darstellungen zu finden, bei denen der Priester das Kraut an die Nase hält.

Ez 8, 17 fügt hinzu – es ward auch heidnischer Kult im ganzen Lande betrieben: Fürwahr da lassen sie ihren [Opfer-] Gestank zu meiner Nase emporsteigen, vgl. hierzu 6, 13 und s. S. 82.

5. Ez 9, 2ff. Der Prophet sieht die künftige Bestrafung Jerusalems. Und siehe, da kamen sechs Männer von der Richtung des oberen Tores her, das nach Norden zu gewandt ist, und ein jeder hatte sein Zerschmetterungsgerät1 in seiner Hand; und ein Mann in ihrer Mitte, in ein linnenes Gewand gekleidet und ein Schreibzeug an seinen Hüften. Sieben Boten Gottes von Norden her gesendet! Vom Norden kommt das Verderben Nebukadnezars (vgl. 26, 7), aber im Norden wohnen auch die überirdischen Geister des Verderbens 2. Sechs tragen je einen Hammer zum Zerschmettern. Der in der Mitte einherschreitende im linnenen Priestergewand3 hat ein Tintenfaß am Gürtel, wie die Schreiber im alten und im modernen Orient. Er ist gesendet mit seinem Griffel, um vor der Vernichtung der Gottlosen die Stirnen der Gerechten zum Zeichen der Verschonung mit dem Buchstaben Tau zu versehen. Es handelt sich um eine Stigmatisierung wie Offbg 13, 16. Wie hat das Zeichen ausgesehen? Hieronymus sagt, daß der letzte Buchstabe im samaritanischen Alphabet einem Kreuze ähnlich gewesen sei. Auf den alten samaritanischen Steininschriften und auf dem S. 549 ff. besprochenen MesaSteine wird das Tau wie ein schräges Kreuz geschrieben, vgl. altgriechisch X, griechisch T. Das Jahve-Zeichen ist also ein liegendes Kreuz3. Nach Hi 31, 35 diente dasselbe Zeichen zur Beglaubigung eines Dokuments für den Schriftunkundigen".

Bei den Babyloniern, wie bei den Elamiern galt das Kreuz als Schlußzeichen bei Urkunden. S. Hilprecht, BEUP II, pl. 59 auf der Kopie einer Tafel der Hammurabi-Dynastie (Nr. 1); Hommel, Aufs. und Abh. III, 474, auf einem elamischen Grenzstein (Nr. II). Die verschiedenen Typen

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3) vgl. 1 Sa 2, 18 das Kleid des Knaben Samuel und 22, 18 das linnene Schulterkleid als Priesterkennzeichen der 85 Männer. Das babylonische Priestergewand ist linnen (V R 51, 46f.).

4) In einem Hymnus auf Gilgameš (KB VI, 268f.) ist von Schreibzeug und Schreibgriffel die Rede, die am Hüftengurt (rikis kabli) getragen werden.

5) Die mythologische Bedeutung der verschiedenen Kreuzzeichen im heidnischen Orient bedarf besonderer Untersuchung. Ein Zusammenhang mit dem christlichen Kreuz kann nur insofern bestehen, als die Erfindung der Kreuzigungsstrafe mythologische Zusammenhänge hat, vgl. BNT 20ff. und oben S. 415.

6) Auch das halten wir für religiös; der Schreibunkundige macht das JahveZeichen. Das beweist die sonstige orientalische Sitte. Die religiösen Darstellungen auf den babylonischen Siegelzylindern geben dem Siegel Schwurkraft.

7) vgl. das Kreuz (Form unseres Johanniterkreuzes) als Halsschmuck auf der Stele

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