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des Kreuzzeichens aus dem altorientalischen Kulturkreis sind HAOG S. 96 ff. dargestellt.

Die Siebenzahl der Gottesboten weist natürlich auf altorientalische Vorstellungen, die aber Ezechiel nicht erst in Babylonien aufgenommen haben muß. Sieben ist die Zahl der großen planetarischen Gottheiten, s. HAOG S. 50 ff. 250. Und dann liegt es nahe1, bei dem mit dem Schreibzeug und Griffel ausgerüsteten Engel an die Gestalt des Nabû zu denken, der als Schreiber des Schicksalsbuches (HAOG S. 277) mit dem Griffel dargestellt wird2. Auch der als himmlischer Schreiber geschilderte Erzengel des Henochbuches (die spätere jüdische Tradition zählt 7 Erzengel), der durch,, Weisheit" ausgezeichnet,,alle Werke des Herrn schreibt", hängt sicher mit babylonischen Nabû-Vorstellungen zusammen 3.

Ez 8. 12 vgl. 9, 9. Jahve hat das Land verlassen und Jahve siehet uns nicht. Das ist die heidnisch-orientalische Vorstellung im Volksmunde. Die Bundeslade ist fort. Jahve ist aus dem Lande gezogen, wie wenn in Babylonien die Götterstatue ins Feindesland geschleppt worden und dadurch die Herrschaft der Gottheit über das Land vernichtet worden ist (s. S. 250). Ez 9, 3 u. ö. (miftan) S. 642.

Ez 11, 16. Heiligtum Jahves im fremden Lande ?, S. 601 zu Jes 19, 18f. Ez 12, 13; 32, 3 ist das Fangnetz die Waffe Jahves im Kampf gegen Tiâmat, s. S. 421, Motivreg. u. Netz.

Ez 14, 12ff. Zu den 4 Strafgerichten s. zu 5, 12 S. 621 f. Sie sind hier, wie in der babylonischen Sint flutgeschichte, mit dem Geschick des Sintfluthelden in Verbindung gebracht. Es handelt sich zwar nicht um ein bewußtes Zitat (Meißner MVAG 1903, 108), aber um literarische Verwandtschaft.

Ez 16, 3. 45 s. S. 192. 217, Anm. 3.

Ez 16, 4f. Das Kind Israel war in seiner Jugend in die Wüste ausgesetzt, s. zu 5 Mos 32, 10 und Motivreg. u. Aussetzung.

Ez 16, 17f. Du nahmst Gold und Silber und machtest dir Mannsbilder hülltest sie in deine Gewänder ... und setztest ihnen Opfer vor. Die șalmê

des Samsi-Adad V. (HAOG S. 99, Abb. 69), ferner das Kreuz (in sog. neugriechischer Gestalt) in buntem Stein, das im Palastheiligtum des Minos zu Knossos gefunden wurde, 17. Jahrh. v. Chr. (Abguß im Leipz. Museum), die Wandflächendekoration im Grabe des Midas, das Kreuz inmitten der Jagdszene auf der Vase von Tamassos bei Ohnefalsch-Richter, Kypros, Bibel und Homer, Textband, Fig. 73, S. 67. Vgl. auch Loftus, Travels and Researches in Chald. and Susiana S. 419f. (Hommel, Aufs. u. Abh. 260. 474). Hommel, Grundriß 100, Anm. 1, bringt wertvolles Material für die Geschichte des Kreuzzeichens und für seine mythologische Bedeutung bei.

1) Gunkel, Der Schreiberengel Nabû im AT und im Judentum im Archiv für Religionswissenschaft I S. 294 ff.

2) Dazu stimmt das aus Babylonien stammende talmudische Neujahrsfest am 1. Tišri (statt am 15. Nisan), an dem Jahve das,,Buch der Lebendigen" aufschlägt und die Jahresgeschicke bestimmt. Dieser Roš haššanah entspricht dem babylonischen rêš šatti, bei dem Nabû die Geschicke schreibt. Näheres hierüber BNT 70ff. S. HAOG 312ff.

3) Gunkel a. a. O. meint, daß der ägyptische Taut (Tot) als Vorbild mitgewirkt haben könnte, aber Taut ist = Nebo; auch hier handelt es sich nicht um Entlehnung, sondern um Formen gemeinsamer Weltanschauung.

Jeremias, ATAO 3. Aufl.

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zakar sind Weihgeschenke, wohl in Gestalt von Phallen1. Das Verhüllen mit dem Gewand gehört allenthalben zu den Zeremonien des PhallusKultus.

Ez 19, 4: Sie führten ihn an Nasenringen nach Ägypten; 19, 9: Und sie zogen ihn mit Haken in einen Käfig und brachten ihn in Ketten zum Könige von Babel. Vgl. Abb. 152. 245. 248). Die assyrischen Könige haben wirklich gefangene Könige in Käfige 2 gesperrt. Asurbanipal berichtet (Annalen, Col. VIII, 28f. s. VAB VII, S. 68f.), er habe einem arabischen König Hundeketten angelegt und habe ihn am östlichen Stadttor den Käfig bewachen lassen. Vgl. auch die bei Delitzsch, Handw. 640 zitierten Stellen. Ez 21, 15. 20 s. S. 422. Ez 21, 26. Zur Leberschau s. HAOG S. 142ff. Ez 23. Zur Legende von den beiden Weibern s. Stucken, Astralmyth. S. 251 f., vgl. auch S. 489 f., zu den Namen Ohola, Oholiba s. Motivreg. u. b.

Ez 23, 14f. Männer an die Wand gezeichnet, an ihren Hüften mit einem Gürtel umgürtet, ihre Häupter mit Turbanen umwunden. Bilder babylonischer Wandreliefs schweben dem Propheten vor.

Ez 23, 23 (Ich will gegen dich herbeibringen) die Pekôd und Šoa und Ko'a.

Die Pekôd sind die Puķudu der assyrischen Inschriften, ein allgemeiner Name für die Aramäer. Šo'a und Ko'a, Suti und Kor (Kir), s. zu Jes 22, 5-7, wo wir die Kir ebenfalls neben den Aramäern finden3.

Ez 23, 24. Ich werde ihnen den Rechtsstreit vorlegen und sie werden dich nach ihren Rechtssatzungen richten. Vgl. die Schlußworte zum Cod. Hammurabi 25, 59-28, 91, wo das Recht unter göttliche Autorität gestellt wird und vgl. S. 294. Es ist an geschriebene Rechtssatzungen gedacht, nach denen Babylonier und Assyrer in dem Rechtsstreit zwischen Jahve und seinem Volke richten werden.

Ez 23, 29. Es wird aufgedeckt werden deine Scham, s. zu Jes 47, 2f.

Ez 23, 40ff. Erotische Feier, wie sie oft in 1001 Nacht geschildert wird. Ez 25, 13 s. S. 158.

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Ez 26, 20. Bild der Unterwelt. Tehom, die Urflut (s. S. 36 und vgl. 31, 15) wird Tyrus aus dem ,,Lande der Lebendigen" in die Še'ol hinabschwemmen, zu den in die Grube Hinabgefahrenen, zum Volke der Urzeit (,,Riesen der Urzeit" Ez 32, 27). Die Unterwelt als Wohnplatz der Männer der Urzeit schildert Engidu im Gilgameš-Epos (HAOG S. 63 ff. und vgl. oben S. 67f.).

Ez 27, 6ff. Zu den Kittim, Elisa, Simyra, Lyder, Put, Tarsis, Tibarener, Moscher, Thogarma, Javan, Saba, Ra‍ma s. zu 1 Mos 10. Zu Eden s. S. 552, zu Harran s. S. 557, zu Medien S. 552f.

Ez 27, 18. Der Wein von Helbon. Nebukadnezar nennt in einer Tempelbau-Inschrift (VAB IV, Nr. 9, Z. 22 ff.) und in der Inschrift von Wadi Brisa (ib. Nr. 19, col. IV Z. 49ff.) die Orte, von denen er den Wein bezieht, den er,,wie die Wasser des Stromes für die Tafel des Marduk und

1) H. Grimme in der kath. Liter. Rundschau 1904, Sp. 347 erinnert an die entsprechenden südarabischen Weihgeschenke s-1-m.

2) Sûgar, assyrisch šigaru, also wohl mit P. Haupt sîgar zu lesen.

3) s. S. 634, auch meinen Artikel Kir in RPTh3.

der Şarpanit" als ständige Tempelabgabe zur Verfügung stellt1, darunter Hilbunu. Andere Weinorte lagen in Mesopotamien und im Tigrisgebiet am unteren Zab. In der Weinliste II R 44, 9-13 gh werden neben Hilbunu u. a. auch Izalla, Aranabanim (Arnabana) als Weinorte erwähnt, die auch die Neb.-Stellen nennen. Strabo XV 3, 22 erzählt, daß die Perserkönige Wein aus Syrien tranken. Helbon ist das heutige Halbûn nordwestlich von Damaskus 2.

Kilmad v. 23 wurde von G. Smith dem heutigen Kalwâdha bei Bagdad gleichgesetzt, wo Bronzeringe gefunden wurden mit der Inschrift:,,Palast Hammurabis des Königs", s. Delitzsch, Paradies 206. Aber die Erklärung ist nicht richtig. Es steht neben Eden und Assur. Mez, Harran 33f. vermutet, daß kol-madaj zu lesen ist: ,,ganz Medien“, Winckler (schriftliche Mitteilung) liest ¬, d. i. Kullimeri, die Hauptstadt von Lubdi (S. 168).

Ez 27, 7, s. S. 155.

Ez 27,30f. Die Trauergesten bei den Hebräern sind zum größten Teil allgemein orientalisch und babylonischen Trauergebräuchen sehr verwandt. Das charakteristische Wort für,,trauern“ ist biblisch wie babylonisch sapad. Der Schmerzlaut wird hebräisch hôi oder hô wiedergegeben, s. Am 5, 16, assyrisch ûa und â. Zu den Trauergesten vgl. auch oben S. 544 und 565. Das Haarscheren, bei den Männern auf Haupthaar und Bart sich beziehend, vgl. Ez 5, 1, ist 3 Mos 19, 27 f.; 21, 5 f.; 5 Mos 14, I ff. als heidnische Trauersitte verboten. Zum Streuen von Staub auf das Haupt und zum Sitzen im Staub bei der Trauer s. Motivregister u. Dreck. Das Anziehen des saķ (assyr. šaķķu)3, des zerrissenen Gewandes bei Trauer und Buße, vgl. Jon 3, 6 ff. (wohl mit Schlitz an der Brust) ist verwandt mit dem Kleiderzerreißen, das nach Joel 3, 1 im übertragenen Sinne die innere Zerrissenheit andeutet; das Ideogramm für,, Kleider zerreißung" wird K 246, col. I, 63 babylonisch durch ,,überströmende Bekümmernis“ erklärt. Umgekehrt wird CT XIX, 49, K 26 Rs II, 9 ,,das Kleid des Trauernden" ideographisch bezeichnet durch,, zerrissenes Kleid". Zum Ritzen mit Messern s. S 544 u. Anm. 6; 612. Klagemänner und Klagefrauen werden 2 Chr 35, 25 vgl. Am 5, 16 genannt; nach Jer 48, 36 vgl. Mark 5, 38 (Jairus) begleitet,,Flötenspiel" die Trauerzeremonie. Sach 12, 11-12 redet von Wechselgesängen zwischen Männern und Frauen, vgl. Mt 11, 17. Bei einem assyrischen Königsbegräbnis wird gesagt, daß der Musikmeister mit seinen Sängerinnen nach der Trauerversammlung Musik machen wird, und an anderer Stelle heißt es:,,Es wehklagten die Gattinnen, es antworteten die Freunde" (K 7856). Klagegesänge erwähnt auch 2 Chr 35, 25 (Sänger und Sängerinnen); 3 Mak 6, 32. Es seien in diesem Zusammenhange noch zwei apokryphische Stellen erwähnt, die die lärmende orientalische Trauersitte illustrieren, und die zugleich zeigen, daß die Einschließung der Frau im Frauenhause in nachexilischer Zeit bei den Juden ebenso Sitte war, wie im übrigen Orient:

2 Mak 3, 19 ff. (bei Gefährdung des Tempelschatzes): ,,Die Weiber erschienen mit Trauergewändern angetan, unter der Brust gegürtet, in Menge auf den Straßen. Die Jungfrauen, die sonst nicht unter die Leute gingen, liefen, die einen an die Tore, andre auf die Mauer; einige lugten durch die Fenster." 3 Mak 1, 18 ff.:,,Die in den Gemächern verschlossenen Jungfrauen stürmten samt den Müttern heran, bestreuten das Haar mit Asche und Staub und erfüllten die Straßen mit Wehklagen und Seufzen. Ja auch die, die sich ganz zurückgezogen hatten, verließen die zur Beiwohnung hergerichteten Gemächer und setzten die Scham beiseite und verführten in der Stadt ein unordentliches Laufen."

Ez 28, 2ff. Ein Gott bin ich, einen Göttersitz bewohne ich im Herzen der Meere. Es ist die Residenz in Tyrus gemeint.,,Der König ist wie Gott",

1) Daneben Aufzählung von Feldfrüchten, Fleischstücken, Vierfüßlern, Vögeln. Delitzsch, WB S. 45 meint, daß es Opfergaben-Listen sind.

2) s. Wetzstein ZDMG XI, 490f.

3) vgl. Winckler F. II, 44.

4) vgl. Meißner in Wiener Zeitschr. für die Kunde des Morgenl. XII, 59ff.; mein Hölle und Paradies AO I, 32, 1off.

sagt der Babylonier (HAOG S. 173, Anm. 4). Sein Thron entspricht dem Gottessitz (kussû ilûti). Da Ezechiel Eridu als mythologischen Gottessitz zu kennen scheint (S. 81), so könnte man an eine Reminiszenz an den Gott des Ozeans, der in Eridu thront, denken.

Ez 28, 3 ff.; s. S. 77. 81.

Ez 32, 5f. Ich tue das Fleisch auf die Berge und fülle die Täler mit dem Aase. Ich tränke die Erde mit deinem Ausfluß von Blute, von dir sollen träufen die Berge und die Talschluchten sollen voll werden von deinem Blute.

D. H. Müller, Ezechiel-Studien S. 56ff. hat nachgewiesen, daß die Phrase von den Leichen auf den Bergen und Hügeln und von dem Blute in den Schluchten und Tälern unter keilschriftlichem Einfluß steht. Vgl. z. B. Tiglatpileser I. Annalen col. III, 55—56 (KB I, 26f.):

,,Die Leichen ihrer Krieger auf den Höhen der Berge häufte ich zu Haufen, das Blut ihrer Krieger ließ ich auf den Schluchten und Höhen der Berge fließen". Ez 32, 7f. Zeichen am Himmel bei Vernichtung des Pharao s. zu Jes 13, 10ff. S. 600.

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Die messianische Erwartung bei Ezechiel.

Ez 34, 23ff. vgl. 37, 24ff. erwartet Ezechiel nach der Beseitigung des Zedekia, während der König aus dem Hause Davids im Gefängnis war, den Retter: Mein Knecht David soll sie weiden und ihr Hirte sein: ich werde ihr Gott sein und mein Knecht David Fürst in ihrer Mitte. Dann wird Segenszeit kommen, ohne wilde Tiere, in wunderbarer Fruchtbarkeit. Der eigentliche Hirte (34, 11 ff.) und Retter (34, 12; 37, 23) ist also Gott.

Vorher hat Ezechiel bereits (17, 22-24) vorausgesagt, daß Gott einen zarten Zedernschößling auf einen hohen und erhabenen Berg (Gottesberg) verpflanzen und einen Baum daraus machen wird, unter dem die Vögel wohnen. Auch damit ist der kommende legitime König gemeint, der die Länder beherrschen wird1.

Ez 38, 12 s. S. 427, Anm. 2.

Ez 39, 11 s. Motivreg. u. 39.

Ez 40 ff. Der Prophet sieht in der Vision den Plan des neuen Tempels. Ähnliche Vorgänge kennt auch die babylonische Literatur (HAOG S. 184). Sie entsprechen ja der altorientalischen Grundanschauung, nach der alles Irdische himmlischen Vorbildern entspricht. Zur Stiftshütte als Modell des himmlischen Gottessitzes S. 381.

1) Der Schatten der Zweige ist anderer Art als der ,,Schatten des Königs“ Klagel. 4, 20 (s. S. 477). Zum Bild vom Baum als König vgl. S. 428f. zu Ri 9, 15.

Zweiundvierzigstes Kapitel.

Daniel.

Die gegen

Das Prophetenbuch ist wiederholt umgearbeitet worden. wärtige Gestalt zeigt die Übertragung der Prophetie auf die Zeit des Antiochus Epiphanes und dient, zeitgeschichtlich angesehen, dem Nachweis, daß die Makkabäer-Zeit den Anbruch der Erlösung bedeutet. In den Formen und Bildern der altorientalischen Weltzeitalterlehre wird der Anbruch der neuen Zeit verkündigt. Die Apokalypse des Neuen Testaments nimmt die danielischen Bilder auf in den Visionen, die die Errettung durch den erhöhten Christus in der Endzeit verkündigen.

Da I, If. s. S. 539.

Da 1, 7 Belṭšaşar Beiname Daniels, bab. Balâțašu-uşur, d. h.,,schütze sein Leben“1. Da 4, 5 heißt es, der Name sei „,nach dem Namen des Gottes Nebukadnezars" gegeben. Das beruht auf einer Verwechslung mit Belšaşar, d. h. Bel-šar-uşur, ,,Bel (Merodach), schütze den König“. Sadrak ist vielleicht verstümmelt aus Marduk, Abednego aus Abednebo,,Knecht Nebos". Mišael Mêšak ist vielleicht künstlich angefügt; es ist sehr wahrscheinlich, daß Daniel ursprünglich in der Dreizahl inbegriffen war3.

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Da 1, 20 vgl. 2, 2 aššâpîm hängt mit babyl. âšipu Beschwörer zusammen; vgl. âšap bez. âšep Da 2, 10.

Da 2, 14 Ariok der,,Oberste der Leibwache" (rab ṭabbahim) ist doch wohl der gleiche Name wie 1 Mos 14.

Da 3, 5 (Musikinstrumente), s. S. 572f.

Da 4, 1 Wahnsinn Nebukadnezars. Das Stück gehört wohl zu den Zügen, die ursprünglich sich auf Nabonid beziehen (vgl. KAT3 S. 110). Er wurde in Temâ gefangen gehalten, während sein Sohn Belšaṣar das Regiment führte. Die Züge des Traumes, in dem Nebukadnezar mit den Ochsen Gras frißt, finden die beste Erklärung durch einen babylonischen Text (K 7268 Bez. Cat. II, 841)4, in dem das Elend des Gefangenen mit echt orientalischer Phantasie geschildert wird.

,,Welches sind meine Vergehen, so [frage ich]; welches ist meine Sünde, so [klage ich]; ein Ochse bin ich, Kraut fresse ich; ein Schaf bin ich, Gras [rupfe ich ab]“.

Jensen, Gilgameschepos denkt an die Engidu-Episode, in der der Held mit den Tieren der Steppe Gras und Kraut frißt und dann, sich selbst besinnend, in die Königsstadt des Gilgameš zurückkehrt und dort königliche Ehren empfängt. Eine literarische Beeinflussung der Daniel-Schilderung durch das Gilgameš-Epos halte ich für ausgeschlossen; hingegen stimme ich Jensen zu, der die Abydenus-Erzählung bei Eusebius praep. ev. IX, 41, 6 der biblischen gegenüber für sekundär hält. Nebukadnezar wünscht in Ekstase auf dem Dache seines Palastes dem Feinde dasselbe, was Daniel von ihm erzählt (vgl. dazu Dan 4, 10).

Da 4, 6ff. der Weltbaum. Die Stelle wird von den Gnostikern hervorgehoben. Vgl. W. Müller, Geschichte der Kosmologie in der griechischen Kirche S. 291. Da 4, 27, s. S. 180.

Da 5, I Belšaşar. Die schlimmen Züge verdankt er vielleicht einer Verwechslung mit Evil-Merodach. Während sein Vater in Temâ gefangen ge

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