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halten wurde, führte er die Geschäfte. In den Inschriften Nabonids wird ein Gebet Nabonids (Nab. Nr. 5 col II, 24ff., VAB IV, S. 252f.) an den Mondgott wiedergegeben, in dem der Vater für Belšaşar, seinen Erstgeborenen, bittet:,,die Furcht vor deiner erhabenen Gottheit laß in seinem Herzen wohnen, daß er nicht in Sünde willigen möge; mit dem Überfluß an Leben werde er gesättigt". Vgl. auch Nab. Nr. 4 (VAB IV, S. 246f.).

Da 6, 10. Die Gebetsrichtung (Kibla) geht nach Jerusalem, dem Abbild des Gottessitzes, s. S. 67. So auch in der ersten Zeit des Islam, s. meine Allg. Rel.-Gesch. S. 103.

Da 7. Zur Erklärung der vier Tiere werden wie Ez I die Astralgestalten der vier,,Weltecken" bez. die entsprechenden Sternbilder der Quadranten oder ihrer höllischen Gegenstücke (s. oben S. 619) heranzuziehen sein. Das Gericht über die Tiere hat hier wie Offbg 20 sein Gegenstück in der Bezwingung Tiâmats bez. in der Verbrennung des Kingu beim Neujahrsritus, s. Zimmern, Zum babyl. Neujahrfest S. 131.-Zu den Weltzeitaltern s. S. 115. Vieles bleibt hier noch unklar. Wenn bei dem,,Menschen" ein astraler Prototyp vorschwebt, so kann nur an Nebo, nicht an Marduk (gegen Zimmern KAT3 392) gedacht sein. Zum,,Menschensohn" zêr amelûti, s. HAOG S. 14. 181.

Da 7, 9ff. Mit dieser Vision ist eng verwandt Offbg 4, 2ff. 5, 1 ff. Inmitten der himmlischen Ratsversammlung thront Gott (der Alte der Tage) 2. Die Bücher sind aufgeschlagen, es wird Gericht gehalten und die Weltgeschicke werden bestimmt. Die aufgeschlagenen Bücher entsprechen dem Buch mit sieben Siegeln, das in der Offbg vom άoviov geöffnet wird. In der Vision der Offbg steht im Hintergrund der Ereignisse der Kampf und Sieg des άoviov (,,Lamm“) gegen den Drachen. Der Sieg ist durch die vernarbte Wunde angedeutet. Als Lohn für den Sieg erhält das άoviov die Herrschaft über die Endgeschicke (Öffnung des Buches mit sieben Siegeln), und es wird ihm zu Ehren der Lobpreis angestimmt (s. näheres BNT 14ff.). Die gleiche Situation liegt hier vor. Der Kampf selbst ist Da 7, 11ff. nur angedeutet. Hervorgehoben ist der charakteristische Zug, daß das Tier, bevor der Kampf beginnt, hochfahrende Worte spricht 3. Das Tier wird. getötet. 7, 13 tritt der Sieger feierlich auf. Der Menschensohn erscheint mit den Wolken des Himmels. Er wird vor den Thronenden gebracht und erhält die Leitung der Weltgeschicke: Macht, Ehre und Herrschaft

1) s. bereits S. 60.

2) Der Namengebung liegt derselbe Gedanke zugrunde, der mutatis mutandis Saturn (Kronos als Greis s. Chwolson, Ssabier II, 275ff.), als summus deus bezeichnete. Auch der Senis der Karthager entspricht diesem Gedanken, s. Münter, Religion der Karthager S. 9. Die Alten kannten den kosmisch-astralen Sinn der Vision; die Astrologen stellten mit Vorliebe den himmlischen Greis dar, mit der Wage in der Rechten und dem Schicksalsbuch in der Linken.

3) Wie Tiâmat gegen Marduk usw. s. S. 11 und vgl. S. 450.

4) In der Erkenntnis dieses Zusammenhanges liegt der Schlüssel zum Verständnis.

"),,gleichwie" ein Menschensohn beruht auf späterem mangelnden Verständnis des Erlöserterminus,,Menschensohn". Ebenso Offbg 14, 14.

6) Verblaßter Ausdruck statt Wettererscheinung? s. S. 16 (Rücks. des LabbuTextes), vgl. S. 281 u. 546. Mt 24, 30; 26, 64 würde dann ebenso zu beurteilen sein.

werden ihm verliehen, und alle Völker und Nationen sollen ihm dienen; sein Reich soll niemals zerstört werden.

Da 8. Charakterisierung der Länder durch einen Tierzyklus; Persien entspricht der Widder; Syrien entspricht der Steinbock (Ziegenbock), weil Alexander nicht als König von ,,Griechenland", sondern von Syrien (das ist das für Juda in Betracht kommende Land) dargestellt wird. Der vordere Orient wie der ostasiatische kennen eine entsprechende Einteilung der Erde in zwölf Teile, die den Tierkreiszeichen entsprechen. HAOG S. 121ff. ist das Nähere besprochen.

Da 12, 3 s. S. 53.

Dreiund vierzigstes Kapitel.

Die sog. kleinen Propheten.
Hosea und Amos.

Daß wir aus den Zeiten vor Amos und Hosea keine schriftlichen Prophetensprüche haben, beweist nicht, daß es vorher keine Schrift prophetie gab. 2 Chr 21, 12 berichtet von einem Brief des Elias. Da er in die Ferne wirken wollte (auf Damaskus), war er auf schriftliche Aussprache angewiesen wie später Jeremia, der nach Babylon schrieb. Schriftliche Aufzeichnung wird immer bestimmte Anlässe gehabt haben. Die können auch früher vorhanden gewesen sein.

Was die religiöse Gedankenwelt betrifft, so ergänzen Hosea und Amos einander. Die Gerechtigkeit des richtenden (Amos), die Barmherzigkeit des liebenden Jahve (Hosea) bilden die beiden Seiten des mosaischen Gottesbegriffs (s. S. 369). Es hat weder Amos die Gerechtigkeit Gottes, noch Hosea die Liebe Gottes entdeckt. Wenn Amos als Entdecker eines neuen Glaubens gegolten hätte, so müßte man erwarten, daß einer der Propheten seiner besonders gedacht hätte. Jeremia erinnert an Micha (26, 18). Aber weder Jesaia noch ein anderer führt seinen Glauben auf Amos zurück, obwohl man im übrigen sich lebhaft seiner erinnerte. Weit über seine Zeit hinaus stand eine Heldentat im Gedächtnis Israels, die Amos zur Zeit des großen Erdbebens getan hat. Noch Sacharja erinnert daran (14, 5) und vergleicht es mit dem Erdbeben der Endzeit.

Hosea 1, 12. Der Prophet vollzieht eine mystische Vermählung mit einer,Hure' (s). Die Situation ist ebenso wie bei Jesaias, s. S. 600. Das Weib ist als Sibylle zu denken.

Hurenweib und Hurenkinder sind also hier Ausgangspunkt der Prophetie von der künftigen Errettung. Es liegt ein höchst merkwürdiges Motiv der Erlösererwartung vor, das in den Bereich der Motive von der außerordentlichen, geheimnisvollen Geburt des Erretters gehört (s. hierzu S. 278 und 313). Über dem Kinde der ,,Hure" liegt ein besonderes Geheimnis, das bei dem Kinde der Ehe fehlt. Die Hure ist im

Sinne eines uralten Elementes der Volksreligion ķedešah,,,Gottgeweihte"1. Die Zeugung und Empfängnis ist heilig, s. S. 307. Wie in Babylonien (s. S. 586 zu Spr 2, 16—19), so zeigen in Israel die Gesetze und Weisheitssprüche eine tiefe Verachtung der Hurerei2. In Israel wird im Prozeßfalle die Hure verbrannt (vgl. den Fall Thamar I Mos 38, 24; Ez 16, 37; auch Hos 2, 4 f. wird so zu verstehen sein), später gesteinigt (4 Mos 22, 23). In einem merkwürdigen Gegensatz steht dazu die aus der Volksreligion stammende Anschauung vom Hierodulen-Mysterium, wie es bei Hosea (und wohl auch bei Jesaias s. S. 600) vorliegt. Daß in dem Geschlechtsregister Jesu bei Matth 1, 1 ff. von den Müttern einzig und allein Thamar, Rahab, Ruth genannt werden, hängt damit zusammen, daß bei diesen dreien das Mysterium vorliegt3. Die Tholedoth Ješu, die Jesus als Zerrbild des Messias und als Hurensohn darstellen, verwenden das Motiv im Sinne ihrer Travestie. S. Motivreg. unter Hure, vgl. Erbt, Die Hebräer S. 136. Ho 3, 4. Israel wird lange ohne theraphim bleiben. Wie kommen die theraphim (s. S.323) hierher? Wird der Verlust der theraphim dem Nationalitäts-Verlust wirklich gleichgesetzt? Oder ist das Satire ?

Ho 5, 13. König Jareb, lies König von Jareb. Vielleicht eine arabische Landschaft, vgl. S. 168. Hos 6, 2 s. Motivreg. unter Zahl 3.

Ho 10, 14c ist Glosse. In Šalman verbergen sich vielleicht die Salamier (s. KAT3 152). Die Erklärung Schraders KAT2 440f., die an Abkürzung von Salmanassar denkt, ist unmöglich.

Ho 12, 4 s. S. 315 Anm. 3.

Ho 13, 14. Wo sind deine Seuchen, o Tod, wo sind deine Qualen, o Unterwelt? Aus der altorientalischen Totenwelt, dem Ort Nergals und Namtars, des Pestgottes, kommen alle Dämonen und Seuchen. Die,,Höllenfahrt der Ištar" und die Legende von Eriškigal geben lebendige Schilderungen von diesem Königreich der Schrecken, s. HAOG S. 63 ff.

I

Amos war nach Am 1, 1 noķed (vgl. 7, 14). Im Codex Hammurabi ist nâkidu der Hirtenknecht im Gegensatz zu rê'u (hebr. roʻeh) dem Herdenbesitzer. Hebräisch umgekehrt? In dem großen von Gray veröffentlichten Šamaš-Hymnus (übersetzt bei Roscher, Lex. der Myth. IV, Sp. 543 f.) heißt Šamaš: nâkidu der unteren und rê'u der oberen Welt. Nach 2 Kg 3, 4 war Meša, König von Moab, ein noked. Keines falls ist Amos Hirte im Sinne eines primitiven Beduinenlebens.

1) Ištar-Ininni ist bereits in den alten Nippur-Texten (z. B. Const. Nr. 2273, BEUP XXXI, XIV Vs. 2),,die himmlische Hierodule, die himmlische Königin“. In ihrer Vertretung handeln die Buhlerinnen im Sinne des religiösen Mysteriums. Vgl. zu diesem Mysterium das S. 307 zum Phallus-Kult der Antike Gesagte.

2) Sie bezieht sich aber im Grunde genommen auf den Ehebruch der verheirateten Frau. Auch der Spruch Jesu M 25, 28 (Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen) ist zunächst (abgesehen von der selbstverständlichen Vertiefung im Sinne der Religion Jesu) von der verheirateten Frau und ihrer Ehe zu verstehen.

3) Zu Thamar s. S. 327f., zu Raḥab S. 413, zu Ruth, wo die Züge verwischt sind S. 435. Die übliche Erklärung, nach der die 3 genannt sind, um einem Bastard-Vorwurf gegen Jesus mit dem Hinweis auf diese Vorgänge aus der heiligen Schrift von vornherein zu begegnen, ist ganz unbrauchbar.

Amos hat seine heroische Tat, die in die Erinnerung Israels tief eingegraben ist (s. oben S. 632), zur Zeit eines großen Erdbebens getan. Er sagt: der Gott, der das Erdbeben gesandt hat, ist identisch mit dem Gott Israels. Er nennt ihn mit dem alten Namen Jahve Şebaoth, der diese Identität zum Ausdruck bringt.

Am 3, 5: Gerät wohl ein Vogel auf den Boden, ohne daß eine Schlinge da ist;

springt wohl eine Falle vom Boden auf, ohne daß ein Fänger

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Abb. 299: Überfall durch Salmanassar III. Oben Irhuleni von Hamath auf dem Ruhelager (849).

Von den Bronzetoren von Balawat, Schiene M.

Am 3, 12: Wie ein Hirt aus dem Rachen eines Löwen einen Unterschenkel oder ein Ohrläppchen rettet, so sollen (nur fetzenweise) gerettet werden die [Kinder Israel] die Bewohner von Samarien und Damaskus. Es bezieht sich auf die Ereignisse von 732.

Am 4, 10 und II. Erinnerung an die ägyptische Pest und an das Erdbeben von Sodom und Gomorrha.

Am 5, 26. Amos spricht von astralem Götzendienst während der Wüstenwanderung und folgt hier derselben Tradition, die AG 7, 42f. vorliegt. Ihr truget Sikkut, euren König, und kijjûn (kaivan, ass. kaimânu), euren şelem. Es handelt sich jedenfalls um planetarische Götter1.

Am 6, 2 (Kalnê) s. zu Jes 10, 19 S. 600.

Am 6, 4 kostbare Ruhelager s. Abb. 299 und S. 538, Abb. 246.
Am 6, 14.,,Von Hamath bis zum nahal Musri" vgl. 1 Kg 8, 65.

1) s. Winckler MVAG Nr. 4, S. 166. Anders Sellin, Alttest. Studien (Festschrift für Kittel) S. 177.

Am 8, 10 ist Tamuz-Adon:s-Klage für die israelitische Volksreligion bezeugt, s. S. 343 und 613; vgl. S. 648.

I

Am 9, 7. Die Philister aus Kaphtor, die Aramäer aus Kir1. Wie Jahve Israels Geschicke geleitet hat, so auch die anderer Völker. Die Philister habe er aus Kaphtor, die Aramäer (die Syrer von Damaskus) aus Kir geführt. Die Glosse 1 Mos 10, 14 stammt wohl aus dieser Stelle. Kir ist nicht die Gegend des Flusses Kyros, jenes Zuflusses zum Kaspischen Meere, der noch heute wie die Umgegend selbst Kur heißt. So einige Neuere nach J. D. Michaelis. Aber die assyrische Macht reichte nie bis dahin. Es ist auch weder in Medien mit Schrader, noch in Südbabylonien mit Halévy zu suchen. Es ist das Land der Karer (statt Kir ist Kor zu lesen) in der Ebene Jatburi zwischen Tigris und Zagros, Grenzland von Elam. Die richtige Lage hat H. Winckler bestimmt in Alttest. Unters. 1892, 178f. und Altoriental. Forschungen II, 253 ff. 378. Kir war von aramäischen Stämmen bewohnt, s. zu Jes 22, 5 ff. und Ez 23, 23. Nach 2 Kg 16, 9 sind im Jahre 732 Aramäer (von Damaskus) durch Tiglatpileser nach Kir verschleppt worden. Das darf als historisch gelten, obwohl die Stelle in Septuaginta fehlt. Aus dieser Tatsache hat wohl der Verfasser von Am 9, 7 den Schluß gezogen: sie sind dahin verschleppt worden, woher sie gekommen sind; Kir ist ihre Urheimat (vgl. Jes 37, 29) — der Zusatz Am 1, 5 ist doch wohl Glosse aus 2 Kg 16, 9. Dem Propheten kam es nur darauf an, zu sagen: die Völkerschaften (Aramäer, Gaza, Tyrus, Edom) sollen in die Gefangenschaft geführt, d. h. ihrer nationalen Existenz beraubt werden.

Die Erlösererwartung bei Amos und Hosea.

Nach der Verkündigung der Fluchzeit, die der Tag Jahves über Israel bringt, verkündigt Amos 9, 11 ff. die Wiederaufrichtung der gefallenen Hütte Davids wie in der Vorzeit und einen neuen paradiesischen Frühling in dem verwüsteten Lande.

Hos 3, 5 sagt, daß die Kinder Israels (also auch die zehn Stämme) dann ihren Gott und ihren König David wieder suchen werden. Hosea 2, 2 aber sieht eine Königswahl,,am Tage Jesreel" und 2, 20-24 einen darauf folgenden großen Natursegen 2.

Joel.

Joel 1 und 2. Eine Heuschreckenplage gibt dem Propheten die Farben zu einem großartigen Gemälde von der Fluchzeit des Tages Jahves, die der Segenszeit vorausgeht.

In assyrischen Omen-Texten werden Heuschrecken angekündigt, die die Ernte verwüsten, z. B. Harper, Letters Nr. 1237, Rs. 12 ff.: wenn beim Neulicht des Mondes der Skorpion im rechten Horn (des Mondes) steht.

Mein Bruder Propst Dr. Fr. Jeremias in Jerusalem schrieb mir von der Heuschreckenplage im Frühjahr 1915:,,Sie kommen wie die Kriegsheere. Wo sie wandern, sieht die Erde aus wie kochendes aufsprudelndes Wasser. Feuer und Wasser stört sie nicht, vergebens versuchte man sie mit der schärfsten Jauche, in der Ratten sterben, umzubringen. In Jaffa schwammen sie über den reißenden Audsche, etwa 90 Proz. kam herüber. Am Jaffator und am Davidsturm in Jerusalem klettern sie über die hohen Mauern. Die Wein- und Gemüseernte ist dahin; die Getreideernte ist glücklich eingebracht. Die Bäume fressen sie kahl und gehen auch an die Rinde. Wenn sie erst fliegen werden, hilft keine Schutzvorrichtung mehr. Dann ist auch die Olivenernte gefährdet. Dabei kommt es vor, daß ein Weinberg ganz abgefressen ist und daneben ein anderer in vollem Blätter- und Blütenschmucke bleibt."

1) s. S. 626.

2) s. Sellin 1. c. S. 22 ff. Zum Natursegen s. zu Jes 11, I ff.

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