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cp. 2 betet das Volk um Erbarmen. Jahve nimmt die Not von dem Volke und Segenszeit,,für alle Zukunft" tritt ein.

Die messianische Erwartung bei Joel.

Wie die Heuschreckenplage die Fluchzeit des ,,Tages Jahves“ ankündigt, so der Ersatz für den erlittenen Schaden (2, 25) die Segenszeit. Das endgültige Gericht und die darauffolgende Segenszeit bringt der Tag Jahves cp. 3-4: Geistesausgie Bung, Wunderzeichen am gestirnten Himmel (Sonnenfinsternis und blutiger Mond) und auf Erden kündigen den großen, schrecklichen Tag Jahves an; an diesem Tage kommt das Gericht über die Völker, die Israel plagten, im Tale Josaphat. Im,,heiligen Krieg“ (4, 9), zu dem Jahves Helden herniederfahren (4, 11), während Jahve vom Ṣion, seinem heiligen Berg, her brüllt (4, 16f.), wird die Entscheidung herbeigeführt. Unter der Gottesherrschaft Jahves auf Ṣion (4, 21) wird Juda in ein Paradies verwandelt1, Ägypten (Muşri ?) und Edom aber wird zur Wüste werden. Der Weltenfrühling ist auf Jerusalem beschränkt. Aber unter der Hochspannung der Idee, daß das Land der Kosmos ist (s. HAOG S. 187 ff.), ist tatsächlich die Welterneuerung gemeint. Der Tendenz nach ist das neue Șion und der,,neue Himmel und die neue Erde" bei Trito-Jesaias identisch. Auch die Kirchensprache redet noch im Sinne der Prophetie von dem neuen Sion und vom neuen Kanaan als von der verklärten Welt.

Obadja.

Ein politisches Flugblatt gegen Edom.

Wie bei Joel wird das Gericht am Tage Jahves (v. 15) über Edom vorausgesetzt und die auf Șion, dem heiligen Berg, anbrechende Rettung (v. 16. 17). Die messianische Erwartung ist hier stark verblaßt. Jahve ist in der Endzeit König, mit ihm ziehen,,Retter" auf den Berg Ṣion. Ob v. 6. Die Räuber werden die „,verborgensten Örter“ durchstöbern, das sind die in Erdlöchern untergebrachten Scheuern. Vgl. zu Hi 4, 5. Ob 20. Sapharad, keilinschr. Saparda, ist nicht das Saparda der Sargon-Inschriften, sondern der seit der persischen Zeit übliche Name Kleinasiens, KAT3 301.

Jona.

Die Sendung des Propheten Jona2 in politisch-religiöser Absicht ist geschichtlich denkbar, wie S. 508 u. 519 besprochen wurde. Der Rahmenerzählung des im Buche Jona vorliegenden Lehrgedichtes wird eine geschichtliche Tatsache zugrunde liegen, die legendarisch ausgestattet ist.3

1) Die Paradiesesquelle entspringt am Tage Jahves und bewässert das Akaziental (Sept. τὸν χειμάρρουν τῶν σχοίνων).

2) Wie Jona, so zögert Apg 10 Petrus in Joppe, zu den Heiden zu gehen. Die Angabe,,Simon, Jonas Sohn“ ist vielleicht aus dieser Beziehung heraus gebildet.

3) 1, 3 Jona,,flicht“ (), s. Motivregister unter Flucht (auch zu Cicero, de nat. deorum 3, 37 (ed. Klotz § 89), wo ein ähnlicher Fall erzählt wird. Weitere mythische Motive außer den folgenden s. S. 424 u. Stucken, Astralmythen S. 304f. 314f. 566.

Der Stoff der Legende1, die in der Rahmenerzählung vorliegt, ist Gemeingut des Orients. Hinter allen Formen und Gestaltungen des Legendenstoffes steckt im letzten Grunde der Mythos vom Drachen, der vom Repräsentanten der lichten Macht besiegt wird. Der Sinn des Mythos ist kalendarisch; er stellt die Gigantomachie dar, die im Kreislauf durch Finsternis zum Licht, durch Tod zum Leben führt. Die Motive dieses Kreislaufmythos (das ist der Oberbegriff zu allen Gestaltungen im Einzelnen) sind entweder vom Monde abgelesen, der als Dunkelmond vom Drachen verschlungen ist, während,,nach drei Tagen“ das Sichelschwert (die Sichel des Neumonds) erscheint, mit dem scheinbar von innen heraus der Held den Drachen aufgeschlitzt hat (Perseus-Typus s. S. 16, Abb. 4) oder (wobei die Motive häufig vom Mond auf die Sonne ungeschickt übertragen sind) von der Sonne, die im Tageslauf vom Meere verschlungen wird und aus dem Meere hervorsteigt, und die im Jahreslauf von der Unterweltsmacht (Regenzeit, Winterszeit) bedrängt wird, aber unbesiegt (sol invictus) emporsteigt oder komplizierter vom Verhältnis der beiden großen Gestirne (die Sonne verschlingt den Mond oder der Frühlingsneumond trägt die Sonne auf seinen,, Schultern" aus der Unterweltsmacht heraus) oder noch komplizierter vom Verhältnis der drei großen Hauptgestirne (Sonne, Mond, Venus) zueinander. Hans Schmidt hat in seinem Buche Jona die verwandten Legenden untersucht, hat den kalendarisch-mythologischen Sinn richtig erkannt, hat aber die Drachenkämpfe einseitig als Mythos vom verschlungenen und wiederaufsteigenden Sonnengott gedeutet. Man vergleiche zur Erzählung die grundsätzlichen Ausführungen HAOG S. 232 f. und zur Deutung der Legenden Siecke, Drachenkämpfe (Myth. Bibl. I, 1; Hüsing, Krsaaspa im Schlangenleibe, Myth. Bibl. IV, 2).

In Joppe ist wahrscheinlich längst vor dem Jona-Buche die Sage von Perseus lokalisiert gewesen, der die an den Felsen gebundene Andromeda vom Drachen befreit. Der Perseus-Mythos ist zweifellos Mondphasen-Mythos, denn in seiner ursprünglichen Gestalt schlachtet hier der Held das Ungeheuer von innen heraus, z. B. bei Lykophron, Kassandra 834ff. (um 280 v. Chr.).. Zum Mondstil gehört aber das Motiv der drei Tage. Die an Joppe haftenden Legenden haben die drei Tage nicht, die in der Rahmenerzählung des Jona vorliegende Gestalt des Mythos muß schon deshalb die ältere sein.

Daß die feststehende Rede,,nach drei Tagen" formell vom MondphasenMythos stammt, wird man nach den HAOG S. 76 f. gegebenen Nachweisen nicht länger bestreiten können. Der biblische Schriftsteller, Mt 12, 40, der die Rede Jesu vom Zeichen des Propheten Jona, die sich in Jesu Munde auf die Bußpredigt an die Heiden bezog, mit dem Zusatz erklärte: denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauche des Fisches war, so wird des Menschen Sohn drei Tage in der Erde sein, kannte die Sprache des mythologischen Stils. Auf das geschichtliche Ereignis der Auferstehung Jesu paßt nur: am 3. Tage. Das nach drei Tagen ist übernommener Stil aus der Sprechweise der orientalischen Mythologisierung der Erlösererwartung.

Eine Variante der Perseus-Andromeda-Legende ist die von Herakles und Hesione (s. Schmidt, 1. c. S. 3 ff.). In den ältesten nachweisbaren Spuren (Lykophron, Kassandra) wird der Held vom Ungeheuer (Hund des Triton) verschlungen und versengt sich bei dem Kampf im,,Qualm des Kessels“ die Haare (s. zu diesem Motiv S. 547) 3. Im babylonischen Epos Enuma eliš, dem der Kreislaufmythos als Äonen- und Weltschöpfungsmythos zugrunde liegt, scheint in der ursprünglichen Gestalt Marduk

1) Rabbi Abarbanab erklärt 1, 6—2, 11 für einen Traum. Luther sagt: „Wer wollte es nicht für ein Märlein halten, wenn es nicht in der Schrift stünde?"

*) Pseudo-Skylax im Periplus, um 335 v. Chr. geschrieben, Strabo 16, 2, 28; Josephus, bell. jud. 3, 9, 3; Plinius, Hist, nat. 5, 13, s. Schmidt, Jona S. 12ff.

3) Das Motiv der ausgebotenen und dann verweigerten Königstochter findet sich sowohl in der Perseus-Andromeda wie in der Herakles-Hesione Sage. Es gehört zum Drachenkampf-Mythos und findet sich auch im Stil biblischer Erzählungen (in der Gründungslegende von Sichem, s. zu 1 Mos 34 S. 325 f., in der Saul-David-Legende, s. Motivregister u. Königstochter.

Tiâmat ebenfalls von innen heraus gespalten zu haben (zur Mondmythologie der Marduk-Tiâmat-Legende s. S. 21). Hier liegt die älteste uns bekannte Ausprägung des Drachenkampf-Mythos vor. Die ägyptische Variante bilden die Osiris-Seth-TyphonLegenden. Aus diesem Kreise stammt die kalendarische Legende aus hellenistischer Zeit von dem Drachen Ladon (Sohn des Typhon), der den Phallus des Osiris verschlingt und nach drei Monaten wieder ausspeit (so daß neues Leben entsteht, die drei Tage des Mondlaufs sind hier auf den Jahreslauf übertragen; es sind die drei Monate, die dem Frühling vorausgehen s. S. 331).

Verwandt mit den Drachenkampf-Legenden sind die Legenden vom schiffbrüchigen Gott (bez. auf einer weiteren Stufe der Entwicklung: vom Märchenhelden), die Schmidt, 1. c. S. 105 ff. bespricht. Auch diese Legendengestalt scheint die Rahmenerzählung des Jona beeinflußt zu haben. Hommel, Insel der Seligen S. 18f. macht auf ein ägyptisches Märchen aus der Zeit der 13. Dynastie aufmerksam, das in den Hauptzügen mit der Jona-Erzählung verwandt ist. Ein Beamter leidet Schiffbruch, wird nach drei Tagen, die er im Meere zubringt, auf eine Insel geworfen. Dort nimmt ihn eine dreißig Ellen lange Schlange ins Maul und schleppt ihn auf ihr Lager. Die Schlange, die sich als Fürst des Landes Punt vorstellt, lebt dort mit 75 Schlangen und einer zu Asche verbrannten und entzauberten Jungfrau. Sie verheißt dem Gestrandeten glückliche Heimkehr. Nach zwei Monaten bringt ihn wirklich ein an der Insel landendes Schiff reich beschenkt heim.

Von der jüdischen Erzählung abhängig ist vielleicht die von Hardy ZDMG 1896, 153 beigebrachte buddhistische Erzählung, in der ein Schiff gewaltsam am Weiterfahren gehindert wird, weil ein ungehorsamer Sohn sich darauf befindet, der dann durch dreimaliges Loswerfen als Urheber erkannt und ausgesetzt wird.

Jona 3, 4 f.: 40 Tage fasten, s. S. 450.

Micha.

Mi 1,8ff. Zum Trauerkult, insbesondere Klagegesängen, von denen hier versteckt die Rede ist, s. S. 627.

Die messianische Erwartung.

Micha knüpft an die Sprüche des Jesaias von der Mutter des Messias und ihrem Kinde an, wie S. 594 ff. gezeigt wurde, und zieht die Geburtsstadt Davids in den Kreis der Betrachtung. Von hier wird der Retter auftreten und weiden in der Kraft Jahves und in dem majestätischen Namen Jahves, seines Gottes und er wird groß dastehen bis an das Ende der Erde und

er wird,Friede sein.

Fluchzeit und Heilszeit, die dem letzten Ziele nach auch hier eschatologisch sind, werden zunächst auf die große Bedrängnis durch die Assyrer und auf die Rettung (5b naṣal) von den Assyrern, insbesondere auf die Heimkehr der Verbannten und die Wiederaufrichtung des alten Davidreiches bezogen.

4b-5a sagt, daß sieben Hirten und acht fürstliche Männer (8) das Land der Assyrer mit dem Schwerte weiden werden und das Land Nimrods mit gezückten Schwertern.

Mi 4, II. In der Notzeit wird die Tochter Ṣion, die auf den Erretter wartet, entblößt (nn zu lesen); die Feinde sehen ihre Lust an ihr, s. zu dieser Symbolik S. 608. Der Richter Israels wird mit der Rute auf die Backe geschlagen 4, 14. Dann bricht die Segenszeit mit der Geburt des Erretters an 5, Iff.

Mi 6, 8 s. S. 369.

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Mi 7, 17, s. S. 97.

Micha hat bekanntlich 7, 18 gleich einem Malerzeichen seinen Namen in den Schluß hineingezeichnet: Mi-ka-[el].

Zur Namenbildung (Mi-ka Abkürzung für Mikael),,,wer ist wie Gott?" vgl. assyr. Mannu-ki-Ašur (,,Wer ist wie Asur?") Bez. Cat. V, 2106; dort auch Belegstellen für ähnliche Namen: Mannu-kî-Adad, Mannu-kî-Ašur-li'u (Wer ist stark wie Ašur?), ähnlich: Mannu-kî-Ninua, Mannu-kî-Bâbili, Mannu-kî-šarri. Auch aus der Zeit Hammurabis sind derartige Namen bezeugt, s. Ranke, Pers. Names S. 120: Mannum-kima Šamaš, Mannum-kima-ili-ja (,,Wer ist wie mein Gott?"), Mannum-kima-Nabium.

Nahum.

Zur Illustration des Buches aus dem orientalischen Material s. Billerbeck und A. Jeremias, Der Untergang Ninivehs und die Weissagungsschrift des Nahum von Elkosch. Zu den Kriegsszenen s. Abb. 300-303 (babylonisch-assyrische Feldzeichen).

Abb. 300: Sumerischer Standartenträger. Fondation Piot (Monum. et Mémoires de l'Acad. des inscriptions XVI) p. 15.

Na 3, 13. Das Volk ist zu Weibern geworden. Einen andern Sinn hat wohl die Verwünschung im Vertrage mit Mati'ilu von Arpad (s. HAOG S. 289): Wenn er an diesen Satzungen sich versündigt, soll er zur Hure werden, seine Leute sollen zu Weibern werden" usw. (MVAG 1898, 234f.) Vgl. Asarhaddon-Stele Berl. Rev. 56f.: Ištar, die Herrin des Kampfes und der Schlacht, möge seine Mannbarkeit weiblich machen; vgl. KB VI, 1, 62, 9f.

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Die Tore des Landes haben sich weit aufgetan. Gemeint sind die Vorfelder Ninivehs. Feuer hat deine Riegel gefressen, nämlich die Riegel (assyr. hargullu) der Stadttore. Die Tore Ninivehs haben Namen wie die Tore Jerusalems Jes 60, 18; Jer 26, 11; Neh 3 (s. z. St.).

Die Tore Ninivehs.

Auf einem achtseitigen Tonprisma Sanheribs wird bezeugt, daß Niniveh 15 Tore1 hatte: sieben auf der Süd- und Ostseite, drei auf der Nord-, fünf auf der Westseite. Die Tore

werden mit Namen genannt und teilweise topographisch näher bezeichnet 2. Der Damm des Mauerzuges, den die Tore durchbrechen, ist noch heute zu erkennen: die nach

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Abb. 302: Assyrisches Feldzeichen
aus Khorsabad (Botta).

außen gekrümmte Ostmauer hatte 5 Kilometer Länge, die einst vom Tigris bespülte Westfront 4300 Meter Länge, die Nordfront 2000 Meter und die kurze Südfront 800 Meter Länge. Die Trümmer eines der antiken Stadttore an der Nordwestfront, das von Stierkolossen flankiert war, sind von Layard in situ gefunden worden (s. Abb. 529). Ebenso ein Tor in der Ostfront ohne Skulpturen. An dieser Front bezeichnen nach Billerbeck zwei fast 18 Meter hohe Ruinenhügel die Stelle alter Wachttürme. Nach der genannten Sanherib-Inschrift war die Mauer

1) s. Zahl der Ištar; s. HAOG S. 151 f.

2) Brit. Museum 103000, veröffentlicht von King CT XXVI, pl. 16f., vgl. p. 21ff. S. dazu Fr. Delitzsch in der Universitätsnummer des ,,Zeitgeist" vom 10. Oktober 1910.

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