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die beiden sollen meinen Wagen ziehen: Spenta Mainyu und Angra (Mainyu), (sofern mich nicht der heldensinnige Keresāspa töten wird).“

Ihn tötete der heldensinnige Keresāspa, (er schuf ihm) Aushauchen des Lebens,
Vernichtung der Lebenskraft. Ob ihrer Pracht

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Die babylonischen und persischen „,Paradiese".

Wir nennen traditionell den Garten Gottes von 1 Mos 3, der als Schauplatz des glücklichen Urzustandes gilt, Paradies. Und ebenso sprechen wir nach dem eschatologischen Grundsatz, der die Endzeit mit der Urzeit gleichsetzt, vom künftigen Paradies1.

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Abb. 15 Tempel im Königlichen Park. Aus dem Sirgon-Palast in Khorsabad.
Nach Perrot-Chipiez, Histoire de l'art d'Assyrie S. 142 (Botta II, 114).

Die Benennung stammt von der griechischen Übersetzung des Wortes gan in LXX 1 Mos 2, 8 (лαoάdεшoç). Es ist das persische überlieferte Wort pairidaeza, das in der Bibel in der Form pardês dreimal vorkommt: HL 4, 13; Pred 2, 5; Neh 2, 8.

1) Die Sprechweise stammt aus dem Judentum bez. Judenchristentum. Das jüdische Weltbild kennt ein irdisches Paradies als Gegenstück eines himmlischen Paradieses (wie das irdische und himmlische Şion, das der Idee nach mit dem Paradies identisch ist und wiederholt dafür eingesetzt wird), ohne daß beide streng auseinandergehalten werden. Hen 32 liegt das Paradies wie 1 Mos 2, 4 im fernen Osten, von Gabriel bewacht. Hen 61, 12 heißt es,,Garten des Lebens", 77, 3,,Garten der Gerechtigkeit". Das himmlische Paradies (,,an dem Ende der Erde" Hen 106, 8, ,,hoch über der Erde" 87, 3, im kosmischen Norden 77, 3) birgt den,,Baum des Lebens" Off bg 2, 7. Dorthin wird Paulus 2 Kor 12, 4 im visionären Zustande versetzt.

Es bezeichnet an allen drei Stellen prachtvolle Gärten, bei Nehemia handelt es sich um den Park des persischen Königs1.

Das Wort ist auch babylonisch bezeugt. In einem Keilschrift-Kontrakt aus der Zeit des persischen Königs Cyrus wird ein amêlu-ras ša par-di-su genannt. Wahrscheinlich bedeutet u-ras den Gartenaufseher3 wie Neh 2, 8. In einem Täfelchen aus der Zeit des makedonischen Königs Philipp III. (um 317 v. Chr.) ist pardêsu die Bezeichnung für eine zu den Bahrein-Inseln Ostarabiens gehörige Gegend (s. S. 120, Anm. 1). Da nach der sumerischen Sintfluterzählung aus Nippur (S. 118ff.) der Sintflutheld als vergöttlichter Mensch auf einen Berg in Dilman, d. i. Bahrein, versetzt wird, so beweist das Täfelchen, daß der Ausdruck auf den urzeitlichen Göttersitz übertragen wurde.

Zu den,,hängenden Gärten" des Ktesias s. Abb. 15-18.

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Abb. 16: Heiligtum mit Stufenturm und Park: Relief aus dem Palast Sanheribs in Kujund-
schik. Nach Rawlinson, Five great Monarchies I 314 (= Paterson, Assyr. Sculpt.
Palace of Sinacherib pl. 101). Nach zwei von G. Smith gefundenen Ergänzungsfrag-
menten (Chaldean Account of Genesis, S, 169, s. Dombart, Zikkurat und Pyramide
S. 14) hat der Turm noch ein 4. Stockwerk ohne Türe mit zwei Hörnerkronen.

Von babylonischen Gärten spricht der S. 172 besprochene Text King, Cat. Nr. 38. Tiglatpileser I. (Prism. VII, 17 ff.) berichtet von kostbaren Obstbäumen und von der Anpflanzung von Zedern und anderen wertvollen Bäumen des Auslandes in seinen Gärten. Ebenso Asurnaşirpal (Ann. III, 88 f.). Beide Könige erzählen auch von seltenen Tieren, Vierfüßlern und Vögeln, die sie in ihren Gärten akklimatisiert haben. Auch Sargon legte bei seinem neuen Palast in Khorsabad (Abb. 15) einen Park an, für den er fremdländische Blumen, Kräuter und Bergobst aus dem Hatti-Lande importierte, ebenso Sanherib und Asarhaddon, die nach westländischem

1) Zum eranischen Paradies des Yima im Avesta s. S. 68 ff.

2) Strassmaier, Inschr. von Cyrus Nr. 212 (vgl. Meißner ZA VI, S. 2903)

3) s. die Stellen bei Muß-Arnolt, Handwörterbuch, S. 103 f.

4) Hommel, Grundriß, S. 1663 vgl. 250. Das Täfelchen ist ediert von Pinches

PSBA XVIII, 1896, p. 250-258. Vgl. S. 120, Anm. I.

Muster ihre Parke anlegten (issar-mah-hu),,wie im Amanus-Gebirge"1. Die Gartenkunst Syriens rühmt noch Plinius, Hist. nat. 20, 5, 16. Daß auch Bauwollbäume gepflanzt wurden, geht aus dem unten S. 73f. gegebenen Sanherib-Texte hervor. Auch eine Teichanlage mit Wasservögeln wird erwähnt. Berossos erzählt, Nebukadnezar habe mit der Anlage hängender Gärten auf einer künstlichen Berganlage seiner medischen

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Gemahlin die Schönheit ihrer Heimat ersetzen wollen. Curtius Rufus V, 5 schildert die hängenden Gärten und sagt, ein König von Syrien (= Assyrien) habe sie aus Liebe zu seiner Gattin ausgeführt, die sich in der ebenen

1) Ann. des Saales XIV (Brit. Mus.), 65f., s. hierzu und zu den vorhergehenden Angaben Meißner, Akklimatisierungsversuche mesopotamischer Fürsten MVAG XV (1910), 5.

2) Josephus, Ant. X, 226.

Gegend nach Wäldern und Hainen sehnend, ihren Gemahl antrieb, die Reize der Natur durch ein solches Bauwerk nachzuahmen1.

Die Schilderung der Gärten (kirâte) Sanheribs CT XXVI, pl. 33,

Z. 16-pl. 36, Z. 64 lautet folgendermaßen: 2

Oberhalb der Stadt und unterhalb der Stadt ließ ich Gärten anlegen.
Erzeugnisse (?) der Berge und aller Länder,

alle Pflanzen des Landes Hatti und alle Myrrhen (murru), unter welchen
die Fruchtbarkeit mehr als in ihrem Heimatlande zunahm, alle Anpflanzungen
von Gebirgsweinen,

20. alle Früchte der Länder,

Kräuter und sirdu- Bäume pflanzte ich für meine Untertanen.

Der Husur-Strom, dessen Gewässer von altersher

einen geringen Stand hatten, und die keiner unter den Königen, meinen Vätern, eingedämmt hatte, so daß sie fortgesetzt in den Tigris strömten,

Abb. 18: Tempel am Ufer eines Flusses. (Aus dem königlichen Palast in Kujundschik-Niniveh.)
Nach Perrot-Chipiez, Histoire de l'art d'Assyrie, S. 143. Original im Brit. Museum.

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durch hoch und tief liegendes Gelände mit Spitzhacken

grub ich, leitete ich einen Kanal;

jene Gewässer setzte ich als Grenze gegen die Nachbarschaft von Nineveh, 30. und ich leitete sie in die Obstgärten mittels der Bewässerungskanäle. Nach Bît-rêmame, am Fuße des Berges Muşri, nahm ich den Weg,

ich stieg hinauf und unter Schwierigkeiten gelangte ich nach der Stadt Elmunakinnê.

Oberhalb der Städte Dûr- Ištar, Šibaniba,

und Suli sah ich einige Wasserspalten;

i) Ktesias bei Diodor II, 1, 10 schreibt sie nicht der Semiramis, sondern einem späteren Könige zu.

2) Der Text nennt auch die 15 Tore Ninivehs, s. S. 639 ff. zu Nahum.

35. ihre engen Quellaugen erweiterte ich und machte sie zu Quellläufen.

Um diesen Gewässern einen Weg zu bahnen, ließ ich steile Berge

und schwer zu durchschreitende Gebiete mit Spitzhacken wegsam machen, und ich leitete ihren Ausfluß nach der Nachbarschaft von Nineveh.

Ich verstärkte ihre Kanäle wie die Anfschüttung eines Berges,

40. leitete jene Gewässer in sie hinein,

und entsprechend meiner Absicht mit den Wassern des Husur
vereinigte ich sie für immer.

Im Sommer (ina ummâti) tränkte ich alle Obstgärten.
Im Winter tausend Maß Saatland in der Umgegend

45. oberhalb und unterhalb der Stadt bewässerte ich jährlich.
Um dem Lauf dieser Gewässer ein Ende zu machen,

schuf ich einen Teich und eine Rohrpflanzung darin

legte ich an, Schwäne1, Wildschweine

und alap(?) des Waldes ließ ich darin frei.

50. Nach dem Befehl der Gottheit gediehen in den Gärten mehr als in dem Heimatboden

Wein, alle Früchte, sirdu-Bäume

und die Kräuter vortrefflich.

Zypressen, Baumwollbäume2

und alle Arten von Bäumen grünten

55. und setzten reichliche Triebe an.

Die Rohrpflanzungen kamen gut fort.

Die Vögel des Himmels, die Schwäne1, deren Heimat weit entfernt ist,
bauten ihre Nester, und die Wildschweine und die alap(?) des Waldes
warfen Junge in Menge.

60. Baumwollbäume und Zypressen, das Produkt der Pflanzungen,

und die Rohranlagen im Sumpfe schnitt ich ab

und nach Bedarf in den Palästen

meiner Herrschaft gebrauchte ich sie,

Die Bäume, welche Wolle trugen, erntete man ab und verarbeitete (ihr Produkt) zu Kleidern.

Abb. 15 zeigt ein Stück der Parkanlage Sargons3 einen kleinen Tempel im königlichen Park.

Die Bäume im Paradies.

I Mos 2, 9.

In der Mitte des Gartens steht der, Baum des Lebens und der, Baum des Erkennens (Gutes und Böses). Von beiden gehen übernatürliche Kräfte aus: vom Baum des Lebens sagt es 3, 22:,wer davon ißt, wird ewiglich leben, vom Baum des Erkennens ist es 3, 5 vorausgesetzt: ‚wer davon iẞt, wird sein wie Gott'.

Beide Bäume entstammen dem orientalischen Weltbild. Aber es ist mir nach Smend, Erzählungen des Hexateuch S. 18 ff. sehr wahrscheinlich geworden, daß die Erzählung kombiniert ist (s. S. 99) aus Ji und J2. Die ältere J1 hat dann nur den Lebensbaum gehabt (2, 9 ist der Erkenntnisbaum hinzugesetzt) und J2 nur den Erkenntnisbaum mitten im Garten (3, 3).

1) s. Delitzsch, AO XI, 1, S. 18. Meißner, MVAG 1910, S. 493.

2) King, PSBA 1909, p. 339-343.

3) Die ganze obere Seite des Reliefs aus dem assyrischen Saal des Brit. Museums Nr. 92 gibt Pinches, The Old Test. pl. XVI, aber in sehr schlechter Reproduktion.

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