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stümmelten Stelle Ez 41, 17f. (23, 14 zeigt, daß die Phantasie des Propheten mit Bildern aus babylonischen Palästen erfüllt ist):

Und es waren (rings an der Wand) Kerube und Palmen angebracht und zwar je ein Palmbaum zwischen zwei Keruben.

Auch das Schnitzwerk der Wände beim Tempelbau 1 Kg 6, 29, Kerube, Palmen und Blumengehänge darstellend, ferner die Löwen, Rinder und Kerube 1 Kg 7, 29 wird man sich nach babylonischem Muster vorzustellen haben.

Der Vergleich mit den Abbildungen zeigt, daß hebr. Kerub (S. 99f.) hier die verschiedenartigen Gestalten am Lebensbaum bezeichnet. 2 Mos 36, 8 sind sie in die Teppiche gestickt, 2 Mos 36, 35 in die Vorhänge. Man vergleiche dazu das Stickmuster auf dem Brustschmuck des assyrischen Königs, der ebenfalls die Kerube am Dattelbaum zeigt s. Abb. 29. 1 Kg 6, 23 ff. erwähnt Kerube als ornamentalen Schmuck im Tempel.

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Die beiden Gefährten Gilgameš und Engidu wandern nach dem Zedernwald, wo Humbaba die heilige Zeder bewacht1:

,,Um unversehrt zu erhalten (šullumu) die Zeder,

hat ihn Inlil zum Fürchten für die Menschen bestimmt;

und wer seinen Wald betritt, den packt Ohnmacht".

Als sie in die Nähe gekommen sind, heißt es (Tafel V, col. I, 1 ff.):

,,Sie standen, den Wald betrachtend,

schauen an die Höhe der Zeder,

schauen an den Eingang des Waldes,

wo Humbaba zu wandeln pflegt erhabenen Schrittes.

Wege sind angelegt, gutgemacht ist der Pfad,

Sie schauen an den Zedernberg, den Wohnsitz der Götter, das Allerheiligste der

Vor dem Berge erhebt eine Zeder ihre Pracht.

Gut ist ihr Schatten, mit Jubel erfüllend --".

1) KB VI, 156ff., vorher mein Izdubar-Nimrod S. 23.

Irnini.

Nach dem Vorhergehenden scheint ein Fluß in der Nähe dieses Paradieses (heiliger Baum und heiliges Wasser!) zu entspringen, bez. zu fließen. Auf eine elamische Lokalisierung am Choaspes, dem Fluß von Susa, aus dem nach Herodot I, 108 die persischen Könige ausschließlich tranken, weist der elamische Name Humbaba1. Aber es ist immer zu beachten, daß kosmische Vorstellungen zugrunde liegen, die schließlich überall lokalisiert werden können.

Vgl. dazu die Schilderung der kosmischen Zeder bei Ez 31, 3ff. oben S. 77. 3. Der Garten am Meere mit den Wunderbäumen auf der IX. Tafel des Gilgameš-Epos.

Gilgameš kommt dahin, wo die Jungfrau Siduri-Sabîtu auf dem,,Throne des Meeres" wohnt. Am Meere stehen,,Bäume der Götter". Dabei heißt es Taf. IX, col. V, 48 ff.:

,,Rot-Steine trägt er als Frucht,

die Äste sind damit behangen, prächtig anzuschauen,
Lasursteine trägt die Krone (?),

Früchte trägt er, köstlich anzuschauen“ 2.

Wie die Zeder im Heiligtum der Irnini an die Zeder im,, Garten Gottes" Ez 31, 3 ff. erinnert, so erinnert dieser Park der,,Götterbäume" an Ez 28, 13 ff. (Anrede an den König von Tyrus):

In Eden3, dem Gottesgarten, warst du; lauter Edelsteine waren deine Decke: Karneol, Topas, Jaspis, Chrysolith, Schoham, Onyx, Saphir, Rubin,,,und aus Gold" waren deine gearbeitet; am Tage, da du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet. Zum hatte ich dich bestellt; auf dem heiligen Gottesberge warst du, mitten unter feurigen Steinen wandeltest du umher (vgl. S. 66).

4. Das Zauberkraut šîbu işṣaḥir amêlu,,obwohl Greis wird der Mensch wieder jung" beim Aufenthaltsort des babylonischen Noah (auf der II. Tafel des Gilgameš-Epos). Gilgameš will es nach Erech bringen, davon essen und in den Zustand seiner Jugend zurückkehren. Auf der Heimfahrt nimmt ihm eine Schlange an einer Zisterne das Zauberkraut fort (Tafel XI, 304 ff.)

5. Mit diesem,,Zauberkraut" der Seligeninsel ist die Vorstellung von dem,,Lebenskraut" verwandt, das die Götter geben können.

In einem Hymnus heißt Marduk selbst šam balâți,,Lebenskraut". Assyrische Könige vergleichen gern ihre Herrschaft mit der heilbringenden Wirkung dieses Krautes. So sagt Adadnirâri, sein,,Hirtenamt" habe Gott den Assyrern wohltuend gemacht wie,,Lebenskraut". Und Asarhaddon wünscht, daß seine Herrschaft den Menschen wie,,Lebenskraut“ zuträglich sei. Aus einem der assyrischen Briefe geht

1) s. Jensen, KB VI, 437. 441 f.

2) Siehe mein Izdubar-Nimrod, S. 30; abweichend Jensen KB VI, 208 f. In der Geschichte von Abu Muhammed, dem Faulpelz (1001 Nacht, Reclam 7, S. 19ff. 38), findet der Held Bäumchen mit Smaragden als Blättern und Perlen als Früchten; die stammen aus der kupfernen Stadt, wo ein Mädchen auf goldenem Stuhle sitzt, mitten im Garten von goldenen Bäumen, deren Früchte aus kostbaren Edelsteinen, Perlen und Korallen bestanden.

3) Man möchte fast vermuten, daß Eridu zu lesen ist. Vgl. S. 77.

4) Nach Sept. gerade zwölf Edelsteine, vgl. Zimmern KAT3 629 unten. Zu dem kosmischen Sinn der 12 Edelsteine s. HAOG S. 192.

5) K 8961, Z. 5 (Hehn, BA V 360 f.)

6) Harper, Assyrian Letters 771.

Jeremias, ATAO 3. Aufl.

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übrigens, worauf Zimmern aufmerksam macht, hervor, daß beim Lebenskraut nicht nur das Essen, sondern auch das Riechen in Betracht kommt:,,wir waren tote Hunde, da hat der Herr König uns wieder lebendig gemacht (d. h. begnadigt), indem er das Lebens kraut an unsre Nase legte".

6. Bereits in einem sumerischen Text, der S. 87 besprochen werden soll, ist von einer,,Pflanze, die den Menschen zum Geschick wurde", die Rede im Zusammenhang mit einer Episode, die an den Sündenfall erinnert.

7. Endlich ist die babylonische Ambrosia zu nennen, die die Götter besitzen. Es gibt einen altbabylonischen Namen Lugal-kurum-zigum,,,der König ist Himmelsspeise". In der Adapa-Legende (S. 41) wird im Himmel des Anu,,Brot" dargereicht2 (im irdischen Heiligtum von Eridu bäckt Adapa das Brot von Eridu und bereitet das ,,Wasser" von Eridu), und,, Wasser des Lebens". Beim Gastmahl der Götter im Epos Enuma eliš (S. 10) essen die Götter Weizen (brot) (ašnân) und trinken Wein. Auch das,, Wasser", das Adapa,,bereitet", und das Lebenswasser, das ihm im Himmel vorgesetzt ist, ist als besonderer Göttertrank zu denken 3. In den ersten Szenen des Gilgameš-Epos wird der,, Jäger" von dem verführenden Weibe mit göttlicher Speise genährt und mit königlichem Trank getränkt (s. unten S. 96). Der Weinstock, dessen Frucht auch im Alten Testament eine Gottesgabe ist, die des Menschen Herz erfreut, (Ps 104, 15) wird im Babylonischen ideographisch als,, Lebensholz" bezeichnet.

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Abb. 30: Sabaische Opfertafel zum Dank für glückliche Ernte. (Brit. Museum).

Auf biblischem Gebiet wird der Lebensbaum erwähnt z. B. Spr 3, 18; 11, 30; 13, 12; 15,4; Ez 28, 13 (s. oben S. 74ff.); Offbg 2,7; 22, 2. Auf palästinensischem Boden ist der Lebensbaum von Steinböcken flankiert gefunden worden auf dem tönernen Gerät von Ta'anek (Abb. 107), das nach Sellin etwa aus dem 8. Jahrhundert stammt.

Abb. 30 zeigt den stilisierten Baum auf einer sabäischen Opferschale von Amran.

1) Im Tell Halaf fand von Oppenheim Darstellungen von Priestern, die sich das Lebenskraut an die Nase halten. Vielleicht findet der Ez 8, 17 geschilderte heidnische Ritus hierdurch seine Deutung. Joma 72b ist die Thora ein (ass. sammatu Wohlgeruch),,Lebenskraut" für die Würdigen, ein Do,,Todeskraut" für die Unwürdigen. Auch hier ist an Riechen zu denken. Vgl. 2 Ko 2, 16: ein Geruch des Todes, ein Geruch des Lebens. Im Targum zu HL 7, 8 duftet der Ruf Daniels und seiner Freunde lieblich wie Paradiesesfrüchte. Weiteres zu 1 Mos 8, 21 Gott roch den Duft S. 141 und BNT S. 73.

2) Die übrigen Gastgeschenke des Himmels sind Wasser (Wein?), Kleid, Öl. Vgl. hierzu die Züge in den Bildern des 23. Psalm (du salbest mein Haupt mit Öl) und in der Gleichnisrede vom,,hochzeitlichen Kleid" Mt 22, 11 f.

3) vgl. Zimmern, Archiv f. Religionswissensch. II, S, 165 ff.

Wasser des Lebens und Paradiesesströme.

Vom,,Wasser des Lebens" ist in der biblischen Paradiesesschilderung scheinbar keine Rede. Aber die Vorstellung verbirgt sich

I. in der Quelle1 1 Mos 2, 6, sofern die Stelle ursprünglich zur Schilderung des Gartens gehört,

2. im Paradiesesstrom 2, 10.

Ez 47, I ff. zeigt, daß die Israeliten ein Paradies mit Lebensbaum und Lebenswasser kennen. Dort ist von Quellen die Rede, die vom Tempel, dem Abbild des Gottessitzes, ausgehen und durch deren Fluten das tote Meer, die Gegend, die in der Urzeit gleich dem Garten Gottes"

war (1 Mos 13, 10), genesen soll:

An den Ufern sollen allerlei Bäume mit genießbaren Früchten wachsen; das Laub soll nicht welken und die Früchte sollen kein Ende nehmen; alle Monate sollen sie frische Früchte tragen, denn ihr Wasser geht vom Heiligtume aus; und ihre Früchte werden als Speise dienen und ihr Laub als Heilmittel.

Auch auf Sach 14, 8 ist hinzuweisen, wo in paradiesischer Zeit sich,,lebendige Wasser“ von Jerusalem ergießen werden.

Vgl. ferner Apk 22, 1, wo die Beziehung besonders deutlich ist:

Er zeigte mir einen Strom von Lebenswasser, hervorkommend aus dem Throne Gottes.... hüben und drüben am Strom das Holz des Lebens.

Die Babylonier kennen einen Quell (in dem Ištar ihr Haupt wäscht) am Paradiesesberge Dilmun auf der Insel Bahrein, s. S. 120, Anm. I.

Bei der ,,Höllenfahrt der Ištar" finden wir einen Lebenswasser-Quell in der Unterwelt und im Gilgameš-Epos ist ein Waschort, der Reinigung vom Aussatz gibt, auf der Seligeninsel jenseits des Totenflusses3.

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Abb. 31: Ea mit Wassergefäß. Nach
Koldewey, Das wiedererstehende
Babylon S. 273, Abb. 212.

Auch ohne unmittelbare Verbindung mit dem Gottessitz ist oft vom Lebenswasser die Rede. In den babylonischen Texten erscheint es besonders im Kultus des Ea (s. Abb. 31.). Eridu, der Kultort Eas an der Mündung der Ströme, entspricht ja dem kosmischen Paradies im Ozean1. Maqlû VII, 115 f. heißt es:,,Ich habe meine Hände gewaschen, meinen Leib gereinigt ina mê nakbi ša ina alu Eridu ibbanû,,,in dem Wasser des reinen Quellortes, der in Eridu geschaffen ist.“

1) zu lesen nach Sept.; s. oben S. 46.

2) In dem in Assur gefundenen Paralleltext zu IV R 31 (Ebeling, Keilschrifttexte aus Assur religiösen Inhalts I, 1 ff.) hat die schwierige Stelle vom ḥalziku (Schlauch des Lebenswassers) und mê balâți (Lebenswasser), mit dem Ištar besprengt wird, ihre Ergänzung durch Rs 14 f. 29. 30.

3) s. mein Hölle und Paradies AO I, 32.

1) s. HAOG S. 59. 190. 238 und oben S. 41.

Ferner IV R 25, col. IV, Z. 39 ff.1:

,,Reines Wasser brachte er hinein;

Nin-zadim, der große Juwelier des Anu,

hat dich mit seinen reinen Händen zubereitet;
Ea nahm dich weg an den Ort der Reinigung,
an den Ort der Reinigung nahm er dich,

mit seinen reinen Händen nahm er dich,

in Honig und Butter nahm er dich,

Wasser der Beschwörung schüttete er dir an deinen Mund,
deinen Mund öffnete er mittelst Beschwörungskunst:

,wie der Himmel sei rein, wie die Erde sei rein, wie das Innere

des Himmels leuchte"."

IV R 57, 16b spendet Marduk Gnade aus einem karpat egubbû, einer Art Weihwassergefäß; IV R 60, 21a holt man mit diesem Gefäß Wasser aus dem Brunnen (mê bûri) des Marduk-Tempels.

V R 51, col. III, 12 ff. heißt es in einem Beschwörungs-Ritual:

12/13 Beschwörung: Der König treuen Herzens, glänzend ..

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Wenn du ins Haus der Reinigung eintrittst,
möge Ea dich erfreuen,

Damkina, die Königin der Wassertiefe, erleuchte dich mit ihrem
Angesichte,

Marduk, der große Aufseher der Igigi, möge dein Haupt erheben3.
Die große reine Botschaft des Ea haben sie zur Kenntnis ge-
nommen, ihre Taten sind am Orte seẞhaft,
die erhabenen Götter Himmels und der Erde sie treten zu ihm,
in den großen Tempeln Himmels und der Erde treten sie zu ihm,
deren (femininum) Umrisse hell und glänzend sind.
In seinen (Ea's) reinen und glänzenden Wassern
baden sich rein die Anunnaki, die großen Götter
reinigen darin ihre Angesichter.

Die reinen apķallu [von Eridu]

der Gott En-kur-sig-nun-me-ubara, der Reine von Eridu, die Göttin Nin-kur-sig-nun-me-ubara, die Reine von Eridu, der ašipu-Priester des apsû, feierlich sind sie bereit,

bekleidet mit einem kitû-Kleid von Eridu ist er feierlich bereit,
Im Hause der Reinigung zum Könige Ea treten sie,

auf Geheiß des Šamaš, des großen Herrn von Himmel und Erde,
ein freudvolles Leben zum Geschenk möge er ihm geben.
der König, das Kalb der reinen Kuh,

im Reinigungshofe bei dem Nahen

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1) Nach Zimmern, Beiträge, 139 bezieht sich der Text auf die Zeremonien (Mundöffnung und Mundwaschung) bei Einweihung eines Götterbildes; s. jetzt Zimmern in Orient. Studien (Festschrift für Noeldeke) S. 962.

2) Sumerische Zeile ir zu lesen s. II R 17, col. 2, 25; IV R 20, Nr. 1 Rev. 2: i-riše ta-bu-u,,guter Geruch". Die Flügeltüren und Balken der Tempel aus Zedern- und Zypressenholz und vom Holz des Ḥašur-Baumes strömten Duft aus, der als Opferduft die Götter erfreuen sollte (vgl. V R 65, 14b).

3) Zu Zeile 22-27 vgl. 4 Mos 6, 24-26 (aaronitischer Segen).

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